Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
Re: Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
Ja, denke ich auch. Er sagt ja "Pumpen die Hälfte hoch und machen den Vorgang ganz genauso nochmal." Das wird dann auf jeden Mal zumindest eine zweifache Dekoktion sein.
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7300
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
So habe ich das auch verstanden. Aber Vorsicht, Falle: Bei den genannten 46 °R = 57,5 °C zum "Anmaischen" ist sicherlich die Temperatur des Hauptgusses gemeint, nicht die resultierende Einmaischtemperatur. Ich schätze diese wird eher in Richtung 50 °C liegen. Die Wärmneverluste in diesem Sudhaus dürften auch nicht ohne sein.
So etwas nachzuahmen bedeutet daher in erster Linie, es sorgfältig in den eigenen Anlagenkontext zu überführen und hierfür ggf. auch Parameter anzupassen, damit sich der Temperaturverlauf der Gesamtmaische noch in enzymaktiven Intervallen bewegt.
Gruß
Andy
So etwas nachzuahmen bedeutet daher in erster Linie, es sorgfältig in den eigenen Anlagenkontext zu überführen und hierfür ggf. auch Parameter anzupassen, damit sich der Temperaturverlauf der Gesamtmaische noch in enzymaktiven Intervallen bewegt.
Gruß
Andy
- gulp
- Moderator
- Beiträge: 10463
- Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
- Wohnort: Nürnberg
- Kontaktdaten:
Re: Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
Klasse Film!
Das sind halt Praktiker. Die Theorie ist wohl eher zweitrangig, um das mal vorsichtig auszudrücken.
Und für alle die tagelang aufs Ankommen der Gärung warten:
Und nach an Dach muss dann scho was zu seh sei. (Und nach einem Tag muss man da schon etwas sehen).
Am zweiten Tag Berglandschaften! Hauptgärung EINE WOCHE.
Jetzt würde ich das gerne mal probieren. Lechz.
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch!
Gruß
Peter
Das sind halt Praktiker. Die Theorie ist wohl eher zweitrangig, um das mal vorsichtig auszudrücken.
Und für alle die tagelang aufs Ankommen der Gärung warten:
Und nach an Dach muss dann scho was zu seh sei. (Und nach einem Tag muss man da schon etwas sehen).
Am zweiten Tag Berglandschaften! Hauptgärung EINE WOCHE.
Jetzt würde ich das gerne mal probieren. Lechz.
Was die Leute aber besser als wir superperfekten Hobbybrauer hinbekommen, ist Gemeinschaft.
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch!
Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
- rakader
- Posting Freak
- Beiträge: 5199
- Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
- Wohnort: Karpaten & Niederbayern
- Kontaktdaten:
Re: Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
Ach so, dann sind die Betrachtungen und Forschungen von Volkskundlern/Europäischen Kulturanthropologen wie in Freiburg oder Eichstätt also auch Quatsch. Alles klar, man lernt nie aus.
Gruß
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Re: Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
Wenn du mal in Romrod dabei gewesen wärst, wüsstet du, was Peter meint. So pauschal passt der Satz ja nicht, zumal nicht jeder Hobbybrauer superperfekt sein will.
Bier trinken ist besser als Quark reden!
- afri
- Posting Freak
- Beiträge: 5898
- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
Genau, das war auch mein Gedanke.
Und noch eins: Wir wissen ja nicht wie das fertige Bier schmeckt, das kann genausogut ein Spitzentropfen sein wie es eine durchoxidierte Plörre sein kann. So ein Gemeinschaftsbrauhaus ist sicherlich eine gute Sache, aber das heißt nicht zwangsweise dass es besser oder schlechter ist.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
-
- Posting Freak
- Beiträge: 536
- Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 01:11
Re: Hausbrauer-Bier - eine fränkische Tradition
Ich befasse mich seit Jahrzehnten mit dem Thema. Ging los also wir unsere eigenen Holzfässer auf einer Tour dabeihatten und beim Brauhaus Höchstadt ein 5 Liter Faß mit "Kellerbier" so nannte man es dort. Der außergewöhnlich niedrige Preis von 1,30 DM deutete auf Hausbräu hin. Daß das Bier eigentlich noch reifen mußte wußten wird nicht. Beim Öffnen ein paar Tage später bekamen wir einen Vorgeschmack auf das Potential was das hatte. Denn vom Bierbrauen hatten wir außer Durst keinerlei Ahnung.
