Feierling Rezeptvervollständigung

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Fritz Fedder
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Feierling Rezeptvervollständigung

#1

Beitrag von Fritz Fedder »

Hallo zusammen,

ich habe gerade einmal spaßeshalber nach Klonrezepten für eines meiner absoluten Lieblingsbiere (sicherlich auch aufgrund vager, verklärender, alkoholtrüber, mehrere Jahre alter Erinnerung) gesucht, nämlich dem der Hausbrauerei Feierling in Freiburg.
Erstaunlicherweise findet sich dazu auf der Seite eines australischen Vereins (?) ein ziemlich genauer Blogeintrag:
The main product (and arguably Freiburg’s best beer!) at Feierling is the Inselhopf, an unfiltered Kellerbier style lager with great hop aroma and flavour. Sweet malt matches up perfectly with the fresh and floral Tettnanger hops, added late to the kettle. Even though it drinks sweet initially, it fin-ishes quite dry and leaves you longing for the next sip. Brewmaster Peter Egelseer told me that he only uses organic Pilsner malt grown in the region as well as hops from small growers in Tettnang. He was quite astonished to hear that homebrewing is popular in Australia, and was happy to talk about recipe details and his brewing philosophy.
[...]
Inselhopf recipe: 100% Pilsner malt to get to 13° Plato (SG 1.053). Peter Egelseer uses a classic German lager mash: four steps at 48°C (15 min) 52°C (15 min), 62°C (45 min) and 70°C (45 min) as well as a mash-out step at 76°C. Boil for 75 minutes. Add Tettnang for about 20 IBU after hot break; then add an equal quantity divided evenly at 15 minutes and at knockout. Note: Peter wouldn’t give me the exact amounts of hops so this is a little bit of guesswork on my part from what he would disclose. He did say that he whirlpools hot for about 20 minutes with hops added to the whirlpool so feel free to adjust your late hops ac-cordingly.
Cool to 7°C, pitch an appropriate amount of lager yeast. Let rise naturally to 9°C and fer-ment for approx. 14 days. Transfer to laagering vessel and lager at 0°C for 6 weeks.

Quelle: http://baysidebrewers.blogspot.de/2012/ ... rmany.html
Offen bleibt also eigentlich nur die Frage der genauen Hopfung. Würdet ihr die Angabe so verstehen, dass die Bitterhopfung auf 20 IBU berechnet wird und die beiden späteren Hopfengaben zusätzlich erfolgen, oder würdet ihr es zu insg. 20 IBU berechnen?

Außerdem wäre ich dankbar, wenn mir jemand den Sinn dieser (aus meinem amateurhaften Verständnis) doppelten Eiweißrast erläutern könnte. Brauchen sie das nur für ihr Biomalz und sollte man das nachexerzieren, wenn man mit normalem Malz arbeitet?
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freeflyer201
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Re: Feierling Rezeptvervollständigung

#2

Beitrag von freeflyer201 »

Ein Rezept zu diesem Bier würde mich auch sehr interessieren. Ist das Bier mit dem ich aufgewachsen bin :puzz
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Horsti
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Re: Feierling Rezeptvervollständigung

#3

Beitrag von Horsti »

Hallo Fritz,

Vielleicht direkt mal bei Herrn Egelseer anrufen.
Soweit ich das mitbekommen habe, ist er Hobbybrauern sehr aufgeschlossen.
Mehr als Nein sagen kann er nicht..

Und das Ergebnis würde mich auch interessieren.

Gruß
Simon
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Groben
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Re: Feierling Rezeptvervollständigung

#4

Beitrag von Groben »

Hey Fritz,

jaa der gute Inselhopf aus Freiburg, da hängen gute Erinnerungen dran! Wenn ich mich einfach nur an "Brunhilde" oder die saisonalen Biere erinnere, die die immer angeboten haben, krieg ich sofort Lust darauf! Danke fürs heiß machen! :Bigsmile

Wenn du noch das vollständige Rezept findest oder bekommst, wäre ich dir seeeeehr dankbar. :thumbsup

EDIT: Ich seh gerade erst, dass der Thread 2015 eröffnet wurde. Gibt es da nach einem Jahr schon weitere Erkenntnisse?
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freeflyer201
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Re: Feierling Rezeptvervollständigung

#5

Beitrag von freeflyer201 »

Steht bei mir auch noch auf der Liste!
Bei mir hängen auch sehr viele Erinnerungen am Feierling.
Das einzige das man zur Vervollständigung noch wissen müsste wären die IBUs und die Hefe.
Habe jetzt mal ein Rezept geschrieben:
Wenn man von derselben Menge Tettnanger ausgeht für die Bittergabe aufgeteilt auf 15 Minuten und WP komme ich auf 32 IBUs was schon hinkommen könnte. Der Tettnanger hat dieses Jahr einen sehr niedrigen Alphasäuregehalt. Man braucht also sehr viel Hopfen. Ist aber kein Problem. Bei einem Böhmischen Pilsner würde man zB. ja auch nur Saazer nehmen der auch sehr wenig hat.
Bei der Hefe gehe ich jetzt einfach mal von der 34/70 aus.
Das Rezept könnte also so aussehen:
1 Inselhopf Klon mash freeflyer201 22l 25.7l 75min 65% 1.1.1970 13°P 3.2°P 5g/l Hauptguss 16.5l Nachguss 11.5l Pilsner Malz 4650 4 Einmaischen Infusion 48 15 14 53 Rast 1 Infusion 52 15 2.5 98 Rast 2 Heizen 62 45 Rast 3 Heizen 70 45 Rast 4 Heizen 76 Tettnanger 70 2.4 Kochen 75
Pellets
Tettnanger 35 2.4 Kochen 15
Pellets
Tettnanger 35 2.4 Whirlpool
Pellets
Fermentis Saflager W-34/70 22 75.5 12

https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... /6623.html

Natürlich erreicht man beim Klon eines solchen Bieres nur eine Annäherung. Das wichtigste dürfte gutes Hefemanagment und die Gärführung sein.
LG
Yannick
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ant2alex
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Re: Feierling Rezeptvervollständigung

#6

Beitrag von ant2alex »

Hallo und entschuldigung für das Fleddern des alten Threads :)

seit mein bester Freund in Freiburg studiert bin ich auch desöfteren mal in den Genuß des Feierling Insel-Hopfs gekommen und es ist ein extrem süffiges, leichtes Bier.

Meine Frage zu dem bisher disskutierten Rezept: Als wir das letzte mal im Feierling waren nachmittags hatten wir das Glück, beim Brauen anwesend zu sein und (obwohl wir das einmaischen verpasst haben) sah das für mich alles sehr nach Dekoktion aus, da der Braumeister öfters kleinere Mengen in der einen Pfanne gekocht hat und (scheinbar) in den Maischbottich gepumpt hat. Das hier besprochene Rezept habe ich jetzt aber als klassisches Brauen mit Rasten verstanden oder hab ich mich jetzt komplett vertan? Da ich leider nicht oft nach Freiburg komme und der Weg ziemlich weit ist, würde ich mich gerne mal an dem Rezept versuchen und falls es original im Dekoktionsverfahren gebraut wird, das auch gerne imitieren (wofür ich mir dann noch einen Thermoport anschaffen würde)

Kann mir da jemand eventuell weiterhelfen?

Viele Grüße
Alex
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