Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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djmoehre
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Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#1

Beitrag von djmoehre »

Tach,

Ich bin zwar kein Forumsneuling und auch kein Brauneuling mehr, habe aber noch nie eine Doku eingestellt. Der Komfort des neuen Forums motiviert mich nun, mein erstes klassisches böhmisches Pils , welches ich gestern gebraut habe, hier zu dokumentieren.
Ich braue jetzt zwar schon fast 4 Jahre, aber selten UG und bisher noch nie ein Pils mit dem Anspruch alles sehr originalgetreu und klassisch nachzubrauen.
Ich möchte euch bewusst nicht mit dem Rezept oder "technischen Daten" langweilen. Ich denke, es ist mal Zeit für Bilder. :Bigsmile

Zunächst mal einen Starter mit der Wyeast 2278 Czech Pils gemacht.
Starter Stufe 1
Starter Stufe 1
Insgesamt habe ich die Hefe drei Mal vermehrt, da ich bei maximal 10C anstellen wollte. Das ist der finale Starter.
Finaler Starter vor dem Einsatz
Finaler Starter vor dem Einsatz
100% Pilsener Malz schroten:
Schroten mit der Corona
Schroten mit der Corona
Geschrotetes Malz
Geschrotetes Malz
Das Brauwasser wurde auf RA=0 eingestellt. Zum Glück muss ich bei meinem Wasser nicht viel dafür tun.
Brauwasser
Brauwasser
Dann zunächst mal einmaischen.
Einmaischen
Einmaischen
Nun folgen zwei Dekoktionen. Die erste mit Dickmaische um auf ca. 63C zu kommen, die zweite mit Dünnmaische um auf ca. 72C zu kommen.
Dickmaische
Dickmaische
Die Teilmaische kocht auf dem Herd
Die Teilmaische kocht auf dem Herd
Der Läuterbottich mit Panzerschlauch steht bereit.
Läuterbottich
Läuterbottich
Stilecht habe ich nur Saazer Hopfen verwendet. Eine große Portion davon in die Vorderwürze.
Hopfen
Hopfen
Vorderwürzehopfung
Vorderwürzehopfung
Nun abläutern Incl. Nachguß.
Läutern
Läutern
Hopfenkochen mit weiteren Gaben, besonders in den Whirlpool.
Hopfenkochen
Hopfenkochen
Nach dem Whirlpool ging alles durch einen Flitersack und dann durch den Plattenkühler. Am Ende landeten 40l Würze bei 16C im Gärfaß.
Kühlen
Kühlen
Die Würze habe ich dann in der Tiefkühltruhe (mit UT-200 Thermostat) auf 10C Anstelltemperatur runtergekühlt und die Hefe vom Starter (vorher die Flüssigkeit abgegossen) zugegeben. Wie immer habe ich mit der Aquariumpumpe gut belüftet, damit sich die kleinen Kollegen auch wohl fühlen. Bei 10C Anstelltemperatur geht doch nichts über ausreichend Hefe und gute Belüftung.

So hatte ich am nächsten Tag auch schon erste Anzeichen von Gärung.
Gärung beginnt
Gärung beginnt
Da meine Truhe draußen im Schuppen steht, muss ich sie nun beheizen. Ich benutze eine 30W Schaltschrankheizung und einen Lüfter. Funktioniert 1A. Die Temperatur ist konstant 10C.
Blick in die Truhe
Blick in die Truhe
Temperaturanzeige
Temperaturanzeige
Mal sehen, wie sich die Gärung weiter entwickelt. Geplant ist nach HG die Carbonisierung mit Speise im Keg. Eine Diacetylrast zwischendurch wird wohl auch sein müssen.
Fortsetzung folgt, wenn das Gebräu ausgegoren ist. :Drink

Erstes Update vom 09.12.

Die Gärung scheint gut angekommen zu sein. Zur Zeit sieht es im Gärfaß so aus:
Gärung
Gärung
So sieht es am dritten Tag der Gärung aus. Schöne Kräusen.
Kräusen an Tag 3
Kräusen an Tag 3
image.jpg (45.53 KiB) 12749 mal betrachtet
Update vom 25.12.2014

