ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
Letztes Jahr hab ich mit einer kleinen Menge Maibock ein Eisbock-Experiment gewagt.
Das Jungbier wurde eingefroren, die gewünschte Menge durch Auftauen wieder verflüssigt, und im Keg Zwangskarbonisiert.
Im Dezember hatte ich zum ersten Mal probiert.
Gestern, beim Hobbybrauer-Treffen, stellte ich das Experiment vor.
Der original Maibock war ein toller Start.
Der Eisbock duftete toll nach Pflaumen, Dörrobst. Geschmacklich war die Meinung jedoch sehr unterschiedlich.
Doch der wahre Star des Experimentes war für mich das Abfall-Produkt; der ANTI-BOCK!
Aus Neugier hatte ich das übrige und noch gefrorene Restjungbier des Maibocks ebenfalls zuende auftauen lassen.
Anschließen gab ich Sie in eine Flasche und karbonisierte Sie mit Zucker.
Das Ergebnis war unglaublich!
Leicht, würzig, voller Aromen, tolle Farbe. Eine sanfte aber dominante Restsüße, die aber erst im Abgang so richtig zur Geltung kam.
Es wirkte zwar sehr schlank und dünn, aber keinesfalls wässrig; schwer zu beschreiben!
Wir haben auch schon gerätselt, ob ich zufällig einen neuen Bierstil erfunden habe?!
Oder gibt es für dieses geniale "Abfallprodukt" bereits einen Namen wie z.B. "Frostreduziertes Session (Mai)Bock"?
Ich kann die Eisbock-Reste-Verwertung einfach nur weiter empfehlen.
EDIT: Fehler korrigiert (siehe Post 7). Restwürze in Restjungbier umbenannt.
Das Jungbier wurde eingefroren, die gewünschte Menge durch Auftauen wieder verflüssigt, und im Keg Zwangskarbonisiert.
Im Dezember hatte ich zum ersten Mal probiert.
Gestern, beim Hobbybrauer-Treffen, stellte ich das Experiment vor.
Der original Maibock war ein toller Start.
Der Eisbock duftete toll nach Pflaumen, Dörrobst. Geschmacklich war die Meinung jedoch sehr unterschiedlich.
Doch der wahre Star des Experimentes war für mich das Abfall-Produkt; der ANTI-BOCK!
Aus Neugier hatte ich das übrige und noch gefrorene Restjungbier des Maibocks ebenfalls zuende auftauen lassen.
Anschließen gab ich Sie in eine Flasche und karbonisierte Sie mit Zucker.
Das Ergebnis war unglaublich!
Leicht, würzig, voller Aromen, tolle Farbe. Eine sanfte aber dominante Restsüße, die aber erst im Abgang so richtig zur Geltung kam.
Es wirkte zwar sehr schlank und dünn, aber keinesfalls wässrig; schwer zu beschreiben!
Wir haben auch schon gerätselt, ob ich zufällig einen neuen Bierstil erfunden habe?!
Oder gibt es für dieses geniale "Abfallprodukt" bereits einen Namen wie z.B. "Frostreduziertes Session (Mai)Bock"?
Ich kann die Eisbock-Reste-Verwertung einfach nur weiter empfehlen.
EDIT: Fehler korrigiert (siehe Post 7). Restwürze in Restjungbier umbenannt.
Zuletzt geändert von Y-L am Sonntag 12. Februar 2023, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
Bier ist eine flüssige & global gültige Sprache, die trotz weltweiter Regiolekte, Dialekte & Akzente überall verstanden wird.
Der Braulenzer...
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Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
Wäre dein neuer Bierstil dann nicht der "(Anti)-Eisbock"? Entfernt erinnert mich das an ein Eisbier (ice beer): https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eisbier Das wäre dann in der Tat eine Art "Session ice beer". Klingt sehr interessant. Könnte sein, dass hier der gleiche Effekt wie beim Eisbier gewirkt hat. Durch die tiefen Temperaturen werden wohl vermehrt Bitterstoffe über Eiskristalle gebunden, was zur besseren Geltung der Aromastoffe beiträgt. Allerdings erfolgt hier bei Eisbier nochmal eine Filterung, um diese dann aus dem Bier zu entfernen. Tolle Idee mit einem Maibock als Basis für einen Eisbock.
Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
Eisbier!?
Das klingt ja interessant; kannte ich tatsächlich auch noch nicht.
Aber Ja!
Eine zusätzliche Verwandtschaft zum Eisbier ist wohl unverkennbar.
Auch der Effekt, warum der "Anti-(Eis)-Bock" so rund und weich ist, ließe sich so passend erklären.
Theorie:
Die meisten Bitterstoffe schmelzen zusammen mit dem Alkohol dahin, und lassen sich somit ausspülen.
Der letzte Rest enthält somit kaum noch Bitterstoffe.
Klingt das plausibel?
Gefühlt, ist es für mich eher ein "Anti-Bock", da die Quelle ein Bock ist, und das Abfallprodukt keines mehr ist.
Aber wenn die Silbe "Eis" das Verfahren der Herstellung beschreibt, wäre "Anti-Eis-Bock" wohl ebenfalls korrekt...
In meiner Denke wäre ein "Anti-Eis-Bock" das "Abfallprodukt" eines Eisbocks, das erneut reduziert wird.
Das klingt ja interessant; kannte ich tatsächlich auch noch nicht.
Aber Ja!
Eine zusätzliche Verwandtschaft zum Eisbier ist wohl unverkennbar.
Auch der Effekt, warum der "Anti-(Eis)-Bock" so rund und weich ist, ließe sich so passend erklären.
