Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
- Ladeberger
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Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Aufgrund der häufigen Fragen hier unter "Hobbybrauen allgemein" habe ich mal etwas zur Reinigung und Desinfektion zusammengefasst. Die Infos im Forum per Suche sind doch sehr verstreut und teilweise widersprüchlich. Das ganze ist weniger wissenschaftlich, sondern eher so geschrieben, wie ich das aus meinen bisherigen Erfahrungen - auch mit eigenen Kontaminationen - wahrnehme. Und los:
Typische Bierschädlinge wie Milchsäure-/Essigsäurebakterien und wilde Hefen wachsen nicht nur in Bier, sondern aufgrund des günstigeren Nährstoffangebotes, fehlenden Alkohols und höheren pHs meist sogar noch wesentlich besser in Würze. Im Vordergrund einer zweckmäßigen Reinigung steht daher die konsequente Vermeidung von Würzeansammlungen, die vorgenannten Mikroorganismen als Nährböden dienen. Insgesamt ist eine "küchenmäßige Sauberkeit" herzustellen, sodass alle Oberflächen, Armaturen und Schläuche frei von Anlagerungen sind. An letzter Stelle steht die Desinfektion von besonders sensiblen Bereichen.
1. Würzeansammlungen vermeiden
- Alle Brauutensilien sollten nach Bier- und Würzekontakt umgehend abgespült werden.
- Besonders zu beachten sind schwer zugängliche und verwinkelte Bereiche: Gewinde, Ventile, Auslaufhähne, Dichtungen, (Schweiß-)Nähte, Schläuche, Pumpenkörper, usw.
- Faustregel: Alles was man auseinanderbauen kann, sollte auseinandergebaut werden, da sich hier Würze/Bier "hineinarbeiten" kann. Dauerhafte ausgelegte Abdichtungen z.B. mit Teflonband sollten daher besonders im Kaltbereich vermieden werden.
- Verschüttete Würze auf dem Boden zeitnah aufwischen. Hat man gewartet, bis der Boden "von ganz alleine nicht mehr klebt" (O-Ton Hobbybrauerkollege!) haben bereits Mikroorganismen den klebenden Zucker verdaut und sich dabei prächtig vermehrt.
- An Auslaufhähnen während der Gärung am besten gar keine Würze zu Probezwecken entnehmen und wenn, dann gründlich den Hahn nachspülen! (Meiner Meinung nach mit gutem Abstand die Ursache Nr. 1 für Kontaminationen im Hobbybereich: Versiffter Hahn)
2. Küchenmäßige Sauberkeit
Bier kann durch Hopfen, Alkohol, CO2 und seinen niedrigen pH das Wachstum einer Vielzahl von Bierschädlingen bremsen oder sogar stoppen. Man muss ihm jedoch die Chance dazu geben, indem Anlagerungen, die Mikroorganismen "Unterschlupf" und ggf. Nährstoffe bieten, gründlich entfernt werden. Alles was einem in einer Küche auch nur entfernt unhygienisch erscheinen würde, hat auch in einer Brauerei nichts zu suchen.
Die Effektivität eines Reinigungsvorganges lässt sich anhand des Sinnerschen Kreises charakterisieren:
1. Verwendetes Reinigungsmittel: Geeignetes Reinigungsmittel für den Reinigungszweck (s.u.)
2. Mechanische Intensität: Das Reinigungsmittel muss an die Verschmutzungen herankommen. Der Griff zu Schwamm und Bürste ist oft wirkungsvoller als der Griff zu einem "aggressiveren" Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel
3. Temperatur: Es spricht m.E. nichts dagegen hier die RGT-Regel als Orientierung zu nehmen: Eine um 10 K erhöhte Temperatur ergibt eine doppelt bis viermal so hohe Reaktionsrate.
4. Zeit: Allgemein die Kontaktzeit. Einweichen erspart oft Schrubben und damit mögliche Kratzer in empfindlichem Material. Besonders Flaschen profitieren vom Einweichen enorm.
Diese vier Faktoren interagieren miteinander und können sich unteinander auch ausgleichen. Bei langer Einwirkzeit kann etwa die mechanische Arbeit kürzer kommen. Oder bei hoher Temperatur eine kürzere Einwirkzeit. Usw.
Reinigungsmittel:
- Alkalisch: Organische Verunreinigungen wie Proteinreste sind die häufigsten Anhaftungen in Behältern beim Brauen. Sie lassen sich am besten mit alkalischen Reinigern entfernen. Neben speziellen Formulierungen, die etwa in Großmärkten (Metro, Fegro, C&C, usw.) oder Onlineshops erhältlich sind, machen in der Praxis auch Waschsoda (bei weichem Wasser) oder Maschinengeschirrspülmittel einen guten Job. Maschinengeschirrspülmittel haben mit Natriumpercarbonat (Aktivsauerstoff) oft sogar leicht desinfizierende Eigenschaften. Natronlauge ist noch potenter, aber auch deutlich gefährlicher im Umgang.
- Sauer: Mineralische Anlagerungen, etwa Kalk oder Bierstein, können mit Säuren entfernt werden. Meist genügt einfache Zitronensäure oder Essigsäure mit etwas mechanischer Arbeit (vulgo: schrubben). Hartnäckige Anlagerungen von Bierstein (Calciumoxalat) können stärkere Säuren notwendig machen, daher am besten nicht so weit kommen lassen.
- Neutralreiniger: Schwieriges Thema. Gewöhnliches Spüli ist primär für das Entfernen von fetthaltigen Verschmutzungen an Geschirr formuliert und damit beim Brauen nicht optimal aufgestellt. Besser sind vermutlich Neutralreiniger für Großküchen. Ich würde eher zu einem (leicht) alkalischen Reiniger für die Grundarbeiten raten.
3. Desinfektion
Desinfektion ist immer nur eine Keimreduktion. Sterile Verhältnisse sind beim Brauen praktisch nicht herstellbar und auch nicht erforderlich. Deshalb ist es so wichtig - wie oben beschrieben - bereits das Wachstum der Keime durch einen Entzug ihrer Lebensgrundlage zu minimieren. Desinfektion ist lediglich eine ergänzende Maßnahme in besonders sensiblen Bereichen rund um den Kaltbereich.
Eine Desinfektion im Heißbereich muss man im Hobbyumfeld als unnötig beschreiben. Im Kaltbereich macht Desinfektion vor allem dort Sinn, wo die Materialbeschaffenheit (z.B. raue Oberfläche) oder Nischen/Engräume durch die normale Reinigung schwierig zu erfassen sind. Auf der sicheren Seite ist man, wenn alles was nach Anstellen noch mit Bier in Kontakt kommt, desinfiziert wird.
Die Schwerpunktsetzung ist am Ende auch Erfahrungssache, es gibt da keinen Goldstandard. Piloten haben diesen Spruch: Jede Landung, bei der man lebend vom Flugzeug weglaufen kann, ist eine gute Landung. Man könnte aufs Brauen übertragen sagen: Jedes Reinigungsprozedere, bei dem am Ende einwandfreies Bier herauskommt, ist ein gutes Prozedere!
