Kölsch

Anders als bei anderen Biersorten darf dieser Typ nur im Kreis Köln hergestellt werden. Dieses obergärige Vollbier ist sehr hopfenbetont und hat eine helle Bierfarbe mit einer Stammwürze meist um die 11%. Der Alkoholgehalt liegt im Bereich von 4 bis 4,8 % und wird durch den einzigartigen Brauprozess hervorgerufen. Das Bier wird in einem Temperaturfenster zwischen 15 und 20 °C vergoren, was die Hefe nach oben steigen lässt. Aus diesem Grund schimpft es sich als obergäriges Bier. Das Kölsch kann auf eine lange Tradition zurück blicken, da es bereits seit 874 n.Chr. gebraut wird. Die typische Darbietung dieses Kaltgetränks erfolgt in den traditionellen „Kölsch-Stangen“ und die Gläser weisen einen Inhalt von 0,2l auf.

GeschmackSanfter, runder Gaumen – eine zarte geschmackliche Ausgewogenheit zwischen weichen und gut vergorenen Malzanklängen, eine fast nicht wahrnehmbare fruchtige Süße der Vergärung und eine mittel-niedrige bis mittlere Bittere mit einer angenehmen Trockenheit und einem geschmacklich wahrnehmbaren Abgang (allerdings keinem strengen Nachgeschmack). Ein oder zwei Beispiele (besonders das Dom Kölsch) haben eine auffällige Malzsüße im Antrunk. Einige Versionen können einen leicht schwefeligen hefebedingten Charakter haben, der die Trockenheit und die geschmacklich Ausgewogenheit recht gut ergänzt. Einige Typen haben einen leichten Anklang von Weizengeschmack, allerdings ist dies sehr selten. Sonst sehr sauber, kein Diacetyl oder höhere Alkohole.
AromaSehr niedriges bis kein Malzaroma. Eine angenehme, sehr unauffällige Fruchtnote, die vergärungsbedingt ist (Apfel, Kirsch oder Pfirsich) und durchaus erwünscht ist, allerdings nicht immer vorherrscht. Ein niedriges Edelhopfenaroma ist optional, allerdings nicht unerwünscht (nur eine kleine Anzahl von authentischen Typen dieser Sorte bietet dies). Einige Hefen geben dem Bier eine leicht weinige oder schwefelige Art (auch dieses Charakteristikum ist optional und auch kein Fehler).
MundgefühlSanft und mit Biss. Leichter Körper, allerdings können einige Typen mittel-leicht sein. Mittlere Kohlensäure. Endvergoren.
AussehenSehr helles Gold bis leichtes Gold. Versionen werden bis auf brillante Klarheit gefiltert. Der Schaum ist eher zart und möglicherweise nicht sehr haltbar.
KommentierungJede Kölsch-Brauerei braut ein durchaus unterschiedliches Kölsch, jede interpretiert die Konvention auch etwas anders, was bei einer Bewertung dann auch zu einer Variation der Bewertungen führt. Es wird darauf hingewiesen, dass trockene Typen hopfiger, bzw. bitterer erscheinen, als die IBU-Bitterwerte dies vielleicht nahe legen. Abhängig von seiner zarten Art, hat ein Kölsch tendentiell keine lange geschmackliche Stabilität, ältere Biere tendieren zur Oxidation. Einige Kölner-Brauereien (z.B. Dom und Hellers) produzieren inzwischen unfiltrierte Typen, welche als Wiess bezeichnet werden.
ZutatenDeutsche Edelhopfensorten wie beispielsweise Hallertauer, Tettnanger, Spalter oder Hersbrucker. Deutsches Pilsner Malz oder helles Malz. Gut vergärende, saubere obergärige Hefe. Es kann bis zu 20% Weizenmalz eingesetzt werden, allerdings ist dies bei authentischen Typen recht selten. Extrem weiches Wasser. Traditionell wird eine aufsteigende Infusionsmaische angewandt, allerdings sollen auch gute Ergebnisse mit einer einzigen Rast bei 65 Grad C erreicht werden. Vergärung trotz obergäriger Hefe, bei niedrigen Temperaturen (ca. 15 bis 17 Grad C). Allerdings vergären die meisten Kölner Brauereien bei ca. 21 Grad. Mindestens ein Monat Lagerung.
Kommerzielle BeispieleMeist nur lokal erhältlich. Malzmühle, Paeffgen, Sion, Peters, PJ Früh, Hellers, Dom; Sonst: Reissdorf, Gaffel; US versions: Goose Island Summertime, Crooked River Kölsch, Harpoon Summer Beer, Capitol City Capitol Kölsch

Quelle: BJCP.org
Quelle: kgbrauereien.org

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