Die Gärung scheint weitestgehend beendet. Seit 3 Tagen Messe ich mit dem Refraktometer den gleichen Restextrakt. Natürlich ist die Ablesung mit dem Refraktometer fehlerbehaftet. Rein optisch sah es im Gärfaß so aus, als würde noch ein Bisschen was gehen, da ich aber eh mit Speise in Kegs abfülle kann ich im Zweifel noch Spunden.
Blick ins Gärfaß
Blick ins Gärfaß
Ich habe mit der Spindel einen Restextrakt von 3,1P gemessen. Das Refraktometer sagt 2,9P. Das ist zwar nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber vielleicht geht ja im Keg noch etwas. Auf jeden Fall wurde heute mit Speise ins Keg geschlaucht.
Abfüllung in Kegs
Abfüllung in Kegs
Es blieb ein schöner Bodensatz im Keg.
Bodensatz
Bodensatz
Da musste ich die Hefe einfach ernten. Ich habe auch schon einen Abnehmer in meinem Hobbybrauerdunstkreis gefunden. :Bigsmile
Erntehefe
Erntehefe
Für "schlechte Zeiten" habe ich auch noch einen Teil in Kochsalz eingelagert. Das habe ich noch nie gemacht und es war eine gute Gelegenheit für einen Versuch.
Hefe in Kochsalz
Hefe in Kochsalz
:Drink :Drink :Drink

Update vom 13.02.
Heute habe ich das Bier für fertig erklärt und zwei Kegs mit GDA auf Flaschen gefüllt. Heute Abend wird verkostet.
Gegendruckabfüller
Gegendruckabfüller
And finally:
Prost !
Prost !
Zuletzt geändert von djmoehre am Freitag 13. Februar 2015, 20:32, insgesamt 6-mal geändert.
Grüße
Maddin
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Re: Klassisches böhmisches Pils

#2

Beitrag von Johnny H »

Super! Die Mühe wirst Du nicht bereuen!

Bin schon auf den Verkostungsbericht gespannt.

Weißt Du, was der Unterschied ist zwischen dieser Hefe (2278, angeblich Pilsner Urquell-D) und der Wyeast 2001 (auch Urquell-Hefe)?
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: Klassisches böhmisches Pils

#3

Beitrag von djmoehre »

Nein, das weiß ich leider auch nicht. Ich kannte vorher beide Hefen nicht. Wie schon gesagt, braue ich nicht so oft UG. Der Aufwand ist mir meist zu groß :Angel

Ich habe die 2278 einfach anhand der Beschreibung gewählt.

https://www.wyeastlab.com/rw_yeaststrai ... .cfm?ID=34

Passt doch wie Faust auf Auge zu einem Ur-Pils, oder?
Grüße
Maddin
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#4

Beitrag von Johnny H »

Das passt auf jeden Fall! Das wichtigste ist eh die Anstellmenge und -temperatur.

Spätestens im Januar will ich auch wieder ein böhmisches Pils brauen. Ich wollte diesmal die Budvar-Hefe nehmen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#5

Beitrag von djmoehre »

Ich bin guter Dinge, sowohl Anstellmenge als auch Temperatur im Griff zu haben. :Bigsmile
Grüße
Maddin
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#6

Beitrag von Bierwisch »

Moin,
was mir aufgefallen ist - das Abgiessen des flüssigen Überstandes beim Hefestarter ist eine Unsitte und nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv. Die vitalsten Hefezellen befinden sich nämlich genau da. Der Bodensatz besteht aus sedimentierten Zellen, die sich vom Hauptgeschehen bereits zurückgezogen haben.
Darum bitte beim nächsten Mal den kompletten Starter verwenden.

Gruß,
Bierwisch
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#7

Beitrag von holledauer »

Mahlzeit allerseits,

mach ich mittlerweile auch so. Die Hefe kommt auch spürbar früher an.
Gruß Martin aus der Hallertau

+++++++++++++

Meine Vorstellung:
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#8

Beitrag von djmoehre »

Bierwisch hat geschrieben:Moin,
was mir aufgefallen ist - das Abgiessen des flüssigen Überstandes beim Hefestarter ist eine Unsitte und nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv. Die vitalsten Hefezellen befinden sich nämlich genau da. Der Bodensatz besteht aus sedimentierten Zellen, die sich vom Hauptgeschehen bereits zurückgezogen haben.
Darum bitte beim nächsten Mal den kompletten Starter verwenden.

Gruß,
Bierwisch
Ich bin der Meinung, das muss man etwas differenzierter betrachten Bierwisch. Grundsätzlich sinkt jede Hefe ab, nachdem sie Ihre Arbeit getan hat. Die eine mehr, die andere weniger und man kann das durch Kühlung beschleunigen. A besten ist es, einen Starter zu verwenden, der noch aktiv ist. Die Vermehrung sollte durch sein, die Hefe aber noch nicht am Ende Ihrer Kräfte und damit noch nicht abgesunken. Von dem Aspekt her macht es Sinn, immer den ganzen Starter zu verwenden.