Ich desinfiziere z.B. den Gärbottich nicht, sondern reinige ihn gründlich vor Benutzung mit Lauge. Ich desinfiziere hingegen "Kleinkram", der einen intensiven Bierkontakt haben wird, z.B. den Auslaufhahn, die Tüllen, Schläuche, etc. Ich desinfiziere auch KEGs selbst nicht, aber die Fittinge, da diese Dichtungen beinhalten, verwinkelt und schlecht einsehbar sind. Ich desinfiziere auch Flaschen selbst nicht (super glatte Innenfläche!).
Desinfektionsmittel:
- Am einfachsten: Hitze. Kleine Teile lassen sich abkochen, bereits wenige Minuten genügen. Trockene Hitze im Backofen ist weniger effizient. Sehr gut ist Dämpfen, erfordert aber eben entsprechendes Equipment. Ein (sauberer!) Eintauchwürzekühler lässt sich etwa in der Würze desinfizieren, dazu einige Minuten mitkochen. Auch einen Plattenwärmetauscher kann man kurz mit heißer Würze im Kreis "steril fahren", bevor man den Gegenstrom aktiviert. Auch heißes Abfüllen in den Gärbottich ist eine Option, jedoch sei zu den Nachteilen dieser Methode eine Forumslektüre zum Suchwort "Übernachtabkühlen" angeraten.
- Aktivsauerstoff z.B. aus Maschinengeschirrspülmittel oder etwa Five - PBW und Chemipro OXI ist sehr wirkungsvoll, muss aber meistens in sehr genauen Temperaturbereichen um die 50-60 °C (mit Aktivatoren auch ca. 20 K weniger) gefahren werden.
- Weitere häufig anzutreffende Desinfektionsmittel sind Aldehyde, QAV und Chlorverbindungen. Hier ist auch immer auf ein sehr sorgfältiges Nachspülen zu achten. Besonders Chlorverbindungen können sonst zu Fehlaromen führen (Chlorphenole).
- Wasserstoffperoxid und Peressigsäure sind in vielen Brauereien der Goldstandard, aber im Handling nicht ganz ungefährlich. Auch eher schwer zu beschaffen.
- Für Armaturen, kleinere Flächen und "Verwinkeltes" wie unter 1. schon aufgeführt bieten sich auch alkoholische Desinfektionsmittel an. Es gibt hier zahlreiche Varianten, aber Referenz und zudem spottbillig ist 70 % Isopropanol (Vollständig verdampfen lassen!). Unvergällter Alkohol dieser Stärke wäre ebenso empfehlenswert, ist aber aufgrund der Branntweinsteuer eher unerschwinglich. Brennspiritus enthält oft nicht-flüchtige Substanzen, würde ich keinesfalls empfehlen.
Versteckte Gefahren, die mit Reinigung nicht erfasst werden:
- Malzstaub ist reich an Mikroorganismen und sollte daher vom Kaltbereich ferngehalten werden. Neben einer staubarmen Umgang mit dem Schrot sollte der anfallende Malzstaub zügig entfernt werden. Mit diesem Putzwerkzeug auch bitte nicht mehr an Brauutensilien gehen.
- Jegliche fermentierenden Lebensmittel sind in der Nähe des Kaltbereiches ebenfalls ungünstig
- Übergelaufene Gärungen inkl. Bierresten im Gärspund. Bakterien können sich entlang der Sauerei von außen nach innen in die Würze vorarbeiten, man baut damit Keimbrücken. Bitte Gäreimer passend auslegen (min. 1/3 Steigraum) und etwas auf die Gärtemperatur achten, dann passiert das nicht.
- Häufiges Eimergucken, z.B. zum täglichen Messen und Fotografieren des Gärfortschrittes. Bitte nicht machen. Tägliche Messungen sehen toll aus in Gärverlaufsdiagrammen, bringen aber unnötig Sauerstoff und potenzielle Bierschädlinge an die Würze. Gepaart mit 3-4 Wochen Stehenlassen kommt dann eine Kahmhaut. Da kann man vorher desinfizieren, wie man will.
Gruß
Andy
Typische Bierschädlinge wie Milchsäure-/Essigsäurebakterien und wilde Hefen wachsen nicht nur in Bier, sondern aufgrund des günstigeren Nährstoffangebotes, fehlenden Alkohols und höheren pHs meist sogar noch wesentlich besser in Würze. Im Vordergrund einer zweckmäßigen Reinigung steht daher die konsequente Vermeidung von Würzeansammlungen, die vorgenannten Mikroorganismen als Nährböden dienen. Insgesamt ist eine "küchenmäßige Sauberkeit" herzustellen, sodass alle Oberflächen, Armaturen und Schläuche frei von Anlagerungen sind. An letzter Stelle steht die Desinfektion von besonders sensiblen Bereichen.
1. Würzeansammlungen vermeiden
- Alle Brauutensilien sollten nach Bier- und Würzekontakt umgehend abgespült werden.
- Besonders zu beachten sind schwer zugängliche und verwinkelte Bereiche: Gewinde, Ventile, Auslaufhähne, Dichtungen, (Schweiß-)Nähte, Schläuche, Pumpenkörper, usw.
- Faustregel: Alles was man auseinanderbauen kann, sollte auseinandergebaut werden, da sich hier Würze/Bier "hineinarbeiten" kann. Dauerhafte ausgelegte Abdichtungen z.B. mit Teflonband sollten daher besonders im Kaltbereich vermieden werden.
- Verschüttete Würze auf dem Boden zeitnah aufwischen. Hat man gewartet, bis der Boden "von ganz alleine nicht mehr klebt" (O-Ton Hobbybrauerkollege!) haben bereits Mikroorganismen den klebenden Zucker verdaut und sich dabei prächtig vermehrt.
- An Auslaufhähnen während der Gärung am besten gar keine Würze zu Probezwecken entnehmen und wenn, dann gründlich den Hahn nachspülen! (Meiner Meinung nach mit gutem Abstand die Ursache Nr. 1 für Kontaminationen im Hobbybereich: Versiffter Hahn)
2. Küchenmäßige Sauberkeit
Bier kann durch Hopfen, Alkohol, CO2 und seinen niedrigen pH das Wachstum einer Vielzahl von Bierschädlingen bremsen oder sogar stoppen. Man muss ihm jedoch die Chance dazu geben, indem Anlagerungen, die Mikroorganismen "Unterschlupf" und ggf. Nährstoffe bieten, gründlich entfernt werden. Alles was einem in einer Küche auch nur entfernt unhygienisch erscheinen würde, hat auch in einer Brauerei nichts zu suchen.
Die Effektivität eines Reinigungsvorganges lässt sich anhand des Sinnerschen Kreises charakterisieren:
1. Verwendetes Reinigungsmittel: Geeignetes Reinigungsmittel für den Reinigungszweck (s.u.)
2. Mechanische Intensität: Das Reinigungsmittel muss an die Verschmutzungen herankommen. Der Griff zu Schwamm und Bürste ist oft wirkungsvoller als der Griff zu einem "aggressiveren" Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel
3. Temperatur: Es spricht m.E. nichts dagegen hier die RGT-Regel als Orientierung zu nehmen: Eine um 10 K erhöhte Temperatur ergibt eine doppelt bis viermal so hohe Reaktionsrate.
