Bestialischer Gestank von Flüssighefe

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jung.step
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Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#1

Beitrag von jung.step »

Hallo zusammen,

nachdem gestern die Hopfenernte in Verbindung mit einem Brautag angesagt war, wollte ich heute die Hefe zugeben.
Geplant war die Wyeast #2308 Munich Lager zu verwenden. Vor einigen Wochen hatte ich diese Hefe eigentlich bereits verplant und 2 Tage vor dem geplanten Brautermin "gesmackt" - kurzfristig konnte dieser Brautag dann aber doch nicht mehr stattfinden. Das Paket blähte auf, wie es sein soll und ich ließ es unbedarft im Kühlschrank liegen...
Als ich es heute geöffnet habe, wurde mir fast schlecht von dem Gestank. Zum Glück hatte ich noch 34/70 Vakuum verpackt, so dass ich mein Grünhopfenbier retten konnte.
Bleibt die Frage: Was ist da passiert? Wie lange darf man "gesmackte" Hefe maximal aufbewahren?


Gruß
Stephan
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#2

Beitrag von Stuggbrew »

Hi Stephan,

Das werden die „Hefeabgase“ sein. Du hast die Nährstofflösung der Hefe zur Verfügung gestellt und dann aber natürlich den Pack ja zu lassen. Also keinerlei Sauerstoff zum arbeiten für die Hefe, da kann es schon im anaeroben Bereich dazu kommen, dass es schwefelig; sauer riecht. Vorausgesetzt die Hefe war die ganze Zeit sauber im Kühlschrank dürfte dennoch nichts passiert sein.
Wenn du sie verendest kannst ja mal einen kleinen Teig damit ansetzen. Dann siehst ja ob sie reagiert oder nicht.
Wyeast gibt 6 Monate an - ohne gesmackt/ diesen Fall gibt es glaub ich so nicht. Aber wie schon gesagt dürfte es nicht zu viel ausmachen. Du weckst halt die Hefe auf und sie geht im schlimmsten Fall aufgrund zu geringer Nährstoffe / Sauerstoff ein. Eine kontamination kann ja aufgrund des geschlossenen Beutels nicht vorliegen.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#3

Beitrag von jung.step »

Hallo,

Danke für die Antwort. Dafür ist es zu spät. Ich habe den Inhalt entsorgt, da ich kein Risiko eingehen wollte und ich dann keine Verwendung für ein aufgeschnittenes (stinkendes) Päckchen hatte.
Den Mut mit dem Zeug noch was zu machen, hätte ich nicht gehabt... :Shocked - Hast Du damit Erfahrung?

Gruß
Stephan
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#4

Beitrag von afri »

Ich bin da aber auch eigen, beim letzten Sud roch ein Päckchen Notti auch komisch, das habe ich ebenfalls verworfen. Ich denke dass Hefe nach Hefe riechen sollte (zumindest bevor sie ihre eigentliche Arbeit begonnen hat), tut sie das nicht macht sie irgendwas und das ist nicht das was man für 30 Liter Sud brauchen kann, das "irgendwas" muss nicht aber kann böse [tm] sein.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#5

Beitrag von rakader »

2 Tage ist definitiv zu lang. In amerikanischen Foren wurde die Frage schon oft gestellt und man liest immer - keine Garantie – dass ein gesmackter Beutel nach 4 Stunden verarbeitet werden sollte.

Ich selber smacke immer 2 Stunden vor dem Anstellen.

Gruß Radulph
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#6

Beitrag von ggansde »

Moin,
mal ganz ehrlich. Was genau sollte in diesem Päckchen passieren wenn davon auszugehen ist, dass es mikrobiell einwandfrei ist? Das einzige, was m.E. passieren könnte wäre Hefe-Autolyse. Das dauert aber und riecht aber entsprechend typisch. Ansonsten riecht ein aktiviertes Päckchen beim Öffnen immer mehrwürdig. Nicht aktivierte Päckchen kann man ja auch mehrere Wochen rumliegen lassen. Wo sollte der Unterschied nach dem Aktivieren sein? Ich hätte keine Sorge, so ein aktiviertes Päckchen noch nach ein bis zwei Wochen im Kühlschrank zu verwenden zumal ich auch schon Päckchen hatte, die sich erst nach mehreren Tagen aufblähen. Soweit meine Theorie. In der Praxis würde ich immer einen Starter machen und damit anstellen.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#7

Beitrag von OS-Schlingel »

Guten Morgen,

interessanter Faden.

