Werte Braugemeinde,
die älteren Hasen unter euch werden wissen, dass ich als strenger ug und RG Brauer bekannt bin. Nach nunmehr 25 Jahren als Hobbybrauer auf der 1 hl Anlage ist es aber auch für mich an der Zeit gewesen, alte Pfade zu verlassen und Neues auszuprobieren. Für viele vielleicht schon nichts mehr Neues, wagte ich mich zum ersten Mal an das Hopfenstopfen heran.
Ausschlaggebend dafür waren / sind zwei Biere, die ich persönlich für sehr gelungen finde.
Glaabsbräu Hopfenzupfer, Danke nochmals an das Lieferteam rund um Markus, den ich persönlich kennenlernen durfte, aus dem Glaabsbräu Land
Veldensteiner Mandarina Weizen
Diese beiden Biere waren für mich vor allem dadurch lecker, dass sie nicht wie irgendwelche IPAs vollgedröhnt waren und Bockbierstärke haben. Der Hopfenzupfer beispielsweise hat nur um die 4,5% alc. was für mich beweist, dass man nicht unbedingt jedes Mal einen Bock brauen muss. Aber gut, ich kenne mich hier in der Szene nicht, daher möge man manche unqualifizierte Bemerkung von mir hier verzeihen.
Allerdings schlauche ich prinzipiell nur grün, was natürlich zum Problem hat, dass die hier im Forum beschriebenen Verfahren meist nicht auf mich passten. Zusammenfassend kann man sagen, dass wohl die meisten am Ende der Hauptgärung stopfen, dann schlauchen und irgendwann zwangskarbonisieren. Nun, dies widerstrebte mir zutiefst, also versuchte/versuche ich zur Zeit einen anderen Weg:
Ich schlauche weiterhin grün und stopfe am Ende der Nachgärung in einem Ausschankfass.
Hier die Vorgehensweise, auf die ich selbst sehr gespannt bin.
Ich habe 100 liter Pils gebraut mit einem Bitterwert von 50 IBU. Diesen habe ich grün geschlaucht in meine 1 hl Kegs und habe diesen nun 3 Wochen lagern gelassen.
Als ersten Versuch habe ich ein 25 Liter KEG hergenommen und habe mir von Alexander 100 g Mandarina besorgt.
Als weiteres fand ich beim DM Teebeutel zum Selbstbefüllen. Diese Teebeutel habe ich frei Schnauze ca. mit 20 g Mandarina und einer größeren Glasmurmel versehen und mit Kabelbinder verschlossen.
Die Beutelchen wurden anschließend im Kegfass versenkt. Dann wurde das Fass horizontal gelegt und im horizontalen Zustand das Fass mit dem Fitting verschraubt. So wurde vermieden, dass das Steigrohr die Beutel trifft oder sogar beschädigt.
Das Fass wurde mit 1,2 bar vorgespannt. (Mein persönlicher Erfahrungswert)
Dann wurden rund 22 Liter Pils vom 100er mittels Spundapparaturkontrolle in das 25er KEg umgedrückt. Die Menge wurde mittels Waage festgehalten. Siehe Anzeige unten.
Tja und so steht es jetzt seit über 1 Woche und soll irgendwann vor Heilig Abend abgefüllt werden.
Auf folgende Dinge bin ich nun gespannt.
1. Natürlich wie schmeckts?? Kommt da wirklich der Mandarina so durch wie ich es beim Veldensteiner erleben durfte?
2. Haben die Beutel dicht gehalten oder habe ich jetzt Pülverchens in meinem sonst sehr klaren Bier?
3. Wie bekomme ich die Beutel wieder raus? Gut, wenn sie zerreißen ist mir das ja wurscht, ist ja ein Einwegprodukt und der Hopfen ist auch ausgelutscht.
4. Welche Überraschungen im Handling wird es noch geben.
Beste Grüße
Holger
PS: Mal noch eine Frage: Ich habe die Bilder vor dem Verkleinern mit tinypic richtig rum gedreht, in meinem Bilderordner erscheinen sie auch richtig gedreht, aber hier sind sie wieder falsch?!?!
KAnn mich jemand erleuchten.....
