IPA-like Bier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
metaler143
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37

IPA-like Bier

#1

Beitrag von metaler143 »

Hallo miteinander,

da ich in den nächsten Wochen mal wieder viel Freizeit habe, möchte ich wieder etwas brauen, mein erstes IPA (~10L)
Es soll in die Richtung eines American-IPA gehen, also mit schönem, fruchtigem Hopfenaroma. Dabei darf es gerne herb sein, zu bitter sollte es jedoch nicht sein.
Zur Schüttung:
  • 90% Pale Ale Malz
  • 10% Karamalz
Ist das Verhältnis 90/10 in Ordnung? Welche Malze verwendet ihr für eure IPAs? Und welches Caramalz eignet sich am besten?

Stammwürze: ~15% (zu wenig/viel?)
Bittere: Sollten ~50IBU passen?

Maischen würde ich wie folgt:
  • Einmaischen bei 67°
  • Kombirast bei 67° für 60min (zu kurz/lang/heiß/kalt?)
Anschließend Abmaischen bei 78°

Nun zum Hopfen. Was ich aktuell da habe:
  • Tettnanger
  • Magnum
  • Saphir
  • Spalt Select
  • Simcoe
  • Zythos
  • Comet
  • Cluster
Ich dachte eventuell an eine Mischung aus Cluster, Comet und Simcoe (evtl den Magnum als Bitterhopfen gleich zu Kochbeginn?). Von den amerikanischen Sorten erhoffe ich mir vor allem ein fruchtiges Aroma.
Wie würdet ihr den Hopfen aufteilen beim Kochen?
Mein Gedanke wäre es, mit dem Magnum für die Bitterkeit zu sorgen und die Amihopfen dann ~10 Min vor Kochende zugeben. Oder ist das mit dem Magnum eher eine schlechte Idee?

Als Hefe soll die Fermentis Safale US-05 zum Einsatz kommen, ich denke die könnte ganz gut passen.
Nach der Hauptgärung dann umschlauchen und für ein paar Tage noch stopfen mit den Aromahopfen (3-4g/L). Oder sollte ich hier lieber nur eine Sorte verwenden? Bei welcher Temperatur stopft ihr eigentlich eure Biere?

Was meint ihr dazu? Jegliche Art von Verbesserungsvorschlägen und Kritik ist willkommen!
Gruß Jakob
Benutzeravatar
holledauer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2432
Registriert: Montag 11. März 2013, 07:07

Re: IPA-like Bier

#2

Beitrag von holledauer »

bemühe mal Maischemalzundmehr.de
Da kannst du zum Teil selektieren.

Zur Zeit schießen ja die Rezeptfragen wie Schwammal aus dem Boden ;-)
Gruß Martin aus der Hallertau

+++++++++++++

Meine Vorstellung:
---klick---

Hopfen-Online-Shop und eine kleine Auswahl von Hefen + Zubehör :Greets :
www.hopfenhandel-resch.de
JanBr

Re: IPA-like Bier

#3

Beitrag von JanBr »

Hi Jakob,

Also deine Frage nach dem Anteil der Caramalze ist schwer zu beurteilen. Es kommt immer etwas drauf an was du vor hast.

Amerikanische Westcoast IPA sind in der Regel "furztrocken". D.h. hier ist der Caraanteil in der Regel bei 5-10% genau richtig
East Coast bzw. sog. Northcoast (Midland) IPAs sind in der Regeln etwas körperreicher. Hier geht der Anteil an Caramalzen bis zu 20%.

Allerdings, wie du schon vermutest, ist Cara nicht gleich Cara. Persönlich nehme ich eigentlich nur helle Caramalze (Cara hell, Cara Pils) und für den Körper evtl. etwas Cara Belge (z.B.). Meine Erfahrung ist das sogar Biere mit 60 -70 IBU absolut "massentauglich" werden und auch von nicht Hopfenverückten getrunken werden, wenn der Körper als Gegengewicht stimmt. Das heisst neben dem Caraanteil, sollte auch deine Maischarbeit darauf ausgerichtet sein. Mit 66- 67°C bist du da ganz gut gelegen.

Meine persönliche Meinung zum Hopfen? Lass den Magnum weg. Kein schlechter Hopfen, aber erfahrungsgemäß sind Biere harmonischer die auch zum Bittern die selben Hopfen verwenden wie in der Aromagabe und zum Stopfen. Für ein Einsteigerbier würde ich dir zu einem Singelhop IPA raten und zwar (aus deiner Liste) mit Simcoe. Das ist ein hervoragender Hopfen und eigentlich sehr ausgewogen im Geschmack.

Zu den Gaben entwickelt jeder so seine eigene Technik. Ich z.B. arbeite eigentlich mit gar keiner Bittergabe mehr. Bei mir gibt es nur eine Hopfung in die Vorderwürze, dann ungefähr in der Mitte eine kleinere Gabe und 2-3 Gaben kruz vor dem Ausschlagen bzw. zum Ausschlagen.

Stopfen mit 3-4 g/l ist gut, braucht evtl. ein paar Tage nach dem Stopfen um runder zu werden. Persönlich stopfe ich eher kalt, ich hab das Gefühl das diese Aromen stabiler sind.

Gruß

Jan
JanBr

Re: IPA-like Bier

#4

Beitrag von JanBr »

Achja, hier findest du auch einiges zum Thema http://braumagazin.de/article/stilportrait_ipa/

und hier zwei Rezepte http://braumagazin.de/article/ipa-rezepte/

Jan
metaler143
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37

Re: IPA-like Bier

#5

Beitrag von metaler143 »

Super Antwort, vielen Dank, Jan! Auch die Links sind top interessant. Der Artikel ist von dir?