Möchte diesen hier nicht kapern, aber ich bin mir sicher hier gelesen zu haben, dass einige Tage vor der Benutzung der Beutel gesmackt werden kann.
Jeder Beutel hat ein Haltbarkeitsdatum. Je vergangenem Monat, sollte man einen Tag zur vollständigen Entwicklung rechnen. Das wäre dann aber auch anerob.

Aus den obigen Erfahrungen kann ich mir die Probleme vorstellen, aber reichen 2 Stunden zum Aktivieren vor dem Brauen aus? Habe das selber noch nie so gemacht, da der Beutel dann nicht unbedingt prall aufgebläht ist.

Mich würde aber wirklich Interessieren, was da wirklich passiert.

Gruß

Stephen

P.S.: da ich aus einem SmackPack einen Starter ziehe, ist das nicht unbedingt ein Problem für mich. Aber das Thema ist Interessant.
@ Markus Thema Nährstoffmangel eines SmackPacks nach Aktivierung. Auch bei Lagerung im Kühlschrank vermute ich eine Mindermenge an vitalen Hefezellen nach 1-2 Wochen im Beutel. Funktioniert mit Starter aber sicherlich noch gut.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#8

Beitrag von rakader »

Moin moin,

man liest so vieles. Das ist mir zu viel "Genaues weiß man nicht".
Meine Erfahrung ist die, ein Wyeast-Beutel riecht frisch und daran ändert sich auch nichts, wenn man die Nährstofflösung smackt.
Bestialischer Gestank könnte ein anaerobes Ergebnis nach Überlagerung aufgrund letaler Zellen sein. Ich halte aber auch eine gestörte Kühlkette für nicht ausgeschlossen.

Ich habe gestern mal einige amerikanische Foren nach dieser Frage gegoogelt. Die Aussagen sind ziemlich identisch: Nach dem Smacken zügig verarbeiten.
Ich muss mangels Erfahrung aber sagen, dass mir schlechter Geruch noch nicht untergekommen ist, da ich nach 30 Minuten bis 2 Stunden verarbeite.

Gruß
Radulph
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#9

Beitrag von jung.step »

ggansde hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 08:24 Moin,
mal ganz ehrlich. Was genau sollte in diesem Päckchen passieren wenn davon auszugehen ist, dass es mikrobiell einwandfrei ist?
Hallo Markus,

das ist genau die Frage, der ich gerne auf den Grund gehen wollte...

Instinktiv habe ich aufgrund der massiven Geruchsentwicklung entschieden lieber 12 oder 13 € ins Klo zu kippen, als im Zweifelsfall 60 Liter Würze und damit das Arbeitsergebnis eines ganzen Brautags sowie die Hopfenernte eines Jahres zu verderben.

Auch wenn Deine Argumentation - wie auch andere hier - vollkommen nachvollziehbar ist, würde ich mich schwer tun, sowas in die Würze zu bringen. Zumindest, wenn es sich um eine eher theoretische Art der Begründung handelt, im Sinne von: Eigentlich kann ja nichts passieren...

Trotzdem finde ich die Diskussion interessant. Vor allem, falls sich noch jemand findet, der den Schritt von der Theorie in die Praxis schon mal probiert hat.

Ich hoffe das kommt jetzt nicht so an, dass ich hier eine Frage stelle, ohne eine Antwort haben zu wollen. So ist es nicht, aber für meine Möglichkeiten (Brautage sind selten & damit wertvoll) müssten schon echt gute Argumente kommen, damit ich das (gefühlte) mögliche Risiko eingehen würde.


