Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hallo liebe Hobbybrauer,
gestern habe ich mich an etwas Lambic-ähnlichem versucht und möchte das hier mal teilen, weil die Maischearbeit durchaus ungewöhnlich war. ich habe mich orientiert nach dem "Turbid-Mash"-Verfahren im Buch "Wild Brews" von Jeff Sparrow. Man benötigt dabei 1,9 L Wasser pro 450g Malz für den Hauptguss. Generell werden die Rasten sehr dickflüssig gehalten, was die Menge an vergärbarem Zucker reduziert, damit die "wilden Jungs" auch noch was zum Knabbern haben.
Die Schüttung ist mit 60% Pilsener und 40% Weizenflocken einfach gehalten. Beim Hopfen habe ich auf einen Rest Cascade von 2014 zurückgegriffen, in der Hoffnung, dass da nicht mehr so viel Alphasäure drin ist. Der Hopfen war die ganze Zeit tiefgfroren, aber nicht vakuumiert. Gerochen hat er noch gut. Die Steuerung der Bittere ist dann natürlich nicht ganz einfach. Ich habe jetzt einfach mal angenommen, der Hopfen wäre frisch und bin im kleinen Brauhelfer auf 11 IBU gegangen. Die Würze war nach 2h Kochen dann auch nur leicht bitter.
Komplett zu einem trinkbarem Resultat spontan-zu-vergären, traue ich den Hefen und Bakterien nicht richtig zu, darum habe ich mit der S-33 angestellt und hoffe, dass nachdem der vergärbare Zucker weg ist, die Wildhefen und Bakterien auf den Schlehen aus meinem Garten weiter arbeiten. Damit die sich wohlfühlen, habe ich Eichenspähne in den Sud gegeben, in die sich die Mikroben einnisten sollen. Weiterhin hoffe ich, dass die heftige Gerbsäure aus den Schlehen mit den Anthocyanen aus der Schlehenhaut polymerisieren und dann ausfallen. Beim Schlehenwein klappt das ja auch. Da ich nur etwas mehr als ein Kilo am Baum hatte, habe ich nur 80g/ L zugegeben. In einem richtigen Frucht-Lambic ist ja weitaus mehr Frucht drin.
Los geht's mit dem Schroten. Das Malz ist mit 2% Wasser konditioniert und das Schrotbild fand ich zufriedenstellend: Einmaischen soll man mit 20% des Hauptgusses direkt auf eine Weizenrast. Die 20% waren bei mir knapp drei Liter. Damit überhaupt die Schüttung komplett feucht war, habe ich vier Liter genommen. Bei der Temperatur war ich 2°C drüber, wobei die bei so einer Pampe auch sehr inhomogen ist.
Nach 15 min. Rasten wird die Maische mit kochendem Wasser auf 53°C gebracht und wieder 15 min. gerastet. Dann wird ein Großteil der Dünnmaische vom Thermoport in den Sudkessel gegeben.
Diese erste Entnahme wird dann mit den anderen entnommenen Dünnmaischen später auf 88°C gebracht und dient dann dem letzten Temperatursprung der Maische auf 78°C. Da das noch wenig Flüssigkeit war, habe ich mit dem Hochheizen erst angefangen, als ich effizient rühren konnte und der Temperaturfühler der Brausteuerung in die Maische tauchte. Damit die Enzyme deaktiviert werden, habe ich kurz hochgeheizt und dann die Induktionsplatte ausgeschaltet, damit nichts anbrennt. Die Dünnmaische ist recht trüb und sieht so aus:
Man gibt nun wieder kochendes Wasser auf die Dickmaische im Thermoport bis die Temperatur 65° beträgt und rastet 45 min.
Ein Großteil der Flüssigkeit wird nun wieder in den Kessel gegeben und mit der ersten Entnahme und unter Rühren auf die 88°C geheizt.
Die Dickmaische im Thermoport wird mit kochendem Wasser auf 72°C gebracht. Die Rast hier dauert 30 min.
Dann werden die Maischen zusammengeführt, was den Sud auf 75°C brachte. Geplant waren 78°C. Das bleibt jetzt noch 20 min. stehen und dann wird geläutert:
Das Läutern hat trotz des hohen Anteils an Rohfrucht gut geklappt. Ich musste ab und zu mal den Oberteig aufhacken, aber damit habe ich eigentlich gerechnet. Nachdem die Vorderwürze durch war, habe ich schon mal angfangen zum Kochen aufzuheizen. Die Nachgüsse werden übrigens auch mit 88°C aufgebracht.
