Triticum Wormatia - Erstes mal mit Keg, was tun

[Alexx]

Hallo, ich habe zum ersten Mal ins Keg abgefüllt. Bierspindel zeigt seit Donnerstag/Freitag stabile Werte. Eben umgefüllt, steht bis jetzt bei 21,5 Grad im Schrank.

Erster Bierversuch schmeckte sogar...

Jetzt habe ich einen Großteil ins Keg und einen kleineren Teil in Flaschen gefüllt, sind noch 6-7 Flaschen geworden.

Die Frage die ich mir jetzt stelle ist was ich tue, theoretisch dürfte die Gärung ja komplett durch sein, so dass ich das Keg jetzt auf Kellertemperatur?? 16 Grad??) noch eine Weile reifen lassen könnte....wie lange, Weizen braucht wohl relativ wenig Zeit ?

Die Flaschen hingegen brauchen doch eher noch die Temperatur in der die Wyeast Hefe ihren Wohlfühlbereich hat 19-22 um den Zucker zu verarbeiten, oder?

Soll ich Flaschen und Keg räumlich voneinander trennen, oder das Keg auch noch ne Weile stehn lassen `?

Habe jetzt mal ein Halbes Bar Co2 aufs Keg gegeben, möchte hier mit der Flasche Zwangskarbonisieren, die Flaschen haben wie gesagt Zucker drin...bin etwas ratlos

[Räuber Hopfenstopf]

Die Flaschen bei Raumtemperatur nachgären lassen und dann kühl stellen. Das Keg kühl stellen (dann löst sich CO2 besser) und dann auf den passenden Sättigungsdruck karbonisieren. Der Druxk ist dann erreicht, wenn er sich nicht mehr ändert. Auch nicht beim Schütteln und nach zwei Wochen. Ausrechnen kannst Du ihn z. B. hier:
http://fabier.de/biercalcs.html

[Alexx]

Kühl stellen heisst 10 grad? oder Kellertemp ?

Was ist am Besten ?

Wie lange sollte ich Weiten Reifen lassen ?

Drucktabelle habe ich hier im Forum bereits gefunden

[IronHosch]

Keg am besten in den Kühlschrank bei ca. 6 Grad und entsprechend Druck drauf geben.
Das Weizen kannst nach zwei Wochen Lagerung ohne Probleme trinken. Weizen will frisch getrunken werden. ;)

[Alexx]

Super, vielen Dank

[Räuber Hopfenstopf]

Es ist ein Optimierungsproblem. Die Manometer haben einen bestimmen Fehler. Bei mir 2 % vom Maximaldruck, also 0,08 bar. Der Sättigungsdruck ist bei niedriger Temperatur geringer, das CO2 löst sich aber besser. Du kannst aber ungenauer einstellen. Die 0,08 bar bei 1,8 bar sind was anderes als bei 0,4 bar. Ich karbonisiere als Kompromiss meist bei 10 Grad.

[Alexx]

Moin, das Bier steht jetzt seit dem vergangenen Sonntag bei seinen 1,5-1,6 Bar unter Druck....6 Grad

Jetzt mache ich mir Gedanken ob ich möglicherweise zu früh runter gekühlt haben könnte?
Inital hatte ich 12,9 Grad Plato, am Freitag morgen waren es dann 1015 Gravity, also ca 3,8 - 3,9 , der Wert hatte sich bis Sonntag nicht wirklich verändert...daher ging auch auch davon aus dass die Gärung durch war.... ??

Davon abgesehen:

Habe eben einen Schluck probiert, gar nicht so schlecht (bin noch nicht sicher ob bestes Weizen ever), schöner Schaum, aber kaum Kohlensäure, vermutl. dauert das noch länger, oder ?

[Alexx]

Was ich aber absolut nicht verstehe..bei mmum steht Endvergärgrad 4,5

Wenn ich jetzt einen Rechner dafür verwende...kommt da raus

Alkoholgehalt des endvergorenen Bieres
Stammwürze: 12,9°Plato °Brix
Jungbier: 3,85°Plato °Brix
Scheinbarer Endvergärungsgrad:
70,16
%
Tatsächlicher Endvergärungsgrad:
56,83
%
Scheinbarer Restextrakt:
3,85
%
Tatsächlicher Restextrakt:
5,57
%
Alkoholgehalt:
4,78
Vol. %

Woher kommen die 4,5 %

[Juergen_Mueller]

Hier hat sich der Rezeptautor vertan, 4,5% ist der tatsächliche Restextrakt. Der Scheinbare Vergärungsgrad liegt bei 79-80%.

