Hefe auffrischen

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schwarzwaldbrauer
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Hefe auffrischen

#1

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Hallo,
hab mal irgendwo was gelesen über Auffrischen von Hefe, weiss aber nicht mehr wo.
Bisher habe ich meine untergärigen Hefen immer nach 5 ..... 6 Führungen entsorgt. Gibt es da die Möglichkeit des Auffrischens? Falls ja, wie geht man vor und wer hat Erfahrung damit?

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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FlorianTH
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Re: Hefe auffrischen

#2

Beitrag von FlorianTH »

Hi Dieter,

ich wüsste nicht wie man im privaten Umfeld Hefe "auffrischen" könnte. Eigentlich nur durch Kaufen von einer "neuen" Hefe.

Viele Grüße
Florian
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Florian 🍻
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Re: Hefe auffrischen

#3

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

FlorianTH hat geschrieben: Donnerstag 29. Dezember 2022, 16:42 Hi Dieter,

ich wüsste nicht wie man im privaten Umfeld Hefe "auffrischen" könnte. Eigentlich nur durch Kaufen von einer "neuen" Hefe.

Viele Grüße
Florian
Diese Antwort habe ich "leider" erwartet.
Trotzdem Danke und Gruß Dieter
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FlorianTH
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Re: Hefe auffrischen

#4

Beitrag von FlorianTH »

Was natürlich ginge und wenn du Lust auf ein wenig Mikrobiologie hast: Du kannst dir aus einer "neuen Hefe" einen Schräg-Agar machen und daraus immer wieder neue Starter ziehen. Aber das geht auch etwas in die Zeit, du musst sauber arbeiten und etwas planen. So mache ich das bei meinem aktuellen WSL 17 Stamm.

Viele Grüße
Florian
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Re: Hefe auffrischen

#5

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

FlorianTH hat geschrieben: Donnerstag 29. Dezember 2022, 17:46 Was natürlich ginge und wenn du Lust auf ein wenig Mikrobiologie hast: Du kannst dir aus einer "neuen Hefe" einen Schräg-Agar machen und daraus immer wieder neue Starter ziehen. Aber das geht auch etwas in die Zeit, du musst sauber arbeiten und etwas planen. So mache ich das bei meinem aktuellen WSL 17 Stamm.

Viele Grüße
Florian
Als Rentner mangelt es mir nicht an Zeit und Planungsmöglichkeit, und sauber arbeiten tut man ja auch beim Einlagern und Starten aus NaCl.
Guter Tipp, ich lese mich da mal ein und mach ein kleines Projekt draus.

Grüßle Dieter
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Re: Hefe auffrischen

#6

Beitrag von Whaip »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Donnerstag 29. Dezember 2022, 18:48
Als Rentner mangelt es mir nicht an Zeit und Planungsmöglichkeit, und sauber arbeiten tut man ja auch beim Einlagern und Starten aus NaCl.
Guter Tipp, ich lese mich da mal ein und mach ein kleines Projekt draus.

Grüßle Dieter
Wenn du doch eh in NaCL lagerst, hast du doch eine Kultur aus der du zig mal neu animpfen kannst. Ob du die jetzt in Form einer Platte, Cryo, NaCl oder sonstigen Lagermöglichkeit hast, ist doch absolut egal.
Oder hab ich das missverstanden und hast du auch noch keine NaCl-Lagerung?

(Ich finde es sowieso relativ übertrieben wie oft Hobbybrauer ihre Hefe entsorgen, so fix mutiert man sich schon keinen neuen Stamm zusammen. Klar, potentielle Infektionen sind was anderes....)
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Re: Hefe auffrischen

#7

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Whaip hat geschrieben: Donnerstag 29. Dezember 2022, 19:00

Wenn du doch eh in NaCL lagerst, hast du doch eine Kultur aus der du zig mal neu animpfen kannst.
Mangels Erfahrung und Grundwissen hab das leider noch nie gemacht, sondern immer den Rest der Lösung mit Hefe weggeschmissen nach der Entnahme. :Ahh
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Re: Hefe auffrischen