Ich habe den Hopfen 2 Stunden gekocht. Zwischendurch habe ich die Schlehen zermatscht und mit den Eichholzspähnen in den Gärballon gegeben:
Die Würze wurde mit dem Gegenstromkühler runtergekühlt, direkt in die Flasche gefüllt und mit der rehydrierten Hefe angestellt:
Wir sehen uns dann frühestens in einem Jahr wieder Ich hoffe, die Dokumentation hat euch gefallen. Fragen oder Kritik sind mir sehr willkommen!
Viele Grüße in die Brauwelt, Sven
gestern habe ich mich an etwas Lambic-ähnlichem versucht und möchte das hier mal teilen, weil die Maischearbeit durchaus ungewöhnlich war. ich habe mich orientiert nach dem "Turbid-Mash"-Verfahren im Buch "Wild Brews" von Jeff Sparrow. Man benötigt dabei 1,9 L Wasser pro 450g Malz für den Hauptguss. Generell werden die Rasten sehr dickflüssig gehalten, was die Menge an vergärbarem Zucker reduziert, damit die "wilden Jungs" auch noch was zum Knabbern haben.
Die Schüttung ist mit 60% Pilsener und 40% Weizenflocken einfach gehalten. Beim Hopfen habe ich auf einen Rest Cascade von 2014 zurückgegriffen, in der Hoffnung, dass da nicht mehr so viel Alphasäure drin ist. Der Hopfen war die ganze Zeit tiefgfroren, aber nicht vakuumiert. Gerochen hat er noch gut. Die Steuerung der Bittere ist dann natürlich nicht ganz einfach. Ich habe jetzt einfach mal angenommen, der Hopfen wäre frisch und bin im kleinen Brauhelfer auf 11 IBU gegangen. Die Würze war nach 2h Kochen dann auch nur leicht bitter.
Komplett zu einem trinkbarem Resultat spontan-zu-vergären, traue ich den Hefen und Bakterien nicht richtig zu, darum habe ich mit der S-33 angestellt und hoffe, dass nachdem der vergärbare Zucker weg ist, die Wildhefen und Bakterien auf den Schlehen aus meinem Garten weiter arbeiten. Damit die sich wohlfühlen, habe ich Eichenspähne in den Sud gegeben, in die sich die Mikroben einnisten sollen. Weiterhin hoffe ich, dass die heftige Gerbsäure aus den Schlehen mit den Anthocyanen aus der Schlehenhaut polymerisieren und dann ausfallen. Beim Schlehenwein klappt das ja auch. Da ich nur etwas mehr als ein Kilo am Baum hatte, habe ich nur 80g/ L zugegeben. In einem richtigen Frucht-Lambic ist ja weitaus mehr Frucht drin.
Los geht's mit dem Schroten. Das Malz ist mit 2% Wasser konditioniert und das Schrotbild fand ich zufriedenstellend: Einmaischen soll man mit 20% des Hauptgusses direkt auf eine Weizenrast. Die 20% waren bei mir knapp drei Liter. Damit überhaupt die Schüttung komplett feucht war, habe ich vier Liter genommen. Bei der Temperatur war ich 2°C drüber, wobei die bei so einer Pampe auch sehr inhomogen ist.
Nach 15 min. Rasten wird die Maische mit kochendem Wasser auf 53°C gebracht und wieder 15 min. gerastet. Dann wird ein Großteil der Dünnmaische vom Thermoport in den Sudkessel gegeben.
Diese erste Entnahme wird dann mit den anderen entnommenen Dünnmaischen später auf 88°C gebracht und dient dann dem letzten Temperatursprung der Maische auf 78°C. Da das noch wenig Flüssigkeit war, habe ich mit dem Hochheizen erst angefangen, als ich effizient rühren konnte und der Temperaturfühler der Brausteuerung in die Maische tauchte. Damit die Enzyme deaktiviert werden, habe ich kurz hochgeheizt und dann die Induktionsplatte ausgeschaltet, damit nichts anbrennt. Die Dünnmaische ist recht trüb und sieht so aus:
Man gibt nun wieder kochendes Wasser auf die Dickmaische im Thermoport bis die Temperatur 65° beträgt und rastet 45 min.
Ein Großteil der Flüssigkeit wird nun wieder in den Kessel gegeben und mit der ersten Entnahme und unter Rühren auf die 88°C geheizt.
