Einfaches OG Bier/Ale

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Bier_Benj
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Einfaches OG Bier/Ale

#1

Beitrag von Bier_Benj »

Servus zusammen,

nachdem ich mich die letzte Zeit ein wenig eingelesen hab ("Bier brauen") und die Biere mit Brauanleitung.de auch Recht gut klappen, möchte ich Mal versuchen dem Ganzen ein bisschen meinen persönlichen Stempel aufzudrücken.

Ziel ist ein süffiges, vollmundiges Bier mit dezenter Hopfennote. Gebraut wird mit zwei Einkochern in der 20l Klasse. Eckdaten fürs Bier: 28 IBU, 8 EBC und 12 °P.

Hauptguss: 20l
Schüttung: 2,5 kg Wiener Malz
2 kg Bohemian Pilsner Malz
0,5 kg CaraPils/CaraFoam

Idee dahinter ist, mit dem Wiener Malz die Vollmundigkeit ein wenig zu steigern und mittels dem CaraPils eine Verbesserung des Schaums zu erzielen.

Einmaischen: 66 °C
1. Rast: 50 min bei 62 °C
2. Rast: 72 °C bis Jodnormal
Abmaischen bei 78 °C

Hab ich so aus dem Buch "Bier brauen" übernommen.

1. Hopfengabe (Bitter): 15 gr Magnum (12,5%)
2. Hopfengabe (Aroma): 25 gr Mittelfrüh (2,7%) nach 45 min
Gesamte Kochdauer: 60 min

Hopfung ist denk ich eher nicht so ausgefallen, musste meines Erachtens aber Recht gut zur Schüttung und zum Grundgedanken passen.

Hefe: Lalemand Nottingham

Mit der hab ich gute Erfahrungen gemacht und hab noch welche vorrätig :Bigsmile

Wenn mir das alles so hinhaut sollten so 20-25l Bier rausspringen. Alternativ zu den Hopfen hätte ich noch: Challenger, Saazer und Tettnanger. Falls jemand Verbesserungsvorschläge hat oder grobe Schnitzer sieht, würd ich mich freuen sie zu hören :thumbsup
Zuletzt geändert von Bier_Benj am Sonntag 11. Februar 2024, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
Stuggbrew
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Re: Einfaches OG Helles

#2

Beitrag von Stuggbrew »

Hi Benj,

Geh bei den Rasten jeweils um 2C nach oben 64C und 74C. Dann bist auf der sicheren Seite. Wenn du es vollmundig magst solltest du eher die 1. Rast etwas kürzer machen. 30 min sollten da reichen. Dann langsam auf die 74C aufheizen oder noch eine Zwischenrast bei 69C für 10 min machen.

Schüttung ist sonst ganz gut!

Beim Hopfen - deine erste Gabe bei Kochbeginn 60 min oder als Vorderwürzehopfung?
Kochdauer mit 60 min passt; die Aromagabe zwischen 15-0 min einplanen. Da kommt es auf deinen persönlichen Geschmack drauf an.

Die Notti geht gut. Ist eine verlässliche Arbeitshefe 😅
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Bier_Benj
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Re: Einfaches OG Helles

#3

Beitrag von Bier_Benj »

Servus Stuggbrew,
Rasten pass ich an, vielen Dank 👍
Erste Hopfengabe zu Kochbeginn.
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gulp
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Re: Einfaches OG Helles

#4

Beitrag von gulp »

Mit der Notti wird das ein Ale. Das hast du bestimmt nicht aus dem Buch "Bier brauen".
Helles ist nun mal untergärig.

Gruß
Peter
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Re: Einfaches OG Helles

#5

Beitrag von Bier_Benj »

gulp hat geschrieben: Sonntag 11. Februar 2024, 22:26 Mit der Notti wird das ein Ale. Das hast du bestimmt nicht aus dem Buch "Bier brauen".
Helles ist nun mal untergärig.

Gruß
Peter
Servus Peter, alles klar , Titel hab ich abgeändert. Das bezog sich nur auf die Temperaturführung beim Maischen😉
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Ras Tafaric
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#6

Beitrag von Ras Tafaric »

Rechne am Besten nachdem du deine Ausschlagmenge und die Stammwürze gemessen hast die Hopfengaben nochmal quer. Falls du deine Ausbeute (wie ich) noch nicht ganz sauber unter Kontrolle hast.

