Ich habe seit Anfang Dezember ein Double IPA mit Simcoe in der Vergärung und dabei einiges gelernt (auch auf Grund der vielen tollen Beiträge im Forum), einige Fehler gemacht und bräuchte jetzt euren Rat.
Ursprünglich wollte ich eigentlich ein IPA machen, habe mich aber bei der Bestellung der Malzmenge vertan und es dann drauf ankommen lassen.
Schüttung:
- 4 L Wasser, 1,6 kg Pale Ale Malz (Stammwürze mit Refraktormeter bestimmt 21.1 brix)
- 60 Minuten bei circa 67-68 Grad, zum Abschluss kurz aufheizen auf 78 Grad, 5 Minuten
- 3 L Nachguss
- 60 Minuten gekocht, Hopfen Simcoe 13,2 %
- 2 TL (circa 5g) nach 30 min
- 2 TL nach 45 min
- 2 TL nach 60 min
- Abkühlen im Eiswasser
- 2 TL bei 80 Grad
- 2 TL bei 50 Grad
- Abkühlen bis 23 Grad
- Umfüllen inklusive Großteil des Hopfen in 5 Liter Gärfläsche
- Zugabe 3g Brewferm Cerevisiae (OG)
- Fermentation bei 21 Grad, Hopfen nicht ausgefiltert (Whirlpool / Hopfenstopfen kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, habe allerdings mit der Methode die Hefe zum Teil beim Abkühlen beizugeben und dann für 2 Wochen in der Flasche zu lassen während der Gärung sehr gute Erfahrungen gemacht bei einigen Pale Ales vorher)
- Nach 8 h 1 g Hefe hinzu
- Nach 4 Tagen keine Gäraktivität, 13.1 brix, 2 g US-05 Hefe dazu (Geruch fantastisch), Gäraktivität deutlich sichtbar nach einigen Stunden
- Nach 7 Tagen keine Gäraktivität weiterhin 13.1 brix, erwärmt auf 25 Grad (deutliche Gasentwicklung, eventuell durch Ausgasen?)
- Nach 14 Tagen keine Gäraktivität weiterhin 13.1 brix, nochmal erwärmt auf 25 Grad (deutliche Gasentwicklung, eventuell durch Ausgasen?)
- Nach 21 Tagen keine Gäraktivität, nichts getan
- Nach 35 Tagen leichte Verfärbung von rötlich zu sehr gelb (eventuell ph-Sturz?) und deutliche Gäraktivität im Sekundentakt (noch keine weiter brix Messung vorgenommen)
- Zu hohe Stammwürze ohne richtigen Plan
- Keine Maltoserast, 60 Minuten Kombirast vermutlich zu wenig bei der Stammwürze
- Die Hefemenge war zu gering am Anfang (ich kannte den Zusammenhang mit der Stammwürze nicht, bisher waren 3g auf 4 Liter immer gut; Außerdem war die Hefe vermutlich für die hohe Stammwürze nicht wirklich geeignet.
- Zu viel in die Gärung eingegriffen (wenn ich die Posts hier richtig lese ein üblicher Anfängerfehler )
- Keine Schnellvergärungsprobe. Ich habe irgendwo einen Post gelesen in dem die Probe in Spritzen mit nur kleinem Verlust gemacht werden kann, das würde ich beim nächste Mal ausprobieren.
- Sicherlich viele weitere die ich mir gerne anhöre.
- Auch wenn das Bier jetzt schon mehr als 5 Wochen in der Gärflasche ist, ist vermutlich das beste Vorgehen einfach weiter abzuwarten bis die Gäraktivität wieder komplett aufhört? Grundsätzlich sollte das dem Bier ja nicht schaden, ich mach mir nur Sorgen wegen der relativ großen Hopfenmenge in der Flasche.
- Sobald die Gärung beendet ist und die Restwürze konstant bleibt über einige Zeit würde ich abfüllen. Habe mir ein Flaschenmanometer besorgt zur Sicherheit. Gibt es etwas das ich vorher sonst noch tun sollte?
- Hat jemand eine Idee warum die Gärung so lange gar nichts am Brechungsindex getan hat? Zu geringe Hefekonzentration / falsche Hefe? Umstellung auf die eventuell reichlich vorhanden schwer abzubauenden Zucker durch die kurze Kombirast?
- So einen starken Farbwechsel wie in den unteren Bildern habe ich noch nie beobachtet. Kann der rein von der pH-Umstellung kommen?