4. Zeit: Allgemein die Kontaktzeit. Einweichen erspart oft Schrubben und damit mögliche Kratzer in empfindlichem Material. Besonders Flaschen profitieren vom Einweichen enorm.
Diese vier Faktoren interagieren miteinander und können sich unteinander auch ausgleichen. Bei langer Einwirkzeit kann etwa die mechanische Arbeit kürzer kommen. Oder bei hoher Temperatur eine kürzere Einwirkzeit. Usw.
Reinigungsmittel:
- Alkalisch: Organische Verunreinigungen wie Proteinreste sind die häufigsten Anhaftungen in Behältern beim Brauen. Sie lassen sich am besten mit alkalischen Reinigern entfernen. Neben speziellen Formulierungen, die etwa in Großmärkten (Metro, Fegro, C&C, usw.) oder Onlineshops erhältlich sind, machen in der Praxis auch Waschsoda (bei weichem Wasser) oder Maschinengeschirrspülmittel einen guten Job. Maschinengeschirrspülmittel haben mit Natriumpercarbonat (Aktivsauerstoff) oft sogar leicht desinfizierende Eigenschaften. Natronlauge ist noch potenter, aber auch deutlich gefährlicher im Umgang.
- Sauer: Mineralische Anlagerungen, etwa Kalk oder Bierstein, können mit Säuren entfernt werden. Meist genügt einfache Zitronensäure oder Essigsäure mit etwas mechanischer Arbeit (vulgo: schrubben). Hartnäckige Anlagerungen von Bierstein (Calciumoxalat) können stärkere Säuren notwendig machen, daher am besten nicht so weit kommen lassen.
- Neutralreiniger: Schwieriges Thema. Gewöhnliches Spüli ist primär für das Entfernen von fetthaltigen Verschmutzungen an Geschirr formuliert und damit beim Brauen nicht optimal aufgestellt. Besser sind vermutlich Neutralreiniger für Großküchen. Ich würde eher zu einem (leicht) alkalischen Reiniger für die Grundarbeiten raten.
3. Desinfektion
Desinfektion ist immer nur eine Keimreduktion. Sterile Verhältnisse sind beim Brauen praktisch nicht herstellbar und auch nicht erforderlich. Deshalb ist es so wichtig - wie oben beschrieben - bereits das Wachstum der Keime durch einen Entzug ihrer Lebensgrundlage zu minimieren. Desinfektion ist lediglich eine ergänzende Maßnahme in besonders sensiblen Bereichen rund um den Kaltbereich.
Eine Desinfektion im Heißbereich muss man im Hobbyumfeld als unnötig beschreiben. Im Kaltbereich macht Desinfektion vor allem dort Sinn, wo die Materialbeschaffenheit (z.B. raue Oberfläche) oder Nischen/Engräume durch die normale Reinigung schwierig zu erfassen sind. Auf der sicheren Seite ist man, wenn alles was nach Anstellen noch mit Bier in Kontakt kommt, desinfiziert wird.
Die Schwerpunktsetzung ist am Ende auch Erfahrungssache, es gibt da keinen Goldstandard. Piloten haben diesen Spruch: Jede Landung, bei der man lebend vom Flugzeug weglaufen kann, ist eine gute Landung. Man könnte aufs Brauen übertragen sagen: Jedes Reinigungsprozedere, bei dem am Ende einwandfreies Bier herauskommt, ist ein gutes Prozedere!
Ich desinfiziere z.B. den Gärbottich nicht, sondern reinige ihn gründlich vor Benutzung mit Lauge. Ich desinfiziere hingegen "Kleinkram", der einen intensiven Bierkontakt haben wird, z.B. den Auslaufhahn, die Tüllen, Schläuche, etc. Ich desinfiziere auch KEGs selbst nicht, aber die Fittinge, da diese Dichtungen beinhalten, verwinkelt und schlecht einsehbar sind. Ich desinfiziere auch Flaschen selbst nicht (super glatte Innenfläche!).
Desinfektionsmittel:
- Am einfachsten: Hitze. Kleine Teile lassen sich abkochen, bereits wenige Minuten genügen. Trockene Hitze im Backofen ist weniger effizient. Sehr gut ist Dämpfen, erfordert aber eben entsprechendes Equipment. Ein (sauberer!) Eintauchwürzekühler lässt sich etwa in der Würze desinfizieren, dazu einige Minuten mitkochen. Auch einen Plattenwärmetauscher kann man kurz mit heißer Würze im Kreis "steril fahren", bevor man den Gegenstrom aktiviert. Auch heißes Abfüllen in den Gärbottich ist eine Option, jedoch sei zu den Nachteilen dieser Methode eine Forumslektüre zum Suchwort "Übernachtabkühlen" angeraten.
- Aktivsauerstoff z.B. aus Maschinengeschirrspülmittel oder etwa Five - PBW und Chemipro OXI ist sehr wirkungsvoll, muss aber meistens in sehr genauen Temperaturbereichen um die 50-60 °C (mit Aktivatoren auch ca. 20 K weniger) gefahren werden.
- Weitere häufig anzutreffende Desinfektionsmittel sind Aldehyde, QAV und Chlorverbindungen. Hier ist auch immer auf ein sehr sorgfältiges Nachspülen zu achten. Besonders Chlorverbindungen können sonst zu Fehlaromen führen (Chlorphenole).
- Wasserstoffperoxid und Peressigsäure sind in vielen Brauereien der Goldstandard, aber im Handling nicht ganz ungefährlich. Auch eher schwer zu beschaffen.
- Für Armaturen, kleinere Flächen und "Verwinkeltes" wie unter 1. schon aufgeführt bieten sich auch alkoholische Desinfektionsmittel an. Es gibt hier zahlreiche Varianten, aber Referenz und zudem spottbillig ist 70 % Isopropanol (Vollständig verdampfen lassen!). Unvergällter Alkohol dieser Stärke wäre ebenso empfehlenswert, ist aber aufgrund der Branntweinsteuer eher unerschwinglich. Brennspiritus enthält oft nicht-flüchtige Substanzen, würde ich keinesfalls empfehlen.
Versteckte Gefahren, die mit Reinigung nicht erfasst werden:
- Malzstaub ist reich an Mikroorganismen und sollte daher vom Kaltbereich ferngehalten werden. Neben einer staubarmen Umgang mit dem Schrot sollte der anfallende Malzstaub zügig entfernt werden. Mit diesem Putzwerkzeug auch bitte nicht mehr an Brauutensilien gehen.
- Jegliche fermentierenden Lebensmittel sind in der Nähe des Kaltbereiches ebenfalls ungünstig
- Übergelaufene Gärungen inkl. Bierresten im Gärspund. Bakterien können sich entlang der Sauerei von außen nach innen in die Würze vorarbeiten, man baut damit Keimbrücken. Bitte Gäreimer passend auslegen (min. 1/3 Steigraum) und etwas auf die Gärtemperatur achten, dann passiert das nicht.
