Hallo zusammen,
verzeiht, wenn ich durchgekaute Themen wiederhole, aber die Demotivation ist gerade sehr hoch und ich dachte mir vielleicht gibt es schnelle Lösungsansätze bzw. Inputs was ich grade alles falsch mache.
Nach ein paar Jahren reinem Flaschenabfüllen dachte ich mir mich dem Projekt eines Keezers zu widmen. Soweit so gut, das gute Ding steht, viel Geld wurde investiert und jetzt funktioniert es natürlich nicht wie es sollte. Ich wollte mein erstes Keg mit einem Blonde Ale zwangskarbonisieren und zapfen. Beim ersten Versuch war gleich irgendwas unbemerkt undicht - 1. Gasflasche übernacht leer. Na gut, nach einer Fehlersuche bin ich draufgekommen dass mehrere Teile des Equipments eines bekannten Onlineversands undicht waren (teilweise am Manometer, teilweise an anderen "festen" Teilen).
Ich glaube/hoffe zumindest die undichten Teile mittels Seifenwassertest ausgemerzt zu haben, nachdem mir bei der Fehlersuche auch die 2. Flasche wieder einiges an Inhalt verloren hat.
Jetzt steht das Keg nun da - vermeintlich karbonisiert - aber beim Zapfen kommt nichts als Schaum, und das anfangs mit einer ordentlichen Geschwindigkeit. Das Bier schmeckt - vllt. auch durchs ganze Schäumen - nicht ausreichend karbonisiert.
Hier also die Fragen:
- war es richtig das Bier bei ca. 1,2bar (ca. 5,5°C) stehen zu lassen um es zu karbonisieren?
- ist der Zapfdruck von 1,4bar am Kompensatorhahn zu hoch / zu niedrig?
- ist es richtig, dass die Bierleitung (7mm) beim Kompensatorhahn kurz gehalten werden darf (in meinem Fall >50cm) oder muss ich diese verlängern?
Anbei noch ein Foto vom bisherigen Setup.
Danke schonmal fürs durchlesen
Viele Grüße
Alex
Startschwierigkeiten Keezer
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Re: Startschwierigkeiten Keezer
-Zur Karbonisierung gibt es mehrere Methoden. Such im Forum einfach mal nach Zwangskarbonisierung, da sollten viele Treffer kommen.
-Druck bei einem Kompensatorhahn sollte glaube ich auf Spunddruck plus Leitungsverlust plus kleiner Reserve von 0,1 bar eingestellt sein. Hier können die Experten aber sicher noch mehr zu sagen
-Druck bei einem Kompensatorhahn sollte glaube ich auf Spunddruck plus Leitungsverlust plus kleiner Reserve von 0,1 bar eingestellt sein. Hier können die Experten aber sicher noch mehr zu sagen
- Braufex
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Re: Startschwierigkeiten Keezer
Entspricht einer Karbonisierung von 5,8g CO2/Liter
Ich würde Dir für den Anfang zu einer Karbonisierung von 5g CO2/Liter bei 0,9 bar @5,5°C raten. Lässt sich leichter zapfen.
Wenn Du das nur über Nacht hast stehen lassen, wirst Du die gewünschte Karbonisierung noch nicht erreicht haben, da war die Zeit zu kurz.
hätte für die 1,2 bar passen sollen; bei einer Schlauch-Länge von 50cm würde ich den Zapfdruck gleich einstellen wie den Spundungsdruck. Dann karbonisiert Dir Dein Bier auch nicht auf.- ist der Zapfdruck von 1,4bar am Kompensatorhahn zu hoch / zu niedrig?
Passt, wenn Du einen Kompensatorhahn benutzt- ist es richtig, dass die Bierleitung (7mm) beim Kompensatorhahn kurz gehalten werden darf (in meinem Fall >50cm) oder muss ich diese verlängern?
Wenn Du Dein System von CO2-Flasche bis zum NC-Adapter prüfen willst:
Adapter von Fass abkoppeln, Hauptventil an der CO2-Flasche schließen, dann den geregelten Druck am Manometer über Nacht beobachten.
