Obergärig und Untergärig

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Braufuzi
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Obergärig und Untergärig

#1

Beitrag von Braufuzi »

Hallo Zusammen

Ich habe da mal ne Frage an euch,ich höre immer wieder von anderen Hobbybrauern das jeder Bierstil sowol Ober als auch Untergärig Vergoren werden kann.Stimmt das eigentlich???Ich selber habe bis jetzt nur mit Obergärigen Hefen gearbeitet,da ich leider nicht die Möglichkeit habe die Untergärigen Hefen die ja im Niedertemperaturbereich arbeiten konstant zu Steuern.Gut ich habe schon mit der Magroves Jack M54 Californian Lager gearbeitet die ja den Vorteil hat das sie im höheren Temperaturbereich wie eine Untergärige Hefe Arbeitet.Ich hoffe doch das mir der eine oder andere zu diesem Thema etwas helfen kann.
Danke schon mal im Voraus :thumbsup

Gruss Daniel
Der kluge Mensch,so glaube mir,
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IronHosch
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Re: Obergärig und Untergärig

#2

Beitrag von IronHosch »

Vergären kann man theoretisch natürlich jede Würze entweder unter- oder obergärig. Werden dann halt unterschiedliche Biere und u.U. nicht stil-typisch. Der angestrebte Bierstil definiert ja schon ob untergärig oder obergärig.
Zumindest bei fast allen Stilen ist das ziemlich klar - eine Ausnahme, die ich kenne, ist z.B. Baltic Porter. Das kann obergärig (dann eher britisch) oder untergärig sein.
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Obergärig und Untergärig

#3

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das ist definitiv falsch. Man kann natürlich brauen und trinken was man möchte. Aber wenn das Wort „Bierstil“ fällt, sollte man sich über die Eckdaten informieren. Lagerbiere sind untergärig, auch wenn manche Hobbybrauer das mangels Technik etwas lockerer sehen. Die Hefe ist stilbildender Bestandteil des Bieres und die tauscht man nicht einfach mal so aus.
Aber manche brauen auch ein schwarzes hazy Pils mit Kweik…
Viele Grüße
Björn

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Re: Obergärig und Untergärig

#4

Beitrag von dosc »

Naja, ich finde schon, dass ein untergäriges Pale Ale auch ein Pale Ale bleibt, obwohl stiltypisch eigentlich obergärig vergoren wird. Das Zeug wird dann oft auch Hoppy-Lager oder so genannt und beides ist ja auch zutreffend. So langs geil schmeckt ;-)

Experimentieren bringt einen weiter und Regeln gibt es nur um gebrochen zu werden.
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Re: Obergärig und Untergärig

#5

Beitrag von shudayo »

Many beer styles are classified as one of two main types, ales and lagers, though certain styles may not be easily sorted into either category. Beers classified as ales are typically made with yeasts that ferment at warmer temperatures, usually between 15.5 and 24 °C (60 and 75 °F), and form a layer of foam on the surface of the fermenting beer, thus they are called top-fermenting yeasts. Lagers utilize yeasts that ferment at considerably lower temperatures, around 10 °C (50 °F), and have the ability to process raffinose, a complex sugar created during fermentation. These yeasts collect at the bottom of the fermenting beer and are therefore referred to as bottom-fermenting yeasts.
https://en.wikipedia.org/wiki/Beer_style

Machen kann man wohl alles, bin da bei IronHosch und dem Räuber, sinnvoll ist es vermutlich nicht bzw man bekommt dann am Ende einfach ein anderes "Produkt" raus (Vergleich: "Vegane Fleischwurst").


Bzw die kurze Antwort:
Ich habe da mal ne Frage an euch,ich höre immer wieder von anderen Hobbybrauern das jeder Bierstil sowol Ober als auch Untergärig Vergoren werden kann.Stimmt das eigentlich???
Nein, das stimmt nicht.

Edit: Sehe gerade, dass die Wikipedia Definition ihre Schwächen hat. duckundwech
Zuletzt geändert von shudayo am Mittwoch 20. Dezember 2023, 12:38, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß,
Alex

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Re: Obergärig und Untergärig

#6

Beitrag von rauchbier »

Als Orientierungshilfe und aus Verbrauersicht machen Definitionen von Bierstilen sicherlich Sinn. Als Hobbybrauer und Freigeist bezüglich Rezepten geht aus meiner Sicht grundsätzlich alles, was dem Hobbybrauer schmeckt.