#8

Beitrag von FlorianTH »

NaCl kannst du machen, aber dort kann man nicht wirklich zwischen vitalen und toten Zellen unterscheiden. Bei Schräg-Agar startest du die Hefe auf diesem, sodass sie sich ein wenig nach dem Ausstreichen vermehrt. Da sollte die Zahl vitaler Zellen pro Volumen deutlich höher sein. Außerdem erkennt man Infektionen etwas besser. (Das ist aber keine Garantie, dass es wirklich infektionsfrei ist!)
Viele Grüße
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Re: Hefe auffrischen

#9

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

FlorianTH hat geschrieben: Donnerstag 29. Dezember 2022, 19:33 NaCl kannst du machen, aber dort kann man nicht wirklich zwischen vitalen und toten Zellen unterscheiden. Bei Schräg-Agar startest du die Hefe auf diesem, sodass sie sich ein wenig nach dem Ausstreichen vermehrt. Da sollte die Zahl vitaler Zellen pro Volumen deutlich höher sein. Außerdem erkennt man Infektionen etwas besser. (Das ist aber keine Garantie, dass es wirklich infektionsfrei ist!)
Jetzt muss ich noch was fragen:
Bisher habe ich immer eine Spritze für den Starter entnommen, und zwar an der zweiten, noch versiegelten Einstichstelle des Ecoflacs. Wenn ich diese dann mit Wachs versiegle- krieg ich da später nochmal was raus? Oder wie gehst du anders vor?

Grüßle Dieter
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Re: Hefe auffrischen

#10

Beitrag von FlorianTH »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Donnerstag 29. Dezember 2022, 23:20
FlorianTH hat geschrieben: Donnerstag 29. Dezember 2022, 19:33 NaCl kannst du machen, aber dort kann man nicht wirklich zwischen vitalen und toten Zellen unterscheiden. Bei Schräg-Agar startest du die Hefe auf diesem, sodass sie sich ein wenig nach dem Ausstreichen vermehrt. Da sollte die Zahl vitaler Zellen pro Volumen deutlich höher sein. Außerdem erkennt man Infektionen etwas besser. (Das ist aber keine Garantie, dass es wirklich infektionsfrei ist!)
Jetzt muss ich noch was fragen:
Bisher habe ich immer eine Spritze für den Starter entnommen, und zwar an der zweiten, noch versiegelten Einstichstelle des Ecoflacs. Wenn ich diese dann mit Wachs versiegle- krieg ich da später nochmal was raus? Oder wie gehst du anders vor?

Grüßle Dieter
Hi Dieter,

ich glaube wir müssen mal eben ein Equipment-Check machen. Für die NaCl-Lagerung habe ich eine ganze Zeit isotonische Kochsalzlösung in einer Glasflasche mit Gummi-Doppel-Membran (siehe https://www.medizinfuchs.de/?params%5Bs ... h_cat%5D=1). Da kannst du mit einer Spritze und Kanüle sauber einstechen und musst nichts abdichten.

Auf NaCl ziehe ich aber die meisten Hefen, die ich von einem Bier ernte. Besondere Hefen oder auch als Backup habe ich einige auf Schräg-Agar da.

Viele Grüße
Florian
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Re: Hefe auffrischen

#11

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

FlorianTH hat geschrieben: Freitag 30. Dezember 2022, 02:39 Hi Dieter,

ich glaube wir müssen mal eben ein Equipment-Check machen. Für die NaCl-Lagerung habe ich eine ganze Zeit isotonische Kochsalzlösung in einer Glasflasche mit Gummi-Doppel-Membran (siehe https://www.medizinfuchs.de/?params%5Bs ... h_cat%5D=1). Da kannst du mit einer Spritze und Kanüle sauber einstechen und musst nichts abdichten.

Auf NaCl ziehe ich aber die meisten Hefen, die ich von einem Bier ernte. Besondere Hefen oder auch als Backup habe ich einige auf Schräg-Agar da.