Gruß
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#10

Beitrag von Labmaster »

Hallo,
also wie gesagt,wenn dar Beutel verschlossen war kann nix schlimmes passieren.Das schlimmst ist alle Hefe sind tot, und die Gärung kommt nicht zustande.
Ich habe schon Hefen von Wyeast benutz die 1 Jahr über MHD waren allerdings mache ich immer einen Starter der aber auch wesendlich länger(ca.1,5 Tage) für die gewünschte Zellzahl/ml benötigt hat.
Wenn man einen Starter machen will oder muss macht es eh keinen Sinn erst den Beutel zu aktivieren und dann erste einen Starter zu machen. Besser ist es den Beutel zu öffnen und beide Flüssigkeiten keimarm in einen Kolben bzw. Flasche zu überführen und somit direkt die Vermehrung zu beginnen.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#11

Beitrag von rakader »

jung.step hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 22:23
Ich hoffe das kommt jetzt nicht so an, dass ich hier eine Frage stelle, ohne eine Antwort haben zu wollen. So ist es nicht, aber für meine Möglichkeiten (Brautage sind selten & damit wertvoll) müssten schon echt gute Argumente kommen, damit ich das (gefühlte) mögliche Risiko eingehen würde.


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Du schreibst von 60 Liter, also benötigst Du 3 Smack Packs, alle Wyeast-Hefen sind auf 20 L konfektioniert. Wie Du selber schreibst, sind das 12-13 Euro pro Beutel. Bei Platobomben brauchst Du ggf. mehr. Wenn die Brautage so kostbar sind, würde ich an Deiner Stelle wirklich auf einen Starter setzen und in einen Magnetrührer, Rührfisch, 2 Kolben investieren. Der Vorteil: Du hast die Entwicklung der Hefe dann sicht- und riechbar unter Kontrolle.
Mit yeast calculator findest Du praktische Rechner zum Thema, z.B.
https://www.morebeer.com/content/yeast_pitch_calculator
Auf der Website von Wyeast sollte es auch Anleitungen geben.

Ich mache demnächst einen Artikel zu den Zeiten und den Propagationsstufen auf meiner Webseite. Du findest hier im Forum aber auch sehr gute Threads zu dem Thema.

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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#12

Beitrag von §11 »

Vollkommen unabhängig was die Regel ist, ich würde keinen Rohstoff verwenden der bestialisch stinkt, unabhängig vom Alter. Bei jeder Produktion, auch bei Smackpacks, kann was schiefgehen. Kein Prozess ist 100% sicher

Cheers

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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#13

Beitrag von jung.step »

rakader hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 13:00
jung.step hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 22:23
Ich hoffe das kommt jetzt nicht so an, dass ich hier eine Frage stelle, ohne eine Antwort haben zu wollen. So ist es nicht, aber für meine Möglichkeiten (Brautage sind selten & damit wertvoll) müssten schon echt gute Argumente kommen, damit ich das (gefühlte) mögliche Risiko eingehen würde.


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Mit yeast calculator findest Du praktische Rechner zum Thema, z.B.
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Auf der Website von Wyeast sollte es auch Anleitungen geben.

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Gruß
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Hallo Radulph,

Danke für Deine Antwort. Tatsächlich habe ich Rührer, Kolben und Co. - Ich nutze normalerweise Glattwasser und mache mir einen Starter. Deshalb hätte ich auch nur 1 Beutel Hefe verwendet.
Was die Mengenberechnungen etc. angeht, werde ich mir das mal anschauen - momentan arbeite ich da mehr nach Bauchgefühl. Hat zwar bisher auch immer geklappt, aber da ist bei mir prozesstechnisch noch Luft nach oben.

Gruß
Stephan
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#14

Beitrag von ggansde »

Bitte kein Glattwasser für einen Starter verwenden ohne es ausreichend abzukochen. Eine Infektion wäre ansonsten vorprogrammiert.
VG, Markus
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#15

Beitrag von jung.step »

Hallo,

ich koche es in dem Kolben ab, in dem ich den Starter herstelle. Auf dem Wege versuche ich Infektionen zu umgehen und habe den Kolben gleich mit desinfiziert.

Gruß
Stephan
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#16

Beitrag von rakader »

jung.step hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 14:57 Hallo,

ich koche es in dem Kolben ab, in dem ich den Starter herstelle. Auf dem Wege versuche ich Infektionen zu umgehen und habe den Kolben gleich mit desinfiziert.

