Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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peterkling
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Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#1

Beitrag von peterkling »

Guten Tag allerseits,

nachdem ich seit noch nicht mal einem Jahr so viel von diesem Forum und eurer Erfahrung profitiere möchte ich euch an meinem gestrigen Brautag teilhaben lassen.

Zu meiner Motivation: Ich kam zum brauen durch einen Ex-Physik/Chemielehrer der bei uns nach seiner Zeit in der Schule (wo er "Bier Brauen" in der Oberstufe als Prüfungsfach anbot - jedoch nach meiner Zeit) mir eine VHS-Unterweisung angedeihen ließ. Ich blieb dabei, weil mich die Tatsache faszinierte, wie wissenschaftlich der Vorgang ist und mit welchen primitiven Hilfsmitteln (Plastik-Eimer und Einkocher) sich das Brauen durchführen ließ. Deswegen versuche ich (obwohl ich mittlerweile gar nicht nachrechnen darf, was ich investiert habe) bei diesen primitiven Hilfsmitteln zu bleiben, und liebäugle (noch) nicht mit komfortableren Brausystemen. Zur Zeit bin ich richtig hot aufs Brauen, weil es mir einen Ausgleich zum Alltag gibt und die Planung (mit dem kbh und darüber hinaus) mir Lust aufs Brauen macht.
... so viel zu mir. Ach ja, noch eines - ich sitze beruflich viel am Schreibtisch und bin jetzt technisch nicht besonders geschult, aber eine Bohrmaschine und eine Stichsäge weiß ich gerade noch zu bedienen. :redhead

Ein Märzen soll es werden. Selbiges Rezept habe ich vor einigen Wochen schon mal angesetzt, aber fälschlicherweise statt WiMa PiMa geschrotet und auch eingemaischt - ich denke, dass das trotzdem ganz gut funktionieren wird, jedoch wollte ich den Vergleich zum "original" testen und die zurückgestellte Hefe neu führen. Ich habe erstmalig einen 5% High gravity-Faktor drin, weil ich sonst Pfannevoll bei 25l+x habe. Habe meine Verdampfungsziffer erst kürzlich im kbh rauf gesetzt was sich noch bewahrheiten sollte.
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Am Abend zuvor, Schroten + Programmieren:
Seit kurzem hab ich meine Corona automatisiert, aber eigentlich ist mir mein Akkuschrauber für 5 min Dauerbetrieb zu schade - eine Gebrauchtbohrmaschine muss her oder die Hilti - einen anderen Motor lohnt nicht extra anzuschaffen. Als nächstes werde ich jedoch die Corona umdrehen und in das zu groß geratene Loch des Hockers durchschroten. Trichter ist im Anmarsch. Ein Regenrohr auf dem Einfüllstutzen sorgt für 3kg Aufnahme.
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Spelzenbild ganz ok - hatte noch nie Läuterprobleme weil ich seit anfangs schon mit dem Läuterfreund (Druckfeder) läutere. Lediglich meine Sudhausausbeute sinkt seit mehreren Suden von konstant über 65% auf ein 54%-Niveau und ich kann's mir nicht erklären.
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Dokumentiert wird fein säuberlich auf einem modifizierten Infusions-Protokoll von happyhibo - eigentlich soll es mir dabei helfen Fehler zu vermeiden (altes QM-Argument :P ), aber wie oben schon erwähnt hatte ich eigentlich noch keinen Einzigen Sud ohne irgendwelche kleineren oder größeren Katastrophen - aber ihr kennt das ja :Angel
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Meine neueste Anschaffung: Inkbird 310T-B (das "B" steht für endlich mehr Zeit für die Familie :Smile ) - wird nach Rezept programmiert. Ich stelle die Einmaischtemperatur als erste "Stage" ein und das Erreichen auf 3min+Alarmcustom, damit die Temp so lange gehalten wird, bis ich sage weiter.
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Weil ich das Einheizen des Braukessels mit Wasser (Osmose+20%Ostalbkalkwasser)...
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durch Zeitschaltuhr vor dem Aufstehen starte.
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Das Speise- und Abfüllequipment wird desinfiziert - nein, Flaschen werden natürlich nicht gebacken, sondern gedämpft!!! (I love this machine)
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Am Brautag:
Nach dem Aufstehen erwartet mich ein nervendes piepsen aus der Garage und möchte mir sagen, dass es Zeit zum Einmaischen ist.
Hier kein Bild, weil ich ja beide Hände brauchte. Das Piepsen des ITC nervt wirklich aber man sollte erst "bestätigen", wenn man eingemaischt hat.