Mein Lieblingsbeispiel ist Frank Müller von Riegele und sein Kellerbier, das OG mit einer Alehefe vergoren wird. Da schrillen bei vielen Franken und auch anderswo schon die Alarmglocken.
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Obergärig und Untergärig

#7

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Naja, ich finde schon, dass ein untergäriges Pale Ale auch ein Pale Ale bleibt, obwohl stiltypisch eigentlich obergärig vergoren wird. Das Zeug wird dann oft auch Hoppy-Lager oder so genannt und beides ist ja auch zutreffend. So langs geil schmeckt ;-)
Wenn es schmeckt, ist es doch schön. Wenn man aber draufschreibt, was was es sein soll, sollte man sich informieren. Pale Ale ist obergärig und nix anders. Obergärig ist die Definition für den Begriff „Ale“. Wenn es untergärig ist, ist es ein Lager. Auch, wenn beides hopfig und Bier ist.
Leberwurst und Nutella sind beide braun und können aufs Brot geschmiert werden. Vielen schmeckt beides gut. Trotzdem ist das eine Wurst und das andere süß. Und niemand käme auf die Idee, dass es nicht do wichtig ist, was man draufschreibt, solange es schmeckt.
Mein Lieblingsbeispiel ist Frank Müller von Riegele und sein Kellerbier, das OG mit einer Alehefe vergoren wird. Da schrillen bei vielen Franken und auch anderswo schon die Alarmglocken.
Kann er doch machen. Aber dann halt nicht Lager, untergärig oder so etwas draufschreiben. Und bei einer Einreichung zu einem Wettbewerb wird jemand die Definition von Kellerbier kennen und sagen: „leider obergärig, passt nicht.“
Viele Grüße
Björn

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Re: Obergärig und Untergärig

#8

Beitrag von rakader »

Braufuzi hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 11:08 Hallo Zusammen

Ich habe da mal ne Frage an euch,ich höre immer wieder von anderen Hobbybrauern das jeder Bierstil sowol Ober als auch Untergärig Vergoren werden kann.Stimmt das eigentlich???Ich selber habe bis jetzt nur mit Obergärigen Hefen gearbeitet,da ich leider nicht die Möglichkeit habe die Untergärigen Hefen die ja im Niedertemperaturbereich arbeiten konstant zu Steuern.Gut ich habe schon mit der Magroves Jack M54 Californian Lager gearbeitet die ja den Vorteil hat das sie im höheren Temperaturbereich wie eine Untergärige Hefe Arbeitet.Ich hoffe ohne das mir der eine oder andere zu diesem Thema etwas helfen kann.
Danke schon mal im Voraus :thumbsup

Gruss Daniel
Hallo Daniel, man hört so vieles. Grundsätzlich kann es jeder halten, wie er/sie will - so haben sich, meist durch Mangel, auch die Bierstile entwickelt - nicht nur, aber auch. Aber wie soll man ohne Eckdaten beurteilen, sich unterhalten, austauschen? Ohne die Grenzen der Bierstile wären Judges und Sommeliers arbeitslos oder sagen wir ganz geschmacklos: Pommes mit Schlagsahne geht auch (habe ich tatsächlich mal gesehen), aber einen Stern gibt es dafür nicht.

Es gibt natürlich Zwitter, und die sind meiner Meinung nach ein gutes Stundenglas, wie sich ein Bierstil ähnlich einer Tierunterart entwickelt, frei nach Darwin. So werden in der Karibik Tropical Stouts gerne untergärig bei höherer Temperatur vergoren, zuweilen auch Foreign Extra Stouts. Das ist einfach dem Klima dort geschuldet und das hat neue Bierstile hervorgebracht. Weizen und viele leichte englische Ales entwickelten sich aus Hopfenmangel (oder königlicher Vorgaben), auch weil zu teuer, Pumpkin Ales entwickelten sich aus Mangel an Malz, zufällig gab es aber viel Kürbis als Zuckerlieferant. Willentlich war das selten, sondern meist dem Mangel (und teuren Transport) geschuldet.

Vielleicht gibt es dabei sogar eine Gesetzmäßigkeit: Wenn es auf die Hefe weniger oder gar nicht ankommt, gibt es öfter Ausdifferenzierungen. Aber das ist jetzt nur meine Vermutung. Bei hefebetonten Bierstilen wie belgischen Ales kann ich mir das nicht vorstellen, habe auch noch nie davon gehört. Die Aromenprofile der belgischen Hefen wären nicht mehr Outstanding, die Bierwelt wäre beliebiger und austauschbarer. Oder ein IPA von der Westküste. Schon mit einer englischen Hefe ist es ein anderes Bier, auch wenn das ein hopfenbetonter Bierstil ist.

