Faustregel Hopfengaben

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majobe
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Faustregel Hopfengaben

#1

Beitrag von majobe »

Hallo allerseits,

ich bin nach 2 Jahren Pause wieder mal mit einer Rezepterstellung beschäftigt.
Eine Frage drängte sich mir auf zu der ich keine Antwort (bzw. viele verschieden Antworten...) gefunden habe:

Gibt est eine 'Faustregel" wie die Hopfengaben verteilt werden, aus geschmacklichen wie auch aus ökonomischen Gründen?

Wenn ja, richtet man sich nach Gewicht oder nach IBU?

Hier im Forum habe ich z.B. eine 70/30 antwort gefunden: 70% Bitterhopfen zu Kochbeginn + 30% Aromahopfen zu Kochende.
Also 70g + 30 g oder 21 IBU zu beginn und 9IBU zu Ende (bei 30 IBU zielwert)

Ab wann macht eine Hopfung bei Kochmitte Sinn?

Danke!

Markus
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§11
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Re: Faustregel Hopfengaben

#2

Beitrag von §11 »

Die Frage ist immer was du erreichen willst.

Willst du ein Weissbier, brauchst du in der Regel nur eine milde Grundbittere, die kannst du mit einer Gabe einstellen. Willst du ein hopfen-aromabetontes IPA, wirst du den größten Teil des Hopfens am Ende der Kochzeit geben.

Cheers

Jan
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hiasl
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Re: Faustregel Hopfengaben

#3

Beitrag von hiasl »

Du musst zwischen zwei Zielen unterscheiden: Bitterung und Aroma.
Hinsichtlich der Bitterung würde ich immer bezogen auf IBU rechnen. Hinsichtlich der Aromagabe mit der Menge an Hopfen (vgl. Ölgehalt).
Ich gehe immer so vor:

Ich beginne immer mit der Whirlpool-Gabe, wenn ich eine manchen will. Da setze ich eine Menge ein (z.B. 2 g/l). Je nach Temperatur kommen hier bereits IBU zustande (heißer Whirlpool) oder eben nicht (kalter Whirlpool << 90 °C). Die erhaltenen IBU ziehe ich von der Zielmenge ab. Achtung: Whirlpool-Zeit über 90 °C kannst du der Kochzeit direkt zurechnen. Wenn du also 60 min kochst und dann noch 15 min WP machst, sind das insgesamt 75 min Kochzeit. Dann kümmere ich mich um die Bitterung inkl. der Aromagaben. Hier gebe ich z.B. ein Verhältnis von 70 % IBU aus erster Gabe und 30 % kurz vor Kochende und berechne so die Hopfenmenge. Wenn ich mehr Aroma geben möchte oder 2 Aromagaben plane oder gar verschiedene Hopfen gleichzeitig, dann kann ich die Verhältnisse iterativ anpassen. Ich habe mir hierzu eine Excel-Datei gebastelt.

Die klassische 70/30 Gabe ist immer auf IBU bezogen, nicht auf die Menge. Eine Hopfung zur Kochmitte ist in meinen Augen wenig sinnvoll: Du bekommst kaum Aroma und verlierst zugleich Bitterstoffausbeute.
Gruß
Matthias
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majobe
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Re: Faustregel Hopfengaben

#4

Beitrag von majobe »

Hallo,

der Unterschied zwischen Bitterung und Aroma ist mir schon klar ;-)
Meine Frage bezog sich eher auf 'klassische' Biere, so zw 20 und 40 IBU: Pils, Alt, Bock, oder wie in meinem Falle ein Tripel.

Ich formuliere die Frage mal anders: Gibt est eine Faustregel für ein 'Standard' Bier der obrigen Typen für ein erstes Rezept als Startpunkt für weitere Anpassungen?

danke!
Markus


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IronHosch
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Re: Faustregel Hopfengaben

#5

Beitrag von IronHosch »

Es gibt im Internet diverse Tabellen. Auch hier im Wiki.
Die Werte sind aber natürlich nicht überall identisch und auch nicht in Stein gemeißelt...

wiki/doku.php/ebu

https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... rness_Unit
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