Die Dickmaische im Thermoport wird mit kochendem Wasser auf 72°C gebracht. Die Rast hier dauert 30 min.
Dann werden die Maischen zusammengeführt, was den Sud auf 75°C brachte. Geplant waren 78°C. Das bleibt jetzt noch 20 min. stehen und dann wird geläutert:
Das Läutern hat trotz des hohen Anteils an Rohfrucht gut geklappt. Ich musste ab und zu mal den Oberteig aufhacken, aber damit habe ich eigentlich gerechnet. Nachdem die Vorderwürze durch war, habe ich schon mal angfangen zum Kochen aufzuheizen. Die Nachgüsse werden übrigens auch mit 88°C aufgebracht.
Ich habe den Hopfen 2 Stunden gekocht. Zwischendurch habe ich die Schlehen zermatscht und mit den Eichholzspähnen in den Gärballon gegeben:
Die Würze wurde mit dem Gegenstromkühler runtergekühlt, direkt in die Flasche gefüllt und mit der rehydrierten Hefe angestellt:
Wir sehen uns dann frühestens in einem Jahr wieder Ich hoffe, die Dokumentation hat euch gefallen. Fragen oder Kritik sind mir sehr willkommen!
Viele Grüße in die Brauwelt, Sven
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Schöne Doku - bin sehr gespannt wie sich dein Experiment entwickelt!
- grüner Drache
- Posting Freak
- Beiträge: 1210
- Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 09:14
- Wohnort: Geilenkirchen
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hallo!
Schöne Doku und interessante Rasten-Führung, sollte vielleicht auch mal was experimentieren mit ...
Was Die "wilden Jungs" angeht, so bin ich eher skeptisch, ob sich da was tut, denke eher dass die S-33 da vorher schon ziemlich aufräumt und es andere Organismen eher schwer haben...
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex!
Schöne Doku und interessante Rasten-Führung, sollte vielleicht auch mal was experimentieren mit ...
Was Die "wilden Jungs" angeht, so bin ich eher skeptisch, ob sich da was tut, denke eher dass die S-33 da vorher schon ziemlich aufräumt und es andere Organismen eher schwer haben...
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Danke für das Feedback!
Alex: meinst du, da sind zu wenig Hefen auf den Schlehen oder setzt die S-33 so viel um, dass für die Wildhefen, die ja langsamer sind gar nichts mehr bleibt bzw. das was die S-33 übrig lässt zu wenig Nährstoffe für die wilden Jungs sind?.
Eigentlich macht man ja so einen Turbid Mash, dass die Saccharomyces cerevisiae nicht alles wegfrisst.
Liebe Grüße, Sven
Alex: meinst du, da sind zu wenig Hefen auf den Schlehen oder setzt die S-33 so viel um, dass für die Wildhefen, die ja langsamer sind gar nichts mehr bleibt bzw. das was die S-33 übrig lässt zu wenig Nährstoffe für die wilden Jungs sind?.
Eigentlich macht man ja so einen Turbid Mash, dass die Saccharomyces cerevisiae nicht alles wegfrisst.
Liebe Grüße, Sven
- gulp
- Moderator
- Beiträge: 10458
- Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
- Wohnort: Nürnberg
- Kontaktdaten:
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Schöne Doku! Gibt man die Schlehen nicht erst nach dem ersten Frost und gegen Ende der Hauptgärung zu?
Gruß
Peter
Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hallo Peter,
wegen des Zeitpunkts da habe ich unterschiedliche Angaben gefunden. Im Sennetal werden die Früchte nach der Hauptgärung zugegeben. Ich wollte diese aber als Lieferanten für Wildhefe Lactos und Co. Darum habe ich sie direkt mit reingegeben.
Traditionell werden Schlehen auch nach dem ersten Frost geerntet. Das hat den Hintergrund, dass die Zellen aufplatzen und die oben beschriebene Polymerisationsreaktion ablaufen kann. Da die Hefen die Zellen auch angreifen, habe ich auf das Einfrieren verzichtet.
Das ist mein erster Sud mit einem Teil Spontangärung, wenn es denn klappt. Ein richtiges Lambic geht anders. Da hast du natürlich recht.
Liebe Grüße, Sven
wegen des Zeitpunkts da habe ich unterschiedliche Angaben gefunden. Im Sennetal werden die Früchte nach der Hauptgärung zugegeben. Ich wollte diese aber als Lieferanten für Wildhefe Lactos und Co. Darum habe ich sie direkt mit reingegeben.