Theorie:
Die meisten Bitterstoffe schmelzen zusammen mit dem Alkohol dahin, und lassen sich somit ausspülen.
Der letzte Rest enthält somit kaum noch Bitterstoffe.
Klingt das plausibel?
Gefühlt, ist es für mich eher ein "Anti-Bock", da die Quelle ein Bock ist, und das Abfallprodukt keines mehr ist.
Aber wenn die Silbe "Eis" das Verfahren der Herstellung beschreibt, wäre "Anti-Eis-Bock" wohl ebenfalls korrekt...
In meiner Denke wäre ein "Anti-Eis-Bock" das "Abfallprodukt" eines Eisbocks, das erneut reduziert wird.
Zuletzt geändert von Y-L am Freitag 10. Februar 2023, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
kann man natürlich auch so sehen, dass das Bier aus dem Bock entstanden ist. Frage der Sichtweise, aus welcher Richtung man das Ergebnis betrachtet. Wie hattest du deinen Maibock konzipiert? Eher dunkler Richtung Kulmbacher Maibock oder Richtung heller Maibock wie der Einbeck. Pflaume klingt nach dunkler Maibock.
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Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
Und ich dachte, dass das eigentlich nur hauptsächlich Wasser wäre..
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
Lieber Y-L,
ich kann den Prozess noch nicht so richtig nachvollziehen. Die Beschreibung im Eingangspost, gibt mir sehr viel Interpretationsspielraum, wie sich das Produkt zusammensetzt.
Wieviel von dem Eisbock und welche Bestandteile wurden karbonisiert? Wie hast Du aus dem eingefrorenen "Jungbier", wieder "Restwürze" gewonnen?
Dirk
ich kann den Prozess noch nicht so richtig nachvollziehen. Die Beschreibung im Eingangspost, gibt mir sehr viel Interpretationsspielraum, wie sich das Produkt zusammensetzt.
Wieviel von dem Eisbock und welche Bestandteile wurden karbonisiert? Wie hast Du aus dem eingefrorenen "Jungbier", wieder "Restwürze" gewonnen?
Dirk
Stay thirsty!
Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
In der Tat wurde ein dunkler Maibock als Basis verwendet.
Leider habe ich keinen Vergleich, da die Dunkle Seite bei uns eher rar vertreten ist.
Demnach hatte ich angefangen, selber an dunklen Maiböcken zu experimentieren.
Natürlich hab ich keine Würze eingefroren, sondern das ausgegorene Jungbier!
Bei der Herstellung des Eisbocks habe ich mich an die gelebte Hobbybrauer-Lyrik gehalten.
Von dem Maibock-Jungbier zwackte ich etwa 6 Liter ab. Diese wurden über Nacht in mehreren PET-Flaschen eingefroren.
Am Folgetag wurden diese langsam wieder aufgetaut, und der schmelzende Anteil ins 5l Keg gegeben.
Als das Keg voll war, war noch ein Liter "Resteis" in den Flaschen über. Sah aus wie Bier-Slush-Eis!
Dieser Rest wurde letztendlich verflüssigt in eine große Bügelflasche gegeben, und mir Zucker karbonisiert.
Nochmal Sorry für den Knoten im Kopf.
Leider habe ich keinen Vergleich, da die Dunkle Seite bei uns eher rar vertreten ist.
Demnach hatte ich angefangen, selber an dunklen Maiböcken zu experimentieren.
Hab gerade nochmal meinen ersten Post gelesen. Fehlerteufel, sorry!bwanapombe hat geschrieben: ↑Freitag 10. Februar 2023, 20:20 ich kann den Prozess noch nicht so richtig nachvollziehen.
Natürlich hab ich keine Würze eingefroren, sondern das ausgegorene Jungbier!
Bei der Herstellung des Eisbocks habe ich mich an die gelebte Hobbybrauer-Lyrik gehalten.
Von dem Maibock-Jungbier zwackte ich etwa 6 Liter ab. Diese wurden über Nacht in mehreren PET-Flaschen eingefroren.
Am Folgetag wurden diese langsam wieder aufgetaut, und der schmelzende Anteil ins 5l Keg gegeben.
Als das Keg voll war, war noch ein Liter "Resteis" in den Flaschen über. Sah aus wie Bier-Slush-Eis!
Dieser Rest wurde letztendlich verflüssigt in eine große Bügelflasche gegeben, und mir Zucker karbonisiert.
Nochmal Sorry für den Knoten im Kopf.
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Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
Jazz, Lyrik, Prosa damit ist das Forum doch gut eingeteilt. Und alles hat seine Berechtigung.
Danke für die Präzisierung! Es war demnach noch "Bier" im Eis und Hefe, die mit Hilfe des zugefügten Zuckers, das Ganze karbonisiert hat.. Wirklich interessant.
Dirk
Stay thirsty!
Re: ANTI-BOCK - Bier aus Eisbock Abfällen - Eigener oder Neuer Bierstil?
Genau!bwanapombe hat geschrieben: ↑Freitag 10. Februar 2023, 21:11 Es war demnach noch "Bier" im Eis und Hefe, die mit Hilfe des zugefügten Zuckers, das Ganze karbonisiert hat.
Hätte auch nicht damit gerechnet, dass dieser Rest überhaupt noch irgendwas kann.
Aber die Neugier (oder die schwäbischen Wurzeln in mir) verlangten nach diesem Versuch.
Gab ja nicht viel zu verlieren.
Um so größer die Begeisterung über das Ergebnis. Spannender als der Eisbock selbst.
Bier ist eine flüssige & global gültige Sprache, die trotz weltweiter Regiolekte, Dialekte & Akzente überall verstanden wird.
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