Hefe wird aus dem Tiefschlaf geholt und an Anstelltemp herangenähert. Erntehefe S-23 seit 2 Wochen im Lagerschrank bei 1,5° mit leicht verschraubtem Deckel gelagert, Geruch angenehm nach Bierhefe - oben jedoch ziemlich trocken :Grübel . Diese Thermometer hatte ich übrigens vor dem neuen ITC ständig im Einsatz und nun immer noch - für 1€ kann man da echt nicht meckern und die Tempabweichung ist nachweislich kaum der Rede wert. Frage mich, warum die nicht häufiger bei Brauern im Einsatz sind.
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Brauhelfer2.0: nein, nicht die Kinderhand, sondern die automatisation in Form des Rührpaddels ist hier der Rede wert. :thumbup
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Brauassistent2.0: Ein Assistent als Unterhalter und Timer ist für mich mittlerweile unverzichtbar. Ich muss ihm demnächst noch beibringen Brix in Plato umzurechnen und meine Füllhöhe in Liter umzurechnen. :Pulpfiction
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Ich erwähnte ja, dass ich technisch meine "Möglichkeiten" habe, diese seinen jedoch nicht sehr ausgeprägt. Das gewinde zur Aufnahme ist einfach durch ein Bohrloch rein gedrückt - macht die Sache nicht besonders stabil aber ich werde mir noch was überlegen - Epoxi vielleicht!?
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So schaugt das aus, was mir seit einigen Suden wenigstens die Maischezeit "zurück gibt".
Hab erst vor 2 Tagen in FB von Alt-Phex gelernt, dass dieser Motor eine natürliche Laufrichtung gegen der Uhrzeigersinn hätte was ich verwirrend finde: denn das Gewinde ist natürlich auch rechts herum und dadurch würde sich das Paddel lösen statt fest ziehen und nach meinem Versuche heute lief der Motor auch in dieser Richtung verda... heiß.
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Nachgusswasser wärmt den Thermoport auf - zweitneuste Anschaffung weil mein guter alter Plastikeimer herunterfiel.
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Gegen den Uhrzeigersinn...
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Abmaischtemperatur erreicht
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Abmaischen dauert so ca. 2 min.
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Läuterruhe und anbau Läu­ter­grant
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Der Auslasshahn ist ein Graus und plätschert was das Zeug hält. EIn neuer ist tags zuvor angekommen passt aber um 1mm nicht ins Loch. Der Läu­ter­grant wird heute erst in die Tischplatte eingefasst.
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Läutergeschwindigkeit auf 0,4cm/Min passt ganz gut.
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Vorderwürze bei 21 Brix ist ganz ok.
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Nachgusswasser auf Tupperware
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Mittendrin mal einschneiden soll nicht schaden, wäre aber bei dem weichen Treber auch nicht nötig gewesen.
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Pfannevoll bei Glattwasser von 4,5Brix und 24l und 2 Plato unter soll (12,6°P) - eigentlich ganz gut.
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Erste Katastrophe des Tages: Beim Einstecken des Tauchsieders kippte er nach oben und platschte einige Sekunden später in den Sud. Ergebnis: Zischen und verkohlter Geruch! :Ahh
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Edelstahl - aber sauber wurde es auch nach 20min Essigbad nicht wirklich. Hab ich eben ein paar Röstaromen drin... :Shocked
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Hopfenwiegen - schaffe ich nicht immer auf hunderstel g genau ;-)
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Kocht dann doch mit gereinigtem Tauchsieder wallend. Der Weck braucht 1h ohne unterstützung von 70° auf wallend. Da ist noch Luft nach oben in der Optimierung.
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30 min vor Ende Kühler desinfizieren.