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... iburechner

Für ein Pale Ale ist die Schüttung ziemlich gut, dürfte schön Sonnengelb und Voll von der Farbe her werden. Ich mag Wiener Malz auch vom Geschmack her. Das wird vollmundig, aber nicht schwer.
Die Hefe ist ein Arbeitstier aber hat einen eigenen Geschmack. Ich persönlich mag den nicht soo sehr auf süffigen Pales Ales (aka OG Hell, *duck-und-weg*). Ich experimentier im Moment an den Hefen rum mit einer relativ ähnlichen Schüttung. Besonders gut haben mir die Lallmand Köln und die BRY-97 bisher gefallen. Die sind etwas anders vom Eigengeschmack. Die Köln ist neutral, sehr filigran und fein vom Geschmack her. Die BRY-97 unterstreicht find ich den Hopfen sehr schön. Da kommts auf die persönlichen Vorlieben an.
Zuletzt geändert von Ras Tafaric am Montag 12. Februar 2024, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Einfaches OG Helles

#7

Beitrag von Juergen_Mueller »

Stuggbrew hat geschrieben: Sonntag 11. Februar 2024, 22:02

Geh bei den Rasten jeweils um 2C nach oben 64C und 74C. Dann bist auf der sicheren Seite.
Warum bitte 74°? Mit den gestiegenen Verkleisterungstemperaturen der letzten Jahre kann das ja nicht zusammen hängen. :Grübel
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#8

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo Jürgen,

Ich finde die Verzuckerung bei 74C ideal. Es gibt Quellen die raten dazu, da dann die Lösung von Glycoproteinen scheinbar noch besser stattfindet, die zu mehr Vollmundigkeit beitragen.

Der Bereich ist ja bei rund 68-76C wobei im unteren Teil die b-amylasen ja noch aktiv sind.

Für ein klassisches Pale Ale verwende ich dieses Schema - daher der Rat / Empfehlung.

http://www.besser-bier-brauen.de/selber ... index.html
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#9

Beitrag von Juergen_Mueller »

Verstehe ich das also richtig, dass du bewusst das Temperaturoptimum der Alpha-Amylase bei 72°C überschreitest, weil du die Erfahrung gemacht hast, das die Vollmundigkeit bei 74°C höher wird?
Ich frage, weil mir bei manchen meiner Biere die Vollmundigkeit etwas abgeht.

Sorry für OT! :redhead
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#10

Beitrag von Stuggbrew »

Hi,
Ja - wie gesagt ist natürlich subjektiv aber mir kommt vor dass es bei meinen Bieren die ich einmal mit 72 und einmal mit 74 C braue tendenziell besser ist. Wobei ich ohne Rührwerk arbeite also natürlich auch einer gewissen Schwankung unterliege. Und das Thermometer ist jetzt auch nicht geeicht.
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#11

Beitrag von Bier_Benj »

Danke für die Tipps, werde sie ins Rezept einbauen und vorraussichtlich nächsten Samstag umsetzen 😁
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Ras Tafaric
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#12

Beitrag von Ras Tafaric »

Schick mal deinen Eindruck und n Bild...
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#13

Beitrag von Bier_Benj »

So, nachdem wir nun endlich gebraut haben und der gute Sud einigermaßen gereift ist, möchte ich gerne meine Eindrücke mit euch teilen:


Die Mattmill Malzmühle ist, in meinen Augen, sensationell. Schöner kann der Brautag nicht anfangen.
IMG_20240505_221210.jpg
Eingemaischt wurde in den Biggie mit der verbauten Läuterhexe. Das hat auch wieder ganz gut geklappt und wird auch so beibehalten. Was wir auch in Zukunft weiter machen werden ist der Trick mit dem Tupperdeckel 👍
IMG_20240406_142644.jpg
Gekocht wurde anschließend im Maischefest, der das wirklich gut hinkriegt.
IMG_20240505_221433.jpg
Allerdings sind wir ab hier vom Plan abgewichen 🙈 Zunächst konnte ich keinen Magnum Hopfen besorgen und hab mich daher für den Herkules entschieden. Beim öffnen und hat uns eben dieser so zugesagt, das wir Amateure (Läuterbier sei Dank) uns kurzum entschlossen Bitter-, und Aromahopfen zu tauschen. Erste Hopfengabe 26 Gramm Mittelfrüh, zweite Hopfengabe 12 Gramm Herkules.
IMG_20240505_221542.jpg
Es wurde wieder aktiv gekühlt und die Hefe diesmal dehydriert.
Die Gärung hat mir einiges an Kopf zerbrechen bereitet, da durch die teils extremen Temperaturstürze bei uns, keine einheitliche Temperatur möglich war.
Die Hauptgärung war nach sieben Tagen vorbei. Was mir aufgefallen ist, ich hatte am Auslaufhahn so komische Ablagerungen, weiß jemand was das sein könnte?
IMG_20240416_173741.jpg
In der Flasche reift nun der gute Sud vor sich hin und wartet darauf, dass er am Freitag getrunken wird (Geburtstag).
Habe immer Mal wieder probiert, aber hier das Ergebnis:
IMG_20240505_221713.jpg
Farbe gefällt mir eigentlich ganz gut, Trübung wird sich mit der Zeit (hoffentlich) erledigen. Schaum steht beim Einsschenken stabil, aber nach fünf Minuten ists nur noch eine "Krönchen", das allerdings bis zum Schluss bleibt. Geschmacklich sind die Zitrusnoten sehr dominant, Bitter nicht wirklich und malzig/kernig/süß eher leicht in Nachgang zu schmecken. Im großen und ganzen glaub ich ganz gut gelungen, allerdings noch nicht unser Standardbier. Was mir zusätzlich aufgefalllen ist, ist dass nicht alle Flaschen den selben Kohlensäureanteil haben.

Für den nächsten Brautag hätte ich mir folgendes vorgenommen:
1. Malzmischung beibehalten bzw. Durch bissl Münchner Malz aufpeppen*
2. Hopfen verwenden wie anfangs gedacht. Also Herkules als Bitterhopfen und Mittelfrüh/Tradition etc als Aroma.
3. Traubenzucker besser berechnen bzw. Den Unterschied auf den Grund gehen

Im großen und ganzen denk ich, dass wir von Brautag zu Brautag besser werden und vor allem von den vielen Ratschlägen/Tips hier im Forum extrem profitieren. Dafür ein herzliches Danke 😘
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Sura
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#14

Beitrag von Sura »

Moin,

Schaut ja schon ganz gut aus ... ich habe da aber noch ein paar Fragen.... ;)

Beim Hopfentauschen habt ihr doch sicherlich auf die Alphasäure und Neuberechnung der Mengen geachtet, hm? :Greets Ansonsten ist das der Grund warum das nicht so bitter ist. Einfach die Mengen tauschen funktioniert nicht gut.

Eine perfekt einheitliche Temperatur beim vergären ist jetzt nicht soo notwendig. Du musst Temperaturstürze vermeiden, und ansonsten in dem Bereich bleiben wo du sein möchtest. UG ist hier tragischer als OG, Insgesamt am Anfang lieber ein Grad kälter als wärmer , nach dem ersten Drittel kann man es lockerer sehen, und für das letzte Drittel ist das schon alles nicht mehr so tragisch.

Die Ablagerungen am Auslaufhahn sehen nach Undichtigkeiten aus. Hähne am Gärbottich sind Mist. Hat auch bei mir lange gedauert bis ich das eingesehen habe :redhead

FÜr den Geburtstag.... es wird Leute geben die das irgendwann trotzdem anfangen aus der Flasche zu trinken. Hab ich mehrfach erlebt. Geniess den Abend, verabschiede dich schonmal von deinen Flaschen und gebe sie danach in den Pfandautomaten. :)

