Induktion vs. Gas

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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SIK
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Induktion vs. Gas

#1

Beitrag von SIK »

Hallo,

Ich braue mit Gas und ich braue entweder im Freien oder im Keller. Seit Jahren spiele ich mit dem Gedanken mir eine Hendi zu kaufen. Wenn überhaupt kann das für mich aber nur ein zusätzlicher Weg sein. Mir will auch nicht einleuchten, was am Brauen mit Induktion besser sein soll, wenn man nicht automatisieren will. Und das will ich bestimmt nicht. Ich zähle mal die Vorteile von Induktion auf, soweit ich sie weiß.
1. Automatisieren wie oben erwähnt
2. Präzisere Temperaturführung.
3. Weniger Anforderungen an den Brauplatz
4. Gasflaschentausch entfällt

Nachteile soweit ich sie weiß
1. Mit meinem 46 Liter Töpfle im Freien geht vermutlich nur im Sommer gut
2. Stabilität bei so einer geringen Auflagefläche wie einer Hendi (26cm).
3. Punktförmige Erhitzung des Bodens
4. Sehr langsames hochziehen der Temperatur

Die meisten von euch Brauen mit Induktion. Was übersehe ich? Warum ist das eure Wahl?
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Bergbock
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Re: Induktion vs. Gas

#2

Beitrag von Bergbock »

Hi,

also da stimmt einiges nicht von dem, was du schreibst.
Eine Hendi oder eine Yato liefert 3.5 kW und damit kannst Du 50 l Sude PROBLEMLOS handhaben.
Mein Topf fasst brutto 57 l und meine effektive Sudgrösse ist ca 45 - 47 l. Heizen damit ist überhaupt kein Problem.
Von der Stabilität her kannst Du auch 60 - 70 l Töpfe nehmen, dann wird das Heizen (v.a. das Kochen) aber schon etwas langwierig.

Der Boden wird nicht punktförmig beheizt bei Induktion, das ist Quatsch, es wird ja via Magnetfeld Hitze induziert und die verteilt sich umgehend sehr gut über die magnetischen Teile. Wichtig ist ein guter (und planer) Boden des Topfes!!
Wenn Du mit der Hendi / Yato einen 50 l Topf fährst, hast du problemlos 1 °C / min Aufheizraten, viel schneller als alles andere im elektrischen Bereich. Natürlich kannst Du mit einem 10 kW Gasbrenner nicht konkurrieren, das versteht sich schon aus der Leistung.

Das geniale ist einfach, dass du die Temperatur auf den Punkt ansteuern kannst, wenn Zieltemperatur erreicht, Platte runter- bzw. ausstellen, fertig. Absolut kein Nachheizen. Das hast Du bei Gas auch nicht ganz so gut, weil du mit der Flamme den Topf überhitzt und dieser die Hitze noch an die Flüssigkeit weitergibt. Bei Induktion kann das nicht geschehen, wenn das Magnetfeld aus ist, ist fertig, Topf und Inhalt sind (grob gesagt) auf einem Wärmeniveau).

Frank
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Brandergartenbier
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Re: Induktion vs. Gas

#3

Beitrag von Brandergartenbier »

Bergbock hat geschrieben: Freitag 10. Dezember 2021, 07:34 Hi,

also da stimmt einiges nicht von dem, was du schreibst.
Eine Hendi oder eine Yato liefert 3.5 kW und damit kannst Du 50 l Sude PROBLEMLOS handhaben.
Mein Topf fasst brutto 57 l und meine effektive Sudgrösse ist ca 45 - 47 l. Heizen damit ist überhaupt kein Problem.
Von der Stabilität her kannst Du auch 60 - 70 l Töpfe nehmen, dann wird das Heizen (v.a. das Kochen) aber schon etwas langwierig.

