Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
So, am letzten Samstag war es soweit, ich habe meine Reste für dieses Jahr weggebraut, die zugegebenermaßen schon ein paar Wochen geschrotet bei mir rumlagen. Irgendwie hatte ich mich bei einem vorhergehenden Sud mal vergriffen und nun nur noch diese Malze übrig.
Ich habe diverse Rezeptdatenbanken durchsucht und mir dann folgendes Rezept ausgedacht, was an die berühmt-berüchtigte Moritzsche Porter Weiße angelehnt sein sollte, ich nenne es wohl dann „Chocolate Wheat“ (mal sehen, wie es sich benimmt, wenn es fertig ist, Namensänderungen sind noch möglich):
Schüttung: MüMa 54%, WeiMa 32%, Chocolate Malt 7,4%, CaraAmber 4%, getoastete Haferflocken 4%g; Hopfen: Chinook (VWH), Tettnagner (10‘) auf 23IBU; Hefe: Schneider gestrippt.
So, los gehts: Wasser (diesmal komplett unbehandelt, da hartes Wasser für Weizen nicht mal schlecht sein soll) im Einkocher auf 52°C aufgeheizt, wollte aber durch die Malzzugabe nicht kühler werden (ich hatte nicht mit dem Nachheizen des Einkocherbodens gerechnet, wollte eigentlich eine 45°C-Weizenrast machen.) Auch die Zugabe von kaltem Wasser half nicht viel. Egal, nach 20' bei ca. 55°C aufgeheizt auf 63°C (+/-2) für eine einstündige Kombirast. Aber nach 60' war noch gar nix jodnormal, ich habe dann nochmal 4 x 15' zugegeben, die letzten beiden Male bei 68°C. Und sogar nach der 2-stündigen Kombirast war's nicht völlig normal, ich hab dann jedenfalls auf 78°C aufgeheizt und abgemaischt. Da es draußen recht ungemütlich war, habe ich diese Arbeiten im Keller gemacht, es roch wunderbar malzig im Haus.
Zum Läutern und späteren Kochen zog ich dann trotzdem auf die Terrasse um, aber ersteres war nicht ganz problemlos. Ich mußte mehr als ein Mal den Treber aufschneiden. Jedenfalls kam die Würze dick und schwarz. Das 90-minütige Kochen startete dank meines neuen Rommelsbachers ganz zügig, habe mir geschätzte 45 Min. gespart im Vergleich zum Kochen ohne Tauschsieder. Chinook als VWH, Tettnanger kochte für 10 Min. mit. Habs diesmal das 2. Mal mit 'nem Tortenring als Hopfenseihhilfe versucht, bei mir geht das irgendwie nicht. Den Tortenring verschiebt's immer auf dem nicht ebenen Einkocherboden, wenn ich den Einkocher ankippe und dann flutscht mir immer der Hopfenschmodder unter dem Ring durch. Naja, zum Glück katte ich den Sputnik im Spiel.
Dann alles “gecleant“ und mit den Kids ins Kino gegangen. Gegen 23:30 war die Würze (inzwischen doch noch irgendwie jodnormal geworden) dann auch auf 22°C abgekühlt dank schattigen 3°C Außentemperatur. Am Donnerstag hatte ich auch schon 3 Flaschen Schneider TAP7 zum Starter „veredelt“, den ich auch auf ca. 22°C temperiert habe. Der schwefelte schon ziemlich vor sich hin und ich mußte erstmal das Forum wälzen, um zu erfahren, dass das völlig normal ist. Dann angestellt und alles in den 18°C kühlen Keller verfrachtet, in der Hoffnung, dass bis zum nächsten Morgen die Hefe angekommen sein wird.