Gruß
Stephan
edit Zahlen:

Starter macht man mit 9-11 °P. Wie sollen sich die Zellen mit Glasswasser vermehren? Die verhungern ja. Bitte nicht nachmachen!
Starter siehe hier: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... efestarter Als Ergänzung nimmt man noch Resthopfen und bittert ein wenig. Das ist guter Infektionsschutz. Zellverdoppelung alle 5 Stunden bei 1:1 und 20 °C = Faktor 2.
Oder bei der Menge 60 l am besten in der Küchenmaschine, ca. 3,5-4 Liter mit 9 °P in 3 Stufen oder als Kleinsud.
Du benötigst 600 Mrd. Zellen für Deinen Sud, also ca. = 15 Stunden.
Zuletzt geändert von rakader am Dienstag 12. September 2023, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#17

Beitrag von jung.step »

Hallo Radulph,

ja, da hast Du sicher recht. Ich habe es bisher noch nicht gemessen, werde ich demnächst mal machen...

Was bedeutet in meinem Fall "Glattwasser"?
Ich nehme auf 13.5 kg Malz etwa 55 Liter Hauptguss. Als Nachguss verwende ich 20 Liter. Wenn ich das zum Kochen rein gebe, dann ist meine Pfanne schlicht voll...

Da bin ich mit den letzten 1-2 Litern "Glattwasser" aus meiner Sicht noch lange nicht da, dass die Hefezellen im Starter verhungern.
Das ist, denke ich, der vergleichsweise schlechten Ausbeute eines Malzrohrsystems geschuldet, weil ein Gutteil vom Zucker es gar nicht bis in die Pfanne schafft. Das ist zwar nicht optimal, aber mit meiner Anlagentechnik auch leider nicht zu ändern. Wie gesagt, wird es beim Starter vermutlich noch ausreichen. Zumindest hat es so bisher gut geklappt.

Bei nächsten Brautag, werde ich das mal messen und eine Rückmeldung geben. Verbesserungen sind ja immer möglich.

Gruß
Stephan
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#18

Beitrag von rakader »

Korrektur: Man sollte nicht ohne Brille Zahlen abschreiben: 600 Mio Zellen rechnet mir der Calculator bei einem 12 °P Sud. Oben korrigiert.

Glattwasser heißt für mich < 2 °P.
@Flying hat das mal gut erläutert :
https://archiv.hobbybrauer.de/modules/n ... 12797.html
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#19

Beitrag von ggansde »

Moin,
es gibt den ultimativen Artikel zum Thema Starter:
https://braumagazin.de/article/hefebank-weihenstephan/
Bitte lesen und danach sollten sie eigentlich alle Frage erledigt haben.
VG, Markus
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#20

Beitrag von §11 »

rakader hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 19:17
Glattwasser heißt für mich < 2 °P.
Das kommt natürlich sehr auf den Prozess, die Anlage und das Rezept an. Je stärker die Würze, desto höher der Extraktgehalt im Glattwasser. Das Verhältniss Schüttung:Hauptguss und Hauptguss:Nachguss ist ja nicht vollkommen frei wählbar, vor allem nicht wenn die Kochzeit vorgegeben ist.

Cheers

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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#21

Beitrag von rakader »

ggansde hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 19:40 Moin,
es gibt den ultimativen Artikel zum Thema Starter:
https://braumagazin.de/article/hefebank-weihenstephan/
Bitte lesen und danach sollten sie eigentlich alle Frage erledigt haben.
VG, Markus
Der Artikel ist sehr gut und als Einstieg ideal, aber nicht erschöpfend, v.a. was die Zeitberechnung für die Propagationsstufen bei Temperatur anlangt. @braufex hat das mal sehr gut erklärt.
viewtopic.php?p=487494&hilit=starter#p487441
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#22

Beitrag von rakader »

§11 hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 20:05
rakader hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 19:17
Glattwasser heißt für mich < 2 °P.
Das kommt natürlich sehr auf den Prozess, die Anlage und das Rezept an. Je stärker die Würze, desto höher der Extraktgehalt im Glattwasser. Das Verhältniss Schüttung:Hauptguss und Hauptguss:Nachguss ist ja nicht vollkommen frei wählbar, vor allem nicht wenn die Kochzeit vorgegeben ist.

Cheers

Jan
Das ist schon klar. Ich ging jetzt vom Durchschnittsrezept aus.
Die Frage vorab sollte lauten: Ab wann spricht man von Glattwasser? Ich bringe immer sukzessive Nachgüsse auf.