Der Boden wird nicht punktförmig beheizt bei Induktion, das ist Quatsch, es wird ja via Magnetfeld Hitze induziert und die verteilt sich umgehend sehr gut über die magnetischen Teile. Wichtig ist ein guter (und planer) Boden des Topfes!!
Wenn Du mit der Hendi / Yato einen 50 l Topf fährst, hast du problemlos 1 °C / min Aufheizraten, viel schneller als alles andere im elektrischen Bereich. Natürlich kannst Du mit einem 10 kW Gasbrenner nicht konkurrieren, das versteht sich schon aus der Leistung.

Das geniale ist einfach, dass du die Temperatur auf den Punkt ansteuern kannst, wenn Zieltemperatur erreicht, Platte runter- bzw. ausstellen, fertig. Absolut kein Nachheizen. Das hast Du bei Gas auch nicht ganz so gut, weil du mit der Flamme den Topf überhitzt und dieser die Hitze noch an die Flüssigkeit weitergibt. Bei Induktion kann das nicht geschehen, wenn das Magnetfeld aus ist, ist fertig, Topf und Inhalt sind (grob gesagt) auf einem Wärmeniveau).

Frank

Stimmt alles, kann man bei Gas aber auch gut regeln. Im Grunde ist es fast dasselbe, wenn Flamme aus ist die Wärme weg. Klar ist dann der Hockerkocher sehr Warm und der Topf wurde auch erhitzt, ich finde aber (50L Topf mit 10kW Brenner), dass die Schwankungen sehr gering sind. Wenn man 1°C vorher abschaltet ist man sehr gut in den Rasten unterwegs und es muss sehr selten nachgeheizt werden.

Ich denke unsere Thermometer sind ungenauer als die Heizquellen was Schwankungen von bis 2°C angeht. Alleine der zeitliche Versatz beim Inkbird ist manchmal komisch...

Ich führe es auch auf Gas zurück, dass meine Brüden ohne Lüfter und sonstigen aus dem HT Rohr schießen wie sonst noch was. Ich hatte richtig Angst weil viele Leute mit Venturirohren und speziellen Lüfter arbeiten um den Dunst weg zu bekommen. Ich nehme an, die aufsteigende Hitze außen am Topf wirkt sich positiv auf den Abzug aus.

Automatisieren geht auch bei Gas und macht das ganze für mich zumindest für einen Innenraum sehr sehr sicher. Eine Heizung im Keller macht nichts anderes und ordentlichen Flammwächtern und Gasfeuerungsautomaten traue ich mehr als so Piezo Kocher mit Zündischerung für 30€.

Nachteil Gas: Wenn die Flasche am Brautag leer geht steht man echt doof da :Bigsmile , sollte man über eine zweite nachdenken oder genau wissen was man verbaucht und wieviel man noch hat!
Gruß Florian
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Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
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Kaso
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Re: Induktion vs. Gas

#4

Beitrag von Kaso »

Hi

auch ich habe den Umstieg von Gas auf Induktion hinter mir. Und ich braue im Sommer immer noch mit Gas im freien, weil es Spaß macht aber Induktion geht genau so gut, aber bei böigem Wind, ist Induktion auch im freien effektiver.

Der große Vorteil von Induktion ist, ich traue mich die Würze alleine kochen zu lassen. Auch ich habe mit Gas im Keller gebraut, aber kaum gewagt den Raum zu verlassen und es stand immer ein Feuerlöscher daneben. Tische und das Läutergestell trugen Brandspuren davon, weil ich sie einmal zu nahe gerückt habe beim Hochheizen. Auch das Aufpassen mit weiten Pullovern und Küchentücher ist einfacher, aber evtl. bin ja nur ich so tollpatschig.
Was auf jeden fall ein Vereinfachung ist, dass ich eine mit Isomatte isolierten Topf hochheizen kann, welcher dann die Temperatur ohne Automatisierung auch über die Rasten hinweg hält.


Gruss Thilo
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SIK
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Re: Induktion vs. Gas

#5

Beitrag von SIK »

Danke für eure Meinung. Ich werde nochmal in mich gehen. Vermutlich läuft es auf eine Induktionsplatte raus. Da habe ich dann die Wahl und kann zB so wie Thilo mit Induktion im Keller und Gas im Freien brauen.
Gruß, Siegfried
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