Hefe ernten

[Fredovski]

Hallo Leute

habe hier im Forum mal nach einigen Threads gesucht und die auch gelesen die ich zum Thema Hefe ernten gefunden habe, auch habe ich mir so einige Youtube Videos angekuckt zum selbigen Thema, aber irgendwie sind da verschiedene Ansätze herum was denn nun genau genommen wird und was effektiv verworfen wird. Die einen nehmen nur die oberste ganz "flüssige" Schicht, wieder andere verwerfen genau diese und nehmen nur den eher Dickbreiigen Teil der Hefe ohne Bodensatz.

Darum würde ich gerne Eure Meinungen dazu hören, ich habe gestern die Hefe aus dem Konus vom Gärtank geerntet (war eine flüssige OG Hefe) und mal über Nacht in den Kühlschrank gestellt, heute hat sich dann folgendes Bild gezeigt, unten sieht man die dickere Suspension, dazwischen Jungbier und oben drauf hat es auch noch eher Dickbreiige Hefe mit Luftblasen, welchen Teil würdet Ihr den nun weiterverwenden ? muss ich noch länger warten bis sich die oberste mit Luftblasen angereicherte Schicht auf die unterste absenkt ?

Danke jetzt schon mal für klärende Hilfe
Manfred

[Brumbrum]

Moin,

Ja das macht jeder so bisschen, wie er denkt.
Meiner Meinung nach ist das obere mit den Bläschen der aktivste Teil.

Der senkt sich aber in ein paar Tagen im Kühlschrank auch ab. Wenn du das dann so im Glas im Kühlschrank lagern möchtest, würde ich empfehlen, den oberen Bereich mit nem Papiertuch, Desinfektionsmittel und ggf. Q-tipp etwas zu reinigen, nachdem sich alles deutlich abgesetzt hat.

Zum Einlagern oder Ernten nutze ich immer normale Schraubgläaser. So lange da noch was gärt natürlich nicht fest verschließen und dann am Ende beschriften.

Wenn du sofort nochmal brauen möchtest, würde ich den oberen, aktiven Teil der Hefe nehmen oder alles.

[Fredovski]

also den Erlenmeyerkolben habe ich richtig sauber desinfiziert vor Gebrauch, alles eingefüllt und mit Papierrolle oben rum sauber gemacht, dann die Alufolie auch etwas mit Desinfektionsspray eingesprüht und aufgesetzt. Nun ich gehe auch davon aus, das die jetzige obere Schicht mit Luftblasen in ein, zwei Tagen sich dann auf den dicken Brei gesenkt hat, dann würde ich also nach deiner Meinung den Dickbreiigen Teil weiter verwenden ?

oder jetzt versuchen die oberste Schicht mit den Bläschen abzuschöpfen, ganzer Rest komplett verwerfen ?

[dieck]

Wann möchtest du die Hefe denn wiederverwenden? Also, wie lange möchtest du sie lagern?

[Fredovski]

die Hefe wird in 5-6 Wochen wieder verwendet, das wäre der Plan

[jbrand]

Nach der langen Lagerzeit solltest du einen Starter machen und nicht direkt mit der Erntehefe anstellen. Einfach einen Teelöffel der Erntehefe in einen halben Liter Würze geben und am Besten auf den Magnetrührer stellen. Das Ganze natürlich mindestens einen Tag vor dem geplanten Brautag.

Nebenbei bemerkt: Ein Erlenmeyerkolben ist für Erntehefe denkbar schlecht geeignet. Diese setzt sich irgendwann unten ab und wird teilweise so zähflüssig, dass man sie nicht mehr ausgießen kann. Du musst sie dann mit einem Löffel oä. aus dem Gefäß holen und da ist der enge, hohe Hals des Kolbens hinderlich.

