Bier nach Hauptgärung schleimig
Bier nach Hauptgärung schleimig
Hallo zusammen, ich bin neu hier!
Vor fast 2 Wochen habe ich mal wieder ein Rezept gemacht, das ich schonmal gemacht habe: https://brauen.de/festbier-20-liter/
Dieses Mal habe ich aber einen 20l statt 10l Ansatz gemacht. Das letzte Mal ist es mir sehr gut gelungen, nur den Hopfengeschmack fand ich zu stark. Ich habe mich genauestens ans Rezept und Maischeschema gehalten (genauer als letztes Mal, da hatte ich nichtmal ein Thermometer).
Als Hefe kam Braupartner Trockenhefe untergärig zum Einsatz. Die Gärung ging richtig ab, so sehr dass mir der Schaum an die Deckeldecke gegangen und durch den Gärspund übergeschwappt ist. Der übergeschwappte Schaum enthielt viel Hefe und war seltsam schleimig. Ich habe sofort alles sauber gemacht, die Oberflächen desinfiziert (aber darauf geachtet, dass nichts in den Ansatz gelangt) und hatte gehofft dass das Bier damit gerettet ist.
Heute, nach 10 Tagen Gärung wollte ich eigentlich abfüllen, aber das Bier ist ganz komisch dickflüssig und zieht Fäden. Geschmacklich normal, Geruch normal.
Woran kann das liegen und kann man das noch retten? Dass noch zu viel Stärke in der Würze war kann eigentlich nicht sein, weil ich mich ja so genau ans Maischeschema gehalten habe. Habe ich mir durch das überblubbern vielleicht eine Infektion eingefangen? Pediokokken oder so?
Wäre auf jeden Fall sehr traurig wenn ich die 20l Bier wegschütten müsste und die ganze Arbeit umsonst gewesen wäre :(
Danke schonmal für eure Hilfe,
LG Johannes
Vor fast 2 Wochen habe ich mal wieder ein Rezept gemacht, das ich schonmal gemacht habe: https://brauen.de/festbier-20-liter/
Dieses Mal habe ich aber einen 20l statt 10l Ansatz gemacht. Das letzte Mal ist es mir sehr gut gelungen, nur den Hopfengeschmack fand ich zu stark. Ich habe mich genauestens ans Rezept und Maischeschema gehalten (genauer als letztes Mal, da hatte ich nichtmal ein Thermometer).
Als Hefe kam Braupartner Trockenhefe untergärig zum Einsatz. Die Gärung ging richtig ab, so sehr dass mir der Schaum an die Deckeldecke gegangen und durch den Gärspund übergeschwappt ist. Der übergeschwappte Schaum enthielt viel Hefe und war seltsam schleimig. Ich habe sofort alles sauber gemacht, die Oberflächen desinfiziert (aber darauf geachtet, dass nichts in den Ansatz gelangt) und hatte gehofft dass das Bier damit gerettet ist.
Heute, nach 10 Tagen Gärung wollte ich eigentlich abfüllen, aber das Bier ist ganz komisch dickflüssig und zieht Fäden. Geschmacklich normal, Geruch normal.
Woran kann das liegen und kann man das noch retten? Dass noch zu viel Stärke in der Würze war kann eigentlich nicht sein, weil ich mich ja so genau ans Maischeschema gehalten habe. Habe ich mir durch das überblubbern vielleicht eine Infektion eingefangen? Pediokokken oder so?
Wäre auf jeden Fall sehr traurig wenn ich die 20l Bier wegschütten müsste und die ganze Arbeit umsonst gewesen wäre :(
Danke schonmal für eure Hilfe,
LG Johannes
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Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Hallo Johannes. Eine Ferndiagnose ist etwas schwierig. Hast du Bilder der Fäden?
Bei wie viel grad aus du denn vergoren? Es ist ja ein UG da kommt es schon auf eine relativ genaue Temperaturführung während der Gärung an.
Schleimig würde schon etwas für deutlich zu viel stärke / Blausud sprechen. Hast du eine Jodprobe gemacht?
Bei wie viel grad aus du denn vergoren? Es ist ja ein UG da kommt es schon auf eine relativ genaue Temperaturführung während der Gärung an.
Schleimig würde schon etwas für deutlich zu viel stärke / Blausud sprechen. Hast du eine Jodprobe gemacht?