- Häufiges Eimergucken, z.B. zum täglichen Messen und Fotografieren des Gärfortschrittes. Bitte nicht machen. Tägliche Messungen sehen toll aus in Gärverlaufsdiagrammen, bringen aber unnötig Sauerstoff und potenzielle Bierschädlinge an die Würze. Gepaart mit 3-4 Wochen Stehenlassen kommt dann eine Kahmhaut. Da kann man vorher desinfizieren, wie man will.
Gruß
Andy
Zuletzt geändert von Ladeberger am Montag 31. Oktober 2016, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Typos
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- Posting Klettermax
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Servus Andy!
Ein ganz toller Artikel, danke dafür.
Ich sehe, ich bin auf einem guten Weg, auch wenn es immer wieder "Bruchlandungen" gibt.
Schönes Wochenende noch, herzlich Hartmut
Ein ganz toller Artikel, danke dafür.
Ich sehe, ich bin auf einem guten Weg, auch wenn es immer wieder "Bruchlandungen" gibt.
Schönes Wochenende noch, herzlich Hartmut
Der Vogel fliegt vorwärts!
- Jörg
- Posting Klettermax
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Der Artikel gefällt mir sehr gut!
Einer meiner Lieblingssprüche zum Thema ist übrigens: "Dreck kann man nicht desinfizieren" :)
Cheers, Jörg
Einer meiner Lieblingssprüche zum Thema ist übrigens: "Dreck kann man nicht desinfizieren" :)
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„Winzer sind Mystiker, Brauer Analytiker.“
- Johnny H
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Toller Artikel! Vielen Dank, Andy.
Ich glaube, vieles mache ich einigermaßen richtig in Bezug auf diese Thematik. Gerade Hitze versuche ich, so oft wie möglich zu nutzen, allerdings immer auch mit einem Blick auf die verwendeten Materialien und deren Beständigkeit. Mit simplem Spülmaschinenpulver habe ich ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht - der Hinweis auf das wirksamste Temperaturfenster war mir allerdings neu.
Ganz wichtig auch der Hinweis auf die notwendige Sequenz Reinigung - Desinfektion.
Ich glaube, vieles mache ich einigermaßen richtig in Bezug auf diese Thematik. Gerade Hitze versuche ich, so oft wie möglich zu nutzen, allerdings immer auch mit einem Blick auf die verwendeten Materialien und deren Beständigkeit. Mit simplem Spülmaschinenpulver habe ich ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht - der Hinweis auf das wirksamste Temperaturfenster war mir allerdings neu.
Ganz wichtig auch der Hinweis auf die notwendige Sequenz Reinigung - Desinfektion.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
- Ladeberger
- Moderator
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- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hallo Tilo,
Ich habe das Temperaturfenster über die Eigenschaften von Natriumpercarbonat abgeleitet. Hierbei soll es ab 50 °C zur Abspaltung von Wasserstoffperoxid kommen. Bei über 60 °C scheint der nachgelagerte Zerfall zu atomarem Sauerstoff dann jedoch so schlagartig zu passieren, dass ein Großteil ungenutzt aufsteigt und gasförmig entweicht. In Geschirrspülermitteln sind wohl überwiegend Katalysatoren zugesetzt, um die Aktivierungsenergie soweit zu senken, dass die energiesparenden Eco-Programme bei Geschirrspülern mit <50 °C funktionieren.
Ist aber nicht mit Primärliteratur recherchiert, mehrheitlich aus Wikipedia zusammengesponnen. Muss so nicht stimmen.
Gruß
Andy
Ich habe das Temperaturfenster über die Eigenschaften von Natriumpercarbonat abgeleitet. Hierbei soll es ab 50 °C zur Abspaltung von Wasserstoffperoxid kommen. Bei über 60 °C scheint der nachgelagerte Zerfall zu atomarem Sauerstoff dann jedoch so schlagartig zu passieren, dass ein Großteil ungenutzt aufsteigt und gasförmig entweicht. In Geschirrspülermitteln sind wohl überwiegend Katalysatoren zugesetzt, um die Aktivierungsenergie soweit zu senken, dass die energiesparenden Eco-Programme bei Geschirrspülern mit <50 °C funktionieren.
Ist aber nicht mit Primärliteratur recherchiert, mehrheitlich aus Wikipedia zusammengesponnen. Muss so nicht stimmen.
Gruß
Andy
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hallo Andy,
Superzusammenfassung. Bezüglich der Temperaturen die du recherchiert hast: Stimmt mit dem überein was Palmer schreibt. Auch das es dann in hartem Wasser bei Temperaturen >60°C Probleme gibt, was ich auch selbst bestätigen kann. (weisser Schleier, passiert aber auch nicht jedem... ist ein wenig mystisch!)
Gruß,
Kai
Superzusammenfassung. Bezüglich der Temperaturen die du recherchiert hast: Stimmt mit dem überein was Palmer schreibt. Auch das es dann in hartem Wasser bei Temperaturen >60°C Probleme gibt, was ich auch selbst bestätigen kann. (weisser Schleier, passiert aber auch nicht jedem... ist ein wenig mystisch!)
Gruß,
Kai
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
(Karl Valentin)
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Bitte anheften!
- DerDerDasBierBraut
- Posting Freak
- Beiträge: 7890
- Registriert: Donnerstag 2. Juni 2016, 20:51
- Wohnort: Neustadt-Glewe
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hi Andy,
schöner Beitrag. Der gehört oben angepinnt!
schöner Beitrag. Der gehört oben angepinnt!
So weit kommt es vermutlich eher selten. Spätestens am Morgen nach dem Brautag schwebt bei uns der Hausdrache über jedem Fleck in der Küche und knurrt bedrohlich, bis alles mindestens 3x gewischt wurde.Ladeberger hat geschrieben:Verschüttete Würze auf dem Boden zeitnah aufwischen. Hat man gewartet, bis der Boden "von ganz alleine nicht mehr klebt" (O-Ton Hobbybrauerkollege!) haben bereits Mikroorganismen den klebenden Zucker verdaut und sich dabei prächtig vermehrt.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
- tauroplu
- Posting Freak
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Dazu brauche ich aber keinen "Hausdrachen", da komm ich von selber drauf und es versteht sich von selbst, dass hinterher alles wieder so ist, wie es vorher war...ohne bis zum nächsten Tag zu warten.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
TEAD heißt das Zeuch. Es enteht dabei noch Peroxyessigsäure was die desinfizierende Wirkung verstärkt.Ladeberger hat geschrieben:Hallo Tilo,
Ich habe das Temperaturfenster über die Eigenschaften von Natriumpercarbonat abgeleitet. Hierbei soll es ab 50 °C zur Abspaltung von Wasserstoffperoxid kommen. Bei über 60 °C scheint der nachgelagerte Zerfall zu atomarem Sauerstoff dann jedoch so schlagartig zu passieren, dass ein Großteil ungenutzt aufsteigt und gasförmig entweicht. In Geschirrspülermitteln sind wohl überwiegend Katalysatoren zugesetzt, um die Aktivierungsenergie soweit zu senken, dass die energiesparenden Eco-Programme bei Geschirrspülern mit <50 °C funktionieren.
