Hefe für Flaschengärung

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Lobopaso
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Hefe für Flaschengärung

#1

Beitrag von Lobopaso »

Bei meinem ersten richtigen Sud mit einem geschroteten Malzkit für Dunkles Hefeweißbier ist die HG fast abgeschlossen. Leider fehlte im Kit die Spindel, die ich nun nachbestellt habe um Klarheit zu gewinnen. Nun ergibt sich die Frage, ob der Hefeschlonz, der nach 9 Tagen träge im Gäreimer nur gelegentlich noch CO2 rülpst überhaupt für die Nach- Flaschengärung taugt. Muss man nach natürlich berechneter Zugabe der Speise das ganze aufrühren, oder hilft Sauerstoff überhaupt?
Es ist Danstar Munich Trockenhefe.
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bockie72
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Re: Hefe für Flaschengärung

#2

Beitrag von bockie72 »

Im Bier schwebt noch genug Hefe für die Nachgärung, da benötigst du keine Neue
wenn du aber die Speise zugibst und wieder aufrührst, wirst du später sehr viel (mir persönlich) viel zu viel in den Flaschen haben.
Besser wäre, du schlauchst in ein anderen Behälter um und gibst erst dann die Speise dazu; gut umrühren, dann abfüllen.

Gruß

Jörg
fufi
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Re: Hefe für Flaschengärung

#3

Beitrag von fufi »

Den Hefeschlonz solltest du soweit es geht im Gäreimer lassen und das Jungbier von oben abziehen, sonst hast du den ganzen Kram in der Flasche. Optimalerweise machst du die Speise- oder Zuckergabe in einem anderen Eimer und die abgesetzte Hefe bleibt zusammen mit Hopfenharzen (falls gestopft) usw. im Gärbottich zurück.
Die noch gelöste Hefe reicht auf jeden Fall noch für die Flaschengärung aus. Was mir mehr Bedenken bereiten würde, ist das mit der Speise.
Ohne eine Info zur Stammwürze und zum Restextrakt wäre das reines Glücksspiel mit dem CO2. Was immer geht, ist aufzuckern statt aufspeisen.
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bockie72
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Re: Hefe für Flaschengärung

#4

Beitrag von bockie72 »

Die Speise will er ja berechnen
beim ersten Sud bestimmt die schlechtere Wahl, aber jeder wie er mag.

Jörg
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Lobopaso
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Re: Hefe für Flaschengärung

#5

Beitrag von Lobopaso »

Vielen Dank schon mal für die erhellenden Antworten. Ich warte bis ich die Spindel habe. Schlauch habe ich auch bestellt. Obergärige Hefe sollte ja eher oben rumhängen, was auch so aussieht. Hefemenge in der Flasche ist ja oft ziemlich unterschiedlich viel. Beim nächsten Sud will ich richtige Weißbierhefe kultivieren etwa von Karg.
fufi
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Re: Hefe für Flaschengärung

#6

Beitrag von fufi »

Auch obergärige Hefe setzt sich, wenn sie fertig ist, unten ab.
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Lobopaso
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Re: Hefe für Flaschengärung

#7

Beitrag von Lobopaso »

bockie72 hat geschrieben:Die Speise will er ja berechnen
beim ersten Sud bestimmt die schlechtere Wahl, aber jeder wie er mag.

Jörg
Warum, die Berechnung wird doch dringend empfohlen, oder meinst Du, eher Zucker statt Speise ?
Welche Alternative gibt es? Etw Pi mal Daumen?
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hoepfli
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Re: Hefe für Flaschengärung

#8

Beitrag von hoepfli »

Warum willst du unbedingt Speise verwenden, gib mal einen richtigen Grund für dein erstes Bier hier an!
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bockie72
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Re: Hefe für Flaschengärung

#9

Beitrag von bockie72 »

Lobopaso hat geschrieben:
bockie72 hat geschrieben:Die Speise will er ja berechnen
beim ersten Sud bestimmt die schlechtere Wahl, aber jeder wie er mag.

Jörg
Warum, die Berechnung wird doch dringend empfohlen, oder meinst Du, eher Zucker statt Speise ?
Welche Alternative gibt es? Etw Pi mal Daumen?
Ich persönlich würde ja Zucker empfehlen, nutze ich immer noch und komme damit gut klar und reicht mir auch
ABER er hat ja selbst geschrieben nach berechneter Menger Speise.