Kannst Du den Aspekt Nachguss zu Kochzeit näher erläutern? Damit tue ich mich immer etwas schwer. Der Kleine Brauhelfer sagt mir zwar die erwartete Stammwürze zu Kochbeginn an. Aber vom Abläutern bis zu Kochbeginn steigt die Stammwürze ja noch einmal an. Schwierig das immer zu treffen. Die Verdampfungsrate bei Kochzeit ist dagegen leicht zu ermitteln, wenn man seine Anlage kennt.

Gruß
Radulph
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#23

Beitrag von ggansde »

Moin,
vielleicht nochmal eine kurze Frage zum Ausgangsbeitrag. Was bedeutet die Beschreibung "bestialisch". Das ist sehr subjektiv. Aktivierte Hefen oder auch Starter können schon mal etwas komisch riechen. Kannst Du es evtl. etwas sachlicher/griffiger beschreiben?
VG, Markus
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#24

Beitrag von §11 »

rakader hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 10:49
§11 hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 20:05
rakader hat geschrieben: Dienstag 12. September 2023, 19:17
Glattwasser heißt für mich < 2 °P.
Das kommt natürlich sehr auf den Prozess, die Anlage und das Rezept an. Je stärker die Würze, desto höher der Extraktgehalt im Glattwasser. Das Verhältniss Schüttung:Hauptguss und Hauptguss:Nachguss ist ja nicht vollkommen frei wählbar, vor allem nicht wenn die Kochzeit vorgegeben ist.

Cheers

Jan
Das ist schon klar. Ich ging jetzt vom Durchschnittsrezept aus.
Die Frage vorab sollte lauten: Ab wann spricht man von Glattwasser? Ich bringe immer sukzessive Nachgüsse auf.

Kannst Du den Aspekt Nachguss zu Kochzeit näher erläutern? Damit tue ich mich immer etwas schwer. Der Kleine Brauhelfer sagt mir zwar die erwartete Stammwürze zu Kochbeginn an. Aber vom Abläutern bis zu Kochbeginn steigt die Stammwürze ja noch einmal an. Schwierig das immer zu treffen. Die Verdampfungsrate bei Kochzeit ist dagegen leicht zu ermitteln, wenn man seine Anlage kennt.

Gruß
Radulph
Moin Radulph,

Glattwasser als solches definiert sich nicht über den Extraktgehalt, sondern eher den Prozessschritt. Glattwasser ist der Rest der Würze, bei dem der Extraktgehalt so niedrig ist das sich eine Verarbeitung für den speziellen Brauer mit seinem Rezept und seinen Zielvorgaben, eine Weiterverarbeitung nicht lohnt. Das ist aber absolut flexibel.

Im Extremfall, batch sparging, wird ein weiteres Bier draus.

Im Normalfall sinkt die Stammwürze, nach dem die Vorderwürze durch ist, beim Läutern bis zur Pfanne voll. Ist ja klar, du bringst ja Nachgüsse mit einem Extraktgehalt von 0 auf.

Cheers

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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#25

Beitrag von jung.step »

ggansde hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 11:17 Moin,
vielleicht nochmal eine kurze Frage zum Ausgangsbeitrag. Was bedeutet die Beschreibung "bestialisch". Das ist sehr subjektiv. Aktivierte Hefen oder auch Starter können schon mal etwas komisch riechen. Kannst Du es evtl. etwas sachlicher/griffiger beschreiben?
VG, Markus
Hallo Markus,

Ich kann den Geruch nicht wirklich besser beschreiben - meine Wahrnehmung war, die Hefe ist verdorben. Der Geruch war so intensiv und von mir als ekelig unangenehm empfunden, dass ich aufpassen musste, mich nicht zu übergeben.
Das ist sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass ich meine Nase in den frisch aufgeschnittenen Beutel gehalten habe... Damit hatte ich ja nicht gerechnet.

Nachdem das ganze im Müllbeutel in der Schublade verschwunden war, fragten meine Kinder irgendwann was in der Küche so stinkt. Also habe ich den Müllbeutel dann direkt in die Mülltonne entsorgt.

Optisch war keine Auffälligkeit festzustellen. Sah so aus wie Flüssighefe aussieht.