Ist aber nicht mit Primärliteratur recherchiert, mehrheitlich aus Wikipedia zusammengesponnen. Muss so nicht stimmen.
Gruß
Andy
https://de.wikipedia.org/wiki/Tetraacetylethylendiamin
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Sehr hilfreiche Zusammenfassung für Neulinge wie mich. Vielen Dank!
Gruss
Patrick
Gruss
Patrick
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Vielen Dank für die Wissenssammlung, Andy!
Zwei Fragen haben sich beim Lesen aufgetan:
Michael
Zwei Fragen haben sich beim Lesen aufgetan:
- - ich benutze zum Reinigen des Gärfasses Waschsoda. Bekomme hier eher hartes Wasser aus der Leitung, was deiner Aussage nach für Waschsoda nicht optimal ist. Woran liegts und ist bei hartem Wasser Geschirrspülmittel besser geeignet?
- bisher entnehme ich Proben zur Restextraktmessung während der HG aus dem Ablasshahn, was noch zu keinen Problemen geführt hat. Wie macht ihr das? Von oben mit einem abgekochten Gefäß eintauchen?
Michael
- Ladeberger
- Moderator
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- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
- Waschsoda (Natriumcarbonat) ist stark alkalisch und verschiebt dadurch das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht derart, dass Kalk abgeschieden wird. Der legt sich dann gerne als milchig-weißer Schleier auf dein Brauzubehör. Maschinengeschirrspülmittel enthält in der Regel Enthärter.
- Ja, viele nehmen Proben von oben, die können da vielleicht eher Tipps geben. Ich nehme Proben auch am Hahn, habe aber einen Edelstahl-ZKG, dessen Probehahn ich gut reinigen kann.
Gruß
Andy
- Ja, viele nehmen Proben von oben, die können da vielleicht eher Tipps geben. Ich nehme Proben auch am Hahn, habe aber einen Edelstahl-ZKG, dessen Probehahn ich gut reinigen kann.
Gruß
Andy
- MachdenDeckelRund
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- Registriert: Freitag 13. Mai 2016, 20:51
- Wohnort: Ingolstadt
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hallo Andy,
toller Artikel. Vielen, vielen Dank hierfür.
Gruß
Ralf.
toller Artikel. Vielen, vielen Dank hierfür.
Bei mir fällt auch der Kalk bei Einsatz von Waschsoda als Schleier aus. Ich reinige anschliessend mit (stark verdünnter) Zitronensäure, dies entfernt den Schleier wieder. Klarspülen unter klarem Wasser ergibt saubere und spiegelblanke Oberflächen.Ladeberger hat geschrieben:- Waschsoda (Natriumcarbonat) ist stark alkalisch und verschiebt dadurch das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht derart, dass Kalk abgeschieden wird. Der legt sich dann gerne als milchig-weißer Schleier auf dein Brauzubehör. Maschinengeschirrspülmittel enthält in der Regel Enthärter.
Gruß
Andy
Gruß
Ralf.
Brauen ist Wellness für die Seele.
- Braufuzi
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hallo Andy
Super deine Beschreibungen zum Thema Reinigung.Ich arbeite mit dem Oxi Pro zum Reinigen und mit TM70 Desinfektionsmittel auf Weihngeistbasis zum Sprühen für die Desinfizierung(Auslaufhähne,Gärbotich,Spindel...)Silikonschläuche koche ich vor Gebrauch immer kurz ab.
Super deine Beschreibungen zum Thema Reinigung.Ich arbeite mit dem Oxi Pro zum Reinigen und mit TM70 Desinfektionsmittel auf Weihngeistbasis zum Sprühen für die Desinfizierung(Auslaufhähne,Gärbotich,Spindel...)Silikonschläuche koche ich vor Gebrauch immer kurz ab.
Der kluge Mensch,so glaube mir,
der braut und trinkt
sein eigenes Bier!
der braut und trinkt
sein eigenes Bier!
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
ich finden den Post gut - wäre das nicht was für das WIKI?
lg
Martin
lg
Martin
-
- Posting Senior
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- Registriert: Freitag 17. Oktober 2014, 17:45
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Gute IdeeMcCube hat geschrieben:ich finden den Post gut - wäre das nicht was für das WIKI?
lg
Martin
Werde das 1:1 übernehmen
Ich braue nur mit Roggen.
Warum ?
Weil ichs kann...und weils mir schmeckt !
Höflichkeit ist oberstes Gebot - denn dadurch offenbart man seine Kinderstube
Warum ?
Weil ichs kann...und weils mir schmeckt !
Höflichkeit ist oberstes Gebot - denn dadurch offenbart man seine Kinderstube
-
- Posting Senior
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- Registriert: Freitag 17. Oktober 2014, 17:45
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
wiki/doku.php/reinigung
Hier der entsprechende wiki-Artikel, überarbeitet von frissnix und mir.
Grüsse
Hier der entsprechende wiki-Artikel, überarbeitet von frissnix und mir.
Grüsse
Ich braue nur mit Roggen.
Warum ?
Weil ichs kann...und weils mir schmeckt !
Höflichkeit ist oberstes Gebot - denn dadurch offenbart man seine Kinderstube
Warum ?
Weil ichs kann...und weils mir schmeckt !
Höflichkeit ist oberstes Gebot - denn dadurch offenbart man seine Kinderstube
- anneglattbach
- Posting Junior
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- Registriert: Donnerstag 9. Februar 2017, 19:54
- Wohnort: Düsseldorf
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hui, da hat sich einer Mühe gegeben.
Danke dafür und weiter so! Bin froh dabei zusein.
Liebe Grüße
Danke dafür und weiter so! Bin froh dabei zusein.
Liebe Grüße
Hoch die Tassen
- Exedus
- Posting Freak
- Beiträge: 891
- Registriert: Dienstag 16. Dezember 2014, 15:51
- Wohnort: bei Bremen
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Huhu,
kann man auch Wasch-Soda wie dieses verwenden:
http://www.ebay.de/itm/5-kg-Wasch-Soda- ... SwxKtX~iQz
Dort steht halt technische Qualität, also nicht für "Lebensmittel" geeignet.
Kann ich damit nun meine NC Kegs und Gäreimer reinigen?
Oder doch eher spezielles Soda für Lebensmittel verwenden? -> http://www.ebay.de/itm/332078440049?_tr ... EBIDX%3AIT
kann man auch Wasch-Soda wie dieses verwenden:
http://www.ebay.de/itm/5-kg-Wasch-Soda- ... SwxKtX~iQz
Dort steht halt technische Qualität, also nicht für "Lebensmittel" geeignet.
Kann ich damit nun meine NC Kegs und Gäreimer reinigen?
