4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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igami
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4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#1

Beitrag von igami »

So! Dann möchte ich doch mal mein zweites Brauexperiment vorstellen. Das erste und bisher einzige Mal habe ich im letzten Oktober gebraut und zwar mit einem Set von Besserbrauer.
Jetzt habe ich beschlossen 4 Liter Kölsch zu brauen.
Das Rezept habe ich von MaischeMalzundMehr: Heicardo Hell I..

Nun lassen wir die Bilder sprechen:
4 Liter Brauanlage aka. Kenwood Cooking Chef
4 Liter Brauanlage aka. Kenwood Cooking Chef
3,75 Liter Wasser auf 60 °C aufheizen
3,75 Liter Wasser auf 60 °C aufheizen
910 g Pilsener Malz, 110 g Wiener Malz und 91 g Weizenmalz einmaischen
910 g Pilsener Malz, 110 g Wiener Malz und 91 g Weizenmalz einmaischen
1. Rast bei 57 °C für 10 Minuten
1. Rast bei 57 °C für 10 Minuten
2. Rast bei 67 °C für 60 Minuten
2. Rast bei 67 °C für 60 Minuten
Ist das diese Kombirast von der immer wieder zu lesen ist?
Die Temperatur pendelte immer so zwischen 69 °C und 65 °C, fand ich okay.
3. Rast bei 78 °C für 10 Minuten
3. Rast bei 78 °C für 10 Minuten
Ist das abmaischen mit der dritten Rast direkt erledigt? Habe ich jetzt so interpretiert.
Läutern vorbereiten
Läutern vorbereiten
Es läuft natürlich sofort sehr trüb ab
Es läuft natürlich sofort sehr trüb ab
aber ansonsten funktioniert es ganz gut
aber ansonsten funktioniert es ganz gut
Nachguss aufheizen
Nachguss aufheizen
wirklich sehr trüb
wirklich sehr trüb
Nachguss aufbringen
Nachguss aufbringen
da der Rest nicht mehr ordentlich abfließen wollte, habe ich ihn beim kochen noch tropfen lassen
da der Rest nicht mehr ordentlich abfließen wollte, habe ich ihn beim kochen noch tropfen lassen
1. Hopfengabe nach 40 Minuten
1. Hopfengabe nach 40 Minuten
2. Hopfengabe in Whirlpool nach 90 Minuten Kochzeit
2. Hopfengabe in Whirlpool nach 90 Minuten Kochzeit
Abkühlen in der Spüle
Abkühlen in der Spüle
Umschlauchen in die Gärflasche
Umschlauchen in die Gärflasche
4 g Nottingham mit 40 g Wasser angestellt
4 g Nottingham mit 40 g Wasser angestellt
Hopfen durch den Kaffeefilter ablaufen lassen
Hopfen durch den Kaffeefilter ablaufen lassen
durch Schütteln wurde alles belüftet
durch Schütteln wurde alles belüftet
zum Gären in den Keller
zum Gären in den Keller
hier gibt es noch viele Gläser
hier gibt es noch viele Gläser
und hier noch mehr
und hier noch mehr
Aufräumen in der Küche: Perfekt! Alles passt in den Geschirrspüler.
Aufräumen in der Küche: Perfekt! Alles passt in den Geschirrspüler.
Am nächsten Morgen hat die Hefe schon was getan
Am nächsten Morgen hat die Hefe schon was getan
Ob den Würmern in meiner Kompostkiste der Treber wohl schmeckt?
Ob den Würmern in meiner Kompostkiste der Treber wohl schmeckt?
Nach der Arbeit noch nachgeschaut: übergeschäumt
Nach der Arbeit noch nachgeschaut: übergeschäumt
Wegwischen oder lieber in Ruhe lassen?
Wegwischen oder lieber in Ruhe lassen?
Fazit: Das Läutersystem muss verbessert werden, ansonsten fand ich es recht entspannt. Um 17:15 Uhr habe ich angefangen und um 22:15 Uhr war alles beendet und aufgeräumt.
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#2

Beitrag von Kraeusenpils »

Wow, coole Idee mit der Maschine. Leider recht teuer das Ding.
Beim Läutern wäre vielleicht ein schmalerer Behälter besser, um eine höhere Treberfilterschicht zu
erhalten, dann sollte die Würze klarer werden.
Wie hast du den Hopfen entfernt, nur dekantieren?
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igami
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#3

Beitrag von igami »

Die Maschine wird ja nicht nur zum brauen verwendet sondern auch um Brotteige zu kneten, Suppen und Saucen zu kochen, Hefeteig zu kneten und gehen zu lassen, Marmelade und Kompott zu kochen und als normale Küchenmaschine zum schneiden und für Smoothies. Wenn man viel damit macht ist sie ein guter Helfer, aber nur als nice to have definitiv zu teuer.

Ich denke ich werde mir noch so ein System zum läutern basteln.

