Braudoku Weizenbock Sud #12
Verfasst: Sonntag 3. September 2017, 11:06
Hallo,
wie im "Rezeptfindungs" Fred angekündigt, schreib ich aus Spaß an der Freude mal wieder eine Braudoku, und unterlege die mit ein paar Bildern. Gebraut werden sollte mein erstes eigenes Rezept. Es sollte ein Weizenbock sein, der so schmecken soll wie jener von der Schönbucher Brauerei aus Böblingen / Württemberg. Mangels Erfahrung wird es sicher etwas ein Schuss ins Blaue sein, aber ein paar Nutzer haben ja auch schon über die Schüttung geschaut, und meinten, das könnte so hinkommen. Habe das Rezept in letzter Minute nochmal angepasst, den Weizenhell und PiMa reduziert, und das WiMa hochgeschraubt. Schau mer mal.
4 Flaschen Gutmann mit Karamalz und Nährsalzen sind seit Dienstag angestellt und gären verhältnismäßig langsam. Ich hoffe der Starter macht mir Spaß. Im Moment riecht er nach faulen Eiern, aber das ist bei der Gärung ja nicht so un normal. Hoffe ich.
Eckdaten:
"Bockiger Michel"
Menge: 35l
Stw: 16,5 °P
Bittere: 16 IBU
Farbe: 18 EBC
Co2: 6g/l
Hefe: Gutmann
Hopfen: Mittelfrüh
Weizenhell: 35%
PiMa: 30%
Weizendunkel: 15%
WiMa: 18%
WeizenCara: 2%
So denn, das Rezept vom Brauhelfer in das BrauKontrollSystem importiert und die Anlage aufgebaut. Erschreckenderweise, habe ich vergessen die Einmaischtemperatur anzugeben, weswegen ich entschied manuell den Topf solange an zulassen, bis die 45° Einmaischtemperatur erreicht sind, um dann dann mittels BKS die Rasten weiterhin automatisch zu fahren. Habe 47° erreicht, und dachte durch die Schüttung dürfte es gut auf ca 45° kommen. Da die Hitze ja nach nachläuft, waren dann aber schneller als mir lieb war 50° trotz Einmaischen auf dem Display, und es wollte nicht runtergehen. Entschied mich dann, dies als 1. Rast statt den 45° zu nehmen. Macht nix, ist auch ok. Unter den metallischen Klängen der neuen Eisbrecher CD entspannten wir uns erstmal.
Plötzlich kommt meine Frau mit Grillsachen daher, und wir waren gerade am Anfang der letzten Rast. Puh, also schnell den Grill angemacht, und während dem Essen ganz gemütlich auf das BKS geblickt und den Sud überwacht.
So denn, dann ging es ans Läutern. Ich habe meistens eine schlechte Sudhausausbeute wenn Weizenmalz im Spiel ist. Habe darum auch noch kurz vor dem Brauen das Weizenmalz auf knapp 50% reduziert. Dank diesem tollen Forum, habe ich haber seit dem letzten Läuter-Desaster einiges dazu gelernt, und so lief es überraschenderweise gaaanz gemütlich und super. Kam am Ende mit den Nachgüssen kaum nach. Ich habe bis zu diesem Desaster (glaub der 8.Sud oder so) den Hahn beim Läutern immer ganz geöffnet, und es dauerte oft Stundenlang. Glaube der Nutzer "Gulp" empfahl mir (nochmal danke an der Stelle), ich solle doch 2-3 x vorschießen lassen, und dann mit nicht ganz geöffnetem Hahn etwas weniger aber stetig zu läutern. So tue ich das sehr erfolgreich, diesmal sogar beim Weizen.
Eine kurze Prüfung der Würze ergab das Ergebnis von 23 Brix, da muss also noch einiges geläutert werden. 16,5°P brauche ich, dann geh ich sicherheitshalber mal nur auf 15 Brix runter. So wurde es gemacht, und am Ende hatten wir 43l im Kessel. Im Läuterbottich war immer noch einiges an Nachguss drin. Das war bei mir noch nie so, und daher überlegte ich, was damit machen? Habe dann einfach mal insgesamt 5L rauslassen, und dachte mir, das eignet sich gut für Hefenvermehrung oder hinterher zum verdünnen.