----------------------------------
Der wievielte Sud war das jetzt bei dir. Beim Ersten ( ? )nicht komplett ausgestattet, nicht ausreichend belesen.
Deine Frage hätte schließlich die Suchfunktion beantwortet
Und beim Nächsten möchtest du Hefe stripping betreiben, da sag ich mal RESPEKT. :Pulpfiction
Du gibst ja richtig Gas

Gruß

Jörg
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Alt-Phex
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Re: Hefe für Flaschengärung

#10

Beitrag von Alt-Phex »

Solange dein Gäreimer "noch CO2 rülpst" ist die Gärung auch noch nicht abgeschlossen.
Schön das du dir eine Spindel bestellt hast, nur leider zu spät. Den Ausgangswert muss
man auch kennen um Rückschlüsse zum Vergärungsgrad zu ziehen.

Und erst wenn du den Endvergärungsgrad kennst, was üblicherweise am Ende der Gärung
der Fall ist, weißt du wieviel Speise du überhaupt benötigst. Du hast also entweder zuviel
oder zu wenig Speise. oder, was einem 6er im Lotto gleichkommt, genau die richtige Menge.

Der Klassiker, lesen und verstehen:
Zusammenfassung: Bier abfüllen und reifen
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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hoepfli
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Re: Hefe für Flaschengärung

#11

Beitrag von hoepfli »

:thumbsup Danke dir!
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bockie72
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Re: Hefe für Flaschengärung

#12

Beitrag von bockie72 »

Genau diesen Link hätte ich gerne gepostet; Danke Alt-Phex
Aber ich muss zugeben, bin zu blöde, eher zu faul :Ahh mich in diese Technik zu belesen. Hat wohl jeder seine Schwachstellen.
Muss mich aber wohl doch einmal hier schlau machen, wie das mit den Links und Bildern funktioniert.


Jörg
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Re: Hefe für Flaschengärung

#13

Beitrag von TeufelchenBW »

Ich würde bei deinem ersten Sud auch eher zu Zucker tendieren. Du kennst momentan den Extraktgehaltt deiner zurückgelegten Speise noch gar nicht. Diesen müsstest du auf jeden Fall messen umd überhaupt die Menge berechnen zu können. Zudem brauchst du natürlich noch den Gehalt deines Jungbieres. Denn nur mit diesen genauen Daten kannst du die die Speisenmenge berechnen und Flaschenbomben oder fades CO2-armes Bier vermeiden.
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen
Braustudent
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Re: Hefe für Flaschengärung

#14

Beitrag von Braustudent »

Bei meinem ersten Sud hatte ich vergessen zu spindeln. Zeitlich hatte ich es nach 1 Woche noch nicht fertig und hab die Abfüllung auf das 2. WE verlegt. Hat mit der Spindel den im Forum genannten Wert entsprochen der entsprechenden Mischung bzw Biersorte entsprochen.

Nachgärung: Hab mit dem 1. Sud Speise abgezweigt und ca 20% weniger. Die Würze % von meinem Alt war überall um Netz und Forum auch pi x Daumen gleich definiert. Da ich eh bewusst ca 20 % Speise weniger abgezweigt hatte da ich unbedingt mit Speise und nicht mit Zucke machen wollte, hatte ich auch keine Angst vor Bomben und wurde auch nicht enttäuscht.

einzig die Eingabe bzw Abfüllung war nicht gefiltert und die ersten 3 Flaschen waren auch äußerst trüb und hefereich. Diese hatte ich alle 2 Tage belüftet und war auch OK.

Hälfte der Flaschen mit Bügel und andere mit Kronkorken. Keine Bomben.

Mein erstes Bier ist daher sehr trüb und am Boden sehr hefebesetzt. Daher bin ich vorsichtig beim einschenken aber bin nicht enttäuscht trotz fehlender Messung stammwürze.
Wie gesagt, bei einem zusammen gekauften Kit oder Malzmischung findet man die Werte ziemlich einfach im Netz und alle gleichen sich mehr oder weniger um 0,02% wenn überhaupt mit soviel Unterschied.
Im Zweifel eben 10% weniger Speise. Gibt halt weniger Schaum aber find ich nicht schlimm

Bier brauen ist keine Raketenwissenschaft und lässt auch, zu dass man wenn man was etwas nicht genau nach Rezept macht, auch weiterhin was rauskommt.