Edit: M44 verwechselt:
Überschneidungen bei Temperaturbereichen mag es geben, man sollte da aber auch nicht zu viel hineininterpretieren.

Grüße
Radulph
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Re: Obergärig und Untergärig

#9

Beitrag von VolT Bräu »

Die Aussage ist wahrscheinlich in dem Sinne gemeint, dass man sowohl mit UG als auch OG Hefe ein passables (im Sinne von "schmeckt" und "passt irgendwie zum Bierstil") Bier herstellen kann.
Wenn man kein Purist ist, wird das für viele gängige Stile auch gehen. Den Beweis muss im Zweifel derjenige erbringen, der diese Meinung vertritt. Ein Gegenbeweis ist schwer zu führen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man z. B. Probleme hätte ein gutes Sauerbier oder ein Trappistenbier oder oder oder... rein UG herzustellen. Andersherum ist es wahrscheinlich einfacher z.B. mit einem Kölsch-Ansatz in die Nähe von einem Pils zu kommen.
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Re: Obergärig und Untergärig

#10

Beitrag von rakader »

VolT Bräu hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 14:11 Die Aussage ist wahrscheinlich in dem Sinne gemeint, dass man sowohl mit UG als auch OG Hefe ein passables (im Sinne von "schmeckt" und "passt irgendwie zum Bierstil") Bier herstellen kann.
Wenn man kein Purist ist, wird das für viele gängige Stile auch gehen. Den Beweis muss im Zweifel derjenige erbringen, der diese Meinung vertritt. Ein Gegenbeweis ist schwer zu führen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass man z. B. Probleme hätte ein gutes Sauerbier oder ein Trappistenbier oder oder oder... rein UG herzustellen. Andersherum ist es wahrscheinlich einfacher z.B. mit einem Kölsch-Ansatz in die Nähe von einem Pils zu kommen.
Näherungen hängen, wie ich oben anhand von Beispielen ausgeführt habe, vom Bierstil ab. Ein Alt z.B. ist eine Art trockenes, weniger fruchtiges Pale Ale, der englischste deutsche Bierstil, wie man immer hört. Da könnte ich es mir vorstellen. Also alle Bierstile, die Grenzgänger sind, etwas zur anderen Seite kiebitzen. Alt z.B. wird kälter als ein Ale vergoren.

Um da zu experimentieren, sollte man aber erst einmal beim Original sattelfest sein, meine ich.
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Re: Obergärig und Untergärig

#11

Beitrag von Alt-Phex »

Der Hefe ist es erstmal völlig egal ob sie ober- oder untergärig ist. Und noch viel weniger interessiert die sich dafür, was da für eine Würze aus dem Sudhaus kommt. Die wird die Zucker verstoffwechseln, Alkohol, Kohlensäure und ein entsprechendes Geschmackprofil abgeben.

George Lucas hat mal gesagt: 50% eines Films macht die Musik aus. Das lässt sich auch sehr gut auf die Hefe im Bier übertragen. Kann man ganz leicht selber rausfinden indem man einen Sud aufteilt und mit verschiedenen Hefen anstellt. Da kommen sehr unterschiedliche Biere bei raus.

Natürlich kann man auch die Würze von einem Pils oder Helles mit einer obergärigen Hefe bei 20°C vergären, nur wird das Ergebnis herzlich wenig mit dem geplanten Bierstil zu tun haben. Was nicht heißen soll, dass das Bier deswegen nicht schmeckt. Aber ein reintöniges Lager bekommt man halt nur mit einer untergärigen Hefe bei kalter Gärführung hin.

Da helfen auch diese untergärigen Wunderhefen nicht, die das angeblich bei Zimmertemperatur können. Das ergibt ein anderes Geschmacksprofil und das wissen die Hefehersteller auch, schreiben es aber aus guten Gründen nicht dabei.

Wenn man so wie ich, nicht unbedingt in definierten "Stil-Schubladen" braut, kann man auch mal ein "Pale Ale" mit einer belgischen Wit-Hefe anstellen. Die Ester passen super zu den lustigen Hopfen. Allerdings ist es dann kein klasssiches Ale mehr und auch kein typisch belgisches - es ist einfach nur ein leckeres Bier.
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Y-L
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Re: Obergärig und Untergärig

#12

Beitrag von Y-L »

Ich kann mich bei aller Theorie und Praxis meinen Vorrednern nur anschließen.

Würze und Hefe sind sich egal; Hauptsache die Chemie stimmt!

! ! ! ABER ! ! !

