Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
- WölkStoff
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Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Hallo Hobbybrauer-Gemeinde,
so, mein erster "echter" Thread hier. Ich habe vorher einige Themen zum "Nachkarbonisieren" gefunden, aber leider keines, das meine Frage beantwortet hätte.
Am 27.06.2015 habe ich einen Weizen-Doppelbock mit 18° Stammwürze gebraut. Dieser gärte etwa eine Woche offen und reifte dann weitere 4 Wochen bei gut 20° im CC-Fass auf Holzchips. Leider war das Fass anfangs nicht richtig dicht und hat keinen Druck aufgebaut. Als ich es gemerkt habe, habe ich aus der CO2-Flasche immer wieder nachkarbonisiert, vor allem während weiteren 2 Wochen Lagerung im Kühlschrank. Letztlich passte der Druck laut Spundungsdrucktabelle zur Lagertemperatur bei einer angestrebten Karbonisierung von 5 - 5,5g CO2 / Liter. Leider kommt mir das Bier nach der Abfüllung in Flaschen (per GDA am 15.08.2015) etwas schal vor. Nicht extrem, aber doch ein kleiner Wermutstropfen. Ich schätze, dass zusätzlich 1 - 1,5g CO2 / Liter nicht schaden würden.
Nun zu meiner Frage: ich will versuchen, per passender Menge Zucker(lösung) in die Flaschen eine zweite Nachgärung auszulösen. Denkt ihr, dass noch genug vitale Hefe in den Flaschen vorhanden ist? Immerhin ist das Bier wahrscheinlich seit 8 oder 9 Wochen ausgegärt und seit bald 6 Wochen weg von der abgesetzten Hefe. Und ich will ja mehr CO2 und nicht mehr Süße.
Ich könnte ein oder zwei Testflaschen aufsetzen, evtl. mit (noch zu bastelndem) Flaschenmanometer, aber dann würde ich nochmal ein oder zwei Wochen verlieren.
Beste Grüße
Jürgen
so, mein erster "echter" Thread hier. Ich habe vorher einige Themen zum "Nachkarbonisieren" gefunden, aber leider keines, das meine Frage beantwortet hätte.
Am 27.06.2015 habe ich einen Weizen-Doppelbock mit 18° Stammwürze gebraut. Dieser gärte etwa eine Woche offen und reifte dann weitere 4 Wochen bei gut 20° im CC-Fass auf Holzchips. Leider war das Fass anfangs nicht richtig dicht und hat keinen Druck aufgebaut. Als ich es gemerkt habe, habe ich aus der CO2-Flasche immer wieder nachkarbonisiert, vor allem während weiteren 2 Wochen Lagerung im Kühlschrank. Letztlich passte der Druck laut Spundungsdrucktabelle zur Lagertemperatur bei einer angestrebten Karbonisierung von 5 - 5,5g CO2 / Liter. Leider kommt mir das Bier nach der Abfüllung in Flaschen (per GDA am 15.08.2015) etwas schal vor. Nicht extrem, aber doch ein kleiner Wermutstropfen. Ich schätze, dass zusätzlich 1 - 1,5g CO2 / Liter nicht schaden würden.
Nun zu meiner Frage: ich will versuchen, per passender Menge Zucker(lösung) in die Flaschen eine zweite Nachgärung auszulösen. Denkt ihr, dass noch genug vitale Hefe in den Flaschen vorhanden ist? Immerhin ist das Bier wahrscheinlich seit 8 oder 9 Wochen ausgegärt und seit bald 6 Wochen weg von der abgesetzten Hefe. Und ich will ja mehr CO2 und nicht mehr Süße.
Ich könnte ein oder zwei Testflaschen aufsetzen, evtl. mit (noch zu bastelndem) Flaschenmanometer, aber dann würde ich nochmal ein oder zwei Wochen verlieren.
Beste Grüße
Jürgen
Gibts denn leicht ebbs Bessas wia a Bier?
Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Die Hefe sollte wahrscheinlich noch funktionieren.
Vergiss nicht, dass beim öffnen der Flaschen wieder CO2 verloren geht. Am sichersten ist es, von vorne zu beginnen, in dem man noch mal alles (drucklos) zusammen schüttet und neu carbonisiert.
Vergiss nicht, dass beim öffnen der Flaschen wieder CO2 verloren geht. Am sichersten ist es, von vorne zu beginnen, in dem man noch mal alles (drucklos) zusammen schüttet und neu carbonisiert.
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- Posting Freak
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Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Du wirst halt sicher sehr wenig Hefe in der Flasche haben, was ja wohl Sinn und Zweck deines Vorgehens war.
Das bisschen Resthefe in der Flasche wird dann wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit brauchen, um den neu zugesetzten Zucker umzusetzen. Zumal ein Weizendoppelbock auf Grund des wohl recht hohen Alkoholgehalts nicht das Leiblingsmilieu der Hefe sein wird.