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Ende Kochen - Verdampfungsziffer doppelt so hoch wie erwartet (7l) - nächstes mal wieder Tauchsieder bei wallend Kochen aus. - Zielstammwürze bei 14,7°P genau getroffen aber nur 18,5l Würze!?! :thumbdown
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Kühlung auf 30° in der Pfanne - 10min auf Absetzung des Trubes warten.
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Ab 60°C oder ca. 40l Frischwasser wird im Kreislauf gekühlt mit Teichpumpe und recycleten Essenstransportkaufnahrungskühpads.
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Es wurde hier ja schon mehrmals gesagt, dass man in der Pfanne kühlen könne und der Trub sinke nach unten. Ich hab das zum ersten mal so praktiziert und werde zukünftig wieder bis 80°C abkühlen, Whirlpool anwerfen, 20 min warten (und die Isomerisierungszeit in Kauf nehmen) und dann im Gäreimer auf Anstelltemperatur kühlen. Der meiste Trub schwamm diesmal munter im Sud und das Filtern war die nächste Katastrophe.
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und zusätzlich verstopfte der letzte Rest des Trubes dann auch noch meinen Auslass - passiert mit WP und Tortenring weniger. Ich habe mit abgekochtem Wasser, das ich eigentlich nach genauer Berechnung vor dem Anstellen zur Verdünnung dienen sollte 1-2l ohne zu messen :Ahh rein gekippt (nächste Katastrophe) und einen Teil durch gespült.
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Sud auf Anstelltemperatur (12°C) gekühlt nochmal gemessen - zufälligerweise jetzt exakt 14,5°P??? Perfekt, trotz zufälliger Wassergabe. Hab mich wohl vorhin vermessen gehabt.... :Waa
Vor lauter Euphorie gleich Sauerstoff rein und die Hefe so wie sie war (bei 14,1°C) rein geschüttet. Nächste Katastrophe ließ aber nicht lange auf sich warten: Man erinnere sich an die desinfizierten Flaschen für die Speise!? Ja, die stehen immer noch bereit in der Küche und somit habe ich eben dieses mal wieder keine Speise abgefüllt. Da ich in 21,5l-Hobbocks vergäre hab ich jetzt mit 19,7l Ausschlagwürze gerade mal 9% Steigraum. Schon deswegen bevorzuge ich Speise, weil ich dadurch den doppelten Steigraum erhalte (und der passt eigentlich immer), aber bei UG sollten auch diese 9% langen (hoffentlich).
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Ab in den Gärschrank! (Den ITC 308 habe ich schon länger und möchte ihn auch nicht mehr missen. Zusammen mit dem obigen Inkbird kann ich nun 2 Sude parallel steuern - einen OG (Fermentation Heating Belt) einen UG, weil der Kühlschrank dann doch seine Kapazitätsgrenze bei 1 Gäreimer hat.
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Fertig!
Abgesehen von den ständigen "Abweichungen von der Norm" bin ich bis jetzt ganz zufrieden. :redhead
Das war's dann. :Drink bein gespannt, was ihr dazu sagt.
Darauf gönnte ich mir auch mal eines (Ist ja gerade Fastenzeit und d.h. ich mache es wie die Mönche und trinke nur ein Bier/Tag ;-) )
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Da die Stories sich gleichen und ich abends noch einen OG-Sud abgefüllt habe zeige ich euch das auch noch:
Nach Cold Crash (2T bei 1,5^°C) nicht wirklich geklärt...
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Umschlauchen in die Speise (bei diesem Sud hatte ich sogar 1l zu viel).
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Die Flaschen werden nach Benutzung mit klarem Wasser ausgespühlt, getrocknet und gelagert. Bei Bedarf dann oben desinfiziert mit Iso - passt für mich ganz gut, hatte noch nie Probleme.
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Füllen mache ich seit kurzem mit einer China-Beergun (ohne CO2, weil es mir ausgegangen ist und ich hier keine Füllungen nachkaufen kann - ist aber auch nicht essentiell). Das Arbeiten mit der Beergun dauert zwar etwas länger durch den dünnen Schlauch (40-50 sek/0,5l) ist aber super sauber und perfekt ohne einen Tropfen daneben.
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Für diese Flaschen heißt es nun ab in die NG - Prost noramoi :Drink !