Es gibt aber einige Einschränkungen: Wenn der Starter seit 4 Tagen ausgegoren ist, ist auch keine aktive Hefe mehr in der Flüssigkeit und die Aktion wird wertlos.
Oder - und das war bei mir in diesem Fall so - man macht einen relativ großvolumigen (3l) UG Starter bei Raumtemperatur und gibt auch noch Wyeast Hefenahrung dazu. Wer die Suppe, die dabei entsteht, ein mal probiert hat wird sie ganz sicher auch nicht im Bier haben wollen. In einem Rauchbier würde das fiese Zeug vielleicht nicht auffallen aber bei meinem Pils wollte ich doch auf jede Geschmacksbeeinträchtigung verzichten. Da schmeckt man im fertigen Produkt jeden Fehlgeschmack durch.
Daher habe ich den Starter jeweils 24h vermehrt, dann kalt gestellt und dann abgegossen. Am Ende habe ich noch etwas gekühlte Würze vom fertigen Sud hinzu gegeben, um den Bodensatz aus dem Glas lösen zu können und damit sich die kleinen Freunde schonmal an Ihren Arbeitsplatz gewöhnen können. Das ganze bei 10°C, der geplanten Anstelltemperatur, damit die Jungs keinen Temperaturschock bekommen.
Was soll ich sagen, nach 20h erste Aktivität im Gärfaß. Und das bei 10°C. Ich denke, des Brauers liebstes Haustier hat sich recht wohl gefühlt bei mir.
:Drink
Grüße
Maddin
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#9

Beitrag von Fridurener »

Tolle Doku! Danke, dass Du das mit uns teilst.

Da ich noch nie UG gebraut habe, dass aber für 2015 anpeile, wollt ich mal in die Runde fragen, ob die Aquariumpumpe zwecks Belüftung während der HG unbedingt notwendig ist.
Emsländischer Faxe-Lochbier Champion 1994 der unter 16-jährigen
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djmoehre
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#10

Beitrag von djmoehre »

Grundsätzlich wird nicht während der Gärung belüftet sondern davor. Die Hefe benötigt zur Vermehrung den Sauerstoff, dannach ist er kontraproduktiv.

Die Reihenfolge sollte wie folgt sein:

1. Sud auf Anstelltemperatur kühlen
2. Belüften
3. Hefe reinschütten.

Bei Schritt 2 gibt es nun zahlreiche Alternative. Man kann einfach Schütteln, mit einem Schneebesen umrühren, die Aquariumpumpe mit Filter und Belüftungsstein verwenden (meine Vorgehensweise) oder puren Sauerstoff einleiten.

Purer Sauerstoff bringt die besten Ergebnisse. Schütteln und rühren geht, bringt Dir aber die ungefilterete Umgebungsluft mit allem was da drin so lebt in die Würze. Daher habe ich mich für das Belüftungssetz entschieden. Hier ist ein kleiner Filter enthalten. Es wird also "saubere" Luft in die Würze geführt.
Grüße
Maddin
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#11

Beitrag von HansMeiser »

Bierwisch hat geschrieben:Moin,
was mir aufgefallen ist - das Abgiessen des flüssigen Überstandes beim Hefestarter ist eine Unsitte und nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv. Die vitalsten Hefezellen befinden sich nämlich genau da. Der Bodensatz besteht aus sedimentierten Zellen, die sich vom Hauptgeschehen bereits zurückgezogen haben.
Darum bitte beim nächsten Mal den kompletten Starter verwenden.

Gruß,
Bierwisch
Aber nur wenn man nicht lange genug wartet und der Starter noch komplett trüb ist. Meine Starter sind recht klar (untergärig), das Zeug was die Hefe da im Starter produziert hat möchte ich auch nicht in meinem Sud haben.

Hans
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#12

Beitrag von Bierwisch »

Keine Ahnung, was ihr mit euren Startern macht, aber meine haben keine Zeit sich soweit zu klären, daß da nichts mehr in Schwebe ist.
Selbst klare Würze über dem Hefesediment enthält noch mehr aktive Hefezellen als ihr zählen könnt.

Und vergesst doch bitte mal die Mär mit dem Kosten - ja natürlich schmeckt das Zeug grauslig, aber es soll euch zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht schmecken, sondern der Hefe.

Ich bleibe dabei - die aktivsten und vitalsten Zellen kippt ihr nicht in die Würze, sondern ins Klo und die halbtoten, sedimentierten Zellen müssen dann euer Bier herstellen.
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#13

Beitrag von HansMeiser »

Aber wozu sollte ich mir grauslich schmeckendes Zeug in meinen schönen Sud kippen und Fehlaromen provozieren? Ich hab mir mal ein Top-Pils versaut, weil die untergärige Hefe bei zu hoher Temperatur zugegeben wurde. Das Ergebnis war ein Geschmack so wie es beim Zahnarzt riecht und auch nach Lagerung nicht loszuwerden...
Untergärige Starter bei Zimmertemperatur sind was schlimmes...
Ich kippe das obere grundsätzlich ab und verwende nur den sedimentierten Teil. Wenn der Überstand noch sehr trüb ist, dann hebe ich denn auf und lasse etwas weiter sedimentieren, um den dann paar Stunden später zuzugeben. Mag sein, dass die aktivsten Zellen noch in der Schwebe sind. Das Sediment genügt aber auch und ich habe kein Problem mit Fehlaroma, welches man sich aus überzogener Sparsamkeit einschleppt.