Traditionell werden Schlehen auch nach dem ersten Frost geerntet. Das hat den Hintergrund, dass die Zellen aufplatzen und die oben beschriebene Polymerisationsreaktion ablaufen kann. Da die Hefen die Zellen auch angreifen, habe ich auf das Einfrieren verzichtet.
Das ist mein erster Sud mit einem Teil Spontangärung, wenn es denn klappt. Ein richtiges Lambic geht anders. Da hast du natürlich recht.
Liebe Grüße, Sven
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Ich habe gute Erfahrung mit einer wilden Nachgärung nach einer normalen Hefegärung gemacht. Da bleibt genug Futter übrig. Bei Orval klappt das ja auch!
- Kraftwerk-Bräu
- Posting Junior
- Beiträge: 85
- Registriert: Samstag 24. Dezember 2016, 10:34
- Wohnort: ca. 10km östlich von Mainburg, Hallertau
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Schlehen brauchen eigentlich den Frost zum Abbau bzw. Reduzierung der Gerbsäure. Vorher sind die auf Grund der extremen Bitterkeit nicht genießbar. Zumindest kenne ich das so von der Fruchtweinbereitung. Bin gespannt was bei Deinem Versuch raus kommt bzw. ob die Sache nicht zu bitter wird.
Wia da Herrgott vor vielen Jahr'n
erschaffen hat die Welt,
hat er am siebten Tag erst g'spannt,
dass do no etwas fehlt.
Und was do no abganga is,
dös wiss'ma ganz genau:
Dös is da schönste Fleck da Welt,
die schöne Holledau.
erschaffen hat die Welt,
hat er am siebten Tag erst g'spannt,
dass do no etwas fehlt.
Und was do no abganga is,
dös wiss'ma ganz genau:
Dös is da schönste Fleck da Welt,
die schöne Holledau.
- grüner Drache
- Posting Freak
- Beiträge: 1210
- Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 09:14
- Wohnort: Geilenkirchen
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hallo Sven!Unbewegter Beweger hat geschrieben: ↑Mittwoch 4. Oktober 2017, 11:37 Danke für das Feedback!
Alex: meinst du, da sind zu wenig Hefen auf den Schlehen oder setzt die S-33 so viel um, dass für die Wildhefen, die ja langsamer sind gar nichts mehr bleibt bzw. das was die S-33 übrig lässt zu wenig Nährstoffe für die wilden Jungs sind?.
Eigentlich macht man ja so einen Turbid Mash, dass die Saccharomyces cerevisiae nicht alles wegfrisst.
Liebe Grüße, Sven
Nun ja, bei einem Lambic geh ich halt davon aus, dass man gleich zu Anfang Wildhefen einfängt, mit jungfräulicher Würze sozusagen.
Wenn bei Deinem Sud jetz Auf den Schlehe und vor allem in den Eichenholzspähnen was wildes überdauert und die Zucker auffrisst, die die S-33 nicht schafft, denke ich dass es eher in die Richtung "brett" gehen wird, also wie von Kurt angesprochen "orval"-ähnlich.
Also, mal abwarten !
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Moin,
Ich bin eher wegen der Holzchips besorgt. Das könnte in Richtung "ungenießbar" gehen.
VG, Markus
Die Aussage verstehe ich nicht. Es ist doch genau was der TE wünscht ("Schlambic") und die typische Vorgehensweise für Lambic.Nun ja, bei einem Lambic geh ich halt davon aus, dass man gleich zu Anfang Wildhefen einfängt, mit jungfräulicher Würze sozusagen.
Wenn bei Deinem Sud jetz Auf den Schlehe und vor allem in den Eichenholzspähnen was wildes überdauert und die Zucker auffrisst, die die S-33 nicht schafft, denke ich dass es eher in die Richtung "brett" gehen wird, also wie von Kurt angesprochen "orval"-ähnlich.
Ich bin eher wegen der Holzchips besorgt. Das könnte in Richtung "ungenießbar" gehen.
VG, Markus
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hallo Alex,
wenn das Richtung Brett ginge, würde ich mir das auch gefallen lassen. Mir ging es hauptsächlich darum, dass mal spontan etwas mitgärt und ich hoffe, dass mir da die Schlehen und das Holz Hilfe leisten. Viele Lambics werden später ja auch geblended. Das kann ich mit meinem einen Sud sowieso nicht machen ;-)
Hallo Markus,
die Eichenspäne habe ich gekauft und die waren aus einem benutzten Holzfass. Glaubst du, da ist noch viel drin, was mir den Sud versauen kann?