Alle Bilder:
https://imgur.com/a/Gsocx
Zuletzt geändert von peterkling am Dienstag 6. März 2018, 10:32, insgesamt 5-mal geändert.
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Dinkhopf
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#2

Beitrag von Dinkhopf »

Endlich geht es beim Kühlen in der Pfanne mal jemandem wie mir: Nix läuft da klar. Und ich bin ratlos, warum das bei anderen zu gehen scheint bzw. was ich falsch mache. Mal ein Hilferuf an die, die das erfolgreich praktizieren: Was sind die Tricks? Ganz langsam seihen? Braupaddel im Topf vor das Loch platzieren?
Würde mich über erhellende Antworten freuen. Der TE bestimmt auch. :) Denn die Vorteile des Kühlens in der Pfanne liegen ja auf der Hand.
Beste Grüße
Alex :Drink
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Alt-Phex
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Verstehe ich nicht was ihr da falsch macht. Klappt bei mir sowohl im kleinen als auch im großen Maßstab (20L/50L). Man kann die Kühlspirale am Anfang etwas bewegen um eine schnellere Kühlleistung zu erreichen. Gegen Ende sollte man die natürlich nicht mehr bewegen um den Trub nicht aufzuwirbeln. Den Hahn sollte man auch nicht voll aufreissen, sonst kann das viel Sediment mitreissen. Andere Geheimnisse fallen mir da nicht ein.

@peterkling: Mit den geringen Steigraum wird das aber ein Glücksspiel.
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peterkling
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#4

Beitrag von peterkling »

Ich weiß nicht ob ich das nochmal riskieren möchte, denn auf 80°C runter, Spirale raus, WP, 20 min warten, Tortenring rein passt ja so weit ganz gut. Dabei ist es wirklich so, dass die erste Minute und die letzten 3 l gefiltert werden müssen, dazwischen nicht.

Es kann schon sein, dass sich durch Schütteln der Kühlspirale kein Trub senken kann, aber ohne Schütteln komme ich auf keinen Grünen Zweig geschweige denn auf Anstelltemperatur.

Ich habe noch ein Bild vergessen: meine Kühl-Kette (Eiswasser) - ab ca. 60°C (nach ca. 40l Frischwasser) läuft die Pumpe im Kreis und bringt auch im Sommer seine 12°C.

PS: bin übrigens gerade etwas stolz, dass von Meister Alt-Phex nicht sofort mehr Kritik an meinem Tag kommt (ich meine dies als Kompliment, weil ich Deine Beiträge sehr gerne verfolge und bei dem meist nötigen Sarkasmus eine Menge von Dir gelernt habe)
Zuletzt geändert von peterkling am Montag 5. März 2018, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Alt-Phex
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Man kann natürlich auch erst runterkühlen und dann eine Whirlpool andrehen, auch wenn das normalerweise nicht nötig ist. Aber solange du durch den Monofilamentfilter laufen lässt, ist das mit dem Kühltrub vermutlich auch nicht ganz so kritisch.
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peterkling
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#6

Beitrag von peterkling »

Alt-Phex hat geschrieben: Montag 5. März 2018, 16:49 Man kann natürlich auch erst runterkühlen und dann eine Whirlpool andrehen, auch wenn das normalerweise nicht nötig ist. Aber solange du durch den Monofilamentfilter laufen lässt, ist das mit dem Kühltrub vermutlich auch nicht ganz so kritisch.
Der 200µ Filter verstopft nur völlig und das frustet. Dadurch dauert das Hopfenseien schon mal bis zu einer Stunde! Deshalb erst mal alles dafür tun, dass der Trub erst gar nicht raus kommt. :thumbdown (100er bestellt)
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Exedus
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#7