Oder doch eher spezielles Soda für Lebensmittel verwenden? -> http://www.ebay.de/itm/332078440049?_tr ... EBIDX%3AIT
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Ich wollte hier einfach nochmal für interessierte folgendes posten:
http://www.thebrewingnetwork.com/post447/
Ich bin aktuell bei Amihopfen Reinigungsmittel fürs saubermachen und bei Star San fürs desinfizieren gelandet.
Immer erst reinigen und dann dann Star San o.Ä.
Cheers
Bene
http://www.thebrewingnetwork.com/post447/
Ich bin aktuell bei Amihopfen Reinigungsmittel fürs saubermachen und bei Star San fürs desinfizieren gelandet.
Immer erst reinigen und dann dann Star San o.Ä.
Cheers
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- Exedus
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Kann keiner ne Aussage zu dem Wasch-Soda machen?
- Ladeberger
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Die Frage wäre wohl zunächst, ob das reines Natriumcarbonat ist. "ideal Oxy Active" schreit nicht unbedingt danach. Ich meine auch links unten etwas von Sauerstoffbasis und Tensiden lesen zu können. Würde ich nochmal beim Händler anfragen. Wenn z.B. optische Aufheller oder ein Haufen Parfüm drin sind wie bei Waschmitteln häufig der Fall, fände ich das nicht so lecker.
Ansonsten bitte beachten, dass Soda bei hartem Wasser gerne feinste Kalkschleier auf dem Spülgut hinterlässt.
Gruß
Andy
Ansonsten bitte beachten, dass Soda bei hartem Wasser gerne feinste Kalkschleier auf dem Spülgut hinterlässt.
Gruß
Andy
- Exedus
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Ôkay, danke für den Tipp. Habe recht weiches Wasser mit 8dH Gesamthärte. (Karbonathärte 4,4)
Welches Produkt kannst Du den empfehlen? Möchte es primär benutzen um den Gäreimer und das NC Keg, welches ich zur Nachgärung benutzen zu reinigen.
Welches Produkt kannst Du den empfehlen? Möchte es primär benutzen um den Gäreimer und das NC Keg, welches ich zur Nachgärung benutzen zu reinigen.
-
- Posting Klettermax
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Bei den Spültabs bin ich mir nicht so sicher; die enthalten ja auch das Klarspülmittel. Wenn jemand bei uns die Biergläser in der Maschine mit Tabs spült, gibt's hinterher immer Bier ohne Schaum. Ob das auch für Gärgefäße und Kegs gilt, weiß ich nicht.
Für Gläser und alle Brausachen und Flaschen benutze ich das Pulverspülmittel, das es alle paar Monate mal bei Aldi gibt. Diesen Tipp stand, soweit ich mich erinnere, auch schon mal in einem entsprechenden Thread hier.
Für Gläser und alle Brausachen und Flaschen benutze ich das Pulverspülmittel, das es alle paar Monate mal bei Aldi gibt. Diesen Tipp stand, soweit ich mich erinnere, auch schon mal in einem entsprechenden Thread hier.
- Ladeberger
- Moderator
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
2-in-1-Tabs und Klarspüler sind zu vermeiden.
Gruß
Andy
Gruß
Andy
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Primaer Muskeln und BuesteMöchte es primär benutzen um den Gäreimer und das NC Keg
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Moin Andy,
danke für Deine Mühe und all die wertvollen Informationen.
Da ich absolutes Greenhorn bin, muss ich in Zukunft aufpassen, wenn ich das lese.
Mein 3. Sud ist grad im HG-Eimer und bislang dachte ich, ich komme mit heißem, bzw. kochendem Wasser hin.
Da bin ich wohl etwas leichtfertig rangegangen.
Ich hoffe, dass mein Maibock noch gut aus dem Eimer kommt und ich beim nächsten Mal von Dir und Deiner Expertise profitieren kann.
Herzlichen Dank und frohe Ostern. Prost.
Ahoi
Fabian
danke für Deine Mühe und all die wertvollen Informationen.
Da ich absolutes Greenhorn bin, muss ich in Zukunft aufpassen, wenn ich das lese.
Mein 3. Sud ist grad im HG-Eimer und bislang dachte ich, ich komme mit heißem, bzw. kochendem Wasser hin.
Da bin ich wohl etwas leichtfertig rangegangen.
Ich hoffe, dass mein Maibock noch gut aus dem Eimer kommt und ich beim nächsten Mal von Dir und Deiner Expertise profitieren kann.
Herzlichen Dank und frohe Ostern. Prost.
Ahoi
Fabian
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Kauf doch im dm das Waschsoda (500gr) für 0,99€ . Ist billiger und funktioniert.Exedus hat geschrieben:Huhu,
kann man auch Wasch-Soda wie dieses verwenden:
http://www.ebay.de/itm/5-kg-Wasch-Soda- ... SwxKtX~iQz
Dort steht halt technische Qualität, also nicht für "Lebensmittel" geeignet.
Kann ich damit nun meine NC Kegs und Gäreimer reinigen?
Oder doch eher spezielles Soda für Lebensmittel verwenden? -> http://www.ebay.de/itm/332078440049?_tr ... EBIDX%3AIT
Gruß
Norman
edit: Ich sehe gerade, dass in deinem ebay-link die Soda von Heitmann für über 5€ angeboten
wird; das ist die 0,99€-Soda vom dm - wenn ich mich nicht irre.
„Nichts ist schwieriger und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!“ Kurt Tucholsky
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Dere, ich mach das mit mit kochenden Wasser das kommt aus der kühlspirale.
- Dimonic
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Ich habe schon seit längerer Zeit Probleme mein KEG Fass für die Nachgärung sauber zu bekommen.
Der Boden ist bräunlich verfärbt, leider habe ich keine Ahnung wie ich dies sauber bekommen soll.
5% Natronlauge ca. 50°C und auch Zitronensäure habe ich schon versucht.
Mechanisch wüsste ich nicht wie ich da dran kommen sollte.
Habt ihr noch weitere Ideen?
Der Boden ist bräunlich verfärbt, leider habe ich keine Ahnung wie ich dies sauber bekommen soll.
5% Natronlauge ca. 50°C und auch Zitronensäure habe ich schon versucht.
Mechanisch wüsste ich nicht wie ich da dran kommen sollte.
Habt ihr noch weitere Ideen?
Gruß
Friedrich
Friedrich
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Dürfte sich um Bierstein handeln.
Da hilft nur radikal saure Reinigung. Natronlauge hilft da gar nichts. Wenn Du mit Zitronensäure nicht mehr durchkommst, wäre Phosphorsäure das nächstgrößere Geschoss, bzw. ein entsprechender Reiniger aus dem Brauerei- oder Molkereibereich mit Phosphorsäure und sauren Tensiden.
Moritz
Da hilft nur radikal saure Reinigung. Natronlauge hilft da gar nichts. Wenn Du mit Zitronensäure nicht mehr durchkommst, wäre Phosphorsäure das nächstgrößere Geschoss, bzw. ein entsprechender Reiniger aus dem Brauerei- oder Molkereibereich mit Phosphorsäure und sauren Tensiden.