Um 9:00 ganz neugierig in den Gäreimer geschaut und ... ooooch, nur klares, schwarzes „Öl“ gesehen. Ich wollte nun also der Hefe etwas auf die Sprünge helfen und hab den Gäreimer in die Sauna gestellt und selbige auf 25°C aufgeheizt. Und siehe da, nach 2h bildeten sich am Eimerrand, da wo sich die Würze etwas erwärmt hatte, die ersten Bläschen. Weitere 2h später war die gesamte Oberfläche leicht überweißelt und bis zum Abend hatte ich dann 4cm hohe Kräusen im Eimer. Hatte schon Angst, dass die Hefe im 8…10°P-Starter von der 15°P-Würze osmothisch vernichtet wurde. Zum Glück aber nicht …
So, nun heißt es warten, bis die H- und N-Gärung und die Reifung vorbei ist, um zu sehen, ob‘s was geworden ist. Drückt die Daumen!
Schöne, bierige Vorweihnachtszeit,
Ursus
Ich habe diverse Rezeptdatenbanken durchsucht und mir dann folgendes Rezept ausgedacht, was an die berühmt-berüchtigte Moritzsche Porter Weiße angelehnt sein sollte, ich nenne es wohl dann „Chocolate Wheat“ (mal sehen, wie es sich benimmt, wenn es fertig ist, Namensänderungen sind noch möglich):
Schüttung: MüMa 54%, WeiMa 32%, Chocolate Malt 7,4%, CaraAmber 4%, getoastete Haferflocken 4%g; Hopfen: Chinook (VWH), Tettnagner (10‘) auf 23IBU; Hefe: Schneider gestrippt.
So, los gehts: Wasser (diesmal komplett unbehandelt, da hartes Wasser für Weizen nicht mal schlecht sein soll) im Einkocher auf 52°C aufgeheizt, wollte aber durch die Malzzugabe nicht kühler werden (ich hatte nicht mit dem Nachheizen des Einkocherbodens gerechnet, wollte eigentlich eine 45°C-Weizenrast machen.) Auch die Zugabe von kaltem Wasser half nicht viel. Egal, nach 20' bei ca. 55°C aufgeheizt auf 63°C (+/-2) für eine einstündige Kombirast. Aber nach 60' war noch gar nix jodnormal, ich habe dann nochmal 4 x 15' zugegeben, die letzten beiden Male bei 68°C. Und sogar nach der 2-stündigen Kombirast war's nicht völlig normal, ich hab dann jedenfalls auf 78°C aufgeheizt und abgemaischt. Da es draußen recht ungemütlich war, habe ich diese Arbeiten im Keller gemacht, es roch wunderbar malzig im Haus.
Zum Läutern und späteren Kochen zog ich dann trotzdem auf die Terrasse um, aber ersteres war nicht ganz problemlos. Ich mußte mehr als ein Mal den Treber aufschneiden. Jedenfalls kam die Würze dick und schwarz. Das 90-minütige Kochen startete dank meines neuen Rommelsbachers ganz zügig, habe mir geschätzte 45 Min. gespart im Vergleich zum Kochen ohne Tauschsieder. Chinook als VWH, Tettnanger kochte für 10 Min. mit. Habs diesmal das 2. Mal mit 'nem Tortenring als Hopfenseihhilfe versucht, bei mir geht das irgendwie nicht. Den Tortenring verschiebt's immer auf dem nicht ebenen Einkocherboden, wenn ich den Einkocher ankippe und dann flutscht mir immer der Hopfenschmodder unter dem Ring durch. Naja, zum Glück katte ich den Sputnik im Spiel.
Dann alles “gecleant“ und mit den Kids ins Kino gegangen. Gegen 23:30 war die Würze (inzwischen doch noch irgendwie jodnormal geworden) dann auch auf 22°C abgekühlt dank schattigen 3°C Außentemperatur. Am Donnerstag hatte ich auch schon 3 Flaschen Schneider TAP7 zum Starter „veredelt“, den ich auch auf ca. 22°C temperiert habe. Der schwefelte schon ziemlich vor sich hin und ich mußte erstmal das Forum wälzen, um zu erfahren, dass das völlig normal ist. Dann angestellt und alles in den 18°C kühlen Keller verfrachtet, in der Hoffnung, dass bis zum nächsten Morgen die Hefe angekommen sein wird.