Vermutlich wird Dir das jetzt auch nicht weiterhelfen, aber besser kann ich es leider nicht beschreiben.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#26

Beitrag von rakader »

jung.step hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 14:25
ggansde hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 11:17 Moin,
vielleicht nochmal eine kurze Frage zum Ausgangsbeitrag. Was bedeutet die Beschreibung "bestialisch". Das ist sehr subjektiv. Aktivierte Hefen oder auch Starter können schon mal etwas komisch riechen. Kannst Du es evtl. etwas sachlicher/griffiger beschreiben?
VG, Markus
Hallo Markus,

Ich kann den Geruch nicht wirklich besser beschreiben - meine Wahrnehmung war, die Hefe ist verdorben. Der Geruch war so intensiv und von mir als ekelig unangenehm empfunden, dass ich aufpassen musste, mich nicht zu übergeben.
Das ist sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass ich meine Nase in den frisch aufgeschnittenen Beutel gehalten habe... Damit hatte ich ja nicht gerechnet.

Nachdem das ganze im Müllbeutel in der Schublade verschwunden war, fragten meine Kinder irgendwann was in der Küche so stinkt. Also habe ich den Müllbeutel dann direkt in die Mülltonne entsorgt.

Optisch war keine Auffälligkeit festzustellen. Sah so aus wie Flüssighefe aussieht.

Vermutlich wird Dir das jetzt auch nicht weiterhelfen, aber besser kann ich es leider nicht beschreiben.
Es müsste nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn das kein Fabrikationsfehler ist. Reinhefe riecht, auch aktiviert, angenehm frisch bis neutral.
Ich würde den Shop informieren und den Beutel reklamieren.
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#27

Beitrag von rakader »

§11 hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 13:03
rakader hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 10:49 Kannst Du den Aspekt Nachguss zu Kochzeit näher erläutern? Damit tue ich mich immer etwas schwer. Der Kleine Brauhelfer sagt mir zwar die erwartete Stammwürze zu Kochbeginn an. Aber vom Abläutern bis zu Kochbeginn steigt die Stammwürze ja noch einmal an. Schwierig das immer zu treffen. Die Verdampfungsrate bei Kochzeit ist dagegen leicht zu ermitteln, wenn man seine Anlage kennt.

Gruß
Radulph
Moin Radulph,

Glattwasser als solches definiert sich nicht über den Extraktgehalt, sondern eher den Prozessschritt. Glattwasser ist der Rest der Würze, bei dem der Extraktgehalt so niedrig ist das sich eine Verarbeitung für den speziellen Brauer mit seinem Rezept und seinen Zielvorgaben, eine Weiterverarbeitung nicht lohnt. Das ist aber absolut flexibel.

Im Extremfall, batch sparging, wird ein weiteres Bier draus.

Im Normalfall sinkt die Stammwürze, nach dem die Vorderwürze durch ist, beim Läutern bis zur Pfanne voll. Ist ja klar, du bringst ja Nachgüsse mit einem Extraktgehalt von 0 auf.

Cheers

Jan
Moin Jan, das stellt mich jetzt noch nicht zufrieden. Wir könnten ab Ende Hauptguss automatisch von Nachguss sprechen. Doch so ist es in der Praxis nicht. Nachgüsse beginnen bereits während der Hauptguss abläutert, um das berühmte Trockenlaufen zu verhindern. Ab hier vermischt es sich.
Man könnte, wenn die berechnete Stammwürze erreicht ist, von Glattwasser sprechen. Doch so ist es oft auch nicht, weil es dann kein Glattwasser mehr gibt, weil das Rezept exakt aufgegangen ist.

Wir haben bis zum Läutern die Faktoren Sudhausausbeute, ein wenig Verdampfung und vor allem die Schrotung und saisonale Faktoren, die bei der Charge und ihrem Extrakt eine Rolle spielen.

Gibt es keine genauere Definition, ab wann sich eine Weiterverarbeitung nicht mehr lohnt und bei der man nach Deiner Definition von Glattwasser sprechen kann? Oder spitzer gefragt: Ab wann lohnt sich eine Weiterverarbeitung nicht mehr?