Der Hopfen wurde eigentlich gar nicht entfernt. Ich habe versucht beim Umschlauchen möglichst wenig anzusaugen und den Rest habe ich dann durch den Kaffeefilter ablaufen lassen.
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#4

Beitrag von SingleUser »

http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/10112530/

Soll angelblich ziemlich gut funktionieren.... Eine Alternative ....?
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igami
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#5

Beitrag von igami »

Also sollte beim Läutern das Gewebe eher sehr fein sein? Ich habe noch einen anderen Siebeinsatz mit feinerer Lochung.
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Ricard0
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#6

Beitrag von Ricard0 »

Hallo igami,
cool, dass du dich da an unserem Rezept probierst. Für mich scheint das ziemlich viel Aufwand zu sein, für vier Liter Bier. Ich hoffe, dass du dann auch wenigstens 8 Halbliterflaschen damit voll bekommst.
Und zu deiner Frage: Ja, nach der dritten Rast (78°C) wird abgemaischt. War also richtig.

Gruß
Ricardo
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Kölner Bierhistoriker e.V. Brauer aus Köln und Umland auf der Suche nach fast vergessenen Bieren und Rezepten
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igami
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#7

Beitrag von igami »

Die kleinen Sude sind dem Bruaset geschultet welches ich letztes Jahr bekommen habe.
Momentan plane ich eine größere Anlage, bis die fertig ist sammel ich mit den kleinen Mengen Erfahrungen.

Der Aufwand hält sich aber auch in grenzen, da ich ja eine Temperaturführung und ein Rührwerk an der Küchenmaschine habe ;)
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monsti88
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#8

Beitrag von monsti88 »

Moin!
Ich hatte mir für meine Besserbrauer Sude eine Läuterlösung gebastelt, die recht gut funktioniert hat. Hatte mir ein 5l Messbecher angebohrt und dort einen Hahn mit Filterkorb eingebaut. Lief prima klar.
Quasi so was hier, nur in klein. https://www.amihopfen.com/Braugeraetsch ... :1655.html
Grüße
Martin
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M0ps
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#9

Beitrag von M0ps »

Habe auch mit so einem Set angefangen und mir auch so eine Läuterdose gebaut.
Nach 4 Suden war dann ein Einkocher, Läuterbottich und sonstiger Krempel da. Für effektiv 3,5 l am Ende in der Flasche war mir der Aufwand einfach zu groß und würde inzwischen auch jeden davon abraten in der 4l Klasse noch Geld in Basteleien zu investieren...
tbln
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#10

Beitrag von tbln »

Gute Dokumentation! Für 5L habe ich auch schon Kombirast im Spülbecken mit heißem Wasser gefahren. Heizprogramm ist natürlich Luxus. Reicht bei den Mengen nicht auch ein großes Passiersieb zum Läutern? Für 8L Ausschlagwürze empfiehlt sich ein Thermobehälter.
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#11

Beitrag von SingleUser »

Der Lösung der Lochung liegt in der Mitte.....zu fein: es setzt sich alles zu und nix läuft ab, so grob: der ganze Schmodder kommt durch.... ich kenne nur einen der das mit dem Spritzsieb des schwedischen Brauausrüster macht und es klappt wohl ganz gut... musst Du ausprobieren

Wobei das generelle Problem bei dem Läutern ist, dass bei Dir die Maische sofort durchläuft und damit gerade am Anfang den Schmodder mitnimmt. Für Dich passend wäre ggf. der kleine Läuterator https://adams-hardware.de/produkte/ für 7,99 plus einen kleinen Eimer für ein paar Euro. dann kannst Du vernünftig läutern (der sollte auch noch für die "Einkocherklasse ausreichen)

Wenn ich die Preise vergleiche würde ich den kleinen Läuterfreund nehmen, einen Plastikhahn vom Versand plus einen kleinen Hobbock... Der Spaß kostet Dich ca. 15 Euro netto und Du hast was vernünftiges ...
>>> Also das hier in einen Eimer eingebaut ...https://adams-hardware.de/wp-content/up ... ass_21.jpg


Du kannst Deine Ausbeute übrigens vermutlich leicht auf ca. 6- ggf. 7 Liter steigern, wenn Du beim Maischen einfach etwas "High Gravity" machst, d. h. Du tust beim Maischen einfach "Zuviel" Malz rein. Entweder nimmst Du dann halt 2 Liter mehr Nachgusswasser ODER Du verdünnst es dann beim Hopfenkochen, indem Du 2 Liter zusätzlich mit in den Topf gibst. Da die Maschine ja einen kräftigen Motor hat, sollte das möglich sein.
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igami
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#12

Beitrag von igami »

Über High Gravity habe ich auch schon nachgedacht, aber bevor ich in der Größenordnung das basteln anfange werde ich doch auf Einkocher umsteigen. Nur wie gesagt bin ich da noch in der Planung :)

Ich finde es aber sehr schön, dass hier so viele Ideen kommen.
Khargoro
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#13

Beitrag von Khargoro »

Finde die Idee mit der Cooking Chef sehr gut. Man kann so super Erfahrungen im kleinen Massstab sammeln. Plus muss man nicht ständig rühren.