Moritz
- tauroplu
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Und die Haubitze im professionellen Bereich ist eine Paste auf Basis hochkonzentrierter Salpetersäure. Kuckst Du auch hier.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
- Dimonic
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Vielen Dank für die Infos,
in werd einfachmal die Brauer der lokalen Brauerei fragen ob sie SEPA oder Salpetersäure haben.
in werd einfachmal die Brauer der lokalen Brauerei fragen ob sie SEPA oder Salpetersäure haben.
Gruß
Friedrich
Friedrich
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hallo bin neu hier und wollte wissen wie es aussieht mit Kaliumdisulift zur Desinfektion.
Grüße Markus
Grüße Markus
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Gut.markus_bodensee hat geschrieben: ↑Montag 31. Juli 2017, 19:20 Hallo bin neu hier und wollte wissen wie es aussieht mit Kaliumdisulift zur Desinfektion.
Grüße Markus
Schau in den "Anfängerfragen" ehemals Hobbybrauerwiki nach.
wiki/doku.php/reinigen:schwefeldioxid?# ... umdisulfit
Mein Web-BrauRezeptRechner: https://uniscore-server.appspot.com/sudcalc/index.html
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hey, danke für deine Mühen und den ausführlichen Beitrag.
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
mach eine warme Lauge an, 50/50 Natronlauge und Javel, Na OH 30%, Na(O)Cl 13%Dimonic hat geschrieben: ↑Donnerstag 4. Mai 2017, 11:59 Ich habe schon seit längerer Zeit Probleme mein KEG Fass für die Nachgärung sauber zu bekommen.
Der Boden ist bräunlich verfärbt, leider habe ich keine Ahnung wie ich dies sauber bekommen soll.
5% Natronlauge ca. 50°C und auch Zitronensäure habe ich schon versucht.
Mechanisch wüsste ich nicht wie ich da dran kommen sollte.
Habt ihr noch weitere Ideen?
lass das ein paar Tage stehen und du musst nur noch ausspülen, jede Brandhefe ist vollständig aufgelöst und jeder keim ist tot
Grüessli Roli
Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
Praxis ist, wenn alles funktioniert und niemand weiss warum
bei mir ist Theorie und Praxis vereint
nichts funktioniert und niemand weiss warum
Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
Praxis ist, wenn alles funktioniert und niemand weiss warum
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
von Salpetersäure lasst bitte die Finger !
die ist super um den Bierstein zu entfernen aber entwickelt giftige Dämpfe und ist nur etwas für unterwiesene Personen
die ist super um den Bierstein zu entfernen aber entwickelt giftige Dämpfe und ist nur etwas für unterwiesene Personen
Grüessli Roli
Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
und ansonsten ist im Hobbybrauerbereich Heisswasser das beste Desinfektionsmittel
Grüessli Roli
Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
Praxis ist, wenn alles funktioniert und niemand weiss warum
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Heisswasser ist nicht das beste Desinfektionsmittel das ist Grund weg Schwachsinn.
Als erstes muss die Oberfläche gereinigt werden bevor man desinfizieren kann.
Und dann gibt es gute, günstige und ungefährliche Mittel die man im Hobbybraubereich sehr gut einsetzen kann ohne sich mit kochendem Wasser zu verbrennen.
PBW, StarSan, Amihopfen Reinigungsmittel, Waschsoda, Isopropylalkohol etc.
Als erstes muss die Oberfläche gereinigt werden bevor man desinfizieren kann.
Und dann gibt es gute, günstige und ungefährliche Mittel die man im Hobbybraubereich sehr gut einsetzen kann ohne sich mit kochendem Wasser zu verbrennen.
PBW, StarSan, Amihopfen Reinigungsmittel, Waschsoda, Isopropylalkohol etc.
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
so so, Schwachsinn
ich habe gedacht dass hier Hobbybrauer am Werk sind ?
Da oben will einer Salpetersäure einsetzen und du empfiehlst Isopropanol für die Desinfektion von Lebensmittelbehältnisse - Super
Klar muss vor der Desinfektion eine Reinigung statt finden und ich habe nicht geschrieben, dass man sich mit kochendem Wasser die Finger verbrennen muss.
Wenn man sich den Warmwasservorlauf auf 60° einstellt, reicht das schon ! Die gängigen Bierverderber brauchen etwa 10 PasteurEinheiten, aber ein paar Sekunden bei 60° reichen auch um den Keimlingen eins aufs Dach zu hauen, den Rest übernimmt dann die Hefe, falls doch einer mit dem Stoffwechsel starten will.
Heisswasser ist das Einfachste, umweltschonenste und für nicht unterwiesene Personen, beste Möglichkeit, auf der kalten Seite vom Bier, sich einer Infektion zu erwehren, Heisswasser wirkt auch noch an Stellen, wo man bei der Reinigung kaum oder gar nicht hinkommt
ich habe gedacht dass hier Hobbybrauer am Werk sind ?
Da oben will einer Salpetersäure einsetzen und du empfiehlst Isopropanol für die Desinfektion von Lebensmittelbehältnisse - Super
Klar muss vor der Desinfektion eine Reinigung statt finden und ich habe nicht geschrieben, dass man sich mit kochendem Wasser die Finger verbrennen muss.
Wenn man sich den Warmwasservorlauf auf 60° einstellt, reicht das schon ! Die gängigen Bierverderber brauchen etwa 10 PasteurEinheiten, aber ein paar Sekunden bei 60° reichen auch um den Keimlingen eins aufs Dach zu hauen, den Rest übernimmt dann die Hefe, falls doch einer mit dem Stoffwechsel starten will.
Heisswasser ist das Einfachste, umweltschonenste und für nicht unterwiesene Personen, beste Möglichkeit, auf der kalten Seite vom Bier, sich einer Infektion zu erwehren, Heisswasser wirkt auch noch an Stellen, wo man bei der Reinigung kaum oder gar nicht hinkommt
Grüessli Roli
Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
Praxis ist, wenn alles funktioniert und niemand weiss warum
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- Jomsviking
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Für Leitungen, etc. benutze ich einfach ein Dampfstrahler. Der macht die Schläuche innen (Garantiert) Sauber
Jedenfalls werden se extrem heiß wenn man den Dampf ne Zeit lang durch jagt.
Ansonsten nehme ich Bacillol AF Tissues für die meisten Oberflächen. Da brauch ich schon keinen Separaten Lappen
Der Rest wird mit Softasept gemacht. --> Zapfköpfe / Fittinge vor dem anstechen Einsprühen, etc..
Jedenfalls werden se extrem heiß wenn man den Dampf ne Zeit lang durch jagt.
Ansonsten nehme ich Bacillol AF Tissues für die meisten Oberflächen. Da brauch ich schon keinen Separaten Lappen
Der Rest wird mit Softasept gemacht. --> Zapfköpfe / Fittinge vor dem anstechen Einsprühen, etc..
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Hallo Doemensianer,
ich gebe dir recht. Ich mache seit 11 Jahren nichts anderes und hatte noch nie eine Infektion.
Wer Chemikalien einsetzen möchte, soll es tun. Wohl bekomms....
ich gebe dir recht. Ich mache seit 11 Jahren nichts anderes und hatte noch nie eine Infektion.