Einstiegsklasse: 27l Einkocher, Läuterfeinblech, Eintauchkühler, klassische Gäreimer - Hauptsache es schmeckt
Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Moin. Hast Du eine Jodprobe gemacht? Das liest sich wie ein Blausud.
Kannst Du auch jetzt noch machen.
Kannst Du auch jetzt noch machen.
Viele Grüße Thomas
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Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Schleimig (ropiness) ist auch eines der Merkmale einer Peddiokokken Infektion.
Cheers
Jan
Cheers
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Danke für die schnelle Antwort!Stuggbrew hat geschrieben: ↑Donnerstag 25. April 2024, 19:39 Hallo Johannes. Eine Ferndiagnose ist etwas schwierig. Hast du Bilder der Fäden?
Bei wie viel grad aus du denn vergoren? Es ist ja ein UG da kommt es schon auf eine relativ genaue Temperaturführung während der Gärung an.
Schleimig würde schon etwas für deutlich zu viel stärke / Blausud sprechen. Hast du eine Jodprobe gemacht?
Mein Keller hat zurzeit stabile 14 Grad. Das "Fädenziehen" kannst du dir vorstellen wie wenn du flüssigen Honig ausgießt, nur eben flüssiger. Bilder habe ich keine und will den Gäreimer nicht unbedingt nochmal aufmachen.
Jodprobe habe ich noch keine gemacht, aber werde ich wohl noch machen müssen. Das Brauerjod muss ich mir erst noch zulegen, halte euch auf dem Laufenden!
LG Johannes
Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Im Wikipedia-Artikel zu Pediokokken steht, dass sich die Fäden durch längere Lagerung wieder auflösen und das Bier wieder klar wird. Es besteht also noch Hoffnung...
Viele Grüße Thomas
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Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Wohlgemerkt ich habe mit Pediokokken keine Erfahrung, finde nur das auf Anhieb:thopo68 hat geschrieben: ↑Donnerstag 25. April 2024, 20:02 Im Wikipedia-Artikel zu Pediokokken steht, dass sich die Fäden durch längere Lagerung wieder auflösen und das Bier wieder klar wird. Es besteht also noch Hoffnung...
Wikipedia und Bier ist oft eine zweifelhafte Angelegenheit. Spektrum der Wissenschaft sieht das kritischer:
https://www.spektrum.de/lexikon/biologi ... ccus/49890#
Besonders kritisch scheint die Diacetyl-Produktion zu sein:
https://www.mybeviale.com/de-de/stories ... pf-ansagen
Nach diesem Artikel hätte ich meine Zweifel,, dass sich das in Wohlgefälligkeit auflöst:
https://www.biomerieux-industry.com/de/ ... nge-Teil-1
Die beste Seite, um schnell Bierfehler zu adressieren ist immer noch
https://www.mug-mikrobrauerei.ch/brau-bierfehler
Dort wird vermerkt, dass Pediokokken durch eine unsaubere Gärführung begünstigt werden. Aus der Ferne würde ich nach diesen Quellen bezweifeln, dass es keine Geruchs- und Geschmacksveränderung gibt. Diacetyl ist im letzten Link sehr gut beschrieben.
Grüße
Radulph
---
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Radulph Kader
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"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
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Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Hallo Radulph,
danke für die Links. Den Brau-Bierfehler habe ich mir direkt mal gespeichert.
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Viele Grüße Thomas
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Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Hallo Thomas,
immer gerne. Vielleicht kann Jan noch eine abschließende Information beisteuern. Ich selbst hätte nach den Artikeln eine Trinkhemmung.
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Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
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Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Wird vermutlich dann ein Sauerbier werden... Pediokokken sind in diversen kommerziellen Sauerbieren enthalten und es gibt sie sowohl als Reinkultur als auch in diversen Blends (z.B. Roeselare Blend) zu kaufen. Selbst wenn sich die Ropiness auslagert wird das Bier auf jeden Fall nicht erwartungskonform schmecken. Abgesehen davon könnte es natürlich auch was anderes sein. Meine Empfehlung: Wegschütten und Hygiene und Desinfektion prüfen.
Beste Quelle dazu:
https://www.milkthefunk.com/wiki/Pediococcus
Beste Quelle dazu:
https://www.milkthefunk.com/wiki/Pediococcus
Re: Bier nach Hauptgärung schleimig
Auch so manches kommerzielles Pils ist nicht davon verschont:
https://www.oekotest.de/essen-trinken/F ... 754_1.html
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