Kommen wir etwa über 35l? Das wäre ja fantastisch. Aber wird ja noch gekocht, also los. Hendi aufgedreht bis es gekocht hat, Hopfen rein, Uhr an. Warten. Wir haben die Zeit genutzt um unsere Kartenspielfähigkeiten zu verbessern, und erzeugten ein paar Flaschen Leergut.
Gerade wollte ich die Würze vollgas in mein Fass lassen, und mit der Hand am Griff fiel mir ein: Vielleicht dreh ich mal den Whirlpool noch an :-). Klappt fast immer gut. Schönes Bild.
Die fertige Würze war im Fass. Ein kurzer Check ergab 31,5L und 18 Brix. Gut, dass ich noch die Restflüssigkeit vom Läutern übrig habe. Diese hatte 6 Brix. Ein bisschen angetrunken und Müde, habe ich mich einfach nach Bauchgefühl an die 16,5P Ziel Stammwürze rangetastet. Mein Brauhelfer fragte, ob man nicht lieber Wasser nehmen sollte. Ich dachte es wäre die bessere Wahl diese Nachgusswürze zu nehmen. Interessanterweise war es dann genau die Menge Nachguss, die uns exakt auf 16,8 Brix und damit 16,5P brachten. So sind jetzt fast 37L im Fass und kühlen gerade runter. Die Farbe ist aber arg dunkel. Komm ich da hinterher auf 16EBC? Ich weiß nicht so recht..
Nun konzentrierten wir uns wieder auf das Karten spielen und einer harten Dosis Schwermetall von den Mannen um Amon Amarth, denn es muss mehr Leergut produziert werden.
Fazit: Genialer und entspannter Brautag. Stammwürze perfekt getroffen, 2L mehr als geplant und meine Beste Sudhausausbeute bei einem Weizen mit 63%. Bei mir stellt sich schön langsam Routine ein, auch wenn manchmal noch Fragen im Kopf rumschwirren.
Jetzt muss das Bier nur noch gut schmecken. Ich hoffe das Rezept ist gelungen, und nach erfolgreichem Verkosten gibts Bilder.
Hoffe ihr hattet bis hierhin Spaß :-).
Micha
wie im "Rezeptfindungs" Fred angekündigt, schreib ich aus Spaß an der Freude mal wieder eine Braudoku, und unterlege die mit ein paar Bildern. Gebraut werden sollte mein erstes eigenes Rezept. Es sollte ein Weizenbock sein, der so schmecken soll wie jener von der Schönbucher Brauerei aus Böblingen / Württemberg. Mangels Erfahrung wird es sicher etwas ein Schuss ins Blaue sein, aber ein paar Nutzer haben ja auch schon über die Schüttung geschaut, und meinten, das könnte so hinkommen. Habe das Rezept in letzter Minute nochmal angepasst, den Weizenhell und PiMa reduziert, und das WiMa hochgeschraubt. Schau mer mal.
4 Flaschen Gutmann mit Karamalz und Nährsalzen sind seit Dienstag angestellt und gären verhältnismäßig langsam. Ich hoffe der Starter macht mir Spaß. Im Moment riecht er nach faulen Eiern, aber das ist bei der Gärung ja nicht so un normal. Hoffe ich.
Eckdaten:
"Bockiger Michel"
Menge: 35l
Stw: 16,5 °P
Bittere: 16 IBU
Farbe: 18 EBC
Co2: 6g/l
Hefe: Gutmann
Hopfen: Mittelfrüh
Weizenhell: 35%
PiMa: 30%
Weizendunkel: 15%
WiMa: 18%
WeizenCara: 2%
So denn, das Rezept vom Brauhelfer in das BrauKontrollSystem importiert und die Anlage aufgebaut. Erschreckenderweise, habe ich vergessen die Einmaischtemperatur anzugeben, weswegen ich entschied manuell den Topf solange an zulassen, bis die 45° Einmaischtemperatur erreicht sind, um dann dann mittels BKS die Rasten weiterhin automatisch zu fahren. Habe 47° erreicht, und dachte durch die Schüttung dürfte es gut auf ca 45° kommen. Da die Hitze ja nach nachläuft, waren dann aber schneller als mir lieb war 50° trotz Einmaischen auf dem Display, und es wollte nicht runtergehen. Entschied mich dann, dies als 1. Rast statt den 45° zu nehmen. Macht nix, ist auch ok. Unter den metallischen Klängen der neuen Eisbrecher CD entspannten wir uns erstmal.
