Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

Antworten
Matze
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 355
Registriert: Dienstag 16. Juni 2015, 19:57
Wohnort: Mittelbaden (Oberkirch)

Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#1

Beitrag von Matze »

Hallo Braukollegen,

mit der besseren oder schlechteren Entwässerung der Treber haben sich sicher schon viele beschäftigt. Ich
hab die Feststellung gemacht, daß es je nach Schüttung
und pH-Wert (rechnerisch; ich hab kein pH-Meter) zum
Teil erheblich schwanken kann. Manchmal ist der Treber
schon fast bröselig trocken, ein andermal noch richtig
patschnass.
Hängt es am pH-Wert oder an welchen Stellschrauben
kann ich drehen, um eine möglichst gute Entwässerung
zu erreichen ?

Grüße

Matze
Matze
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 355
Registriert: Dienstag 16. Juni 2015, 19:57
Wohnort: Mittelbaden (Oberkirch)

Re: Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#2

Beitrag von Matze »

Keiner eine Idee oder praktische Erfahrung dazu ?

Grüße

Matze
Benutzeravatar
coyote77
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 987
Registriert: Sonntag 10. Januar 2016, 19:09
Wohnort: Paderborn

Re: Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#3

Beitrag von coyote77 »

Ich habe keine Ahnung was du meinst. Wann und wozu wird der Treiber entwässert?
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
Matze
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 355
Registriert: Dienstag 16. Juni 2015, 19:57
Wohnort: Mittelbaden (Oberkirch)

Re: Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#4

Beitrag von Matze »

Hallo,

ich meine beim Läutern bzw. danach, wenn ich fertig bin. Manchmal sind die Treber schön trocken, haben also gut "entwässert" und manchmal bleiben die Treber relativ nass, halten also viel Glattwasser bzw. Extrakt noch zurück.

Grüße

Matze
Benutzeravatar
Ladeberger
Moderator
Moderator
Beiträge: 7293
Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29

Re: Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#5

Beitrag von Ladeberger »

Mir ist nicht bekannt, dass das Rückhaltevermögen des Trebers vom pH-Wert beeinflusst wird. Der Maischeprozess inkl. pH sollte eben geeignet sein, eine vollständige Verkleisterung und Verzuckerung zu ermöglichen, aber ich nehme an, das ist klar.

Einen Zusammenhang mit der Schüttung gibt es natürlich dennoch: Hohe Gehalte an Spelzen z.B. durch Gerstenmalz, schonend geschrotet, in Verbindung mit mechanischer Auflockerung sorgen für einen fluffigen Treberkuchen, der gut ausgelaugt werden kann und aufgrund des geringeren Treberwiderstands zügiger trocken läuft.

Gruß
Andy
Matze
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 355
Registriert: Dienstag 16. Juni 2015, 19:57
Wohnort: Mittelbaden (Oberkirch)

Re: Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#6

Beitrag von Matze »

Ladeberger hat geschrieben: Sonntag 21. Mai 2023, 10:30 Mir ist nicht bekannt, dass das Rückhaltevermögen des Trebers vom pH-Wert beeinflusst wird. Der Maischeprozess inkl. pH sollte eben geeignet sein, eine vollständige Verkleisterung und Verzuckerung zu ermöglichen, aber ich nehme an, das ist klar.

Einen Zusammenhang mit der Schüttung gibt es natürlich dennoch: Hohe Gehalte an Spelzen z.B. durch Gerstenmalz, schonend geschrotet, in Verbindung mit mechanischer Auflockerung sorgen für einen fluffigen Treberkuchen, der gut ausgelaugt werden kann und aufgrund des geringeren Treberwiderstands zügiger trocken läuft.

Gruß
Andy
Hallo Andy,

vielen Dank. Das mit dem pH-Wert war nur so eine Idee. Da ich für mein Bier immer mal wieder Wasser aus unterschiedlichen Quellen verwende und die Restalkalität mittels Milchsäure anpasse und dazu je nach Biertyp Calciumsulfat bzw. -chlorid nehme, dachte ich es hängt vielleicht damit zusammen. Manchmal "läuft" es beim Abläutern halt besser (mehr Liter) und manchmal nicht. Vielleicht gönn ich mir irgendwann doch noch ein pH-Meter, einfach um die Zufälle etwas einzudämmen und die Reproduzierbarkeit zu erhöhen.

Grüße

Matthias
OS-Schlingel
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1081
Registriert: Sonntag 2. November 2014, 09:04
Wohnort: Lengerich

Re: Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#7

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo zusammen,

ich denke, die Viskosität der Würze spielt hier eine große Rolle, um die beste Ausbeute aus dem Treber zu gewinnen.
Viskosität liegt für mich an den Raststufen zur Aktivierung der Amylasen, die natürlich auch bei einem bestimmten
ph-Wert bessere Arbeit leisten, also aktiver sind und an dem Mahlgrad des Malzes.