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#14

Beitrag von djmoehre »

Bierwisch hat geschrieben: Und vergesst doch bitte mal die Mär mit dem Kosten - ja natürlich schmeckt das Zeug grauslig, aber es soll euch zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht schmecken, sondern der Hefe.
Ja aber später im fertigen Bier soll es mir dann doch schmecken? Da komme ich nicht mit.
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#15

Beitrag von Boludo »

Meine Starter haben auch keine Zeit zu sedimentieren, ich füttere sie bis zum Schluß und geb sie komplett zu, während sie noch richtig aktiv sind.
Wenn ich da abdekantiere, dann werf ich wirklich die besten Hefezellen weg.

Zum Geschmack: Vergorenes Malzbier schmeckt eklig. Ich geb aber trotzdem ca 1,5 Liter davon auf 50 Liter Würze und da schmeckt man gar nichts. Und ich mach jede Wette, dass das niemand hier in einer Blindverkostung schmecken würde.


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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#16

Beitrag von HansMeiser »

Bei mir und wohl auch den meisten geht es nur um 20L Bier. Da mache ich das lieber nicht, ich denke das wäre eine Verhältnismäßigkeit, die man schmeckt.
Du musst ja den Überstand auch nicht direkt wegkippen sondern lässt den separat weiter sedimentieren und erntest dann ein 2. Mal.

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#17

Beitrag von djmoehre »

Boludo hat geschrieben: Zum Geschmack: Vergorenes Malzbier schmeckt eklig. Ich geb aber trotzdem ca 1,5 Liter davon auf 50 Liter Würze und da schmeckt man gar nichts. Und ich mach jede Wette, dass das niemand hier in einer Blindverkostung schmecken würde.


Stefan
Dieses Verhältnis funktioniert aber nur bei normaler Stammwürze und obergärig. Für meine 40l untergärig brauchte ich mindestens einen 3l Starter und da sieht das Verhältnis schon anders aus.
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#18

Beitrag von Bierwisch »

Blödsinn ist es trotzdem - zu warten, bis die aktiven und vitalen Zellen ihre Arbeit eingestellt haben, um die Halbtoten dann in die Würze zu kippen.

Aber mach ruhig, was Du für richtig hältst. Ich kann es nur nochmal unterstreichen - nicht das Sediment, sondern die trübe Brühe darüber enthält die Hefezellen, die man im Bier braucht.
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#19

Beitrag von Boludo »

Ich würd in dem Fall mit sehr hellem Malzextrakt arbeiten und alles zugeben.

Genau kenn ich mich nicht aus, aber z.B. bei Schneider wird für jeden Sud die Hefe extra frisch propagiert und das ist eine ganz dünne milchige Suppe, mit der da angestellt wird. Die geht ab wie Schmitts Katze. So was ähnliches hatten wir letztens von der Memminger Brauerei und die ist uns beinahe um die Ohren geflogen. Gute Hefe muss nicht unbedingt der dicke Bodensatz sein, aber bei untergärig sieht das vielleicht auch noch mal anders aus.

Aber wenn Deine Hefe gut ankam und die Gärung nicht stockt, dann kann Deine Vorgehensweise ja nicht so verkehrt sein.


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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#20

Beitrag von HansMeiser »

@Bierwisch
Ja, mag sein dass dort das Verhältnis der lebenden Zellen besser ist. Es gibt aber nicht nur tot und lebend. Im Interesse eines fehlerfreien Geschmacks verzichte ich darauf. Ich muss mir nicht zwingend was grausliches in den Sud kippen, nur um paar Zellen mehr zu haben, die man eventuell gar nicht benötigt.
Ich setze den Starter zeitig genug an, da ist das sedimentieren kein Problem. Abgesunkene Zellen sind nicht automatisch tot.
Ich würde denken auch bei dir verhält sich die Gärung nicht viel anders, wenn du nur das Sediment verwendest. Möglicherweise ist aber geschmacklich was zu merken.
Muss jeder für sich entscheiden, wie er es für richtig hält.

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#21

Beitrag von aegir »

Bierwisch hat geschrieben: Ich bleibe dabei - die aktivsten und vitalsten Zellen kippt ihr nicht in die Würze, sondern ins Klo und die halbtoten, sedimentierten Zellen müssen dann euer Bier herstellen.
Die Hefe mutiert immer in mehr und in weniger sedimentierende Zellen. Wenn man den Starter ganz durchgaeren laesst, ist also nicht die Hefe in Schwebe unbedingt aktiver.
Wenn mans wirklich gut mit der Hefe meint, sollte man auch mit Sauerstoff belueften. Mit Ruehren oder Schuetteln bringt man nur etwa 60% von dem Sauerstoff ins Bier oder Starter, den die Hefe gerne haette. Mehr ist in unserer Luft einfach nicht drin.

