von Emaille bohren, Alu und Phosphorsäure

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Fumpi
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Registriert: Montag 1. September 2014, 23:00

von Emaille bohren, Alu und Phosphorsäure

#1

Beitrag von Fumpi »

Hallo,

Eigentlich möchte ich eher kleinere Mengen brauen. Aber vielleicht darf es ja auch mal mehr sein :Wink
Daher habe ich mich mal bei mir umgeschaut was sich so alles an Töpfen anfindet.

Gefunden habe ich einen Emaille-Einkocher 29,5 l und einen Emaille-Topf 27 l. Für Nachgüsse habe ich noch n Edelstahl Topf 15 l.
Beide sind in sehr gutem Zustand, nur leider ohne Hahn :Grübel
Einkocher und Emaille Topf
Einkocher und Emaille Topf
An größeren Töpen habe ich diese gefunden:
Emaille Topf 39,5 l - sehr rostig
Emaille Topf 39,5 l - sehr rostig
2 Emaille Waschschkessel je ca. 95 l
2 Emaille Waschschkessel je ca. 95 l
Darüberhinaus habe ich noch eine große Schöpfkelle gefunden.
Schöpfkelle 1l Aluminium
Schöpfkelle 1l Aluminium
Ich habe mich im alten Forum umgeschaut und zum Thema Emaille bohren und Rost u.a. diese Threads gefunden:
  1. Bohren in emaillierten Einkocher
  2. Ist die Reparatur von Emaille möglich ??
  3. Email reparieren
Nun zu meinen Fragen:

1. Für was würdet ihr die Töpfe nutzen? In der Regel werde ich die guten (Bild 1) nehmen. Brauchen beide einen Hahn? Leuterhexe in den Einkocher?

2. Geht vorsichtiges Bohren und Phosphorsäure i.O.?

3. Wenn ich die schlimmen Töpfe mit Phosphorsäure behandle kann ich damit ausnahmsweise mal einen größeren Sud kochen, oder sind böse Geschmacksfehler zu erwarten? Rost soll ja n Blutgeschmack ins Bier bringen. Was ist bei mit Phosphorsäure behandeltem blanken Eisen in oben gezeigtem Ausmaß zu erwarten?

4. Meine Kelle sieht nach Alu aus, hat aber ganz leichte Rostansätze :puzz . Kann ich die auch mit Phosphorsäure behandeln?

5. Kann ich die Kelle überhaupt verwenden. Ich esse keine Alu-Kartoffeln aus dem Lagerfeuer und auch keine Alu-Fische vom Holzkohlegrill, da habe ich doch ein paar Einheiten gut :Wink

Sicherlich würde ich gerne alles vom feinsten und in Edelstahl haben, aber für die Erstausstattung warten ja noch etliche Ausgaben für diversen Tüdelkram und Emaille soll ja auch seine Vorteile haben.

Für Eure Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen wäre ich Euch dankbar.
Liebe Grüße
Ale X
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Liquidminer
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Registriert: Sonntag 20. Juli 2014, 11:51

Re: von Emaille bohren, Alu und Phosphorsäure

#2

Beitrag von Liquidminer »

Wenn die Pötte aus dem ersten Bild keinen Rost haben, würde ich die beiden nehmen.Einen zum Maischen und einen zum Hopfenkochen. Wenn Du Dir so einen Schwanenhals baust, wie in diesem Video am ca. 7:30, brauchst Du erstmal nix bohren. Vieleicht reicht das für die ersten Gehversuche. Der Redt scheint mir nicht mehr zu gebrauchen.
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Ricard0
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Re: von Emaille bohren, Alu und Phosphorsäure

#3

Beitrag von Ricard0 »

Ich habe vor ca. einem dreiviertel Jahr die Löcher in meinen Einkochern geweitet um einen 1/2" Kugelhahn montieren zu können.
Dazu habe ich einen Dremel mit entsprechendem Schleifaufsatz genommen. Die besten Ergebnisse erzielte ich mit recht hoher Umdrehungszahl und sanften Druck. Wichtig war aber Kontakt zum Material zu halten. Jedes neue Aufsetzen des Schleifkopfes riss ein kleines Stück Emaille heraus. Ist nicht schlimm, solange man sowieso noch weiter aufweitet.

Ich würde an deiner Stelle also kleine Bohrer für Metall nehmen und ein so großes Loch reinbohren, dass du dann weiter schleifen kannst.

Probleme mit Rost hatte ich selbstverständlich. Liebevolle Pflege mit Phosphorsäure aus der Apotheke bremsten den Rost. Es war aber jedes Mal ein Krampf den Edelstahlhahn in das Loch zu friemeln und dann anzuschrauben ohne die dünne schützende Schutzschicht zu verletzen. Sicherheitshalber habe ich regelmäßig neue Phosphorsäure aufgetragen.

Beste Grüße
Ricardo
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oliver0904
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Re: von Emaille bohren, Alu und Phosphorsäure

#4

Beitrag von oliver0904 »

Hallo,

zufällig arbeite ich in einem Emaillierwerk. Die Reperaturkids kanst du vergessen, da wie alle schon gesagt haben nur mit Kunststoff ausgebessert wird. Emailie ist ein Glasüberzug, der bei Temperaturen von bis zu 860°C eingebrannt wird. In der Regel ist unter der Emailschicht noch eine dünne Nickelschicht.
Wie schon erwähnt, kann man durch Emailie bohren, dann aber mit hoher Drehzahl. Schutzbrille nicht vergessen, falls was splittert.
Wenn die Kelle aus Alu ist, kann sie nicht rosten. Alu oxidiert weiß. Ich denke es ist irgend ein Druckguss, der wird, genau wie Alu, von Phosphorsäure zerfressen.


Oliver
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