So habe ich auch persönlich den Eindruck, dass das Aufheizen auf 76-78°C ein besseres Läuterergebnis bringt, also den
Treber offener hält, statt "dichtzumachen".

Bleibt noch die Frage, ob gewaltsam ausgepresste Würze mehr Gerbstoffe aus den Spelzen einträgt?

Die SHA sollte man als Brauer berechnen/ einschätzen können, wenn man seine Anlage besser kennt.
Dann kommt es nachher in Summe nicht mehr drauf an, ob Du das Letzte aus dem Treber quetscht, nur das Du die gewünschte
SHA erreichst.

Der pH Wert ist für mich ein Bausteinchen zum Erfolg.

Gruß
Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Entwässerung Treber - pH Wert abhängig ?

#8

Beitrag von rakader »

Matze hat geschrieben: Sonntag 21. Mai 2023, 15:49
Ladeberger hat geschrieben: Sonntag 21. Mai 2023, 10:30 Mir ist nicht bekannt, dass das Rückhaltevermögen des Trebers vom pH-Wert beeinflusst wird. Der Maischeprozess inkl. pH sollte eben geeignet sein, eine vollständige Verkleisterung und Verzuckerung zu ermöglichen, aber ich nehme an, das ist klar.

Einen Zusammenhang mit der Schüttung gibt es natürlich dennoch: Hohe Gehalte an Spelzen z.B. durch Gerstenmalz, schonend geschrotet, in Verbindung mit mechanischer Auflockerung sorgen für einen fluffigen Treberkuchen, der gut ausgelaugt werden kann und aufgrund des geringeren Treberwiderstands zügiger trocken läuft.

Gruß
Andy
Hallo Andy,

vielen Dank. Das mit dem pH-Wert war nur so eine Idee. Da ich für mein Bier immer mal wieder Wasser aus unterschiedlichen Quellen verwende und die Restalkalität mittels Milchsäure anpasse und dazu je nach Biertyp Calciumsulfat bzw. -chlorid nehme, dachte ich es hängt vielleicht damit zusammen. Manchmal "läuft" es beim Abläutern halt besser (mehr Liter) und manchmal nicht. Vielleicht gönn ich mir irgendwann doch noch ein pH-Meter, einfach um die Zufälle etwas einzudämmen und die Reproduzierbarkeit zu erhöhen.

Grüße

Matthias
Moin Matthias,

der pH-Wert schwankt im Lauf des Maischens und stellt sich dann nach 20 Minuten, manchmal auch mehr, ein. Was Du meinst, sind die Schwebstoffe des Malzes, die sich über dem Sediment absetzen. Das hängt in erster Linie von der Schrotung und ein paar weiteren Faktoren wie der Sorte, der Menge, der Mälzung und der von Stephen erwähnten Viskosität etc. ab. Im übelsten Fall kann diese Schlammschicht undurchlässig wirken und Teil einer Läuterkatastrophe sein. Deswegen heißt es in vielen Braubüchern und -anleitungen man solle den Treber nicht trockenlaufen lassen. Mit dem pH hat das aber nichts zu tun. Wenn Du Dir ein pH-Meter zulegst, kannst Du das selber messen und Dir Deine Annahme selbst widerlegen. Hier hilft ein Messgerät wirklich und gibt Sicherheit. Ich empfehle Dir ein Hanna oder Apera.
OS-Schlingel hat geschrieben: Sonntag 21. Mai 2023, 21:27 Bleibt noch die Frage, ob gewaltsam ausgepresste Würze mehr Gerbstoffe aus den Spelzen einträgt?

Gruß
Stephen
Tut sie. Pressen ist ein No-go. Man läutert bis zu Glattwasser 2 °P, wer seinem Bier Gutes tun will weit darüber. Je nach persönlichen Vorlieben berechnet man dann den durchschnittlichen Korrekturfaktor.

Der pH-Wert ist der Faktor für eine gute Gärarbeit und auch einer für den späteren Geschmack; die SHA hat meiner Kenntnis damit nichts zu tun.. Ein guter Mittelwert ist immer pH 5.5, andere Fragen wie RA ordnen sich dem unter. Es dauert einige Zeit, bis man die Eigenheiten seiner Anlage kennt und den SHA richtig vorraussagen kann, wie Du sagst "einschätzen", deswegen ist es immer gut eine eingeübte Anlagenkonfiguration nicht anzutasten - never touch a running system.

Gruß
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Antworten