Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Stuggbrew
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Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#1

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo zusammen,

Ein wenig spät aber doch möchte ich am Wochenende mein erstes Dubbel angehen für die Winterzeit.

Ich habe mal folgendes aufgesetzt:
20l Ausschlag, 21 IBU; EBC 48; 19P

3 kg Pale Ale 50 %
1,5kg Castle Chateau Bisquit 25 %
1,5kg Cara Red 25%
0,3kg Gerstenflocken


Maischeprogramm:
20 min bei 64C
20 min bei 69C
20 min bei 74C

Rasten werden durch Zubrühen angefahren

Hopfenkochen:
30gr Perle bei 60 min
500g brauner Kandiszucker bei 10 min
15 gr Perle bei 0 min

Anstellen mit der Lallebrew Abbeye Ale bei 16C


Ich bin mir vor allem beim Hopfen noch unsicher. Williamette würde noch gut passen ist aber bei meinem Händler vergriffen. Ansonsten hätte ich nur sehr fruchtige aktuell noch lagernd (BRU-1; Sabro; VIC secret; Sultana; Nectaron) da passt vielleicht noch der Vic aber alle anderen sind doch eher in der IPA Richtung.
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gulp
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#2

Beitrag von gulp »

-25% Carared?
-19 P?
-Keine Nobelhopfen?

Wo hast du das Rezept her?

Gruß
Peter
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Stuggbrew
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#3

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo Peter,

Ich hatte es mir bei Müggeland mal herausgeschrieben - war unter Belgian Strong Dubbel . Das Carared kam von mir, das kann ich noch runtersetzen auf 10% und den Rest durch Pale Ale auffüllen.

Was wäre denn für dich ein entsprechender Hopfen? Dauer, Petit Blanc?

Lg
Daniel

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emjay2812
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#4

Beitrag von emjay2812 »

Ich habe hier ein Rezept, da kommen dann auch Malze wie CaraBelge zum Einsatz. Nennt sich Belgian Strong Ale. Das Ergebnis ist ein dunkles, intensives Bier, das einem Trappistenbier nahe kommt. Ich verwende Vollrohrzucker, das bringt interessante Aromen.

Rezept kann ich gerne heute Abend Posten.
Splitter
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#5

Beitrag von Splitter »

Hi Daniel,

ich bin bei Peter, das Rezept passt nicht so wirklich.
Meine 3 Cents dazu:

- Basis: Pilsner und Belgisches Pale Ale

- Wenn ich mich nicht ganz täusche ist das Bisquit von Castle auch ein CaraMalz. Du hättest also eine Schüttung mit 50% Cara. Das ist keine besonders gute Idee, das wird viel zu süß

- Sinnvolle Ergänzung zum Pislner/ Belgischen Pale Ale Basismalz wäre z.B. Special B, bissl Caramünch kann auch nicht schaden. Instgesamt würde ich mit den Caras nicht über 5-7% gesamt gehen. Evtl. noch ein Kaltauszug Carafa Special für die Farbe.

- Brauner Kandis ist für einen dunklen Belgier eigentlich zu wenig. Da brauchst du dunklen, belgischen Candissirup. Das ist nicht das gleiche wie Kandiszucker, schon chemisch nicht. Gibt Anleitungen im Internet zum selber machen, ist nicht schwer.

- Grsl. ist es auch möglich mit einer Schüttung nur aus Pilsner Malz und dunklen Sirupen zu brauen. Da brauchts du gar kein Cara. Ein bisschen Special B nehme ich aber in der Regel auch immer dazu.

- Beim Maischeprogramm ist es sinnvoll auf einen hohen sEVG zu gehen. Ich würde bei 64 Grad auf 40 min verlängern und evtl. eine Zwischenrast bei 67 für 15 min einlegen. Ist aber (zugegeben) Geschmackssache.

- 19°P ist für ein Dubbel ein bisschen zu viel. Das ist dann eher ein Belgian Dark Strong Ale.

- Beim Hopfen würde ich die Sorten wie Saaz, Hersbrucker, Styrian Golding, evtl. noch Mittelfrüh empfehlen. Amerikaner haben in nem belgischen Dubbel nix zu suchen :)

- Ich hab mit der Hefe jetzt keine Erfahrung und grsl. ist auch bei Belgiern kalt anstellen sinnvoll, aber lies dir vielleicht nochmal die ein oder andere belgische Gärführung durch. Ich stelle in der Regel mit der WLP 530 oder 550 bei 19°C an, lasse von selbst so auf 21-22 Grad kommen und erhöhe dann sukzessive bis auf 25-26°C zum Ende hin.