Gruss Hotte
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#22

Beitrag von Dave1987 »

Boludo hat geschrieben:Meine Starter haben auch keine Zeit zu sedimentieren, ich füttere sie bis zum Schluß und geb sie komplett zu, während sie noch richtig aktiv sind.
Wenn ich da abdekantiere, dann werf ich wirklich die besten Hefezellen weg.

Zum Geschmack: Vergorenes Malzbier schmeckt eklig. Ich geb aber trotzdem ca 1,5 Liter davon auf 50 Liter Würze und da schmeckt man gar nichts. Und ich mach jede Wette, dass das niemand hier in einer Blindverkostung schmecken würde.


Stefan
Das Pils ist mit das aufwendigste Bier das man herstellen kann und man schmeckt jeden kleinsten Fehler. Man stellt sein Wasser auf 0 RA ein, schaut das kein großer Sauerstoffeintrag während der Heißphasen stattfindet und überwacht penibel die Gärtemperaturen. Und die ganze Vorsicht nur um am Ende den kompletten Starter, der grausig schmeckt, in meine gute Würze zu schmeißen? Nicht mit mir! :Bigsmile
Am Ende kann ja jeder machen was er will, soll ja an dieser Stelle auch kein Vorwurf sein, aber das halte ich für keine tolle Idee. Mag sein das es bei IPA´s, dunklen Bieren und anderen kräftigen Bieren nicht rausschmeckt, aber bei Pils wäre ich da doch sehr vorsichtig. Aber ich muss auch zugeben, das ich bis jetzt keine Starter (außer bei Weizenbieren) gemacht habe. Allerdings hatte ich da mit den "halbtoten" Hefezellen in den gekauften Flaschen noch nie ein Problem. Und die stehen ja bekanntlich auch mehrere Wochen im warmen Laden rum.
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#23

Beitrag von Boludo »

Ich hab erst ein mal ein Pils gemacht und da hatte ich einen dicken Batzen Hefe direkt aus der Brauerei.
Meiner Meinung nach in dem Fall das allerbeste, aber natürlich kommt da nicht jeder ran.

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#24

Beitrag von Johnny H »

Ich habe schon mal mit etwa 1l Starter inkl. eines Großteils der überstehenden, recht trüben Brühe etwa 20l böhmisches Pils angestellt. Der Starter aus hellem DME war mehrere Tage alt, und ganz wohl war mir nicht bei dem Gedanken, alles in den Sud zu kippen - der Geruch war nicht sehr angenehm etc.

Das böhmische Pils war super, eher sogar fast eine Spur zu schlank. Zuviel Flüssigkeit? Von einem Fehlgeschmack durch den Starter keine Spur!

Beim nächsten Versuch werde ich genauso verfahren.

Da scheint doch vieles Glaubensfrage zu sein, bzw. im Falle eines Fehlgeschmacks scheint es darauf anzukommen, wie genau mit dem Starter verfahren wurde (wurde z.B. Malzbier verwendet? wie alt war der Starter? unter welchen Bedingungen wurde hergeführt? etc.)
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#25

Beitrag von cyme »

Zuviel würde ich auf den Geschmack eines Starters ohnehin nicht geben. Welches Bier (UG noch dazu) schmeckt schon lecker nach 24h mit Unmengen Hefe in der Schwebe?
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#26

Beitrag von HansMeiser »

naja, ist vielleicht nicht ganz vergleichbar. Ein unreifes Bier ist nicht das selbe wie eines das schmeckt wie bei Oma unterm Arm... oder in meinem Fall nach Zahnarzt... ;)
Aber soll jeder machen wie er will.

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#27

Beitrag von Boludo »

Einen Starter, der nach Zahnarzt schmeckt, würd ich entsorgen.

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#28

Beitrag von HansMeiser »

nein, bitte alles lesen. Das "Zahnarztbier" war eines, dass bei zu hohen Temperaturen angestellt wurde. Der Starter war von der Menge her groß und aktiv und legte sofort los. Temperatur der Würze war aber noch zu hoch und damit wurde der Sud versaut. Hefe war eine Diamond Lager. Der Starter an sich war damals ok.