Wenn mit "Bierstilen" nur Oberbegriffe wie z.B. "Schwarzbier", "Steinbier", "Bockbier" oder "Rauchbier" gemeint waren,
dann wäre es gewisser Maßen tatsächlich egal, ob man ober- oder untergärige Hefen verwendet.
Denn diese Bezeichnungen legen noch nicht fest, wie das Bier vergoren sein muss.

Erst wenn eines dieser Biere genauer klassifiziert wird, oder in spezielle Richtung gehen soll (z.B. Märzen, Lager, Ale),
spielt die Auswahl der Hefe wieder eine entscheidende Rolle.
Bier ist eine flüssige & global gültige Sprache, die trotz weltweiter Regiolekte, Dialekte & Akzente überall verstanden wird.
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rakader
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Re: Obergärig und Untergärig

#13

Beitrag von rakader »

Y-L hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 18:17 Ich kann mich bei aller Theorie und Praxis meinen Vorrednern nur anschließen.

Würze und Hefe sind sich egal; Hauptsache die Chemie stimmt!

! ! ! ABER ! ! !

Wenn mit "Bierstilen" nur Oberbegriffe wie z.B. "Schwarzbier", "Steinbier", "Bockbier" oder "Rauchbier" gemeint waren,
dann wäre es gewisser Maßen tatsächlich egal, ob man ober- oder untergärige Hefen verwendet.
Denn diese Bezeichnungen legen noch nicht fest, wie das Bier vergoren sein muss.

Erst wenn eines dieser Biere genauer klassifiziert wird, oder in spezielle Richtung gehen soll (z.B. Märzen, Lager, Ale),
spielt die Auswahl der Hefe wieder eine entscheidende Rolle.
Rauchbier, Schwarzbier und alle Arten von Bock sind klassifizierte Stile. Phantasienamen wie Steinbier natürlich nicht.
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Y-L
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Re: Obergärig und Untergärig

#14

Beitrag von Y-L »

rakader hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 18:33 alle Arten von Bock sind klassifizierte Stile.
Genau das was ich meine! :Wink
Der "Oberbegriff" Bockbier sagt noch nichts aus.
Die genaueren Bezeichnungen wie Maibock oder Weizenbock präzisieren wo es mit der Hefe lang geht!

Mit dem Wort "Oberbegriff" meinte ich auch nicht die "Bierstile" direkt,
sondern eher den allgemeinen Sprachgebrauch, mit dem gerne alles über einen Kamm geschert wird!

Gutes Beispiel:
Schwarzbier, Märzen, Rotbier, Weizen, Kräusen, Doppelbock und Helles sind alles Rauchbiere von Schlenkerla

Somit sagt "Rauchbier" allein noch nichts über den Stil und über die Hefe aus.
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Re: Obergärig und Untergärig

#15

Beitrag von maecki-maecki »

Bin bei Y-L.

Bei ‚Weizenbock’ erwarte ich ein obergäriges Bier, bei ‚Maibock’ ein untergäriges. Bei ‚Münchner Helles‘ erwarte ich ein untergäriges, bei ‚Altdeutsches Helles‘ erwarte ich ein obergäriges.
Und wenn ich möchte, dass sich die Leute unter Red Ale etwas vorstellen können, dann muss ich schon dazu sagen, ob ich ein Flämisches oder ein Irisches meine.
Und wenn nur ‚Bock‘ gesagt wird, sollte man halt vorsichtig mit Erwartungen sein oder eben nachfragen.

Und zur Ursprungsfrage:
Ich sehe das wie einige meiner Vorredner: die Hefe ist wesentlicher Bestandteil des Rezeptes - tauscht man sie aus, wird es ein anderes Bier.
Plakatives Beispiel ist das ‚Abbey Weizen’ von Randy Mosher aus den 12 Beers of Christmas.

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coyote77
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Re: Obergärig und Untergärig

#16

Beitrag von coyote77 »

"Ich möchte am Wochenende ein Pils brauen, habe die S-04 und die US-05 da. Was passt besser?"

"Ich mache heute ein NEIPA mit der Voss Kveik"

Ja, kannste alles machen, aber wird halt was anderes.
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Re: Obergärig und Untergärig

#17

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Diese Frage treibt mich um, seit mir der Unterschied zwischen ug und og klar wurde. Und das begann vor über 6 Jahren als ich anfing selbst zu brauen.
Am Anfang habe ich einfach ug Rezepte mit og Hefen bei höherer Temperatur vergoren. War halt alles nichts so wie erwünscht.
Seit diesem Sommer habe ich das ein paar mal mit Kveik gemacht, Ergebnis schon gut, aber nicht das was ich im Winter im natürlichen Keller mit einer ug Hefe meist ohne gesteuerte Temperatur hinkriege.
Das bedeutet im im Brauer-Jahrebsablauf ständig neue Herausforderungen und mir persönlich macht es Spass wenn ich immer wieder mal von ug auf og umstellen muss oder andersrum.

