„Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
FluxLux
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 53
Registriert: Montag 13. November 2023, 09:08

„Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#1

Beitrag von FluxLux »

Hallo allesamt!

Demnächst will ich mich mal an einem NEIPA probieren und hab schon mal nen paar Rezepte durchgestöbert. Vorallem möchte ein paar Zutaten, die ich noch hab, gerne verwenden, um daraus ein NEIPA zu basteln. Ich mach mal so einen groben Rezeptvorschlag und würde mich freuen, Tipps/Änderungsideen von euch zu bekommen. Vor allem wollte ich fragen, ob 20% Weizenmalz für ein NEIPA noch „okay“ sind oder „zu viel“

Geplant sind 22L Ausschlagwürze in Richtung 15-16 Grad Plato

Schüttung:

2.5 Kg Pale Ale Malz (kauf ich noch)
1.2 Kg Weizenmalz (hab ich)
1 Kg Pilsner Malz (hab ich)
1 Kg Wiener Malz (kauf ich, gedacht für dunklere Farbe)
0.2 Kg Haferflocken (sinnvolle Menge?)
0.1 Kg Münchner Malz II (hab ich)

Maischeschema

55 Grad einmaischen
67 Grad Kombirast bis Jodnormal
76 Grad abmaischen

Würzekochen 60 min

30g Cascade Vorderwürze (hab ich)
20g Cascade 15 min (hab ich)
40g Mandarina Whirpool 20min @ 80 Grad (hab ich)

Gärung
2x Safale S-04 (kauf ich, wurde empfohlen, vielleicht was anderes?)
Temperatur: 19 Grad (Raumtemperatur bei mir)
Hopfenstopfen: nach Ende Hauptgärung 30g Mandarina (hab ich) + 50g Amarillo (kauf ich, vielleicht was anderes?)

Vor allem bei dem, was ich noch kaufen möchte, nehme ich gerne Vorschläge entgegen. Klingt das nach nem NEIPA oder ist das zu viel Mischmasch um in den Stil zu passen?
shudayo
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 156
Registriert: Donnerstag 23. März 2023, 19:41
Wohnort: Oberhavel

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#2

Beitrag von shudayo »

Hey FluxLux,
Bzgl deiner Schüttung -- ich arbeite meistens so mit 10-15% Haferflocken, MüMA II würde ich weglassen.

Bzgl Hopfen -- wenn du gerne Ananas / Grüne Früchte magst, dann kann ich dir noch BRU1 empfehlen, ansonsten passt zum Cascade vielleicht noch Galaxy oder Columbus? Generell kannst du mit den Hopfen noch mutiger sein. Zum Stopfen, ich hopfe und stopfe immer mit den gleichen Sorten. Ich finde damit unterstreicht das Stopfen auch das Profil, welches man mit Hopfen im Warmbereich erreichen will.

Bzgl Hefe -- zu der S-04 im NEIPA kann ich nichts sagen, habe für meine bis jetzt immer die Verdant IPA Hefe genommen und war damit sehr zufrieden. Google sagt auch gerade, dass die S-04 zu einer "Verbesserung der Klarheit des Bieres" beiträgt, du willst ja eigentlich ein "trübes" Bier haben.

VG,
Alex
Gruß,
Alex

Cervisiam bibat
BrewerTimothy
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 477
Registriert: Montag 16. November 2020, 17:09

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#3

Beitrag von BrewerTimothy »

Also wenn du die Hefe kaufst, entweder dann z.B eine Wyeast 1056 oder eine US-05. Die S04 würde ich nicht nehmen
FluxLux
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 53
Registriert: Montag 13. November 2023, 09:08

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#4

Beitrag von FluxLux »

BrewerTimothy hat geschrieben: Dienstag 2. Januar 2024, 16:04 Also wenn du die Hefe kaufst, entweder dann z.B eine Wyeast 1056 oder eine US-05. Die S04 würde ich nicht nehmen
Hab recht wenig Ahnung welche Hefen so bei IPAs benutzt werden. Die S-04 hab ich aus einem Rezept geklaut. Der begründete damit, dass die mehr Ester während der Gärung entstehen ließe, während das wohl bei der US-05 weniger sei
rauchbier
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 860
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2014, 22:29