Um 9:00 ganz neugierig in den Gäreimer geschaut und ... ooooch, nur klares, schwarzes „Öl“ gesehen. Ich wollte nun also der Hefe etwas auf die Sprünge helfen und hab den Gäreimer in die Sauna gestellt und selbige auf 25°C aufgeheizt. Und siehe da, nach 2h bildeten sich am Eimerrand, da wo sich die Würze etwas erwärmt hatte, die ersten Bläschen. Weitere 2h später war die gesamte Oberfläche leicht überweißelt und bis zum Abend hatte ich dann 4cm hohe Kräusen im Eimer. Hatte schon Angst, dass die Hefe im 8…10°P-Starter von der 15°P-Würze osmothisch vernichtet wurde. Zum Glück aber nicht …
So, nun heißt es warten, bis die H- und N-Gärung und die Reifung vorbei ist, um zu sehen, ob‘s was geworden ist. Drückt die Daumen!
Schöne, bierige Vorweihnachtszeit,
Ursus
Zuletzt geändert von Ursus007 am Montag 8. Dezember 2014, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Der Starter sieht ein wenig klein aus. Für 50 Liter mach ich immer einen 2 Liter Starter.
Hat darum vielleicht etwas gedauert, bis die Hefe ankam.
Stefan
Hat darum vielleicht etwas gedauert, bis die Hefe ankam.
Stefan
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Ich hatte letztendlich 18l angestellt.
Aber ja, Starter hätte mehr sein können, hab aber die frischen Schneider-Flaschen erst am Mittwoch ergattert,
und mußte sie ja bis Do. noch etwas absetzen lassen. Ein oder zwei Tage länger wären für den Starter
sicher förderlich gewesen ... Aber 12h bis zum Ankommen sind schon mal gar nicht soooo schlecht ...
besser als 2...3 Tage ...
Aber ja, Starter hätte mehr sein können, hab aber die frischen Schneider-Flaschen erst am Mittwoch ergattert,
und mußte sie ja bis Do. noch etwas absetzen lassen. Ein oder zwei Tage länger wären für den Starter
sicher förderlich gewesen ... Aber 12h bis zum Ankommen sind schon mal gar nicht soooo schlecht ...
besser als 2...3 Tage ...
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
12h sind vollkommen ok.
Man darf sich da nicht so sehr von manchen Trockenhefen verwöhnen lassen.
Stefan
Man darf sich da nicht so sehr von manchen Trockenhefen verwöhnen lassen.
Stefan
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
63c ist keine Kombirast. Vieleicht hats deswegen so lang gedauert bis Jodnormal. Da wuerde ich auf 67c gehen.Ursus007 hat geschrieben:...aufgeheizt auf 63°C (+/-2) für eine einstündige Kombirast.
Aber ein schoener Bericht. Solche Resteverwertungssude warden manchmal die Besten ueberhaupt
Berichte bitte uebers Ergebniss.
Gruss Hotte
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Mei, mei, mei, wie bin ich nur auf die 63 gekommen? Ich wollte im KBH auch Kombirast einstellen, hab dann wohl versehentlich das Mausrädchen gedreht und bin bei einer Maltoserast gelandet. Habs nicht gecheckt, alles brav ausgedruckt und auch so umgesetzt.
Naja, irgendwas ist ja immer ... zumindest hatte ich diesmal keinen Hahn offen gelassen ;-) .
Werde berichten ...
Naja, irgendwas ist ja immer ... zumindest hatte ich diesmal keinen Hahn offen gelassen ;-) .
Werde berichten ...
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Wollte ja berichten. Also Zwischenstand:
Das Gärröhrchen blubbert wie blöde, aber was rauskommt ist nicht amüsant: Faule Eier hatte ich nicht in den Gäreimer getan. Ich muß mal mit meinen frechen Jungs reden ... neee, aber ich glaube, an Papis Sude trauen sie sich nicht ran. Also bisher hatte ich gestrippte Schneider-Hefe noch nicht, das alte Forum meint aber, das solche olfaktorischen Zwischenergebnisse ganz normal seien. Na gut, ich warte also mal ab. (Edit fragt sich gerade: Wenn die Schneiders in Kelheim offen vergären, wie muß das wohl riechen ... ich mag's mir gerade nicht vorstellen ...) Schmecken tut's aber völlig normal und vielversprechend. Könnte allerdings etwas sehr herb werden, vermutlich der langen 63°C-Rast zuzuschreiben.