Viele Grüße

Thomas
Zuletzt geändert von Splitter am Freitag 13. Oktober 2023, 10:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Ladeberger
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#6

Beitrag von Ladeberger »

Splitter hat geschrieben: Freitag 13. Oktober 2023, 08:31 - Wenn ich mich nicht ganz täusche ist das Bisquit von Castle auch ein CaraMalz. Du hättest also eine Schüttung mit 50% Cara. Das ist keine besonders gute Idee, das wird viel zu süß
Chateau Biscuit ist ein helles Röstmalz. Macht es in dem Rezeptkontext aber auch nicht besser, ist für meinen Geschmack ebenfalls zu viel.

Gruß
Andy
Splitter
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#7

Beitrag von Splitter »

Man lernt doch nie aus :thumbsup danke dir! Aber wie du schon schreibst: das machts nicht besser. Eine Schüttung aus 50% Röst-/ Caramalzen macht einfach keinen Sinn an der Stelle.

Gruß
Thomas
DrFludribusVonZiesel
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#8

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Hier ein bisschen Information:
signal-2023-10-13-10-38-41-547.jpg
Und die Fermentables/Hops section auf brewersfriend is auch oft hilfreich (wenn auch manchmal nicht sehr authentisch): https://www.brewersfriend.com/styles/belgian-dubbel/
Best practice is practice.
Stuggbrew
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#9

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo,

Vielen Dank für die Inputs - danke vor allem an Peter!

Ich werde es folgendermaßen in der Schüttung ändern:
80 % Pale Ale
10 % bisquit
10 % Red

Auf Chocolate oder Röstmalze will ich verzichten. Die Farbe wird damit zwar etwas heller denke aber das der dunkle Kandis hier seinen Teil dazu gut beiträgt. Werde noch eine Mischung fahren (danke nochmals an Peter) auf kandissirup und kandiszucker (250 / 250g)

Hopfen werde ich Saphir und Spalter einsetzen statt der Perle.

Vielen Dank nochmals!

Lg
Daniel
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#10

Beitrag von HopfenHugo »

ich würde Cara- und Röstmalz eher nochmal halbieren und auch knapp unter 20°C anstellen
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#11

Beitrag von Stuggbrew »

HopfenHugo hat geschrieben: Sonntag 15. Oktober 2023, 17:16 ich würde Cara- und Röstmalz eher nochmal halbieren und auch knapp unter 20°C anstellen
Hallo Hugo,

Danke. Wobei ich bei den 20% in Summe jetzt bleiben werde. Röstmalz setze ich ja nicht ein, lediglich das Red wobei ich das nicht als Röstmalz zähle.
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#12

Beitrag von Colindo »

Das Biscuit ist ein sehr helles Röstmalz, siehe die Erklärung von Andy in #6.
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#13

Beitrag von Stuggbrew »

Danke nochmal für den Hinweis - man sollte die Beiträge auch sauber lesen 🙈

Werde dennoch bei den 10% Bisquit bleiben. Hab grad ein scottish Heavy in der mache das auch eine ähnliche Schüttung hat und mir gefällt der Geschmack des Bisquit darin sehr gut.
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#14

Beitrag von Colindo »

Stuggbrew hat geschrieben: Freitag 20. Oktober 2023, 18:22 Werde dennoch bei den 10% Bisquit bleiben. Hab grad ein scottish Heavy in der mache das auch eine ähnliche Schüttung hat und mir gefällt der Geschmack des Bisquit darin sehr gut.
Früher haben die Brauereien das bis zu 25% eingesetzt, von daher denke ich auch nicht, dass da Gefahr von ausgeht.
Zuletzt geändert von Colindo am Samstag 21. Oktober 2023, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#15

Beitrag von Stuggbrew »

So also heute ist es soweit.

Hab die Schüttung nochmals nach weiterer Recherche und Spielerei im Kalkulator nun angepasst und finalisiert.

Damit gehe ich jetzt ins Rennen (Malz ist aktuell schon beim konditionieren):

3.000g Pale Ale 64%
500g MüMa 10%
500g Château Bisquit 10%
300g Gerstenflocken 6%
200g CaraRed 5%
200g CaraWheat 5%

4.700g

Rastplan lasse ich so wie gehabt.

Der Kandis ist in Vorbereitung (danke an Radakar!) wobei man gut lüften sollte 😂🙈 kam mir vor wie in einer druidenküche - gefühlt 3 mal vergiftet 😉

Jetzt gehts dann gleich ans Schroten.

Danke für die Inputs.
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Re: Rezeptentwicklung Belgisch Dubbel

#16

Beitrag von Stuggbrew »

So das Dubbel ist bald fertig. Von 16,1P auf aktuell 2,5 % runter. Die Lallemand Abbaye macht mal bislang einen tollen Job. Geschmacklich schon extrem gut. Jedoch noch sehr trüb. Werde wohl morgen umschlauchen und ggf danach noch einen CC durchführen bevors in die Flaschen geht.
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