Viele Grüße
Florian
Hallo Florian, danke für deine Hilfe.
Ich hab immer diesen Behälter benutzt und die Einstichstelle nach dem Befüllen (siehe links) mit Kerzenwachs versiegelt. Beim Entnehmen habe ich dann in die rechte Seite eingestochen und das ganze danach entsorgt, also nur 1x benutzt.
Wenn ich deine Vorgehensweise richtig verstanden habe, entnimmst du aus dem von dir beschriebenen Behälter mehrfach ohne zu versiegeln.

Gruß Dieter
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Re: Hefe auffrischen

#12

Beitrag von jbrand »

Hallo Dieter,

du kannst bedenkenlos mehrfach aus dem Ecoflac entnehmen, theoretisch solange, bis nix mehr drin ist, das sollte locker für 10 mal propagieren reichen.

Es ergibt sich dabei nur ein Problem: je mehr du entnimmst, desto mehr verformt sich der Behälter, weil keine Luft nachströmt. Du musst also irgendwie sterile Luft in den Behälter bekommen.

Ich mache das so, dass ich mit einer sterilen Spritze heisse Luft aus der Umgebung einer Bunsenbrennerflamme einsauge und in den Ecoflac drücke und dann sofort die benötigte Menge Suspension entnehme. Danach wieder mit Kerzenwachs versiegeln.

Im Rahmen der abgesagten HBCon 2020 sind einige Videos entstanden, in denen Jens (DerDerDasBierBraut) die ganzen Techniken sehr schön erklärt und viele Tipps gibt. Die Videos kannst du unter https://heimbrauconvention.de/index.php ... orkshop01/ kostenfrei anschauen, es lohnt sich!
Viele Grüße

Jens
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Re: Hefe auffrischen

#13

Beitrag von FlorianTH »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Freitag 30. Dezember 2022, 10:22 Wenn ich deine Vorgehensweise richtig verstanden habe, entnimmst du aus dem von dir beschriebenen Behälter mehrfach ohne zu versiegeln.
Genau. Das ist der Vorteil an den kleinen Fläschchen, die ich oben verlinkt habe. 🙂 Die haben die Gummi-Doppel-Membran aka Bördelkappe mit Loch und Septum. Da kannst du reinstechen, dein Volumen entnehmen und dann ist sie danach automatisch wieder dicht. Da brauchst du kein Wachs und eine oberflächeliche, alkoholische Desinfektion reicht vor der Entnahme völlig aus.
Viele Grüße
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Re: Hefe auffrischen

#14

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

FlorianTH hat geschrieben: Freitag 30. Dezember 2022, 11:43
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Freitag 30. Dezember 2022, 10:22 Wenn ich deine Vorgehensweise richtig verstanden habe, entnimmst du aus dem von dir beschriebenen Behälter mehrfach ohne zu versiegeln.
Genau. Das ist der Vorteil an den kleinen Fläschchen, die ich oben verlinkt habe. 🙂 Die haben die Gummi-Doppel-Membran aka Bördelkappe mit Loch und Septum. Da kannst du reinstechen, dein Volumen entnehmen und dann ist sie danach automatisch wieder dicht. Da brauchst du kein Wachs und eine oberflächeliche, alkoholische Desinfektion reicht vor der Entnahme völlig aus.
Vielen Dank Florian.
Ich stelle auch auf diese Behälter um. Habe schon bestellt.
Guten Rutsch und gut Sud 2023,
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Re: Hefe auffrischen

#15

Beitrag von FlorianTH »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Freitag 30. Dezember 2022, 14:51 Vielen Dank Florian.
Ich stelle auch auf diese Behälter um. Habe schon bestellt.
Guten Rutsch und gut Sud 2023,
Dieter
Bitte. 😀 Probier einfach aus, ob es für dich taugt. Manchmal muss man da auch das Handling einfach kennenlernen. Ich bin aktuell von der Methode schon wieder weg. Das heißt aber nicht, dass sie schlecht oder unpraktikabel ist!

Dir auch einen guten Rutsch und Sude in 2023 🍻
Viele Grüße
Florian 🍻
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