[Alexx]

..aber der ist ja dann bei mir mit 70% niedriger...war es also noch nicht fertig ?

[Juergen_Mueller]

Stammwürze: 12,9°Plato °Brix
Jungbier: 3,85°Plato °Brix

Ich vermute, das sind die Werte in °Plato, nicht die Brix-Werte?

P.S. Ich sehe gerade, du hast den Fabier verwendet. Okay, ob deine Gärung durch war oder noch nicht, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Zum Spunddruck deines Kegs kannst du ja auch den Fabier verwenden. Steigt dein Druck deutlich höher, war die HG noch nicht durch.

[Alexx]

Meine Ursprungswerte sind Specific Gravity, das rechne ich anhand der Tabelle hier im Forum um auf Plato....
Meine Spindel gibt nix anderes aus, muss mir wohl doch mal was anderes anschaffen....
Von alleine steigt kein Druck....
kann das denn überhaupt noch zuende gären falls es nicht fertig wäre bei 6 Grad...das ist doch für die Hefe viel zu kalt, oder ?

[Räuber Hopfenstopf]

Das ist zu kalt. Aber die 1,5-1,6 bar bei 6 Grad wären 6,5 g/l CO2. Eigentlich ideal für ein Hefeweizen. Hast du das Keg mal geschüttelt? Das CO2 muss sich lösen und der Druck konstant bleiben.

[Alexx]

Habe gestern mehrere probiert, Co2 ist gut so, das passt...vermutl hatte ich das Keg etwas zu voll gemacht und dadurch hats was länger gedauert...

Was mir am Bier aber fehlt ist die Bananigkeit. Während der Gärung wunderbar, aber irgendwie verschwunden.

Fehler die mir aber schon aufgefallen sind, sind einerseits der Whirlpoolhopfen, den ich direkt nach Ende Kochen rein geworfen habe (nicht unter 80 Grad) und ich hatte beim Kochen den Deckel schräg aufgelegt, soll man wohl komplett offen lassen, wie ich jetzt las....

[Alexx]

kann mir jemand was zum geschmack sagen?

[stunner2002]

Was mir am Bier aber fehlt ist die Bananigkeit. Während der Gärung wunderbar, aber irgendwie verschwunden.

Lies dir mal das Stilportrait Weißbier vom braumagazin durch. Als Anfänger sollte man bewehrte Rezepte nutzen, das hast du absolut richtig gemacht. Dennoch empfehle ich immer sich mit dem Bierstil auch etwas mehr zu beschäftigen um diesen auch "zu verstehen".

Fehler die mir aber schon aufgefallen sind, sind einerseits der Whirlpoolhopfen, den ich direkt nach Ende Kochen rein geworfen habe (nicht unter 80 Grad) und ich hatte beim Kochen den Deckel schräg aufgelegt, soll man wohl komplett offen lassen, wie ich jetzt las....

Wie du richtig erkannt hast spricht man bei Whirlpool idR von 80°C, jedoch geht es hier mehr um das mechanische anrühren der Würze. Du hast den Hopfen zum Kochende bzw Flamout dazu gegeben. Bei einem Weizen und den Mengen wird das keinen großen Unterschied machen. Auch die IBU Unterschiede sind zu vernachlässigen.

kann mir jemand was zum geschmack sagen?

Wie du im Artikel lesen kannst gibt es beim Weizen extrem viele Faktoren. Man kann mit einfachen Mitteln ein sehr gutes Weizen herstellen, um jedoch exakt das zu bekommen was man im Kopf hat ist eine ganz andere Nummer.

Zusätzlich kommen da noch große Unterschiede der Geschmacksroleranzen hinzu. Für den einen ist es die perfekte Balance aus Nelke und Banane, während es dem anderen schon nach Bubblegum oder zu wenig Banane schmeckt. Zum Geschmack kann dir theoretisch nur der Autor etwas sagen, aber auch hier ist "volles Rohr Banane" nicht so einfach auf deine Palette anwendbar.

Meine Meinung: Noch ne Woche reifen lassen. Keg gegen Flasche verkosten. Weiter einlesen und entsprechend neues, bewährtes Rezept was die Faktoren berücksichtigt auf welche es für dich ankommt.