Theresien Ur-Märzen mit Dekoktion und Hefestarter

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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DzoDzo
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Theresien Ur-Märzen mit Dekoktion und Hefestarter

#1

Beitrag von DzoDzo »

Hallo zusammen,

nachdem ich selber Brauberichte gerne lese, möchte auch ich mal einen verfassen und mich eurer Kritik und euren Anregungen stellen.

Gebraut habe ich das Theresien Ur-Märzen aus dem Hanghofer Buch, allerdings im Dekoktionsverfahren. Geplant waren laut Rezept 20l, es sind aber etwas weniger (17l, bei 14% Stw) geworden. Das Malz, der Hopfen und die Hefe habe ich als fertig geschrotete Malzmischung bei HuM bestellt. Da in dem Packet nur ein Packet Wyeast Bavarian Lager #2206 (Flüssighefe) beiliegt, habe ich 4 Tage vor dem eigentlichen Brautag begonnen einen Hefestarter zu machen.

Mit Hilfe von MrMalty habe ich die nötige Anzahl der Hefezellen bestimmt und herausgekommen sind 420 Milliarden Hefezellen. Ich habe weder einen Magnetrührer noch ein Belüftungsset und daher bleibt mir nur gelegentliches Schütteln.
Für die Planung der Vermehrungsschritte habe ich die Tabelle auf folgender Website benutzt...klick

Schritt 1:
Auf 2l Wasser habe 200g helles Trockenmalzextrakt gegeben und etwa 15min gekocht.
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Nach dem abkühlen habe ich die das Päckchen Hefe zugegeben und auch das enthaltene Päckchen Hefenahrung aufgeschnitten, zum Starter gekippt und das ganze mit Alufolie verschlossen...
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Das ganze stand dann bei Zimmertemparatur für etwa 36h und sah dann so aus...
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laut o.g. Tabelle sollte sich die Anzahl der Hefezellen auf 200 Milliarden verdoppelt haben. Die Flüssigkeit wird abgekippt und das ganze Prozedere mit 2l Wasser und 200g Malzextrakt wiederholt um dann 300 Milliarden Zellen zu haben.
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Das ganze bliebt diesmal für 2 Tage stehen...nicht weil das so geplant war, sondern weil die Hefe sehr aktiv war und nicht sedimentieren wollte.
Nach den zwei Tagen habe ich den Starter in den Kühlschrank gestellt.

Dann begann der eigentliche Brautag. Meine Ausrüstung besteht aus einem isolierten Weck Einkocher und einem isolierten Gäreimer mit Läuterblech in einer Styroporbox.
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Einmaischen bei 35°
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Etwas absetzen lassen und dann die Dünnmaische von oben entnehmen und rüber in den Läuterbottich schöpfen.
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Die im Einkocher verbliebene Dickmaische wird auf 70° erhitzt und für 20 min rasten gelassen und danach für 20min gekocht.
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Nach den 20 Minuten wird die gekochte Maische in den Läuterbottich geschöpft und nach ein paar mal umrühren hatte ich etwa 65°
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15 min absetzten lassen und dann wird die Dünnmaische von oben (etwa ein drittel des Volumens) in den Einkocher geschöpft, für 20min gekocht und wieder zurück in den Läuterbottich gekippt.
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Das ergab dann 75°
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Läuterruhe und dann wird abgeläutert.
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Meine Nachgüsse bereite ich immer mit einer Mischung von kochendem Wasser aus dem Wasserkocher und kaltem Kranwasser, so das der Nachguss 78°hat. Dieser wird dann über einen Schaumlöffel aufgebracht.
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Trocken gelaufener Treberkuchen.
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Danach Würzekochen mit Hopfengaben nach Rezept.
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Während die Würze kocht habe ich den Hefestarter aus dem Kühlschrank geholt und abgegossen.
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Dann habe ich 3l meiner Würze abgezwackt, abgekühlt, in ein größeres Gefäß gegeben und die Hefe beigeben. Das sollte dann am Ende die benötigten 420 Milliarden Hefezellen ergeben (sogar theoretisch nach o.g. Tabelle 450 Milliarden Zellen)
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Über Nacht, während die verbliebene Würze abkühlte, blieb der Starter noch bei Raumtemperatur stehen und sah am nächsten Morgen so aus:


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Dann kam er zum Gäreimer mit der Würze in die Truhe um auf Anstelltemperatur von 10° abzukühlen. Das war dann Nachmittags der Fall und der Starter sah so aus:
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Die Würze habe ich dann mit dem Schneebesen belüftet und dann die Hefe komplett mit aller Flüssigkeit zugegeben.
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Nach 12 Stunden sah es im Gäreimer dann so aus:
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und nach weiteren 12 Stunden, begleitet von regelmäßigem blubbern im Gärverschluss, dann so:
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Hier ist erst mal Schluss und ich möchte mich bei allen im Forum bedanken für die viefältigen Information die mir in der Vorbereitung des Sudes sehr geholfen haben. Ich bin guter Dinge, das das ein gutes Bier wird. Da aber sicher noch einiges verbessert werden kann, freue ich mich über jeden Kommentar.

Grüße
Zuletzt geändert von DzoDzo am Montag 5. Januar 2015, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.
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wwwcom
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Re: Theresien Ur-Märzen mit Dekoktion und Hefestarter

#2

Beitrag von wwwcom »

Servus,

Respekt wirklich sehr schöne ausführliche Doku mit vielen Bildern. Man merkt wie viel Arbeit du dir gemacht hast. Ich schau sowas ja auch immer wieder gern an :thumbsup

Gruß
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen.
Dale
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Re: Theresien Ur-Märzen mit Dekoktion und Hefestarter

#3

Beitrag von Dale »

Hey,

super Doku - das wird ein ganz großartiges Bier. Da bin ich mir sicher. Mein erster Märzen (selbiges Dekoktionsverfahren) hab ich auch mit der 2206 gebraut - freu dich drauf! Auch schön gemacht mit der Hefe..

Grüße,
Dale.
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Hiasl2
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Re: Theresien Ur-Märzen mit Dekoktion und Hefestarter

#4

Beitrag von Hiasl2 »

Saubere Arbeit! Das wird sicher ein sehr leckeres Bier. Kompliment! :Drink
Mit viel aktiver Hefe kalt anstellen und nach schon 12 Stunden geht die Post ab, tolle Sache!
Nur schade, dass Du nach so viel Arbeit nur ca. 1½ Kisten rausbekommst.

Grüß

Matthias
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DzoDzo
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Re: Theresien Ur-Märzen mit Dekoktion und Hefestarter

#5

Beitrag von DzoDzo »

Ja, das ist wirklich schade. Ich habe leider im Moment auch keine Ahnung warum die Ausbeute so gering war. Die war bei meinen früheren Suden nicht so schlecht.
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