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#5

Beitrag von rauchbier »

Wenn du eine Trockenhefe verwenden möchtest und eh noch eine Bestellung machst, würde ich auch eher die Verdant empfehlen. Man bekommt einfach mehr NEIPA-typische Aromen. 100% Mandarina im WP kann man machen, mir gefällt der Hopfen nicht. Ich würde zumindest einen Teil des Cascade mit in den WP nehmen und beides mischen. Mosaic und Galaxy geben schöne Fruchtaromen, insbesondere für die Kalthopfung.
Safari-Guide
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 418
Registriert: Montag 21. September 2020, 12:09

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#6

Beitrag von Safari-Guide »

Zu deiner Schüttung:
- Das mit dem Weizenmalz sehe ich eher unkritisch, insbesondere wenn du eine Restmenge aufbrauchen willst
- Das Wiener Malz würde ich weg lassen, die Farbe eines typischen NEIPAs ist gold-gelb
- Ich würde die Haferflocken-Menge dafür noch erhöhen

Zur Hopfnung - hier wird das NEIPA definiert:
Es gibt NEIPAs, die nur mit WP-Hopfung erstellt werden, ich mache aber auch lieber eine Grundbitterung am Anfang des Kochens - ob VWH oder nach dem Würzebruch ist glaube ich ziemlich egal. Wichtig ist nur, dass du nicht zu hoch mit den IBUs gehst, da über die späteren Hopfengaben noch eine ganze Menge gefühlte Bitterkeit mit in das Bier kommt. Ggf. nimmst du noch einen Bitterhopfen (Magnum etc.) für die erste Gabe und dann sparst du den Cascade auch für den WP / Hopfenstopfen. Beim dritten Hopfen musst du schauen, bei Beer Maverick gibt es ein Tool, bei dem du die Aromen von bis zu drei Hopfen vergleichen kannst. Ich würde aber immer die drei Hopfen sowohl in in WP als auch zum Stopfen hinterher nehmen.

Deine Hopfenmengen für ein NEIPA relativ niedrig mit ca. 2g/l WP und 4 g/l nach der HG, ggf. wirst du damit nicht eine ausreichende Hopfentrübung hin bekommen.

Zur Hefe: die Verdant ist sicherlich für ein NEIPA prädestiniert, S04 ginge zur Not auch. Alternativ auch die Kveik Voss. Ein Päckchen sollte ausreichend sein.

Am besten noch mal bei MMuM ein paar NEIPA Rezepte studieren.

Erik
FluxLux
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 53
Registriert: Montag 13. November 2023, 09:08

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#7

Beitrag von FluxLux »

Hab auch noch Tradition und Tettnanger - nicht so IPA typisch aber wären die was für die Bitterung? Und dann den Cascade komplett nach hinten verlagern?
Den Mandarina könnt ich auch streichen und noch ne Amerikanische Sorte dazu nehmen.
Benutzeravatar
maecki-maecki
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 922
Registriert: Mittwoch 30. März 2022, 22:17

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#8

Beitrag von maecki-maecki »

Der Mandarina dürfte die höchste Alphasäure haben, nimm doch etwas davon zum Bittern (braucht ja nicht so viel bei einem Neipa) - manche machen sogar nur Whirlpool ;-)

Tettnager kann ich mir auch vorstellen spät oder gestopft, hat feine Zitrusaromen…

Mäcki
BrewerTimothy
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 477
Registriert: Montag 16. November 2020, 17:09

Re: „Reste“ NEIPA mit 20% Weizenmalz

#9

Beitrag von BrewerTimothy »

Klar für die Bitterung kannst Du die nehmen. Wenn ich NEIPA braue, kommt bei mir 1g auf 25l bei 15min rein. Der Rest WP ca 7g/L und Stopfen ca 8g/L. Ich finde die S04 zu britisch. Verdant ist schön, bringt halt noch sehr starkes Eigenaroma mit rein, ist zudem sehr fix in der Gärung. Die Wyeast ist sehr gut, die US-05 klärt irgendwann, aber bis dahin sind meine NEIPAs schon weg.
Ich nehme übrigens auch nicht mehr an Haferflocken
Antworten