Gären im Braukessel?
Gären im Braukessel?
Hallo,
mache gerade meinen dritten Sud in einfacher Brau-Ausführung (Weck-Topf, Kunststoff-Gäreeimer) und frage mich, warum man eigentlich in einen Gärtank umschlaucht. Wenn der Hopfen über Hopfensocken gegeben und entfernt wird, könnte man doch die Hefegabe nach Abkühlung einfach im Weck-Topf machen und darin vergären. Was spricht da dagegen?
Dank und Gruß,
JÜrgen
mache gerade meinen dritten Sud in einfacher Brau-Ausführung (Weck-Topf, Kunststoff-Gäreeimer) und frage mich, warum man eigentlich in einen Gärtank umschlaucht. Wenn der Hopfen über Hopfensocken gegeben und entfernt wird, könnte man doch die Hefegabe nach Abkühlung einfach im Weck-Topf machen und darin vergären. Was spricht da dagegen?
Dank und Gruß,
JÜrgen
Re: Gären im Braukessel?
Der Weck-Topf ist erstmal für weitere Brauvorgänge durch die Gärung blockiert. Und außerdem müsste man den Weck-Topf vor der Gärung erstmal gründlich reinigen. Also Würze raus, reinigen und Würze wieder rein. Eher umständlich und anfällig für Infektion und Oxidation.
Gruß,
Christian
Gruß,
Christian
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Re: Gären im Braukessel?
Hallo und willkommen,
Wie Christian schon schreibt:
- Brautopf ist blockiert für rund 2 Wochen
- Reinigung muss gewährleistet sein
- der ganze Schnodder verbleibt in der Gärung (du machst ja normalerweise einen Whirlpool oder schlauchst sauber ab)
- meist fehlt der luftdicht abschließende Deckel (der Plastikaufsatz reicht da nicht)
Also zu verwerfen.
Wie Christian schon schreibt:
- Brautopf ist blockiert für rund 2 Wochen
- Reinigung muss gewährleistet sein
- der ganze Schnodder verbleibt in der Gärung (du machst ja normalerweise einen Whirlpool oder schlauchst sauber ab)
- meist fehlt der luftdicht abschließende Deckel (der Plastikaufsatz reicht da nicht)
Also zu verwerfen.
Einstiegsklasse: 27l Einkocher, Läuterfeinblech, Eintauchkühler, klassische Gäreimer - Hauptsache es schmeckt
Re: Gären im Braukessel?
Danke erstmal für die Antworten.
So viel Schnodder ist da nicht, wenn ich mit Hopfensocken arbeite.
Da der ganze Topf ja durch das Hopfenkochen über 90 min 100 Grad hatte, dürfte doch auch das Innenleben des Topfes relativ keimfrei sein.
Jetzt noch einen Deckel mit Gärspund drauf und gut ist. So der Gedanke.
Luftdicht abschließende Deckel braucht man nach meinem Wissen nicht.
Ja, oben am Rand klebt noch der Rest vom der verdampften Würze. Ist das ein Infektionsrisiko?
So viel Schnodder ist da nicht, wenn ich mit Hopfensocken arbeite.
Da der ganze Topf ja durch das Hopfenkochen über 90 min 100 Grad hatte, dürfte doch auch das Innenleben des Topfes relativ keimfrei sein.
Jetzt noch einen Deckel mit Gärspund drauf und gut ist. So der Gedanke.
Luftdicht abschließende Deckel braucht man nach meinem Wissen nicht.
Ja, oben am Rand klebt noch der Rest vom der verdampften Würze. Ist das ein Infektionsrisiko?
Re: Gären im Braukessel?
Selbst wenn ich ohne Hopfen kochen würde wären bei mir enorme Mengen Eiweißbruch im Topf die ich nicht vergären möchte.Skamikaze hat geschrieben: ↑Samstag 4. November 2023, 16:16 Danke erstmal für die Antworten.
So viel Schnodder ist da nicht, wenn ich mit Hopfensocken arbeite.
Da der ganze Topf ja durch das Hopfenkochen über 90 min 100 Grad hatte, dürfte doch auch das Innenleben des Topfes relativ keimfrei sein.
Jetzt noch einen Deckel mit Gärspund drauf und gut ist. So der Gedanke.
Luftdicht abschließende Deckel braucht man nach meinem Wissen nicht.
Ja, oben am Rand klebt noch der Rest vom der verdampften Würze. Ist das ein Infektionsrisiko?
VG, Markus
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"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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Re: Gären im Braukessel?
Also ganz ehrlich verstehe ich deinen Ansatz nicht.
Wie gesagt es bleibt doch einiges übrig im Topf das man nicht im fertigen Bier haben möchte - aber natürlich prinzipiell würde das funktionieren.
Ich persönlich kann jedoch nur abraten - auch weil ich den geringen Mehraufwand einfach gern in Kauf nehme um gutes Bier zu brauen - sonst braucht man doch mit dem Hobby erst gar nicht wirklich anfangen?!
Wie gesagt es bleibt doch einiges übrig im Topf das man nicht im fertigen Bier haben möchte - aber natürlich prinzipiell würde das funktionieren.