Einzige Ausnahme: Weissbier - das brau ich Sommer wie Winter und der Gärbottich steht da wo die Temperatur passt (zur Not auch geregelt).

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Re: Obergärig und Untergärig

#18

Beitrag von rakader »

Y-L hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 19:30 Somit sagt "Rauchbier" allein noch nichts über den Stil und über die Hefe aus.
:Drink
Wird in Übersee enger gesehen:
https://www.bjcp.org/style/2015/6/6B/rauchbier/
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Re: Obergärig und Untergärig

#19

Beitrag von rauchbier »

Auch in Übersee nicht unbedingt. Rauchbiere verteilen sich über mehrere Kategorien: siehe Kategorie 32A Classic Style Smoked Beer und 32B: https://www.bjcp.org/style/2021/32/
Auch wenn ich mit dem BJCP nix anfangen kann, meint 6B vermutlich nur das Bamberger Märzen, glaub ich.

Ich sehe das die Bezeichnungen auch als Oberbegriff. In Grätz bekommt man ein Grätzer und am anderen Ende der Welt eben ein Alaska Smoked Porter, wenn man ein Rauchbier bestellt. Aber das meinte ich auch mit dem Riegele OG Kellerbier. Ich sehe das auch entspannt, was für andere gar nicht geht.
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Re: Obergärig und Untergärig

#20

Beitrag von Innuendo »

Ein allgemein gültiger Bezugsrahmen, eine Klassifizierung und eine definierte Sprache ist erforderlich, wenn ein Gebräu mit anderen verglichen oder ein Rezept diskutiert wird. Der Wettbewerb auf der HBCon ohne BJCP würde nicht funktionieren. Die Hefe ist nur ein Parameter von sehr vielen. Die wenigsten kämen auf die Idee, ein Gebräu mit EBC 12 als Altbier zu klassifizieren, weil die Hefe stimmig ist.

Im Freundeskreis ist so ein Bezugsrahmen mMn völlig uninteressant. Hier gewinnt ein Münchner Hell mit Notti vergoren den Partypreis.

Interessant wäre die Frage, ob ein Gebräu mit "wissentlich falscher Klassifizierung" vermarktet werden darf. Darf eine Brauerei ein blankes obergäriges Bier aus Felsquellwasser mit einer Hallertauer Hopfennote von 30 IBU "Pils" nennen und das Bier auch mit dieser Bezeichnung verkaufen?
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Re: Obergärig und Untergärig

#21

Beitrag von Herbert52 »

coyote77 hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 22:08 "Ich möchte am Wochenende ein Pils brauen, habe die S-04 und die US-05 da. Was passt besser?"

"Ich mache heute ein NEIPA mit der Voss Kveik"
Hallo Andreas,
Weder noch, du wirst kein Pils bekommen, es sind beides Ale Hefen. Es wir ein "Obergäriges Helles, a la, Westheimer" :Bigsmile.
Auch wird es mit einer Kwiek kein NEIPA werden, es wird ein Norwegisches Farmhaus Ale, egal wie die Maische aussieht.
Gruß Herbert
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Re: Obergärig und Untergärig

#22

Beitrag von hiasl »

Innuendo hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2023, 08:54 Interessant wäre die Frage, ob ein Gebräu mit "wissentlich falscher Klassifizierung" vermarktet werden darf. Darf eine Brauerei ein blankes obergäriges Bier aus Felsquellwasser mit einer Hallertauer Hopfennote von 30 IBU "Pils" nennen und das Bier auch mit dieser Bezeichnung verkaufen?
Innu
Nein, das wäre nicht möglich. Es gibt hinsichtlich der Bierstile zwar weder eine gesetzliche Regelung (von der ausschließlichen Verwendung von og. Hefe bei Nicht-Gersten-Getreide-Malzen mal abgesehen), noch wie bei Backwaren z. B. Leitsätze, aber es gibt eine sog. Verkehrsauffassung. Diese ergibt sich aus dem, was so durchschnittlich am Markt befindlich ist und der Auffassung der Fachwelt. Verstöße gegen die allgemeine Verkehrsauffassung werden als Verbrauchertäuschung regelmäßig durch Verbraucherschützer oder Ämter abgemahnt. Wobei nicht unbedingt alles in die Auffassung einfließt. Als primäre Quelle darf man hier sicherlich die Lobby BBB oder DBB sehen. Dort wird zumindest Bezug auf "untergärig" bei "Pils" genommen.
Hinsichtlich der Bittereinheiten ist die VA beispielsweise erst vor 1,5 Jahren neu diskutiert worden, es findet also schon auch eine Anpassung an veränderte Gewohnheiten statt. (viewtopic.php?t=30553)