Zum Kohlesäureanteil: Wie hast du denn den Zucker gegeben? Wenn du vor dem einfüllen eingerührt hast, dann hast du da das Problem. Auch das ist ein Irrweg der klappen kann, aber wirklich nicht muß und erst recht nicht immer. Entweder musst du ordentlich rühren (blöd, wegen Sauerstoff), oder du hoffst das es reicht (was fehlschlagen kann, weil unterschiedliche Temperatur und Dichte der Flüssigkeiten)
Bier_Benj hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 23:08 Für den nächsten Brautag hätte ich mir folgendes vorgenommen:
1. Malzmischung beibehalten bzw. Durch bissl Münchner Malz aufpeppen*
2. Hopfen verwenden wie anfangs gedacht. Also Herkules als Bitterhopfen und Mittelfrüh/Tradition etc als Aroma.
3. Traubenzucker besser berechnen bzw. Den Unterschied auf den Grund gehen
zu 1: Was willst du damit erreichen?
zu 2: ... oder du kannst mal ein Bier nur mit Herkules machen, und eines nur mit Tradition ;)
zu 3: Ich nehme eine Zuckerlösung und lege davon in jede Flasche 20ml mit einer Spritze vor. Bzw. in zwei Flaschen mit einer 40ml Spritze. Geht eigentlich recht flott.
Bier_Benj hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 23:08 Im großen und ganzen denk ich, dass wir von Brautag zu Brautag besser werden und vor allem von den vielen Ratschlägen/Tips hier im Forum extrem profitieren. Dafür ein herzliches Danke 😘
Die Tipps werden sich anfangen zu wiedersprechen. Ab dann musst du selbst deinen Weg finden ;)
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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emjay2812
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#15

Beitrag von emjay2812 »

Zu Punkt 3. Ich erstelle immer eine Zuckerlösung. Angenommen ich benötige 9g Zucker pro Liter.
Dann werden für 11L 100g Zucker in Wasser aufgelöst und die Lösungsmenge geteilt.

Ich habe 220ml Lösung, teile diese durch 22 Flaschen und gebe dann 10ml Lösung per Spritze in jedem Flasche.
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Ras Tafaric
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#16

Beitrag von Ras Tafaric »

Sieht doch schonmal halbwegs solide aus der Sud.

Zum Thema Rezepte:
Maische Malz und Mehr liefert eine solche Unmenge an Rezepten und die einschlägigen Braushops liefern mehr oder weniger just-in-time abgewogenes Malz (für mich ohne Mühle sogar vorgeschrotet), dass ich auf die Braukits und vorgepackten Sachen komplett verzichte.
Besorg dir eine App wie den Brewfather und dann spiel mit den Rezepten rum. Das Basteln an den Rezepten und das Tüfteln macht fast genausoviel Spass wie das Brauen selber. UND das Wichtigste: Da lernst du eine Menge über Rezeptbau, Farbgebung, Hopfung, Hefemengen, Maischprogramme und weiss der Fuchs nich.
Experimentier mal mit Hefen rum, wenn du Spaß dran hast. Ich hab da mit einer ähnlichen Schüttung schon ein paar durch. Werden alles verdammt gute Biere und jedes ist anders. BRY-97, simple Kölschhefen und einige andere schlagen die Notti um Längen.

Was deine Karbonisierung betrifft, am einfachsten (aber teuersten) sind Karbonisierungsdrops. Da kannst du nicht fehldosieren. Oder du holst dir eine kleine Messkappe (gibt dieses Zuckerdreieck dafür für billig Geld) und legst einfachen Zucker direkt in die Flasche vor. Damit gehst du einer Menge aus dem Weg.

Was die Klärung betrifft gibts zwei Sachen, die dein Bier ordentlich klären. Zum einen schön kühl reifen lassen. 2°C - 4°C, wenn du kannst. Damit sedimentiert die Notti auch sehr ordentlich. Je kühler, desto besser.
Zum Andern gibts für wenig Geld Irish Moss dazu. 0,1g pro Liter beim Hopfenkochen für 10 Minuten reichen aus um ein Bier fast blank zu bekommen. Die Nachgärung dauert dann immer etwas länger. Aber seis drum.

Freut mich auf jeden Fall dass es gutes Bier geworden ist.
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#17

Beitrag von Stuggbrew »

Also Zuckerlösung (EmJay) oder die Dosierhilfe kann ich empfehlen - die Drops sind natürlich die einfachste aber auch teuerste Lösung. Vorlegen ist halt immer wie sura schreibt mit Fehlern behaftet.

Du schreibst ihr habt ja kurzerhand den Hopfen geändert. Auch hier auf die Alpha Säure und den Ölgehalt achten.
Ein wenig spitzmalz oder carafoam hilft auch nochmal den Schaum stabiler zu bekommen. Die Farbe des Schaums ist aber schon einwandfrei!!!