Ich persönlich kann jedoch nur abraten - auch weil ich den geringen Mehraufwand einfach gern in Kauf nehme um gutes Bier zu brauen - sonst braucht man doch mit dem Hobby erst gar nicht wirklich anfangen?!
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Re: Gären im Braukessel?
Wenn der Deckel nicht luftdicht abschließt, brauchst du auch keinen Gärspund draufmachen, der wird dann nämlich nicht blubbern.
Bei Temperaturschwankungen wird es dir durch den undichten Deckel Umgebungsluft ziehen. Im besten Fall ist dein Bier dann nur oxidiert und schmeckt nicht mehr. Im schlimmsten Fall fängst du dir eine Infektion ein und kannst das direkt wegkippen.
Auch wenn du den Hopfen in Säckchen entfernst, bleibt noch jede Menge anderer Schmodder übrig, denn du nicht mit in Gärung nehmen möchtest. Das kann die Hefe verschmieren und zu Gärstörungen führen. Von der schlechten Ausbeute mit den Säckchen mal ganz abgesehen.
Kurz gesagt: Keine gute Idee. Um 5min Zeit zu sparen riskierst du den ganzen Brautag.
Bei Temperaturschwankungen wird es dir durch den undichten Deckel Umgebungsluft ziehen. Im besten Fall ist dein Bier dann nur oxidiert und schmeckt nicht mehr. Im schlimmsten Fall fängst du dir eine Infektion ein und kannst das direkt wegkippen.
Auch wenn du den Hopfen in Säckchen entfernst, bleibt noch jede Menge anderer Schmodder übrig, denn du nicht mit in Gärung nehmen möchtest. Das kann die Hefe verschmieren und zu Gärstörungen führen. Von der schlechten Ausbeute mit den Säckchen mal ganz abgesehen.
Kurz gesagt: Keine gute Idee. Um 5min Zeit zu sparen riskierst du den ganzen Brautag.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Gären im Braukessel?
OK...überredet.
Nachdem ich hier im Forum ein paar Beiträge gelesen habe von Leuten, die sich eine Verkeimung durch einen anscheinend nicht ganz perfekt gereinigten Gäreimer zugegezogen haben, kam mir eben der Gedanke: Warum in ein neues Gefäß umfüllen, wenn es doch schon eines gibt. Aber ja, den Restschmodder möchte man nicht in der Gärung haben.
Passt. Danke euch.
Nachdem ich hier im Forum ein paar Beiträge gelesen habe von Leuten, die sich eine Verkeimung durch einen anscheinend nicht ganz perfekt gereinigten Gäreimer zugegezogen haben, kam mir eben der Gedanke: Warum in ein neues Gefäß umfüllen, wenn es doch schon eines gibt. Aber ja, den Restschmodder möchte man nicht in der Gärung haben.
Passt. Danke euch.
- afri
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Re: Gären im Braukessel?
Ich persönlich lasse ebenfalls in der Sudpfanne gären, allerdings erst nachdem die Anstellwürze abgezogen und der Topf gründlich gereinigt wurde. Die Würze gebe ich dann in den gereinigten Topf zurück und stelle an, nicht dichten Topfdeckel inklusive (so große Themperaturschwankungen habe ich nicht, so dass eher wenig oder keine Raumluft eingezogen werden dürfte).
Skamikaze: dein Ansatz ist schon fast richtig, aber tu' dir selbst den Gefallen und filtere erst alles weg was du nicht mit gären lassen willst (vor allem den o.g. Eiweißschlotz) und reinige deinen Weck gründlich vor dem Anstellen. Die Würze kannst du ja im Kunststoffeimer zwischenlagern. Meiner Meinung nach ist Jungbier im Kochtopf besser aufgehoben als im Kunststoffbehälter, die Kontaktzeit mit dem Plastik von immerhin einigen oder vielen Tagen sollte nicht besonders zuträglich für die Bierqualität sein. Noch besser wäre zwar ein eigener Gärbehälter aus Edelstahl, aber das rangiert erfahrungsgemäß bei vielen Einsteigern an einer der hinteren Stellen. Ist auch völlig OK, umso besser wenn du dir zeitig Gedanken darum machst (was hoffentlich der Grund für diesen Thread hier ist).
Achim
Skamikaze: dein Ansatz ist schon fast richtig, aber tu' dir selbst den Gefallen und filtere erst alles weg was du nicht mit gären lassen willst (vor allem den o.g. Eiweißschlotz) und reinige deinen Weck gründlich vor dem Anstellen. Die Würze kannst du ja im Kunststoffeimer zwischenlagern. Meiner Meinung nach ist Jungbier im Kochtopf besser aufgehoben als im Kunststoffbehälter, die Kontaktzeit mit dem Plastik von immerhin einigen oder vielen Tagen sollte nicht besonders zuträglich für die Bierqualität sein. Noch besser wäre zwar ein eigener Gärbehälter aus Edelstahl, aber das rangiert erfahrungsgemäß bei vielen Einsteigern an einer der hinteren Stellen. Ist auch völlig OK, umso besser wenn du dir zeitig Gedanken darum machst (was hoffentlich der Grund für diesen Thread hier ist).
Achim
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