Stopfen im KEG-Fass mit Grünschlauchen - ein Versuch
-
- Posting Freak
- Beiträge: 3663
- Registriert: Samstag 1. März 2003, 00:00
- Wohnort: 96369 Weißenbrunn
- morpheus_muc
- Posting Freak
- Beiträge: 1231
- Registriert: Sonntag 20. November 2011, 14:29
- Wohnort: Dachau
Re: Stopfen im KEG-Fass mit Grünschlauchen - ein Versuch
Hallo Holger,Holger-Pohl hat geschrieben:(...)Auf folgende Dinge bin ich nun gespannt.
1. Natürlich wie schmeckts?? Kommt da wirklich der Mandarina so durch wie ich es beim Veldensteiner erleben durfte?
2. Haben die Beutel dicht gehalten oder habe ich jetzt Pülverchens in meinem sonst sehr klaren Bier?
3. Wie bekomme ich die Beutel wieder raus? Gut, wenn sie zerreißen ist mir das ja wurscht, ist ja ein Einwegprodukt und der Hopfen ist auch ausgelutscht.
4. Welche Überraschungen im Handling wird es noch geben.
Beste Grüße
Holger
PS: Mal noch eine Frage: Ich habe die Bilder vor dem Verkleinern mit tinypic richtig rum gedreht, in meinem Bilderordner erscheinen sie auch richtig gedreht, aber hier sind sie wieder falsch?!?!
KAnn mich jemand erleuchten.....
prima, dass Du mir das vorgemacht hast, ich bin gerade im Moment umgestiegen auf KEGs und werde das so wie Du auch machen! In CC-KEGs hab ich das schon oft so gemacht, daher sehe ich keinen Grund, warum das hier nicht funktionieren sollte...
ad 1) ob der Mandarina wie bei Veldensteiner rüberkommt, weiß ich natürlich nicht, 4 g/l ist aber ne gute Größenordnung. Bei meinem letzten gestopften Wiener Lager war ich allerdings vom Mandarina alleine als Stopfhopfen bissl enttäuscht, die Kombination mit ein wenig Citra war runder...
ad 2) die halten... :-)
ad 3) sagst ja selber... rausziehen ;-)
ad 4) Wenn Du das Bier nach 2 Wochen nicht leer trinkst und keine Zeit zum abfüllen hast, reicht auch umschlauchen. Auf diese Art, mit hin und her schlauchen, kann man übrigens auch wunderbar alte ausgereifte Biere nochmal frisch stopfen...
ad P.S.) Das ist m.W. immer noch ein Geheimnis der neuen Forensoftware...
Viel Erfolg und herzliche Grüße
Michael
Beer is the answer, but I don't remember the question...
- DevilsHole82
- Posting Freak
- Beiträge: 1861
- Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
- Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)
Re: Stopfen im KEG-Fass mit Grünschlauchen - ein Versuch
Es könnt passieren, dass die Säckchen den Degen verstopfen. Ich binde beim Stopfen immer Leinensäckchen mit Hopfen am oberen Teil des Degens fest. Letztes Mal ist allerdings der Knoten aufgegangen und der Sack hat mir den Degen verstopft. Es kam kein Tropfen mehr raus.
Gruß, Daniel
Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
-
- Posting Freak
- Beiträge: 3663
- Registriert: Samstag 1. März 2003, 00:00
- Wohnort: 96369 Weißenbrunn
Re: Stopfen im KEG-Fass mit Grünschlauchen - ein Versuch
Ja, das habe ich befürchtet,
beim ersten Versuch gingen die Säckchen, die ich mit Kabelbinder am Steigrohr befestigt habe nicht durch die Öffnung. Mist!!
Daher die "Versenkmethode"
Ich würde das Bier jetzt noch die restliche Woche stehen lassen, dann sind ca 14 Tage durch und es dann entweder nochmals umdrücken oder von diesem Fass aus direkt in Flaschen mittels meinem Gegendruckfüller abfüllen.
Die Spannung steigt. Zum Vergleich werde ich den Rest aus diesem Fass in den nächsten Tagen schon mal abfüllen.
Grüßele
Holger
beim ersten Versuch gingen die Säckchen, die ich mit Kabelbinder am Steigrohr befestigt habe nicht durch die Öffnung. Mist!!
Daher die "Versenkmethode"
Ich würde das Bier jetzt noch die restliche Woche stehen lassen, dann sind ca 14 Tage durch und es dann entweder nochmals umdrücken oder von diesem Fass aus direkt in Flaschen mittels meinem Gegendruckfüller abfüllen.
Die Spannung steigt. Zum Vergleich werde ich den Rest aus diesem Fass in den nächsten Tagen schon mal abfüllen.
Grüßele
Holger