Stellt das Bier mal richtig kalt und nach ein paar Tagen wird das schon klar. Keine sorge. Und eine leichte Trübung finde ich persönlich auch nicht schlimm aber das ist subjektiv.
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#18

Beitrag von Bier_Benj »

Servus und vielen Dank für die Rückmeldungen.
@Sura
Zu 1.: ich würde mir ein stärkeres Malzaroma erhoffen. Zudem habe ich gelesen, dass die Restalkalität für die jeweiligen Bierstile entscheidend ist. Wir haben aus der Leitung 7,8 ph und 6,9 dh°, also dachte ich, dass sich für uns eher dunkleres Bier/Malz anbieten würde. Bin bis jetzt noch nicht so drinnen in der Wasseraufbereitung und würd vorerst das nehmen, was aus der Leitung kommt. Allerdings, da bei dem Sud der Citrus so dominiert, wär's vielleicht erstmal schlauer bei der Schüttung zu bleiben und einen weniger starken Hopfen zu verwenden.
2.: haben bisher immer mit einem Hopfen gebraut und würden jetzt ganz gern das kombinieren lernen. Wir haben die Werte auch durch den IBU Rechner gejagt und haben dann die Menge auf ca. 30 IBU angepasst. Evtl stimmten da die Angaben zur Nachisomierung nicht ganz, da habe ich 80C° und 10 min angegeben, hätte das so verstanden, dass das die Zeit ist, in der man aus dem kritischen Bereich kommt 🙈
3.: Das werden wir beim nächsten Sud Mal ausprobieren. Hab das Bier noch immer vorsichtig umgerührt, bevor wir es abgefüllt haben. Dreh ich da beim Flaschenweise vorlegen einfach die Flaschen um oder mischt sich das von alleine?

@emjay2812
Danke, werden wir anwenden.

@Ras Tafaric
Ja mit der Hefe, das ist so eine Sache😅 Da hab ich mir Mal einen kleinen Vorrat an Nottingham gekauft und bin dann doch nicht so oft zum brauen gekommen wie ich wollte. Lange Rede kurzer Sinn: bis 2025 muss ich noch mindestens 4 Mal damit brauen 🙈 Hat dieses Irish Moss irgendwelche Auswirkungen auf den Geschmack?

@stuggbrew
Spitzmalz ist drinnen 😉 Ich bin beim Schaum ein wenig überkritisch glaub ich, was wahrscheinlich von unserer Nähe zu Tschechien kommt. 😅

Nachdem ich jetzt schon ein wenig getüftelt habe, wäre ich auf folgende Zusammensetzung gekommen:
1. Gabe: 11 gr Herkules (19% Alpha) 60 min kochen
2. Gabe: 15 gr Mittelfrüh (2,7% Alpha)h 15 min kochen
Sollte dann ca. 30 IBU haben.
Das Umschlauchen Werd ich mir auch auf den Zettel schreiben, da reicht ja so ein einfacher Heber oder?
Leider Gottes Werd ich auf den nächsten Brautag noch ein wenig warten müssen und hab somit genug Zeit zum spekulieren 😅
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Re: Einfaches OG Bier/Ale

#19

Beitrag von Ras Tafaric »

Moins,
Wie gesagt Rezepte tüfteln macht mir genausoviel Spass wie das Brauen.
Du hast eine Unmenge Möglichkeiten mit dem Hopfen zu spielen.
Z.B Mittelfrüh als Vorderwürzehopfung (also in den Sudkessel mit der Gabe und draufläutern)
Oder Mittelfrüh noch als Whirlpoolhopfung nach dem Kochen geben. Jede Gabe macht ein eigenes Aroma selbst wenn du dreist immer den selben Hopfen gibst.
Deine Hopfung die du vor hast ist die extrem klassische Aromahopfung. Also Magnum, Herkules o.ä. Hochalphasorten zum reinen bittern und 10-15min vor Kochende die Aromagabe mit Edelhopfen. Damit kannst du nicht viel falsch machen, im Gegenteil das wird gut... richtig gut.

Irish Moss ist Knorpeltang... sieht aus wie braune Holzspäne.. riecht wie Hafenmauer. Nach dem Kochen merkst du bei normaler Dosierung nix mehr. Aber das Caragen in dem Zeug fällt die Eiweisstrübungen aus. Das Bier wird ohne cold crash klar. Ich nehm es bei jedem Sud, da ich nicht cold crashen kann mit meiner Kühlung.
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