Aber probier es ruhig mal mit ein paar Testflaschen, bin da selber auf das Ergebnis gespannt. Mein persönlicher Tipp: Nach Zuckerzugabe und Warmstellen dauert es mindesten 4 Wochen, wahrscheinlich eher 6 Wochen...
Du könntest natürlich auch mit einer Nachgärhefe arbeiten. Es gibt spezielle Hefe für sowas, Fermentis und Lallemand haben eine in der Produktpalette. Ich selber habe damit noch nicht gearbeitet, aber hier im Forum gibt es sicher Erfahrungen.
Nur mal so dahergefragt: Warum macht mein bei einem Weizen(-Doppelbock) nicht klassische Flaschengärung.
Edit: Ich würde den Bock so trinken wie er ist.
Das bisschen Resthefe in der Flasche wird dann wahrscheinlich eine halbe Ewigkeit brauchen, um den neu zugesetzten Zucker umzusetzen. Zumal ein Weizendoppelbock auf Grund des wohl recht hohen Alkoholgehalts nicht das Leiblingsmilieu der Hefe sein wird.
Aber probier es ruhig mal mit ein paar Testflaschen, bin da selber auf das Ergebnis gespannt. Mein persönlicher Tipp: Nach Zuckerzugabe und Warmstellen dauert es mindesten 4 Wochen, wahrscheinlich eher 6 Wochen...
Du könntest natürlich auch mit einer Nachgärhefe arbeiten. Es gibt spezielle Hefe für sowas, Fermentis und Lallemand haben eine in der Produktpalette. Ich selber habe damit noch nicht gearbeitet, aber hier im Forum gibt es sicher Erfahrungen.
Nur mal so dahergefragt: Warum macht mein bei einem Weizen(-Doppelbock) nicht klassische Flaschengärung.
Edit: Ich würde den Bock so trinken wie er ist.
- Laurion
- Posting Klettermax
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Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Hier ein Tipp einen cc-Keg schnell dicht zu bekommen.
Gruß Stefan
Gruß Stefan
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- WölkStoff
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Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Danke für die Antworten.
Ich werde es wohl einmal wagen und vorsichtig nachzuckern. Wenn ich es nicht vergesse, werde ich in vier bis sechs Wochen über das Ergebnis berichten.
@rudiratlos: im Fass habe ich wegen der Holzchips gereift. Damit wollte ich eine Holzfassreifung imitieren. Das ist geschmacklich auch ganz gut gelungen.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die Holzchips eine negative Auswirkung auf die Rezenz hatten. Zumindest habe ich ähnliche Vermutungen hier schon einmal gelesen.
Ich werde es wohl einmal wagen und vorsichtig nachzuckern. Wenn ich es nicht vergesse, werde ich in vier bis sechs Wochen über das Ergebnis berichten.
@rudiratlos: im Fass habe ich wegen der Holzchips gereift. Damit wollte ich eine Holzfassreifung imitieren. Das ist geschmacklich auch ganz gut gelungen.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die Holzchips eine negative Auswirkung auf die Rezenz hatten. Zumindest habe ich ähnliche Vermutungen hier schon einmal gelesen.
Gibts denn leicht ebbs Bessas wia a Bier?
- Hopfenplotz
- Posting Klettermax
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Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
...und schnell die Flasche zumachen, wenn der Zucker in die Flasche kommt
Kann einen Geysir geben!
VG
Marcus
Kann einen Geysir geben!
VG
Marcus
Beer is proof that god loves us and wants us to be happy.
Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Für Weizen (auch Bock) finde ich eh die angestrebten (und wohl auch erreichten) 5,0 - 5,5 g/l etwas gering. Da kannst Du ruhig das nächste Mal von Anfang an höher gehen (ca. 6,0 ... 6,5 würde ich meinen).
Um den von Marcus erwähnten Geysir zu vermeiden, kannst Du auch versuchen, eine nahezu gesättigte (um nicht zu verwässern) Zuckerlösung herzustellen und die per Spritze genau dosiert in die Flasche füllen. Dann mußt Du nur genau ausrechnen, wieviel Zucker Du für die Differenz benötigst und in wieviel Wasser Du ihn auflöst. Wenn man die Flaschen ganz kalt stellt (nahe Gefrierpunkt) und dann öffnet, wird nicht so viel CO2 verloren gehen. Dann schnell wieder verschließen, ein Helfer würde hier gut zum Einsatz kommen. Danach einmal schütteln, das wirbelt die Hefe wieder auf und verteilt den Zucker im Bier.
Allerdings könnte die neue NG bei einem Bock lange dauern (natürlich dazu wieder warm stellen), aber das wurde schon erwähnt ...