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#29

Beitrag von djmoehre »

Dave1987 hat geschrieben: Das Pils ist mit das aufwendigste Bier das man herstellen kann und man schmeckt jeden kleinsten Fehler. Man stellt sein Wasser auf 0 RA ein, schaut das kein großer Sauerstoffeintrag während der Heißphasen stattfindet und überwacht penibel die Gärtemperaturen. Und die ganze Vorsicht nur um am Ende den kompletten Starter, der grausig schmeckt, in meine gute Würze zu schmeißen? Nicht mit mir! :Bigsmile
Am Ende kann ja jeder machen was er will, soll ja an dieser Stelle auch kein Vorwurf sein, aber das halte ich für keine tolle Idee. Mag sein das es bei IPA´s, dunklen Bieren und anderen kräftigen Bieren nicht rausschmeckt, aber bei Pils wäre ich da doch sehr vorsichtig. Aber ich muss auch zugeben, das ich bis jetzt keine Starter (außer bei Weizenbieren) gemacht habe. Allerdings hatte ich da mit den "halbtoten" Hefezellen in den gekauften Flaschen noch nie ein Problem. Und die stehen ja bekanntlich auch mehrere Wochen im warmen Laden rum.
:thumbup :thumbup :thumbup :thumbup :thumbup

Genau mein reden. Seit doch nicht so auf den "einen wahren Weg " eingefahren. Bei einem IPA Kippe ich auch den ganzen Starter rein. Aber meine Doku zeigt hier nun mal ein Pils.
Es gibt nichts schlimmeres als dese "hab ich schon immer so gemacht" Denkweise. Differenzieren ist angesagt.

So, und nun eine Bitte: Back to Topic ! :Drink :Drink :Drink
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#30

Beitrag von DerDennis »

Oh, ein Hefestarter-Thread! Da kann ich auch was beisteuern. :Wink

Ein Starter ist nur dann gut für ein Pils, wenn er sich gerade im oft zitierten "Hochkräusen-Stadium" befindet, denn nur dann kann er ein schnellstmögliches Ankommen bewirken. Dazu ist es zwingend erforderlich, dass die Hefe (und zwar ein Großteil) in Schwebe ist. Insofern lässt sich nicht vermeiden, die Starterflüssigkeit mit zuzugeben.

Ich mache das auch so, wobei ich auch sedimentieren lasse und das verbrauchte Malzbier abgieße, wobei die letzte "Fütterung" (mit Trockenmalzextrakt oder verdünnter Würze) vor dem Anstellen dann vom Volumen her so bemessen ist, dass die Hefe einfach gnadenlos überschäumen würde, das verhindere ich aber effektiv, indem ich sie gleichzeitig langsam auf etwas unter Anstelltemperatur abkühle (das dauert bei 2-3 Litern im Gärkühlschrank ca 1-2h, also langsam genug um die Hefe nicht zu verärgern). Das Resultat ist dann ein kalt geführter Starter mit reichlich aktiver Hefe, den ich bedenkenlos auf die kühle Würze loslassen kann.

Bei einem belüfteten, untergärigen Malzbier-Starter mit mehren Litern Volumen, der mehrere Tage bei >20°C gerührt wurde, ist das eine andere Sache, da würde ich evtl. auch nochmal drüber nachdenken ob das in ein helles Bier gehört. :Smile

Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#31

Beitrag von djmoehre »

So, hier ist ein Update.

Nach 40Stunden sieht es im Gärfaß so aus:
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#32

Beitrag von djmoehre »

DerDennis hat geschrieben:Dazu ist es zwingend erforderlich, dass die Hefe (und zwar ein Großteil) in Schwebe ist. Insofern lässt sich nicht vermeiden, die Starterflüssigkeit mit zuzugeben.

Ich mache das auch so, wobei ich auch sedimentieren lasse und das verbrauchte Malzbier abgieße, wobei die letzte "Fütterung" (mit Trockenmalzextrakt oder verdünnter Würze) vor dem Anstellen dann vom Volumen her so bemessen ist, dass die Hefe einfach gnadenlos überschäumen würde, ..

Grüße
Da komme ich nicht mit. Du sagst, dass Du das auch so machst, den ganzen Starter rein zu kippen und dann sagst Du, dass Du vorher sedimentieren lässt und abgießt? :puzz

Na was denn nun?
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#33

Beitrag von Boludo »

Ich möcht ja jetzt nicht stänkern, aber für 40h sieht das nicht gerade sehr berühmt aus.
Hast Du zufällig das falsche Bild hochgeladen? Sieht irgend wie aus wie weiter oben.

Untergäriges Bier mach ich persönlich nur noch mit einem dicken Batzen Hefe aus der Brauerei, dann muss man auch nicht 4 Wochen warten, bis das fertig ist.


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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#34

Beitrag von djmoehre »

Boludo hat geschrieben:Ich möcht ja jetzt nicht stänkern, aber für 40h sieht das nicht gerade sehr berühmt aus.
Untergäriges Bier mach ich persönlich nur noch mit einem dicken Batzen Hefe aus der Brauerei, dann muss man auch nicht 4 Wochen warten, bis das fertig ist.

Stefan
10 Grad Celsius im Sud (nicht Umgebungstemperatur). Dafür bin ich zufrieden. Von 11,8Plato auf 10,4 Plato. Ist nicht die Welt aber es tut sich was.

