Spundventil (Spunddruckregler)
Unter dem Spunden versteht man Bier in einem druckdicht abgeschlossenen Faß zu gären (Nachgärung) damit Kohlendioxid im Bier gelöst wird. Dabei stellt man am Spundventil, das ein pneumatisches Druckbegrenzungsventil ist, einen Druck ein, der bei der Temperatur des Fasses die gewünschte Karbonisierung laut Spundungstabelle ergibt. Ein Druckbegrenzungsventil öffnet bei Erreichen eines eingestellten Druckes und lässt Überdruck automatisch ab. Den Ablassdruck kann man durch Drehen einer Schraube, die eine Feder mehr oder weniger spannt ändern. Ähnlich funktionieren fest eingestellte Sicherheistventile, die bei einem nicht verstellbaren Druck öffnen.
Wenn man sein Bier mit z.B. 5g CO2 pro Liter spunden will, dann füllt man das Bier in ein Fass (Soda-Kegs oder normales Keg), verschließt dicht und setzt ein Spundventil darauf.
Will man später z.B. 5,3g CO2 pro Liter Bier haben und die Nachgärung findet bei 20°C statt, dann stellt man gemäß der Kohlendioxid Druck Tabelle einen Druck von 2,23 bar ein. So löst sich nur die Menge an Kohlendioxid im Bier, die man hinterher auch drin haben will.
Kolonnenspunder:
Steht das Fass bei z.B. 20°C und man möchte 5g CO2 pro Liter Bier lösen, stellt man das Manometer des Spundventils auf 2 bar ein. Übersteigt der Druck im Inneren des Fasses den eingestellten Druck, wird der überschüssige Druck automatisch durch das Ventil abgeblasen.
Man kann Biere spunden, indem man entweder grün schlaucht, also das Bier ins Fass füllt, wenn noch genügend Restextrakt zu Vergären im Rahmen der Nachgärung vorhanden ist, um den gewünschten Kohlensäuregehalt zu bekommen. Oder man setzt dem vollständig durchgegorenen Bier Speise (Würze) oder Zucker in der Menge zu, die dem gewünschten späteren Kohlensäuregehalt entspricht. Derartige Berechnungen kann man z.B. auf dieser Seite hier vornehmen.
Der bekanntesten kommerziellen Vertreter sind die Kellerfee von Barby+Kühner und Speidels Spundapparat Piccolino (beide ca. €300). Pneumatische Druckbegrenzungsventile kosten unter €50.
