Splitsud råøl mit Kveik
Verfasst: Freitag 14. Juli 2017, 16:22
Servus,
jetzt gibt es auch von mir mal eine "Braudoku", wobei ihr nicht mein übliches Vorgehen, sondern was ganz spezielles zu sehen bekommt. Vor kurzem hat sailedaway uns ja netter weise aus Norwegen Kveik-Proben zukommen lassen, dafür hier nochmal herzlichen Dank! Das war Aufhänger für meinen Splitsud, ein råøl. Das ist ein rohes, also nicht gekochtes, Bier, welches in Norwegen gebraut wird. Als Hefe kommt dabei Kveik zum Einsatz, also Hefe, die der Brauer immer wieder verwendet und die aus alten Zeiten vor der Reinzucht stammt. Das Rezept habe ich selber entwickelt, aber habe mich aber grob an den Informationen auf folgenden Seiten orientiert:
http://www.garshol.priv.no/blog/
http://wiki.øl.co/index.php/Kveik
http://www.brewingnordic.com/
https://kveikworldorder.wordpress.com/
Auf dem Blog von Lars Garshol finden sich einige Informationen, die ich in diesem Bier versucht habe zu einem Rezept zu verbinden.
Ziel war es, ein rohes Bier herzustellen, bei dem ein Teil der Vorderwürze mit Hopfen gekocht wird, aus "antimikrobiellen" Gründen.
Zutaten waren:
Schüttung:
4,75 kg Pale Ale Malz
0,25 kg CaraHell
Wacholder:
50 g junge, kleine Zweige, gesammelt ohne Beeren
Hopfen:
10 g 14% AA Hallertauer Magnum
Hefe:
ca. 7 mL dicke Hefesuspension Framgarden von sailedaway
1/2 Röhrchen Yeast Bay Sigmund's Voss Kveik
Gemaischt wurde in der Kühlbox, Temperaturerhöhung durch Zubrühen von Wacholdertee(20 L HG, 6 L NG, wegen nem Rechenfehler):
60 min @ 68 °C
15 min @ 72 °C
10 min Läuterruhe @ 80 °C(aus "mikrobiologischen Gründen" habe ich so hoch erwärmt)
zuerst wurde ein Wacholdertee gekocht (insgesamt wurden es noch 26 L):
währenddessen wurde geschrotet:
Als der Tee kocht, wurde er abgestellt und abkühlen gelassen:
Einmaischen:
Einmaischbier (übrigens aus Malzextrakt gebraut, weil da ja so viel drüber geschrieben wurde in letzter Zeit):
Der Wacholdertee ist irgendwie fast lila:
Jodprobe passt:
Dann wurde geläutert, in einen 30 L Eimer, um die Vorderwürze zu mischen und zu homogenisieren, bevor sie später aufgeteilt wurde:
der Hopfen
wurde in 3,5 L Würze mit 11°P für 30 min gekocht:
Von den hinterher übrigen 3 L wurden je 0,5 L für einen Starter verwendet, der Rest kam gleich in den 30 L Bottich und wurde vorsichtig eingerührt.
nachdem also alle Bestandteile des Biers zusammen im 30 L-Eimer waren(Stammwürze üb. 13,5 °P), wurde aufgeteilt in meine praktischen 12L-Kanister:
die Kanister kamen in den Gärschrank um über Nacht auf Anstelltemperatur zu kommen:
die 2 x 0,5 L wurden in den Schrank gestellt und mit der Hefe versetzt, als "Starter". Das ist nicht meine normale Vorgehensweise, ich habe aber nur 1 Magnetrührer und im original wird's ja auch so gemacht...
Zur Gärführung: 24 h wurde bei 30 °C geführt(Thermometer aussen am Gefäß, also real wohl eher 32 °C), nach 24 h wurde Temperatursteuerung ausgeschaltet (effektiv trotzdem nochmal 24 h bei 30 °C)
So, wer dachte, dass was bis jetzt passiert ist, neu war, der wird jetzt sein wahres Wunder erleben. Denn der Zeitstrahl, auf dem die Gärung abläuft, ist der Hammer:
Dienstag, 23:45 Uhr: Brautag fertig, "Starter" angestellt, Bier im Gärschrank
Mittwoch, 07:00 Uhr: Der Schrank mit dem Starter riecht schwer hefig, jedoch sieht der Starter ganz schön tot aus. Naja, denk ich mir, musst ja fast anstellen, mangels alternative und Refraktometer. Leicht mulmig is mir schon dabei, die Würze jetzt bei 30 °C stehen zu lassen und unsicher zu sein, ob das mit der Hefe was ist.
Mittwoch, 18:00 Uhr: Das Zimmer mit dem Gärschrank riecht hervorragend blumig und hefig, die Gärspünde blubbern wie ich es noch nie erlebt hab. War der Starter also innerhalb von 7 h durchvergoren... krass.
Donnerstag, 07:00 Uhr: Voss ist quasi durch, blubbert kaum noch.
Freitag, 07:00 Uhr: auf Framgarden ist jetzt auch durch, Was das blubbern angeht
Naja, was das Ergebniss angeht werde ich auf jeden Fall berichten, ich bin schon gespannt! Danke nochmal an sailedaway für die Hefe!