Mir ist klar, dass das Thema off topic wird. Aber mir brennt das Thema schon lange unter den Nägeln, da ich in einem separaten Kessel oft Glattwasser koche, um die Restriktionen meiner Anlage zu umgehen. Ich kann es gerne in einen neuen Thread auslagern. Sorry dafür.

Grüße
Radulph
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Radulph Kader
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Ladeberger
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#28

Beitrag von Ladeberger »

Wir hatten das kürzlich hier schon: viewtopic.php?t=32478

Dort bietet sich wohl auch die weitere Diskussion zum Glattwasser an.

Gruß
Andy
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§11
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#29

Beitrag von §11 »

Gibt es keine genauere Definition, ab wann sich eine Weiterverarbeitung nicht mehr lohnt und bei der man nach Deiner Definition von Glattwasser sprechen kann? Oder spitzer gefragt: Ab wann lohnt sich eine Weiterverarbeitung nicht mehr?
Wenn die aufzuwendende Energie bei Kochen, um die angestrebte StW. zu erreichen, die Kosten des zusätzlichen Extrakts im Glattwasser überschreitet.
Wir könnten ab Ende Hauptguss automatisch von Nachguss sprechen. Doch so ist es in der Praxis nicht. Nachgüsse beginnen bereits während der Hauptguss abläutert, um das berühmte Trockenlaufen zu verhindern. Ab hier vermischt es sich.
Für den Brauer sind die oben aufgebrachten (oder noch nicht aufgebrachten) Nachgüsse erstmal nebensächlich. In interessiert was unten ankommt und da kommt, mit konstantem Extraktgehalt, erstmal die Vorderwürze. Selbst wenn ich oben bereits Anschwänze, so lange unten der Extratgehalt konstant bleibt, handelt es sich um Vorderwürze, die aus dem Hauptguss kommt. Vermischt hat es sich erst, wenn in der Läuterwürze der Extrakgehalt abnimmt. Erreicht man den Extraktgehalt den man vor dem Kochen haben will, spricht der Brauer von Pfanne- Voll, das ist das maximale Volumen den der Sud beim Durchlaufen der Brauerei jemals haben wird und der Tiefpunkt des Extraktes. Was jetzt noch kommt ist Glattwasser. Wieviel Extrakgehalt das noch hat legt der Brauer auf Grund seiner Gegebenheiten (Prozess, Anlage, Rezept, Energieaufwand,....) fest und nennt sich Glattwasserschwelle. Braut er eine Sorte mit der er viel Erfahrung hat, weiss er meistens exakt wie hoch diese Glattwasserschwelle sein soll. Ändern sich Paramter in der Gleichung, ändert sich, unter Umständen, die Glattwasserschwelle.

Cheers

Jan
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Re: Bestialischer Gestank von Flüssighefe

#30

Beitrag von rakader »

§11 hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2023, 16:47
Für den Brauer sind die oben aufgebrachten (oder noch nicht aufgebrachten) Nachgüsse erstmal nebensächlich. In interessiert was unten ankommt und da kommt, mit konstantem Extraktgehalt, erstmal die Vorderwürze. Selbst wenn ich oben bereits Anschwänze, so lange unten der Extratgehalt konstant bleibt, handelt es sich um Vorderwürze, die aus dem Hauptguss kommt. Vermischt hat es sich erst, wenn in der Läuterwürze der Extrakgehalt abnimmt. Erreicht man den Extraktgehalt den man vor dem Kochen haben will, spricht der Brauer von Pfanne- Voll, das ist das maximale Volumen den der Sud beim Durchlaufen der Brauerei jemals haben wird und der Tiefpunkt des Extraktes. Was jetzt noch kommt ist Glattwasser. Wieviel Extrakgehalt das noch hat legt der Brauer auf Grund seiner Gegebenheiten (Prozess, Anlage, Rezept, Energieaufwand,....) fest und nennt sich Glattwasserschwelle. Braut er eine Sorte mit der er viel Erfahrung hat, weiss er meistens exakt wie hoch diese Glattwasserschwelle sein soll. Ändern sich Paramter in der Gleichung, ändert sich, unter Umständen, die Glattwasserschwelle.

Cheers

Jan
Danke dafür! Das war mir wichtig, den Fokus zu klären! In wenigen Worten für mich und sicher nicht nur für mich ganz viel erklärt!

:goodpost:
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