Frage: Könnte man, falls es zu herb wird, Vorm Abfüllen etwas Milchzucker zugeben, der ja nicht vergoren wird, aber etwas Vollmundigkeit bringt??
Aber ich hab trotzdem die Hopfenharze von den Kräusen entfernt, ich hatte mal einen Sud, da sanken sie bis zum Ende der Hauptgärung nicht zu Boden und beim Schlauchen bekam ich etwas davon mit abgefüllt. Will ich nicht nochmal so haben. Sicher nicht schlimm, aber auch nicht schön.
Bericht wird bei Gelegenheit fortgesetzt ...
Das Gärröhrchen blubbert wie blöde, aber was rauskommt ist nicht amüsant: Faule Eier hatte ich nicht in den Gäreimer getan. Ich muß mal mit meinen frechen Jungs reden ... neee, aber ich glaube, an Papis Sude trauen sie sich nicht ran. Also bisher hatte ich gestrippte Schneider-Hefe noch nicht, das alte Forum meint aber, das solche olfaktorischen Zwischenergebnisse ganz normal seien. Na gut, ich warte also mal ab. (Edit fragt sich gerade: Wenn die Schneiders in Kelheim offen vergären, wie muß das wohl riechen ... ich mag's mir gerade nicht vorstellen ...) Schmecken tut's aber völlig normal und vielversprechend. Könnte allerdings etwas sehr herb werden, vermutlich der langen 63°C-Rast zuzuschreiben.
Frage: Könnte man, falls es zu herb wird, Vorm Abfüllen etwas Milchzucker zugeben, der ja nicht vergoren wird, aber etwas Vollmundigkeit bringt??
Aber ich hab trotzdem die Hopfenharze von den Kräusen entfernt, ich hatte mal einen Sud, da sanken sie bis zum Ende der Hauptgärung nicht zu Boden und beim Schlauchen bekam ich etwas davon mit abgefüllt. Will ich nicht nochmal so haben. Sicher nicht schlimm, aber auch nicht schön.
Bericht wird bei Gelegenheit fortgesetzt ...
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Hmm, also ich hab schon mehrfach Schneiderhefe gestrippt und verwendet, aber das hat nie so gerochen. Komisch
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Zwischenmeldung:
Der faulige Geruch ist so gut wie weg. Jetzt riechts, wie eine Gärung riechen sollte. Aber da selbige noch nicht ganz durch ist, gehe ich davon aus, dass sich das "so gut wie weg" in ein "komplett weg" verbessert. Jungbier an sich schmeckt einwandfrei und schon lecker.
Der faulige Geruch ist so gut wie weg. Jetzt riechts, wie eine Gärung riechen sollte. Aber da selbige noch nicht ganz durch ist, gehe ich davon aus, dass sich das "so gut wie weg" in ein "komplett weg" verbessert. Jungbier an sich schmeckt einwandfrei und schon lecker.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
So, am 20.12. abgefüllt, eine Flasche seit gestern in der Kühlung und diese nun verkostet. Wunderbar schwarzes Bier, fast chremiger Schaum, und toll schokoladiges Aroma, passend zu einem wirklichen Stück Bitterschokolade. Eins meiner besten, obwohl es zwischendrin nicht so optimal aussah. Bin wunderbar zufrieden!aegir hat geschrieben:Berichte bitte uebers Ergebniss.
Zuletzt geändert von Ursus007 am Montag 9. Februar 2015, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
Re: Chocolate Wheat (oder was immer es wird ...)
Hier noch ein Bild:aegir hat geschrieben:Berichte bitte uebers Ergebniss.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!