Ausgerüstet mit einem der ersten Bierführer, der ein eigenes Kapitel darüber enthielt und eine Liste mit den Orten hatte schlugen wir beim Rittmayer in Aisch auf und bekamen von ihm eine Adresse drei Ortschaften weiter, wo uns ein Landwirt ein paar Moußn über den Zaun reichte. Promillemäßig auch damals eine Katastrophe, aber das Bier war sozusagen der Nullpunkt an Geschmack, wo sich alle anderen nur hintendranstellen konnten.
Ich wollte schon immer gastronomisch tätig werden. Für eine eigene Brauerei reichte das Geld nicht also gings mit dem Hausbräu vom Rittmayer los. Zeitweise hatten wir 10 % seines Ausstoßes bis durch den Erwerb des Hochzeiterschlößchens schräg gegenüber Platz für eine Brauerei war. Aber nur eine Brauerei für Hausbräu, also Jungbier. Denn der Rest spielte sich im Kühlraum unter dem Gastraum ab.
Im Laufe der Zeit bekam man die Feinheiten dieses Verfahrens mit. Etwa daß die Kühlraumtemperatur mit 6 ° C gerade ausreichte daß das Bier ein Stockwerk im Glas die richtige Trinktemperatur hatte. Oder daß man die Fässer bei noch erhöhtem Restextrakt auch mal aufschrauben konnte und gar nicht schließen brauchte weil durch die Kälte die nötige Kohlensäure für ein ungespundetes Bier verblieb. Oder daß eine erhöhte Hopfengabe fehlende Kohlensäure in der Spritzigkeit ersetzen kann, Und überhaupt, daß es nicht nötig ist millimetergenau zu arbeiten sondern gern mal nach Gefühl.
Insgesamt ein so gut wie unbekanntes Verfahren, was viele Vorteile für alle Beteiligten bringt. Dem Brauer, daß er nur den Hahn aufdrehen muß und keine Arbeit mit Fässern hat. Dem Wirt der günstige Preis und dem Gast ein super Bier.
Erhältlich ist Hausbräu in kleineren Privatbrauereien etwa von Forchheim bis Seßlach für jedermann. Weiter nördlich im Landkreis Hildburghausen bis hin zur Rhön in einem der Gemeindebrauhäuser, die aber nur für die Mitglieder der Braugemeinde Bier abgeben und nur 2 mal im Jahr brauen.
Ausgerüstet mit einem der ersten Bierführer, der ein eigenes Kapitel darüber enthielt und eine Liste mit den Orten hatte schlugen wir beim Rittmayer in Aisch auf und bekamen von ihm eine Adresse drei Ortschaften weiter, wo uns ein Landwirt ein paar Moußn über den Zaun reichte. Promillemäßig auch damals eine Katastrophe, aber das Bier war sozusagen der Nullpunkt an Geschmack, wo sich alle anderen nur hintendranstellen konnten.
Ich wollte schon immer gastronomisch tätig werden. Für eine eigene Brauerei reichte das Geld nicht also gings mit dem Hausbräu vom Rittmayer los. Zeitweise hatten wir 10 % seines Ausstoßes bis durch den Erwerb des Hochzeiterschlößchens schräg gegenüber Platz für eine Brauerei war. Aber nur eine Brauerei für Hausbräu, also Jungbier. Denn der Rest spielte sich im Kühlraum unter dem Gastraum ab.
Im Laufe der Zeit bekam man die Feinheiten dieses Verfahrens mit. Etwa daß die Kühlraumtemperatur mit 6 ° C gerade ausreichte daß das Bier ein Stockwerk im Glas die richtige Trinktemperatur hatte. Oder daß man die Fässer bei noch erhöhtem Restextrakt auch mal aufschrauben konnte und gar nicht schließen brauchte weil durch die Kälte die nötige Kohlensäure für ein ungespundetes Bier verblieb. Oder daß eine erhöhte Hopfengabe fehlende Kohlensäure in der Spritzigkeit ersetzen kann, Und überhaupt, daß es nicht nötig ist millimetergenau zu arbeiten sondern gern mal nach Gefühl.
Insgesamt ein so gut wie unbekanntes Verfahren, was viele Vorteile für alle Beteiligten bringt. Dem Brauer, daß er nur den Hahn aufdrehen muß und keine Arbeit mit Fässern hat. Dem Wirt der günstige Preis und dem Gast ein super Bier.
Erhältlich ist Hausbräu in kleineren Privatbrauereien etwa von Forchheim bis Seßlach für jedermann. Weiter nördlich im Landkreis Hildburghausen bis hin zur Rhön in einem der Gemeindebrauhäuser, die aber nur für die Mitglieder der Braugemeinde Bier abgeben und nur 2 mal im Jahr brauen.
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.