Liebe Grüße,
Viktor
Edit: Bilder drehen
jetzt gibt es auch von mir mal eine "Braudoku", wobei ihr nicht mein übliches Vorgehen, sondern was ganz spezielles zu sehen bekommt. Vor kurzem hat sailedaway uns ja netter weise aus Norwegen Kveik-Proben zukommen lassen, dafür hier nochmal herzlichen Dank! Das war Aufhänger für meinen Splitsud, ein råøl. Das ist ein rohes, also nicht gekochtes, Bier, welches in Norwegen gebraut wird. Als Hefe kommt dabei Kveik zum Einsatz, also Hefe, die der Brauer immer wieder verwendet und die aus alten Zeiten vor der Reinzucht stammt. Das Rezept habe ich selber entwickelt, aber habe mich aber grob an den Informationen auf folgenden Seiten orientiert:
http://www.garshol.priv.no/blog/
http://wiki.øl.co/index.php/Kveik
http://www.brewingnordic.com/
https://kveikworldorder.wordpress.com/
Auf dem Blog von Lars Garshol finden sich einige Informationen, die ich in diesem Bier versucht habe zu einem Rezept zu verbinden.
Ziel war es, ein rohes Bier herzustellen, bei dem ein Teil der Vorderwürze mit Hopfen gekocht wird, aus "antimikrobiellen" Gründen.
Zutaten waren:
Schüttung:
4,75 kg Pale Ale Malz
0,25 kg CaraHell
Wacholder:
50 g junge, kleine Zweige, gesammelt ohne Beeren
Hopfen:
10 g 14% AA Hallertauer Magnum
Hefe:
ca. 7 mL dicke Hefesuspension Framgarden von sailedaway
1/2 Röhrchen Yeast Bay Sigmund's Voss Kveik
Gemaischt wurde in der Kühlbox, Temperaturerhöhung durch Zubrühen von Wacholdertee(20 L HG, 6 L NG, wegen nem Rechenfehler):
60 min @ 68 °C
15 min @ 72 °C
10 min Läuterruhe @ 80 °C(aus "mikrobiologischen Gründen" habe ich so hoch erwärmt)
zuerst wurde ein Wacholdertee gekocht (insgesamt wurden es noch 26 L):
währenddessen wurde geschrotet:
Als der Tee kocht, wurde er abgestellt und abkühlen gelassen:
Einmaischen:
Einmaischbier (übrigens aus Malzextrakt gebraut, weil da ja so viel drüber geschrieben wurde in letzter Zeit):
Der Wacholdertee ist irgendwie fast lila:
Jodprobe passt:
Dann wurde geläutert, in einen 30 L Eimer, um die Vorderwürze zu mischen und zu homogenisieren, bevor sie später aufgeteilt wurde:
der Hopfen
wurde in 3,5 L Würze mit 11°P für 30 min gekocht:
Von den hinterher übrigen 3 L wurden je 0,5 L für einen Starter verwendet, der Rest kam gleich in den 30 L Bottich und wurde vorsichtig eingerührt.
nachdem also alle Bestandteile des Biers zusammen im 30 L-Eimer waren(Stammwürze üb. 13,5 °P), wurde aufgeteilt in meine praktischen 12L-Kanister:
die Kanister kamen in den Gärschrank um über Nacht auf Anstelltemperatur zu kommen:
die 2 x 0,5 L wurden in den Schrank gestellt und mit der Hefe versetzt, als "Starter". Das ist nicht meine normale Vorgehensweise, ich habe aber nur 1 Magnetrührer und im original wird's ja auch so gemacht...
Zur Gärführung: 24 h wurde bei 30 °C geführt(Thermometer aussen am Gefäß, also real wohl eher 32 °C), nach 24 h wurde Temperatursteuerung ausgeschaltet (effektiv trotzdem nochmal 24 h bei 30 °C)
So, wer dachte, dass was bis jetzt passiert ist, neu war, der wird jetzt sein wahres Wunder erleben. Denn der Zeitstrahl, auf dem die Gärung abläuft, ist der Hammer:
Dienstag, 23:45 Uhr: Brautag fertig, "Starter" angestellt, Bier im Gärschrank
Mittwoch, 07:00 Uhr: Der Schrank mit dem Starter riecht schwer hefig, jedoch sieht der Starter ganz schön tot aus. Naja, denk ich mir, musst ja fast anstellen, mangels alternative und Refraktometer. Leicht mulmig is mir schon dabei, die Würze jetzt bei 30 °C stehen zu lassen und unsicher zu sein, ob das mit der Hefe was ist.
Mittwoch, 18:00 Uhr: Das Zimmer mit dem Gärschrank riecht hervorragend blumig und hefig, die Gärspünde blubbern wie ich es noch nie erlebt hab. War der Starter also innerhalb von 7 h durchvergoren... krass.
Donnerstag, 07:00 Uhr: Voss ist quasi durch, blubbert kaum noch.
Freitag, 07:00 Uhr: auf Framgarden ist jetzt auch durch, Was das blubbern angeht
Naja, was das Ergebniss angeht werde ich auf jeden Fall berichten, ich bin schon gespannt! Danke nochmal an sailedaway für die Hefe!
Liebe Grüße,
Viktor
Edit: Bilder drehen