Liebe Grüße noch mal, Sven
wenn das Richtung Brett ginge, würde ich mir das auch gefallen lassen. Mir ging es hauptsächlich darum, dass mal spontan etwas mitgärt und ich hoffe, dass mir da die Schlehen und das Holz Hilfe leisten. Viele Lambics werden später ja auch geblended. Das kann ich mit meinem einen Sud sowieso nicht machen ;-)
Hallo Markus,
die Eichenspäne habe ich gekauft und die waren aus einem benutzten Holzfass. Glaubst du, da ist noch viel drin, was mir den Sud versauen kann?
Liebe Grüße noch mal, Sven
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Moin,
VG, Markus
Das beruhigt mich wiederdie Eichenspäne habe ich gekauft und die waren aus einem benutzten Holzfass. Glaubst du, da ist noch viel drin, was mir den Sud versauen kann?
VG, Markus
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hey ho,
wie sieht dein Experiment denn aktuell aus? Mich würde da mal ein Zwischenstand interessieren :)
Grüße
Simon
wie sieht dein Experiment denn aktuell aus? Mich würde da mal ein Zwischenstand interessieren :)
Grüße
Simon
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hallo,
Ich wollte schon lange mal eine kleine Zwischenbilanz vorlegen.
Jetzt bin ich im Urlaub, warte bis der Rest der Family aus den Federn kommt und habe endlich etwas Zeit gefunden.
Im März habe ich mal den Restextrakt gemessen und der lag bei 3 Grad Plato. Das entspricht dann ca. 78% Extraktabbau. Wenn der nur von der S-33 erarbeitet wäre, würde mich das bei einem Turbid Mash sehr wundern. Wenigstens bin ich mit dieser Hefe auch bei normal gemaischten Suden noch nie so weit gekommen.
Ich habe auch mal probiert und habe die berüchtigte Gerbsäure der Schlehen nicht auf der Zunge gehabt. Das Bier schmeckte angenehm fruchtig, hatte allerdings auch nicht richtig etwas von einem Sauerbier. Darum habe ich im April ein Geläger von Oude Geuze Cuvée René von Lindemann, eines von Oud Beersel Geuze und zwei vom Seepferd der Inselbrauerei zugegeben. Die habe ich mir vorher mit dem Mikroskop angeschaut. Das Gesehene habe ich verglichen mit einschlägigen Fotos im Internet und in Büchern (habe bislang nur mit Sachoromyces unterm Mikroskop gearbeitet). Es waren demnach kaum Sacharomyces-Zellen zu erkennen, ein paar Lactos, etwas Brett (also sehr längliche Hefezellen) und Unmengen von Pediokokken.
Das hat dem Pellikel einigen Vorschub gegeben. Im Moment sieht das so aus: Dass das ganze etwas violett erscheint, liegt daran, dass ich den Gärballon in meiner Dunkelkammer lagere. Das war mal ein Teil eines Partykellers und dort sind einige Lampen immer noch farbig - aber kein Black-Light. Da hätte ich dann auch wegen des hohen UV-Anteils etwas Bedenken.
Ich werde weiter berichten, was sich da tut.
Liebe Grüße, Sven
Ich wollte schon lange mal eine kleine Zwischenbilanz vorlegen.
Jetzt bin ich im Urlaub, warte bis der Rest der Family aus den Federn kommt und habe endlich etwas Zeit gefunden.
Im März habe ich mal den Restextrakt gemessen und der lag bei 3 Grad Plato. Das entspricht dann ca. 78% Extraktabbau. Wenn der nur von der S-33 erarbeitet wäre, würde mich das bei einem Turbid Mash sehr wundern. Wenigstens bin ich mit dieser Hefe auch bei normal gemaischten Suden noch nie so weit gekommen.
Ich habe auch mal probiert und habe die berüchtigte Gerbsäure der Schlehen nicht auf der Zunge gehabt. Das Bier schmeckte angenehm fruchtig, hatte allerdings auch nicht richtig etwas von einem Sauerbier. Darum habe ich im April ein Geläger von Oude Geuze Cuvée René von Lindemann, eines von Oud Beersel Geuze und zwei vom Seepferd der Inselbrauerei zugegeben. Die habe ich mir vorher mit dem Mikroskop angeschaut. Das Gesehene habe ich verglichen mit einschlägigen Fotos im Internet und in Büchern (habe bislang nur mit Sachoromyces unterm Mikroskop gearbeitet). Es waren demnach kaum Sacharomyces-Zellen zu erkennen, ein paar Lactos, etwas Brett (also sehr längliche Hefezellen) und Unmengen von Pediokokken.