Tipp: Setz dich doch ein wenig mehr mit den Rastzeiten auseinander. Die Eiweissrast beispielsweise wird dank Fortschritten in der Mälzerei heute "im Vorbeigehen absolviert". Die Kombirast ist gut, wenn du aber noch etwas mit der Süsse spielen willst, dann kannst du dir mal überlegen, ob du vielleicht noch eine Verzuckerungsrast von 30 min einlegen willst. Weil du ja eine Cooking Chef hast, kannst du dir ja solche Spässe ohne weiteres erlauben. Hanghofer und Rudolf sind deine Freunde und Helfer ;)

Die Rast bei 78°C macht ich meist nur kurz. Erreichen der 78°C, dann sofort Flame-out und in den Läuterbottich. Nicht lange fackeln.
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Barney Gumble
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#14

Beitrag von Barney Gumble »

Finde ich auch interessant die ganze Idee.
Ich denke zeit-Mengen-Verhältnis-mäßig ist es natürlich kein Gewinn (und als abgehetzter Familienvater kann man froh sein, wenn überhaupt Zeit zum Brauen is, da brauchst den Maximalausszoß), aber es gefällt mir um Testsude zu machen um diese dann up-zu-scalen auf eine 50 L Anlage zb.
Dazu müssen die Volumen/Höhenverhältnisse der Gefäße sich natürlich maximal gleichen um annähernd selbe Ergebnisse zu bekommen.
Aber vom Prinzip machen das die Großbrauereien glaube ich auch so.

Die Rastzeiten sollten aber evtl etwas genauer einhaltbar werden.
Und ich würde auch etwas anderes zum Läutern nehmen.
Außerdem Hopfensäckchen.

Etwas Steigraum im Gärballon wäre noch gut bei so einem OG. 😉

Aber Respekt man sieht schon dass Du vieles handwerklich im Griff hast und bestimmt schmeckt das Bierchen auch.
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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igami
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Re: 4 L Kölsch aus der Küchenmaschine

#15

Beitrag von igami »

Am Samstag wurde abgefüllt. 12 1/2 Flaschen sind es geworden.

Hier weitere Bilder:
zurück in der Küche
zurück in der Küche
Flaschen sterilisieren
Flaschen sterilisieren
Hier muss ich auch noch dran arbeiten, sollte ich auch 20 L aufstocken ist das so doch sehr müßig.
0390 Umschlauchen 1.jpg
umschlauchen
umschlauchen
Reste filtern
Reste filtern
"leerer" Gärballon
"leerer" Gärballon
das nächste Mal entferne ich die Etiketten vorher
das nächste Mal entferne ich die Etiketten vorher
Jetzt brauche ich nur noch neue Etiketten. Dazu habe ich mir ein Muster von trocken gummiertem Papier bestellt und meine bessere Hälfte übernimmt das Design :)

Die Flaschen reifen derweil zwei bis drei Wochen im Keller und gehen dann noch mal mindestens für zwei Tage in den Kühlschrank bevor probiert wird.
Ich bin schon ganz gespannt wie es schmeckt.

Von meinem Vater habe ich eine erste Literatur "Die Biere Deutschlands" aus dem Jahre 1988 bekommen. Zugegeben keine Literatur zum brauen, dafür aber zum Bier und den vielen Facetten. Weiterhin habe ich mir das Buch "Bier Brauen" von Jan Brücklmeier bestellt, welches diese Woche eintreffen soll.

Vom Wesen her bin ich deterministisch. Soll heißen eine Rast bei 67 °C für 60 Minuten muss kontrolliert und nachgeregelt werden und dauert wirklich 60 Minuten (Zumindest nehme ich mir das vor und stelle einen entsprechenden Wecker, wenn es dann doch mal 62 Minuten werden soll es wohl auch nicht schaden ;)). Mit der ganzen Theorie habe ich mich bisher aber noch nicht soo sehr auseinander gesetzt. Ich muss es erst einmal machen, dann verstehen was ich gemacht habe und welchen Einfluss meine Aktionen haben. Anschließend wird kräftig probiert, auch gerne bis über die Grenzen hinaus (z.B. bin ich auch leidenschaftlicher Kaffeetrinker und experimentiere wie dünn oder stark man einen Kaffee machen kann, sodass er trotzdem noch schmeckt).
Mein Plan ist jetzt Erfahrung im kleinen Maßstab zu sammeln und jede zweite Woche zu brauen. Parallel wird eine größere Anlage geplant.
Zutaten für die nächsten zwei Sude liegen schon parat, aber ohne neues Läuter Provisorium werde ich das nicht angehen.
Das gären wird nächstes Mal in einem alten 12 L Ketchup Eimer stattfinden, kontrolliert von einer iSpindel (Hoffentlich schmeckt das Bier dann nicht nach Tomate :puzz)
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