Beitrag von Exedus »

Du kannst auch den Kühler 10 Minuten vor kochende reinhängen - zum desinfizieren, dann Flameout.
Auf 80°C kühlen, Würzekühler anheben, Wirlpool andrehen, Kühler direkt wieder rein. Nun im Falle einer WP Hopfung die Temperatur 15 Minuten halten oder ohne WP Hopfung sofort auf Anstelltemperatur kühlen.

So habe ich das kürzlich in nem Braukurs gesehen und werde es demnächst auch mal selber testen. Gab nen schönen Trubkegel in der Mitte des Würzekühlers und es konnte fasst die gesammte Würze abgezogen werden :thumbup

Bisher kühle ich auch ohne WP in der Pfanne ab. Hab da aber meistens so 3-4,5L die ich leider nicht mehr aus der Pfanne abziehen kann, da alles voller Hopfen und Eiweißreste ist.

Werde das in 2-3 Wochen mal probieren und berichten :Greets
Meine alte Anlage
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Mit besten Grüßen

Steven
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karlm
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#8

Beitrag von karlm »

Tja, so richtige Tipps für das in der Pfanne kühlen habe ich leider auch nicht. Habe mein Vorgehen schon mehrfach versucht zu beschreiben. Baut alles auf Alt-Phex' Beschreibungen auf. Kühlspriale bewegen ist natürlich nicht. Der Trub muss sich schon setzen können. Hm... Vielleicht nur Anfängerglück bisher.
Gruß, Philipp
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ggansde
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#9

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich rühre mit dem Eintauchwürzekühler kontinuierlich bis auf ca. 25 °C runter. Das geht durch das Rühren sehr schnell. Danach lasse ich die ca. 25 °C kalte Würze ca. 20 min. bei minimalem Wasserdurchfluss durch den Kühler etwas 15 bis 20 min. stehen. In der Zeit setzt sich der Trub ab und ich kann klare Würze abziehen. Ich verstehe das Problem mit Aufwirbeln nicht.
VG, Markus
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afri
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#10

Beitrag von afri »

Vielleicht ist ein paar 10 Minuten länger warten nach dem Kühlen in der Pfanne das Geheimnis. Einfach mal einen Kaffe genießen, etwas fern sehen, Whatsapp checken, sowas halt. Es kommt nach dem Kühlen nicht auf die Minute an, also am besten irgendwas machen und nach einer halben Stunde mal wieder weitermachen gehen.

Ich habe sowohl mit der Tortenringmethode, als auch mit dem Kühlen in der Pfanne gute Erfahrungen gemacht, immer jedoch mit viel Geduld. Hier können ein paar Minuten schon einiges ausmachen.
Achim
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#11

Beitrag von bobeye »

Ich habe danach schon überall gesucht, online Shops, im Brauladen. Wo hast du denn die her, diese Geduld? :Mad2

Spaß beiseite, Respekt, tolle Braudoku, alles metikulös dokumentiert. Ziehst du den Durchlaufkühler vor oder während den ablassen raus? Das war bei mir einmal das Problem.

Aber schon hat definitiv Recht, einfach mal 10 Minuten länger stehen lassen.

LG
Bob
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peterkling
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#12

Beitrag von peterkling »

Danke für's Lob - ich hab so oft von euren Braudokus profitiert, da hoffe ich, dass meine durch die genaue Auflistung vielleicht jemandem bei Bedarf weiterhilft.

Beim WP kommt natürlich der Deckel drauf für 20 min weswegen der Kühler bei WP-Methode (80°C) nicht im Einkocher verbleiben kann.