Das hat dem Pellikel einigen Vorschub gegeben. Im Moment sieht das so aus: Dass das ganze etwas violett erscheint, liegt daran, dass ich den Gärballon in meiner Dunkelkammer lagere. Das war mal ein Teil eines Partykellers und dort sind einige Lampen immer noch farbig - aber kein Black-Light. Da hätte ich dann auch wegen des hohen UV-Anteils etwas Bedenken.
Ich werde weiter berichten, was sich da tut.
Liebe Grüße, Sven
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Dank für das Update! Eine sehr schöne Pellikel hast du da.
Gruß Manu
Gruß Manu
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen.
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Sieht ziemlich lebendig aus
Ich glaube ich trinke lieber Sauerbiere, als sie selbst zu machen
Ich glaube ich trinke lieber Sauerbiere, als sie selbst zu machen
-
- Posting Senior
- Beiträge: 318
- Registriert: Mittwoch 15. März 2017, 20:21
- Wohnort: Herzogenrath
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Hallo,
weil ich das Ganze Anfang Oktober in Flaschen gefüllt habe und die ersten auch schon verkostet sind, wollte ich der Vollständigkeit halber mal das Ergebnis vorstellen. Das Bier ist richtig gut geworden, finde ich. Leider erfolgte die Säuerung nicht wie geplant, durch eine Spontangärung, sondern durch die verschiedenen Geläger, die ich zugesetzt habe.
Ich bin leider nicht allzu begabt in der Beschreibung von Aromen, darum hier nur mal das wenige, was mir dazu einfällt: Die Gerbsäure von den Schlehen ist nicht bemerkbar. Das einzige, was von den Früchten übrig blieb, ist eine pflaumenartige Note, die ganz gut zu der Säure passt. Vom Holz schmecke ich gar nichts. Das habe ich aber auch eigentlich nur als einen „Lebensraum“ für Brettanomyces zugegeben. Eigentlich wollte ich das kontaminierte Holz in anderen Suden nochmals einsetzen. Davon bin ich aber abgekommen.
Der pH-Wert des Bieres beträgt 3,6. Das ergibt für mich ein angenehmes milchsaures Bier, das mit einem Lambic durchaus vergleichbar ist.
Euch allen eine schöne Weihnachtszeit!
Liebe Grüße,
Sven
weil ich das Ganze Anfang Oktober in Flaschen gefüllt habe und die ersten auch schon verkostet sind, wollte ich der Vollständigkeit halber mal das Ergebnis vorstellen. Das Bier ist richtig gut geworden, finde ich. Leider erfolgte die Säuerung nicht wie geplant, durch eine Spontangärung, sondern durch die verschiedenen Geläger, die ich zugesetzt habe.
Ich bin leider nicht allzu begabt in der Beschreibung von Aromen, darum hier nur mal das wenige, was mir dazu einfällt: Die Gerbsäure von den Schlehen ist nicht bemerkbar. Das einzige, was von den Früchten übrig blieb, ist eine pflaumenartige Note, die ganz gut zu der Säure passt. Vom Holz schmecke ich gar nichts. Das habe ich aber auch eigentlich nur als einen „Lebensraum“ für Brettanomyces zugegeben. Eigentlich wollte ich das kontaminierte Holz in anderen Suden nochmals einsetzen. Davon bin ich aber abgekommen.
Der pH-Wert des Bieres beträgt 3,6. Das ergibt für mich ein angenehmes milchsaures Bier, das mit einem Lambic durchaus vergleichbar ist.
Euch allen eine schöne Weihnachtszeit!
Liebe Grüße,
Sven
- gulp
- Moderator
- Beiträge: 10458
- Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
- Wohnort: Nürnberg
- Kontaktdaten:
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Passt doch!Ich bin leider nicht allzu begabt in der Beschreibung von Aromen,
Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
-
- Posting Junior
- Beiträge: 84
- Registriert: Dienstag 2. Juli 2019, 18:49
Re: Etwas Lambic-ähnliches - Schlambic
Danke für die tolle Dokumentation. Ich würde gerne bald mit Schlehen brauen und habe mich über diesen Bericht hier sehr gefreut.
Hast Du das Schlambic mal widerholt.
Alles Gute
Hast Du das Schlambic mal widerholt.
Alles Gute