Edit: Sehe gerade, dass mein Link die allg. Verkehrsauffassung für Pils - also nicht nur BE - beinhaltet.
q.e.d.
Gruß
Matthias
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Re: Obergärig und Untergärig

#23

Beitrag von maecki-maecki »

Innuendo hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2023, 08:54
Ein allgemein gültiger Bezugsrahmen, eine Klassifizierung und eine definierte Sprache ist erforderlich, wenn ein Gebräu mit anderen verglichen oder ein Rezept diskutiert wird.

Die wenigsten kämen auf die Idee, ein Gebräu mit EBC 12 als Altbier zu klassifizieren, weil die Hefe stimmig ist.
Das stimmt schon, aber die nötigen Bezugsrahmen sind notgedrungen grobe ‚Krücken‘ und meist nachträglich auf den IST-Stand aufgepfropft - Kritik an der BJCP haben deswegen viele hier schonmal geäußert, mich eingeschlossen.

Und darüber hinaus ist jede beschreibende Kennzeichnung ein Kind ihrer Zeit:
Ein ‚English Mild‘ hatte historisch alles zwischen 2 und 6 % Alkohol oder ein ‚Wiener Lager’ war nicht immer (und ist nicht immer) bernsteinfarben. Auch die oben zitierte Verkehrsauffassung versagt in solchen Fällen.

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Re: Obergärig und Untergärig

#24

Beitrag von rakader »

maecki-maecki hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2023, 10:34
Das stimmt schon, aber die nötigen Bezugsrahmen sind notgedrungen grobe ‚Krücken‘ und meist nachträglich auf den IST-Stand aufgepfropft - Kritik an der BJCP haben deswegen viele hier schonmal geäußert, mich eingeschlossen.
Edit:

Ich bin Anhänger von BJCP, wir trinken und brauen weltweit vorhandene Bierstile. Da muss man Kompromisse machen, da kann nicht jede Ausdifferenzierung erfasst werden. Andererseits meine ich zu erkennen, dass die amerikanischen Stile sehr exakt beschrieben sind, es bei denen in der alten Welt aber veritable Lücken gibt. Mir fällt da sofort BJCP 7B Altbier ein, das norddeutsches und mittelrheinisches Alt nicht hinreichend diskutiert, das Uerige außen vor lässt (neuerdings korrigiert als 27 Historical Irgendwaskategorie). Da kann ich schon verstehen, dass manchen Brauer eines nur regional bekannten Stils der Kamm schwillt. Oder Erntebock, ein Brandenburger Stil, auch in Oberösterreich bekannt: kommt in BJCP nicht vor.

Zu wünschen wäre, dass bei BJCP auch die Europäer und Ozeanier etwas zu sagen haben und sich einbringen (ist zumindest mein Eindruck), denn deren Wissen wird vielfach ignoriert; wer schon einmal in Neuseeland war, weiß, was ich meine: da schmecken IPA und Co einfach anders als in Amerika oder Europa; Hinweise warum das so ist, fehlen, da wird darüber hinweg gegangen (außer jüngst X5 New Zealand Pilsener). Man sollte bei aller Kritik aber auch nicht überziehen: BJCP ist eine tolle Initiative, um sich über Kontinente hinweg auszutauschen, zu verständigen, zu verstehen.

Radulph
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Re: Obergärig und Untergärig

#25

Beitrag von gulp »

Die BJCP Guidelines sind eine Vorlage für Hobbybrauer, dass man an Bierwettbewerben teilnehmende Biere richtig beurteilen kann.
Mit der Praxis bei den Profis hat das nur wenig zu tun. Könnte mir vorstellen dass das den Uerige Brauern komplett am A... vorbei geht, ob Altbier da aufgeführt ist, oder nicht. Die Doppelsticke verkaufen sie ja trotzdem bei den Amis.

Als Michael Jackson in den siebziger Jahren Bierstile definiert hat, war das für kleine belgische Brauerein freilich ein Segen. Was heute daraus geworden ist, na ja...