Aber bekanntlich gilt: Hinten kackt die Ente. :Bigsmile
Wer reden weiter, wenn ich weiß wie lange es gedauert hat und welcher EVG erreicht wurde.
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#35

Beitrag von Tyrion »

Sieht nach 40 Stunden schon wesentlich besser aus, als meine 22 Liter Pils, die ich am Donnerstag mit 2 Päckchen Gozdawa Czech Pils angestellt habe. Da sah es erst einen Tag später so aus. :redhead
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#36

Beitrag von Boludo »

Aber das ist doch genau das selbe Bild wie im Eingangspost von gestern :Grübel

Stefan
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#37

Beitrag von djmoehre »

Boludo hat geschrieben:Aber das ist doch genau das selbe Bild wie im Eingangspost von gestern :Grübel

Stefan
Ich führe die Geschichte doch im Eingangspost weiter. Dort steht doch über dem Bild "Update vom 09.12."

Es macht ja keinen Sinn, das eigentliche Thema in mitten dieser Hefestarterdiskussion weiter zu führen.
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#38

Beitrag von FrankIbb »

Ist auch das Gleiche. Er hat den Anfangspost editiert und das Update angefügt :Greets :Bigsmile
Gruß,
Frank
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#39

Beitrag von Boludo »

Jaja, ihr habt ja Recht. :redhead
Viel Erfolg wünsch ich auf jeden Fall schon mal!

Stefan
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Corvus
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#40

Beitrag von Corvus »

djmoehre hat geschrieben:
DerDennis hat geschrieben:Dazu ist es zwingend erforderlich, dass die Hefe (und zwar ein Großteil) in Schwebe ist. Insofern lässt sich nicht vermeiden, die Starterflüssigkeit mit zuzugeben.

Ich mache das auch so, wobei ich auch sedimentieren lasse und das verbrauchte Malzbier abgieße, wobei die letzte "Fütterung" (mit Trockenmalzextrakt oder verdünnter Würze) vor dem Anstellen dann vom Volumen her so bemessen ist, dass die Hefe einfach gnadenlos überschäumen würde, ..

Grüße
Da komme ich nicht mit. Du sagst, dass Du das auch so machst, den ganzen Starter rein zu kippen und dann sagst Du, dass Du vorher sedimentieren lässt und abgießt? :puzz

Na was denn nun?
Hi Maddin,

ich verstehe Dennis so, dass er das Malzbier immer abschüttet und die Hefe zum Schluss mit Extrakt/verd. Würze noch einmal richtig anfeuert (bei Gärtemperatur) und dann mit dem kompletten Starter Zeug gibt.
Das Thema Starter ist interessant, da auch kontrovers diskutiert. Da es hier eher OT ist, wäre das ja an anderer Stelle noch einmal spannend.
Ich wünsche Dir für Dein Pils viel Erfolg.
LG
Andreas
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#41

Beitrag von Brockmann24 »

Ich habe mal eine Frage zum Saazer Hopfen: Wieviel Saazer hast du auf wieviel Liter fertiges Bier genommen? Hintergrund meiner Frage ist, dass ich ein Klosterbier mit 30 g Saazer und 45 g Spalter Select in der Reife habe, und zur Zeit ist der Saazer so dominant im Geschmack und im Aroma, dass man kaum was anderes schmeckt.
Gruß von der Mosel
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#42

Beitrag von djmoehre »

Das könnte gut sein Andreas. Aber ich habe nichts anderes gemacht außer das ich kein Malzbier sondern Eine Würze aus Trockenmalzextrakt hergestellt habe.
Grüße
Maddin
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#43

Beitrag von DerDennis »

djmoehre hat geschrieben:
DerDennis hat geschrieben:Dazu ist es zwingend erforderlich, dass die Hefe (und zwar ein Großteil) in Schwebe ist. Insofern lässt sich nicht vermeiden, die Starterflüssigkeit mit zuzugeben.

Ich mache das auch so, wobei ich auch sedimentieren lasse und das verbrauchte Malzbier abgieße, wobei die letzte "Fütterung" (mit Trockenmalzextrakt oder verdünnter Würze) vor dem Anstellen dann vom Volumen her so bemessen ist, dass die Hefe einfach gnadenlos überschäumen würde, ..

Grüße
Da komme ich nicht mit. Du sagst, dass Du das auch so machst, den ganzen Starter rein zu kippen und dann sagst Du, dass Du vorher sedimentieren lässt und abgießt? :puzz

Na was denn nun?
Na das was ich geschrieben hab.
Mit Malzbier über mehrere Tage anfüttern (incl. Abgießen), aber am Schluss mit Würze oder Trockenmalzextrakt "in Schwung bringen" aber dann nicht mehr abgießen. Abgießen kann man nur, wenn sich die Hefe schlafen gelegt hat. Schlafende Hefe ist nicht ideal fürs Anstellen, sondern Hefe im Hochkräusen-Stadium ist ideal fürs Anstellen. Ich bringe die Hefe ins Hochkräusen-Stadium, bevor ich anstelle. Damit ich kein bei 20°C vergorenes Malzbier mit reinkippen muss, wird das Malzbier im letzten Schritt - beim "in-Schwung-Bringen" - durch "echte" Würze und passende Temperaturen ersetzt.