[schwarzwaldbrauer]

Nach der langen Lagerzeit solltest du einen Starter machen und nicht direkt mit der Erntehefe anstellen. Einfach einen Teelöffel der Erntehefe in einen halben Liter Würze geben und am Besten auf den Magnetrührer stellen. Das Ganze natürlich mindestens einen Tag vor dem geplanten Brautag.

Aber muss man dabei nicht auch die Menge der Hefe beachten? Kann 1 TL in 0,5 l Starter evtl. zu wenig sein? Gerade dieser Punk ist mich gerade wichtig.

Grüßle Dieter

[weinh]

Natürlich ist die Menge (pitch-rate) wichtig, in Abhängigkeit des Hefetyps, Stammwürze und natürlich Ausschlagmenge.

Ich nutze diesen Rechner hier, zumindest als Anhaltspunkt für Starter Notwendigkeit, Starter Menge und wieviele Stufen:
https://www.brewersfriend.com/yeast-pit ... alculator/

LG Carsten

[schwarzwaldbrauer]

Natürlich ist die Menge (pitch-rate) wichtig, in Abhängigkeit des Hefetyps, Stammwürze und natürlich Ausschlagmenge.

Ich nutze diesen Rechner hier, zumindest als Anhaltspunkt für Starter Notwendigkeit, Starter Menge und wieviele Stufen:
https://www.brewersfriend.com/yeast-pit ... alculator/

LG Carsten

Danke, wollte eigentlich was anderes fragen, dann bin ich vom Thema abgekommen.
Wie lange kann man Erntehfe in Jungbier lagern?
Oder gibt es ausser dem Geruchstest eine andere Möglichkeit der Einschätzung ob die Hefe noch gut genug ist um überhaupt einen Starter zu machen?

Grüßle Dieter

[Barney Gumble]

Mein Kriterium ist recht trivial, wenn die ursprüngliche weißliche Gesamtfarbe immer mehr ins gräuliche übergeht (edit: sehe das an der Schnellgärprobe, die ich solange aufhebe in einem durchsichtigen PE-Fläschchen (200 mL)) ist Schluss. Normal nach wenigen Wochen immer soweit, ich werfe aber grundsätzlich nach 2 Wochen die Hefe unter Jungbier weg, ist mir alles sonst nicht geheuer..
(Edit, interne Notiz: bräuchte wohl doch endlich mal meinen eigenen Hefe-Zoo (wenn dann kryo..))
Vg
Shlomo

[Brumbrum]

...
Wie lange kann man Erntehfe in Jungbier lagern?
Oder gibt es ausser dem Geruchstest eine andere Möglichkeit der Einschätzung ob die Hefe noch gut genug ist um überhaupt einen Starter zu machen?

Grüßle Dieter

Hi,

Ich kann deine Fragen durchaus verstehen.
Ich lagere sie schon ein paar Monate auf dem alten Bier.
Man riecht schon deutlich, falls sie hinüber sein sollte.
Du kannst sie auch auf mehrere kleine Gläser aufteilen manchmal riecht bei 3 Gläsern dann mal eine nicht mehr so gut, die verwerfen ich dann.

Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du mit der Hefe einen Starter ansetzen auf Würze und schauen, ob und wie die Gäraktivität nach 1 bis 2 Tagen einsetzt und ob die Hefe dann gut riecht.
Zum Lagern im Kühlschrank auf Bier würde ich dir aber auch, wie schonmal geschrieben, normale Schraubgläser und nicht den Kolben empfehlen.
Spätestens wenn du einen Starter machen möchtest, ist dein Kolben ja sonst belegt....

Wenn du die Hefe länger aufheben möchtest würde ich sie auf nacl einlagern, das ist auch kein großes Hexenwerk.

[ggansde]

Moin,
üblicherweise sind 5 Wochen Lagerdauer für eine OG Hefe kein Problem, wenn sauber gearbeitet wird. Starter muss dann nicht unbedingt sein. Wie hier schon geschrieben auf die Anstellmenge achten. Der Kolben sollte kein Problem sein, wenn man einem Magnetrührer verwenden kann.
VG, Markus