Bei deinen IPAs, wie lang rastest du und wie lange kochst du? Welches (IBU-)Verhältnis haben die Hopfengaben in etwa? Habe bisher immer nur mit je einer Bitter- und einer Aromagabe gearbeitet.

Zu trocken soll es nicht werden, also sind 15% Cara dann wohl die bessere Wahl.

Gruß
Jakob
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: IPA-like Bier

#6

Beitrag von gulp »

Das wird dann eher ein English IPA. Erkennbarer Malzkörper ist eben eher englisch. Immerhin haben die Engländer diesen Bierstil erfunden, auch wenn alle Welt so tut als gebe es nur Ami Stile IPA. Natürlich spielen da auch die Hopfen eine große Rolle.
Simcoe Single Hop kommt sicher sehr gut.

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
JanBr

Re: IPA-like Bier

#7

Beitrag von JanBr »

Simcoe Single Hop kommt sicher sehr gut.
Sehr gut sogar. Wenn du Samstag (das war glaub ich dein Plan) auf der BrauKunst bist, dann haben wir unser Simcoe Rye IPA am Hahn.... Würd mich freuen wenn du auf ein Glas vorbei kommst.

Jan
JanBr

Re: IPA-like Bier

#8

Beitrag von JanBr »

metaler143 hat geschrieben:Super Antwort, vielen Dank, Jan! Auch die Links sind top interessant. Der Artikel ist von dir?

Bei deinen IPAs, wie lang rastest du und wie lange kochst du? Welches (IBU-)Verhältnis haben die Hopfengaben in etwa? Habe bisher immer nur mit je einer Bitter- und einer Aromagabe gearbeitet.

Zu trocken soll es nicht werden, also sind 15% Cara dann wohl die bessere Wahl.

Gruß
Jakob
danke für die Blumen :redhead

Ja, der Artikel ist von mir. Das mit dem Rasten kommt drauf an. Willst du ein trockenes Bier, wählst also das untere Ende des Temperaturbereichs, musst du etwas länger rasten. Grundsätzlich ist das aber egal, weil du ja bei einer Single Infusion Mash (Kombirast) eh bis zur Jodnormalität rastest.

Die Aufteilung der Hopfengaben kann man auch so pauschal nicht sagen. das hängt etwas vom Alphasäurewert ab. Grob gebe ich 1/3 - 1/2 der IBU in die Vorderwürze und jeweils gleiche Teile zur Mitte und kurz vor dem Ausschlagen (z.B. 5 Minuten vor Ende und zum Auschlagen). Ist der Hopfen sehr niedrig im Alphasäurewert, muss du halt aufpassen, weil du sonst sehr viel Pflanzenmaterial sehr lange mitkochst, wenn du z.B. die Hälfte zur Vorderwürze geben würdest. Das kann Probleme mit den Gerbstoffen geben und das Aroma leiden. Die Gaben werden dann zwar Mengenmässig noch größer, aber ich würde dann eher mehr zur Mitte hin geben und evtl. in solchen Fällen doch überlegen mit einer Bittergabe und einem Hochalpha als Bitterhopfen zu arbeiten. Aber das ist ja das Schöne an den Amis, die haben Aroma und Alpha.

Ich koch bei IPAs (auch da muss man sagen bei Amerikanischen) 60 Minuten. Bei Englischen länger

Gruß

Jan
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10458
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: IPA-like Bier

#9

Beitrag von gulp »

JanBr hat geschrieben:
Simcoe Single Hop kommt sicher sehr gut.
Sehr gut sogar. Wenn du Samstag (das war glaub ich dein Plan) auf der BrauKunst bist, dann haben wir unser Simcoe Rye IPA am Hahn.... Würd mich freuen wenn du auf ein Glas vorbei kommst.

Jan
Jepp, steht auf dem Plan! Man sieht sich! Freue mich schon, das wird ein Spaß! :Drink

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
Hopfenknecht
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 64
Registriert: Montag 27. Oktober 2014, 01:03

Re: IPA-like Bier

#10

Beitrag von Hopfenknecht »

Da komm ich auch vorbei wenns recht ist :Drink :Drink
Sicher lecker
Guter Neid gibt gute Biere
Dabei ist platte Nachmacherei sehr unkreativ, der Ansatz es anders und besser zu machen erheblich erstrebenswerter.
Shenanigans
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1166
Registriert: Freitag 12. April 2013, 18:40

Re: IPA-like Bier

#11

Beitrag von Shenanigans »

Habe vor einen Monat ein Amarillo Simcoe Rye IPA gebraut.
Is erst seit 8 tage abgefüllt aber auch sehr lecker geworden.
Habe es voher mit Cluster und Mosaic gebraut also ich weiss es dauert noch 2 bis 3 wochen vor es ganz fertig ist.
Hefepilz
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 510
Registriert: Samstag 12. Oktober 2013, 13:51
Wohnort: Troisdorf

Re: IPA-like Bier

#12

Beitrag von Hefepilz »

Habe vor 6Wochen IPA mit Magnum als Bitter und Comet als Aroma und Stopfhopfen gebraut
ist aber leider noch in der Reifung.
Mein caraanteil war auch bei 10% sonst Pale Ale und Münchenermalz.

Gruß Mike
metaler143
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37

Re: IPA-like Bier

#13

Beitrag von metaler143 »

Malz ist bestellt, also kann es bald losgehen :Bigsmile

Für so stark gehopfte Biere wie ein IPA sollte das Brauwasser ja nicht zu viel Magnesium haben, oder?
Denkt ihr ich sollte mit meinem Leitungswasser noch was machen? Wie würdet ihr es allgemein einstufen?
Welche Werte gelten denn für ein IPA bzw auch ein normales helles Bier als "gut"?
Gruß Jakob
Antworten