Ursus
Um den von Marcus erwähnten Geysir zu vermeiden, kannst Du auch versuchen, eine nahezu gesättigte (um nicht zu verwässern) Zuckerlösung herzustellen und die per Spritze genau dosiert in die Flasche füllen. Dann mußt Du nur genau ausrechnen, wieviel Zucker Du für die Differenz benötigst und in wieviel Wasser Du ihn auflöst. Wenn man die Flaschen ganz kalt stellt (nahe Gefrierpunkt) und dann öffnet, wird nicht so viel CO2 verloren gehen. Dann schnell wieder verschließen, ein Helfer würde hier gut zum Einsatz kommen. Danach einmal schütteln, das wirbelt die Hefe wieder auf und verteilt den Zucker im Bier.
Allerdings könnte die neue NG bei einem Bock lange dauern (natürlich dazu wieder warm stellen), aber das wurde schon erwähnt ...
Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Oder "Carbo drops" oder "priming sugar tablets", such mal danach im Netz ...
Von letzteren (weil die recht klein sind) soll man für die gewünschte Grundkarbonisierung 3...5 für 12 oz (=0,355l) nehmen, da könnte eine genau für die von Dir gewünschte Differenz passen.
Von letzteren (weil die recht klein sind) soll man für die gewünschte Grundkarbonisierung 3...5 für 12 oz (=0,355l) nehmen, da könnte eine genau für die von Dir gewünschte Differenz passen.
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- WölkStoff
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Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Ich habe jetzt Würfelkandiszucker genommen. Das Einbringen in die Flaschen ging recht unkompliziert. Durch die kompakte, glatte Oberfläche schäumte es relativ langsam hoch.
Die Carbonation Drops finde ich interessant, konnte sie aber in keinem der üblichen Shops finden. Und Bestellung im Ausland war mir zu teuer.
Die Carbonation Drops finde ich interessant, konnte sie aber in keinem der üblichen Shops finden. Und Bestellung im Ausland war mir zu teuer.
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Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
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- WölkStoff
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Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Hallo zusammen,
nach mittlerweile fast drei Monaten berichte ich mal über den (Miss-)Erfolg der Aktion. Zusammenfassung: Operation misslungen, Patient lebt...
Ich hatte in die einzelnen Flaschen Kandiszucker gegeben und dann bei etwa 20 Grad nochmal warm gestellt. Leider scheint praktisch keine vitale Hefe mehr in den Flaschen gewesen zu sein. Auch nach fast drei Monaten ist kein Bodensatz zu sehen, der auf eine erneute Gärung hindeuten würde.
Mangels Flaschenmanometer konnte ich leider eine mögliche Druckveränderung nicht messen, die Karbonisierung scheint sich zumindest subjektiv durch das Öffnen nicht verschlechtert zu haben. Dafür ist eine höhere Restsüße durch den Zucker durchaus wahrnehmbar. Aber: es schadet dem Bier meiner Meinung nach nicht. Und: die Lagerung hat dem Zeug echt gut getan. Es ist mittlerweile schön rund geworden, richtiggehend samtig im Mund und eine richtige Vanillebombe durch das Holz. Nichts für zwei Halbe nebenbei aber ein schönes Winterbier
Weihnachtliche Grüße.
Jürgen
nach mittlerweile fast drei Monaten berichte ich mal über den (Miss-)Erfolg der Aktion. Zusammenfassung: Operation misslungen, Patient lebt...
Ich hatte in die einzelnen Flaschen Kandiszucker gegeben und dann bei etwa 20 Grad nochmal warm gestellt. Leider scheint praktisch keine vitale Hefe mehr in den Flaschen gewesen zu sein. Auch nach fast drei Monaten ist kein Bodensatz zu sehen, der auf eine erneute Gärung hindeuten würde.
Mangels Flaschenmanometer konnte ich leider eine mögliche Druckveränderung nicht messen, die Karbonisierung scheint sich zumindest subjektiv durch das Öffnen nicht verschlechtert zu haben. Dafür ist eine höhere Restsüße durch den Zucker durchaus wahrnehmbar. Aber: es schadet dem Bier meiner Meinung nach nicht. Und: die Lagerung hat dem Zeug echt gut getan. Es ist mittlerweile schön rund geworden, richtiggehend samtig im Mund und eine richtige Vanillebombe durch das Holz. Nichts für zwei Halbe nebenbei aber ein schönes Winterbier
Weihnachtliche Grüße.
Jürgen
Gibts denn leicht ebbs Bessas wia a Bier?
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- Posting Junior
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- Registriert: Sonntag 4. Oktober 2015, 08:00
Re: Flaschen nachkarbonisieren nach 8 Wochen
Bestätigt meine Erfahrungen bisher. Starkbiere sind wirklich VIEL schwerer über Flaschengärung zu karbonisieren als leichtere Biere. Ich hatte bis jetzt mit einem belgischen Tripel, einem Quad und jetzt letztlich mit einem Imperial Stout arge Probleme mit der Flaschengärung. Erst recht, wenn das Bier länger im Gärbottich bzw. in einem Nachgärbehälter wie bei dir lagerte. Der Alk macht viele Hefestämme doch recht gut platt...