Wer Chemikalien einsetzen möchte, soll es tun. Wohl bekomms....
Hopfen wir mal das Beste!
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Ein bekannter und am Markt langjährig erfolgreicher Craft Brauer der ersten Stunde hat mir auf einer Messe gesagt, dass er Kegs ausschließlich mit heißem Wasser reinigt. Wie heiß und wie lange er das einwirken lässt bzw. ließ weiß ich nicht. Zeitfaktor und Temperatur sind hierbei sehr wichtige Einflussfaktoren.
Letztlich geht es doch um Wahrscheinlichkeiten. Je weniger unerwünschte Keime und Sporen, desto unwahrscheinlicher, dass die sich durchsetzen. Dem einen reicht eine hohe Wahrscheinlichkeit, nichts unerwünschtes im Bier zu haben, dem anderen reicht das eben nicht. Aber wer glaubt, dass wir in der Küche, im Braukeller oder gar neben dem Klo mit irgendeiner chemischen Keule 99% aller Keime abtöten können, glaubt auch an den Weihnachtsmann oder den Weltuntergang am letzten Samstag.
Letztlich geht es doch um Wahrscheinlichkeiten. Je weniger unerwünschte Keime und Sporen, desto unwahrscheinlicher, dass die sich durchsetzen. Dem einen reicht eine hohe Wahrscheinlichkeit, nichts unerwünschtes im Bier zu haben, dem anderen reicht das eben nicht. Aber wer glaubt, dass wir in der Küche, im Braukeller oder gar neben dem Klo mit irgendeiner chemischen Keule 99% aller Keime abtöten können, glaubt auch an den Weihnachtsmann oder den Weltuntergang am letzten Samstag.
Gruß Matthias
Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Danke für die Unterstützung
aber meine Fachkompetenz steht ausserhalb jeder Frage, für die Bierproduktion und auch für die Bierentsorgung, ich habe neben der Braumeisterprüfung auch die Klärmeisterprüfung
deshalb
wenn ich zuhause oder im Verein ein Bierbraue, wird alles auf der kalten Seite heiss gemacht und ich habe mir seit 1985 noch nie eine Infektion eingehandelt
aber meine Fachkompetenz steht ausserhalb jeder Frage, für die Bierproduktion und auch für die Bierentsorgung, ich habe neben der Braumeisterprüfung auch die Klärmeisterprüfung
deshalb
wenn ich zuhause oder im Verein ein Bierbraue, wird alles auf der kalten Seite heiss gemacht und ich habe mir seit 1985 noch nie eine Infektion eingehandelt
Grüessli Roli
Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
Praxis ist, wenn alles funktioniert und niemand weiss warum
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nichts funktioniert und niemand weiss warum
Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
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- Exedus
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Wie heiß, wie lang und was machst Du mit gewöhnlichen Plastik Sachen, die nicht hitzeresistent sind?
Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Weiste das Problem ist das die meisten Leute denken es ist getan damit grob zu reinigen und dann heißes Wasser drauf zu tun.
Das führt zu Problemen... Die Reinigung ist eine der wichtigsten Schritte vor der Desinfektion. Reinigung geht meistens aber nicht einfach nur mit heißem Wasser und Bürste, besonders bei den Allzeit beliebten Kunststoffeimern. Man Zerkratzt den Eimer bildet Bakterienherde, welche wiederrum nicht vom 60 grad heißen Wasser erreicht werden usw. Wenn man alles gescheit Sauber gemacht hat ist Wasser durchaus ein valides Desinfektionsmittel aber bitte nicht nur bei 60 Grad ... es gibt Pathogene die das auch gut überleben können. Dann eher 70. Trotzdem rücke ich nicht von meiner Position ab das reinigem mit heißem Wasser mindestens genausogroßes Gefahrenpotential bietet wie das arbeiten mit ordentlich dosierten Reinigungsmitteln wie PBW oder StarSan... (Ich rede hier nicht von Salpetersäure). Besonderes Problem habe ich hierbei wenn man mit größeren Mengen hantiert oder mit Dampf. Und ohne einen validen Weg der Reinigung zu nennen und nur zu sagen Wasser ist das beste Desinfektionsmittel das finde ich Schwachsinn...
Das führt zu Problemen... Die Reinigung ist eine der wichtigsten Schritte vor der Desinfektion. Reinigung geht meistens aber nicht einfach nur mit heißem Wasser und Bürste, besonders bei den Allzeit beliebten Kunststoffeimern. Man Zerkratzt den Eimer bildet Bakterienherde, welche wiederrum nicht vom 60 grad heißen Wasser erreicht werden usw. Wenn man alles gescheit Sauber gemacht hat ist Wasser durchaus ein valides Desinfektionsmittel aber bitte nicht nur bei 60 Grad ... es gibt Pathogene die das auch gut überleben können. Dann eher 70. Trotzdem rücke ich nicht von meiner Position ab das reinigem mit heißem Wasser mindestens genausogroßes Gefahrenpotential bietet wie das arbeiten mit ordentlich dosierten Reinigungsmitteln wie PBW oder StarSan... (Ich rede hier nicht von Salpetersäure). Besonderes Problem habe ich hierbei wenn man mit größeren Mengen hantiert oder mit Dampf. Und ohne einen validen Weg der Reinigung zu nennen und nur zu sagen Wasser ist das beste Desinfektionsmittel das finde ich Schwachsinn...
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Ich nutze zwei EL reines Spülmaschinenpulver (nicht dieses 3 in 1 Zeugs) mit heißem Wasser aus der Leitung zum einwirken und reinigen. Anschließend ausspülen.
Danach kippe ich einen gefüllten Wasserkocher mit kochendem Wasser ins KEG und lasse das Wasser bis zur nächsten Nutzung drin. Das KEG verschließe ich und setze es leicht unter Druck.
Danach kippe ich einen gefüllten Wasserkocher mit kochendem Wasser ins KEG und lasse das Wasser bis zur nächsten Nutzung drin. Das KEG verschließe ich und setze es leicht unter Druck.
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Re: Zweckmäßige Reinigung und Desinfektion im Hobbybereich
Lieber Doemensianer, wir haben hier gewisse Forumsregeln, die auch für dich gelten, z.B.:Doemensianer hat geschrieben: ↑Donnerstag 5. Oktober 2017, 17:12 Danke für die Unterstützung
aber meine Fachkompetenz steht ausserhalb jeder Frage, für die Bierproduktion und auch für die Bierentsorgung, ich habe neben der Braumeisterprüfung auch die Klärmeisterprüfung
deshalb
wenn ich zuhause oder im Verein ein Bierbraue, wird alles auf der kalten Seite heiss gemacht und ich habe mir seit 1985 noch nie eine Infektion eingehandelt
5. Keine Bevormundung und Herabsetzung anderer User durch angebliche Fachkompetenz.
a. Hier gelten keine Titel, nur Beiträge mit Qualität, wobei die Forumsthematik alle Menschen angeht und nicht einigen wenigen Experten vorbehalten sein soll.
app.php/rules
Gruß
Peter
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