Plötzlich kommt meine Frau mit Grillsachen daher, und wir waren gerade am Anfang der letzten Rast. Puh, also schnell den Grill angemacht, und während dem Essen ganz gemütlich auf das BKS geblickt und den Sud überwacht.
So denn, dann ging es ans Läutern. Ich habe meistens eine schlechte Sudhausausbeute wenn Weizenmalz im Spiel ist. Habe darum auch noch kurz vor dem Brauen das Weizenmalz auf knapp 50% reduziert. Dank diesem tollen Forum, habe ich haber seit dem letzten Läuter-Desaster einiges dazu gelernt, und so lief es überraschenderweise gaaanz gemütlich und super. Kam am Ende mit den Nachgüssen kaum nach. Ich habe bis zu diesem Desaster (glaub der 8.Sud oder so) den Hahn beim Läutern immer ganz geöffnet, und es dauerte oft Stundenlang. Glaube der Nutzer "Gulp" empfahl mir (nochmal danke an der Stelle), ich solle doch 2-3 x vorschießen lassen, und dann mit nicht ganz geöffnetem Hahn etwas weniger aber stetig zu läutern. So tue ich das sehr erfolgreich, diesmal sogar beim Weizen.
Eine kurze Prüfung der Würze ergab das Ergebnis von 23 Brix, da muss also noch einiges geläutert werden. 16,5°P brauche ich, dann geh ich sicherheitshalber mal nur auf 15 Brix runter. So wurde es gemacht, und am Ende hatten wir 43l im Kessel. Im Läuterbottich war immer noch einiges an Nachguss drin. Das war bei mir noch nie so, und daher überlegte ich, was damit machen? Habe dann einfach mal insgesamt 5L rauslassen, und dachte mir, das eignet sich gut für Hefenvermehrung oder hinterher zum verdünnen.
Kommen wir etwa über 35l? Das wäre ja fantastisch. Aber wird ja noch gekocht, also los. Hendi aufgedreht bis es gekocht hat, Hopfen rein, Uhr an. Warten. Wir haben die Zeit genutzt um unsere Kartenspielfähigkeiten zu verbessern, und erzeugten ein paar Flaschen Leergut.
Gerade wollte ich die Würze vollgas in mein Fass lassen, und mit der Hand am Griff fiel mir ein: Vielleicht dreh ich mal den Whirlpool noch an :-). Klappt fast immer gut. Schönes Bild.
Die fertige Würze war im Fass. Ein kurzer Check ergab 31,5L und 18 Brix. Gut, dass ich noch die Restflüssigkeit vom Läutern übrig habe. Diese hatte 6 Brix. Ein bisschen angetrunken und Müde, habe ich mich einfach nach Bauchgefühl an die 16,5P Ziel Stammwürze rangetastet. Mein Brauhelfer fragte, ob man nicht lieber Wasser nehmen sollte. Ich dachte es wäre die bessere Wahl diese Nachgusswürze zu nehmen. Interessanterweise war es dann genau die Menge Nachguss, die uns exakt auf 16,8 Brix und damit 16,5P brachten. So sind jetzt fast 37L im Fass und kühlen gerade runter. Die Farbe ist aber arg dunkel. Komm ich da hinterher auf 16EBC? Ich weiß nicht so recht..
Nun konzentrierten wir uns wieder auf das Karten spielen und einer harten Dosis Schwermetall von den Mannen um Amon Amarth, denn es muss mehr Leergut produziert werden.
Fazit: Genialer und entspannter Brautag. Stammwürze perfekt getroffen, 2L mehr als geplant und meine Beste Sudhausausbeute bei einem Weizen mit 63%. Bei mir stellt sich schön langsam Routine ein, auch wenn manchmal noch Fragen im Kopf rumschwirren.
Jetzt muss das Bier nur noch gut schmecken. Ich hoffe das Rezept ist gelungen, und nach erfolgreichem Verkosten gibts Bilder.
Hoffe ihr hattet bis hierhin Spaß :-).
Micha