Bei einem dichten System solltest Du immer noch Restdruck haben.
Ich rate Dir außerdem zu einer Verwendung von NC-CO2-Rückschlagventilen. Sonst kann es Dir unter ungünstigen Umständen Bier in den Druckminderer zurück drücken.
Das erste Glas schäumt immer etwas mehr, da der Zapfhahn noch warm ist
Bin übrigens kein Experte, nur simpler Anwender ...
Gruß Erwin
- Sebasstian
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Re: Startschwierigkeiten Keezer
Ja, das war erstmal nicht verkehrt. Die Frage ist: Wie lange hast du es denn stehen lassen?- war es richtig das Bier bei ca. 1,2bar (ca. 5,5°C) stehen zu lassen um es zu karbonisieren?
Das Karbonisieren auf diese Weise geht nicht von heute auf morgen.
Beim Zwangskarboniseren war ich immer Freund von der schnellen Methode, d.h. ca. 2bar Druck drauf und dann das gekühlte Keg im liegen rollen und schütteln, ca. 2 Minuten. Dann ggf. den Rest über deine Methode im Keezer.
Grüße,
Sebastian
Sebastian
Re: Startschwierigkeiten Keezer
Danke schonmal für die schnellen Antworten!
Werd die Anlage aber nochmals genau überprüfen mit dem von dir beschriebenen Vorgang mit Restdruck.
Rückschlagventile sind dran - war evtl. im Foto noch nicht erkennbar.
Danke, werde ich so machen. Nach den beiden malen Gas verlieren übernacht bin ich schon gebrandmarkt und überlege ob ich nicht doch mit Hilfe eines Spundventils grünschlauche / mit Speise arbeite...
Werd die Anlage aber nochmals genau überprüfen mit dem von dir beschriebenen Vorgang mit Restdruck.
Rückschlagventile sind dran - war evtl. im Foto noch nicht erkennbar.
Sorry nochmals für die Anfängerfrage - aber wie gehe ich da genau vor? Den seitlichen Absperrhahn langsam nach und nach aufdrehen bis es passt?Passt, wenn Du einen Kompensatorhahn benutzt
Ja das war wahrscheinlich noch zu kurz, es waren wohl insgesamt 2-3 Tage (dadurch dass ich am Anfang ein Leck hatte, weiß ich natürlich auch nicht, wie viel CO2 am Ende "angekommen" ist)Sebasstian hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. August 2022, 10:48Wie lange hast du es denn stehen lassen?
- BummlerD
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Re: Startschwierigkeiten Keezer
Kompensator zu -> Hahn voll auf -> Kompensator langsam öffnen, bis die Geschwindigkeit in Ordnung ist und es nicht zu sehr schäumtSorry nochmals für die Anfängerfrage - aber wie gehe ich da genau vor? Den seitlichen Absperrhahn langsam nach und nach aufdrehen bis es passt?
Das erste Glas wird, wie schon angesprochen, immer schwieriger zu zapfen sein, da der Hahn anfangs noch recht viel Wärme an das Bier abgibt. Einfach langsam zapfen, bis der Hahn kühl ist.
Gruß Matthias
Re: Startschwierigkeiten Keezer
Alles klar, werd ich so ausprobieren - danke!BummlerD hat geschrieben: ↑Mittwoch 31. August 2022, 11:43Kompensator zu -> Hahn voll auf -> Kompensator langsam öffnen, bis die Geschwindigkeit in Ordnung ist und es nicht zu sehr schäumtSorry nochmals für die Anfängerfrage - aber wie gehe ich da genau vor? Den seitlichen Absperrhahn langsam nach und nach aufdrehen bis es passt?
Das erste Glas wird, wie schon angesprochen, immer schwieriger zu zapfen sein, da der Hahn anfangs noch recht viel Wärme an das Bier abgibt. Einfach langsam zapfen, bis der Hahn kühl ist.