Improvisieren bzw auch mal eigenständiges was nicht exakt nach Plan zu machen ist kein Beinbruch.

Auch infos hier im Forum nutzen bzw mehrere Infos nutzen und dann den Mittelwert nziehen wird schon passen.

Auf jeden Fall sind die Infos im Forum Gold wert. Daher einfach mal suchen, viel lesen und mitteln und Mut zur Lücke - kann nur Erfahrungen bringen...
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grüner Drache
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Re: Hefe für Flaschengärung

#15

Beitrag von grüner Drache »

Moin Braustudent!

Na, ob mit 0,02 % Abweichung zu irgendwelchen im Netz zu vergleichenden Werten, oder mal vorsichtigerweise 20 % Speise weniger, es bleibt "pi-mal-Daumen"-Getue.

UND das sage ich obwohl ich meine bisherigen 6 Biere selber so produziert habe.
Es war auch so ein Orientieren an Grünschlauchwerten und reduzierte Speisemenge und ist auch immer gutgegangen.
Warum ich Dir trotzdem von diesem "Pi-mal-Daumen Getue" abrate ist die Tatsache, dass ich überzeugt davon bin, dass Du irgendwann auf ein wirklich nachvollziehbares Vorgehen bei der Carbonisierung angewiesen sein wirst. Es gibt unzählbare Faktoren, die den Erfolg Deines Vorgehens zu Nichte machen können !
Die Variante das Bier ausgären zu lassen birgt die geringste Anzahl von solchen unsicheren Faktoren.
Für deine Überzeugung Speise zu verwenden habe ich vollstes Verständnis und denke auch, dass es berechenbar ist, korrektes Messen (vor allem der Speise ) vorausgesetzt.
Ich selber habe mich dafür entschieden gegen Ende der Hauptgärung auf NC-KEGS zu Schlauchen und mit Spundapperat zu spunden. Da brauch ich dann auch keine Speise zurückhalten, Spindeln werd ich trotzdem um einen Anhaltspunkt fürs Schlauch zu ermitteln, da kann man sich, so denke ich, ein bissl "Pi-mal Daumen" ermitteln, zuviel Co2 wird halt abgelassen.
So, hoffe Du verstehst das mit dem "Getue" nicht falsch, und überlegst Dir ein Vorgehen mit möglichst wenig Fehlerquellen!
Allzeit gut Sud !
:Drink
Ciao Alex!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
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Boludo
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Re: Hefe für Flaschengärung

#16

Beitrag von Boludo »

Es gibt übrigens wesentlich bessere Hefen für ein Hefeweizen.

Stefan
Rudiratlos
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Re: Hefe für Flaschengärung

#17

Beitrag von Rudiratlos »

Braustudent hat geschrieben: Wie gesagt, bei einem zusammen gekauften Kit oder Malzmischung findet man die Werte ziemlich einfach im Netz und alle gleichen sich mehr oder weniger um 0,02% wenn überhaupt mit soviel Unterschied.
Im Zweifel eben 10% weniger Speise.

NE, Ne, Ne!!! :Angry :Mad2

Von Anfang an richtig lernen und machen, und nicht Pi x Daumen rumpanschen!

Du wartest jetzt erst mal, bis deine Spindel da ist.

Zur exakten Berechnung der Speisemenge brauchst du vier "Sachen":
- Temperatur
- eine Rechner (ich nehm immer den: https://brauerei.mueggelland.de/karbonisierung.html )
- deinen scheinbaren Restextrakt (kannst mit der Spindel messen)
- die Stammwürze (wenn du nicht nachträglich verdünnt hast, kannst du dazu einfach deine zurückgelegte Speise spindeln. Die sollte dann ja die gleiche Stammwürze haben wie dein Jungbier)

Exaktes Arbeiten ist praktisch kein Mehraufwand und macht das ganze so viel sicherer und im Ergebnis besser :Drink
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