Kapiert? :Smile

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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#44

Beitrag von djmoehre »

Brockmann24 hat geschrieben:Ich habe mal eine Frage zum Saazer Hopfen: Wieviel Saazer hast du auf wieviel Liter fertiges Bier genommen? Hintergrund meiner Frage ist, dass ich ein Klosterbier mit 30 g Saazer und 45 g Spalter Select in der Reife habe, und zur Zeit ist der Saazer so dominant im Geschmack und im Aroma, dass man kaum was anderes schmeckt.
Ich habe für 39l fertiges Bier folgende Mengen zu folgenden Zeitpunkten zugegeben:

79g in die Vorderwürze, dann Kochzeit 85min.
40g 15 Minuten vor Kochende
34g in den Whirlpool, die Nachisomerisierungszeit bei meiner Anlage ist ca. 10 min.
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#45

Beitrag von djmoehre »

DerDennis hat geschrieben:
djmoehre hat geschrieben:
DerDennis hat geschrieben:Dazu ist es zwingend erforderlich, dass die Hefe (und zwar ein Großteil) in Schwebe ist. Insofern lässt sich nicht vermeiden, die Starterflüssigkeit mit zuzugeben.

Ich mache das auch so, wobei ich auch sedimentieren lasse und das verbrauchte Malzbier abgieße, wobei die letzte "Fütterung" (mit Trockenmalzextrakt oder verdünnter Würze) vor dem Anstellen dann vom Volumen her so bemessen ist, dass die Hefe einfach gnadenlos überschäumen würde, ..

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Na was denn nun?
Na das was ich geschrieben hab.
Mit Malzbier über mehrere Tage anfüttern (incl. Abgießen), aber am Schluss mit Würze oder Trockenmalzextrakt "in Schwung bringen" aber dann nicht mehr abgießen. Abgießen kann man nur, wenn sich die Hefe schlafen gelegt hat. Schlafende Hefe ist nicht ideal fürs Anstellen, sondern Hefe im Hochkräusen-Stadium ist ideal fürs Anstellen. Ich bringe die Hefe ins Hochkräusen-Stadium, bevor ich anstelle. Damit ich kein bei 20°C vergorenes Malzbier mit reinkippen muss, wird das Malzbier im letzten Schritt - beim "in-Schwung-Bringen" - durch "echte" Würze und passende Temperaturen ersetzt.

Kapiert? :Smile

Grüße
Ja, kapiert. Ich habe es nur zunächst nicht kapiert,da ich dachte, du machst das anders als ich. Tatsächlich habe ich es aber exakt genau so gemacht. Nur nehme ich kein Malzbier sondern Trockenmalzextrakt. Die letzte Runde vor dem Anstellen habe ich dann mit der original Würze bei 10C gemacht, da das Gärfaß eh noch kühlen musste. Dann, als der Starter in voller Fahrt war, alles rein.
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#46

Beitrag von djmoehre »

Läuft doch.....
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Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#47

Beitrag von djmoehre »

Kurzes Update: heute, nach 11 Tagen ist der Restextrakt bei 3,8P. Es blubbert langsam deutlich weniger. Mit Sicherheit geht da noch etwas, allerdings werden die letzten Meter wohl sehr hart werden. :puzz
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#48

Beitrag von Bronkhorst »

Du könntest doch auf den letzten Metern ein bißchen mit der Temperatur hoch gehen. So 1-3 °C mehr. Soviel ich weiß, werden auch bei etwas höherer Temperatur in dieser Phase keine unerwünschte Aromen durch die Hefe erzeugt.
Dann ist das Ziel vielleicht schneller erreicht :Smile

Gruß und viel Erfolg

Jens
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#49

Beitrag von djmoehre »

Das passiert gerade automatisch, da es bei uns gerade 15C draußen ist. Jetzt könnte ich die Heizung aus der Truhe ausbauen und wieder auf Kühlung umschalten oder einfach nix tun. Und nix tun kann ich ziemlich gut. :Bigsmile
Grüße
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Re: Die Fotolovestory vom klassischen böhmisches Pils

#50

Beitrag von Bronkhorst »

Da ist der Diacetylabbau quasi inklusive.
Nix tun kann an der richtigen Stelle als Geduld ausgelegt werden, und Geduld soll eine Tugend des Brauers sein!
Also sei tugendhaft :thumbsup

Jens
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