Gruß
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Re: Obergärig und Untergärig

#26

Beitrag von coyote77 »

Herbert52 hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2023, 09:42
coyote77 hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 22:08 "Ich möchte am Wochenende ein Pils brauen, habe die S-04 und die US-05 da. Was passt besser?"

"Ich mache heute ein NEIPA mit der Voss Kveik"
Hallo Andreas,
Weder noch, du wirst kein Pils bekommen, es sind beides Ale Hefen. Es wir ein "Obergäriges Helles, a la, Westheimer" :Bigsmile.
Auch wird es mit einer Kwiek kein NEIPA werden, es wird ein Norwegisches Farmhaus Ale, egal wie die Maische aussieht.
Gruß Herbert
Hallo Herbert,
das weiß ich doch. Das waren Beispiele von Anfragen wie sie hier vielfach kommen.
Grüße
Andreas
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Re: Obergärig und Untergärig

#27

Beitrag von VolT Bräu »

Tja, man darf zwar (vor allem im Hobby-Bereich) brauen was man möchte, aber wenn man sich erdreistet normierte Bezeichnungen zu missbrauchen, dann kommt die BJCP(olice) mit Mistgabeln. Schlimmer als die Bürokraten vom Zoll... es sind Glaubenskrieger :P

(Ich hoffe es fühlt sich niemand angegriffen, ist augenzwinkernd gemeint :Angel )
Jetzt mal Bier bei die Fische!
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Re: Obergärig und Untergärig

#28

Beitrag von Innuendo »

es gibt eine sog. Verkehrsauffassung
Danke für den Link & Klärung. Trotz der Begrifflichkeit erscheint das plausibel.
Meine 1-2 Cents zu diesem Thema war aber eh den Blick von der Hefe auf alle Zutaten auszurichten, aber nur auf dem Spielfeld Vergleich, Beurteilung, Sommelier, Rezeptdiskussion o.ä. unterwegs ist.
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Re: Obergärig und Untergärig

#29

Beitrag von ggansde »

Ich sehe das ganz sachlich. Wenn man sich über ein Fachgebiet unterhält, verwendet man allgemein gültige Begrifflichkeiten. Passiert das nicht, gibt es eben keine Hilfe. Zumindest von mir nicht.
VG, Markus
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Re: Obergärig und Untergärig

#30

Beitrag von shudayo »

ChatGPT sieht uns schon in einer post-bierstilistischen Ära angekommen:

Alex: Hey, was hast du da für 'n Gebräu?

Lukas: Ach, das? Das ist mein selbstgebrautes Cosmic Raspberry Fusion. Sehr exklusiv, nur für wahre Kenner.

Alex: Cosmic Raspberry Fusion? Klingt, äh, interessant. Ich trinke gerade mein neuestes Meisterwerk: Tropical Cucumber Haze.

Lukas: Tropical Cucumber Haze? Das klingt ja, ähm, erfrischend. Was zum Teufel ist ein Haze?

Alex: Keine Ahnung, habe es gerade erfunden. Einfach ein paar zufällige Zutaten zusammengeworfen. Hauptsache es schmeckt.

Lukas: Das ist genau meine Philosophie! Mein Cosmic Raspberry Fusion besteht aus, na ja, Himbeeren und so. Und Cosmic Vibes, natürlich.

Alex: Cosmic Vibes? Ich dachte, wir reden über Bier, nicht über eine spirituelle Erfahrung.

Lukas: Bier kann auch spirituell sein, mein Freund. Du musst nur die richtigen Aromen finden, die mit deiner Seele vibrieren.

Alex: Ach so, deshalb schmeckt dein so seltsam. Und hier dachte ich, ich sei experimentell mit meiner Gurken-Tropen-Kombination.

Lukas: Experimentell ist gut! Das bringt Abwechslung in die Bierwelt. Wer braucht schon diese langweiligen Bierstile?

Alex: Genau! Wer braucht schon? Wir leben in einer post-bierstilistischen Ära.

Lukas: Total! Prost auf die kreative Bierrevolution!

Alex: Prost! Auf Gurken, Himbeeren und kosmische Vibes!

Lukas: Auf Tropical Cucumber Haze und die Zukunft des Bierbrauens!


:P :Drink
Gruß,
Alex

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Re: Obergärig und Untergärig

#31

Beitrag von rakader »

shudayo hat geschrieben: Freitag 22. Dezember 2023, 08:36 ChatGPT sieht uns schon in einer post-bierstilistischen Ära angekommen:

Alex: Hey, was hast du da für 'n Gebräu?

Lukas: Ach, das? Das ist mein selbstgebrautes Cosmic Raspberry Fusion. Sehr exklusiv, nur für wahre Kenner.

Alex: Cosmic Raspberry Fusion? Klingt, äh, interessant. Ich trinke gerade mein neuestes Meisterwerk: Tropical Cucumber Haze.

Lukas: Tropical Cucumber Haze? Das klingt ja, ähm, erfrischend. Was zum Teufel ist ein Haze?

Alex: Keine Ahnung, habe es gerade erfunden. Einfach ein paar zufällige Zutaten zusammengeworfen. Hauptsache es schmeckt.


Stark. Verrätst Du uns Deine Prompts?
---
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Re: Obergärig und Untergärig

#32

Beitrag von shudayo »

Moin Radulph,

ganz simpel:

1. Bitte erstelle ein kurzes und lustiges Gespräch zwischen zwei Personen die jeweils ein unterschiedliches Bier trinken. Wichtig ist, das Gespräch soll unter der Annahme laufen, dass es keine Definition von Bierstilen gibt.

2. Bitte entferne die Wörter Lager und Ale (War in Version 1 noch vorhanden)

3. Bitte ersetze Person A mit Alex und Person B mit Lukas

Viele Grüße :P
Gruß,
Alex

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Re: Obergärig und Untergärig

#33

Beitrag von writerhof »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 11:51
Aber manche brauen auch ein schwarzes hazy Pils mit Kweik…
Klingt spannend, vielleicht mal ausprobieren 😁😁
Alt-Phex hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 15:57
Da helfen auch diese untergärigen Wunderhefen nicht, die das angeblich bei Zimmertemperatur können. Das ergibt ein anderes Geschmacksprofil und das wissen die Hefehersteller auch, schreiben es aber aus guten Gründen nicht dabei.
Aber ist das nicht ein etwas anderes Thema? Auch diese „Wunderhefen“ bleiben doch untergärig, auch wenn das Geschmacksprofil am Ende nicht passen mag. Untergärige Hefen haben genau so unterschiedliche Geschmacksprofile wie obergärige.
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Re: Obergärig und Untergärig

#34

Beitrag von rakader »

writerhof hat geschrieben: Samstag 23. Dezember 2023, 20:38
Alt-Phex hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 15:57
Da helfen auch diese untergärigen Wunderhefen nicht, die das angeblich bei Zimmertemperatur können. Das ergibt ein anderes Geschmacksprofil und das wissen die Hefehersteller auch, schreiben es aber aus guten Gründen nicht dabei.
Aber ist das nicht ein etwas anderes Thema? Auch diese „Wunderhefen“ bleiben doch untergärig, auch wenn das Geschmacksprofil am Ende nicht passen mag. Untergärige Hefen haben genau so unterschiedliche Geschmacksprofile wie obergärige.
Es sind Mutationen, die sich wie untergärige Hefen verhalten, aber das ist nicht hinreichend, die ganze Züchtung und Genetik kann nicht verhindern, dass andere Gärnebenprodukte wegen anderer Temperatur entstehen - und die Temperatur ist eine Größe fürs Geschmacksprofil. Und um den Geschmack geht es letztlich. Vielleicht kann man es mit einem 911er mit Käfer-Motor vergleichen… dieser Porsche bleibt eine Mogelpackung - er erfüllt nur ein paar Bedingungen von vielen.
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Re: Obergärig und Untergärig

#35

Beitrag von Alt-Phex »

writerhof hat geschrieben: Samstag 23. Dezember 2023, 20:38
Alt-Phex hat geschrieben: Mittwoch 20. Dezember 2023, 15:57
Da helfen auch diese untergärigen Wunderhefen nicht, die das angeblich bei Zimmertemperatur können. Das ergibt ein anderes Geschmacksprofil und das wissen die Hefehersteller auch, schreiben es aber aus guten Gründen nicht dabei.
Aber ist das nicht ein etwas anderes Thema? Auch diese „Wunderhefen“ bleiben doch untergärig, auch wenn das Geschmacksprofil am Ende nicht passen mag. Untergärige Hefen haben genau so unterschiedliche Geschmacksprofile wie obergärige.
Natürlich ist die Unterscheidung zwischen OG und UG keine die die Temperatur bestimmt, sondern die Genetik der Hefe. Ich habe das auch nur angeführt, weil eben mal wieder eine dieser "Wunderhefen" genannt wurde. Klar bleibt es damit auch bei 20°C ein untergäriges Bier. Es schmeckt aber eben nicht so, wie man das von einem UG erwarten würde.
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