Auch bei diesem Weg (Kühlen auf 30°C - "nur 30°C, weil das noch ohne Schütteln ganz gut ging) habe ich 10 min Deckel drauf (so weit mit Kühler möglich) und einen Espresso geholt. Hat nicht wirklich was gebracht. Nach 10 min sah das noch so aus, wie man leicht am Bild erkennen kann, dass alles verwirbelte. Der Deckel bringt IMHO nur was, wenn der Dampf gehalten werden soll und der Druck die Würze mit beruhigt.

Ich finde das kein sehr großes Problem, denn mir macht das mit dem Wechseln des Kühlers nichts, den hole ich raus und setze ihn um. Alleine die 20min 80°C sollten Einfluss auf den Geschmack haben, aber die nehme ich in Kauf - vor allem, wenn es um WP-Hopfung geht, ist das ja sogar gewollt/berechnet. Irgendwann kommt vielleicht mein 100µ-Sieb und ich versuche es nochmal.

Ich bin eher erpicht auf Optimierungsmethoden um etwas die Zeit zu verkürzen, damit ich vielleicht nach Feierabend einen Brautag einlegen kann. Bisher benötige ich trotz vorheriges Aufheizen und schroten durch langsames Läutern 1-2h, Aufheizen zum Kochen 1h und Kühlen und Anstellen 30min-1h noch insges. 7-8h (incl. grob putzen) und das ist dann doch 17:30 Uhr bis 1-2 Uhr. Das hab ich schon 2x durchgezogen (und habe ich für morgen gleich nochmal geplant). Ich bin ja ein Nachtmenesch, aber wenn diese Zeit runter ginge, dann wären einfach mehr WochenENDtage für Familie drin.

BTW: nach 24h (2. Führung schneller als erste) schon heftiges blubbern. Nach 36h Steigraum noch nicht erreicht :thumbsup - das wird schnon. Das wird ein Bier.

Oberste Schicht der Hefe war ziemlich trocken, mittendrin, etwas Schmoder, darunter Flüssiger Bierrest und darunter Abgesetzter Trub. Normaerweise hatte ich das immer anders herum und das Flüssige oben. Schade, dass ich nur ein Bild von außen habe. Letztendlich was das so wenig Bierest, dass ich alles zusammengerührt habe und rein. Vielleicht ein wenig viel Zellen, aber die obersten sahen nicht mehr lebendig aus also müsste es nicht overpitched sein.

PS: ich habe noch ein Bild ergänzt, mein Bier, das ich mir gönnte war weg.
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#13

Beitrag von herrpaul »

peterkling hat geschrieben: Dienstag 6. März 2018, 10:21 Ich bin eher erpicht auf Optimierungsmethoden um etwas die Zeit zu verkürzen, damit ich vielleicht nach Feierabend einen Brautag einlegen kann. Bisher benötige ich trotz vorheriges Aufheizen und schroten durch langsames Läutern 1-2h, Aufheizen zum Kochen 1h und Kühlen und Anstellen 30min-1h noch insges.
Gibt es einen Grund, warum du nicht direkt in den Einkocher abläuterst? Das hat bei mir die meiste Zeitersparnis gebracht: Man kann den Einkocher schon aufdrehen sobald ein paar Liter Würze abgeläutert sind, und bei pfannevoll brauchts dann nur noch 5-10 Minuten bis zum Kochen, gerne auch noch mit Unterstützung durch den Tauchsieder.
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#14

Beitrag von peterkling »

herrpaul hat geschrieben: Dienstag 6. März 2018, 14:14 Gibt es einen Grund, warum du nicht direkt in den Einkocher abläuterst? Das hat bei mir die meiste Zeitersparnis gebracht: Man kann den Einkocher schon aufdrehen sobald ein paar Liter Würze abgeläutert sind, und bei pfannevoll brauchts dann nur noch 5-10 Minuten bis zum Kochen, gerne auch noch mit Unterstützung durch den Tauchsieder.
Ja, den gibt es: Das habe ich so gemacht und dann den vollen Einkocher auf den Tisch gehievt (zu zweit und unten angegriffen nicht am Henkel) und gefährliche heiße Würze damit gewuchtet :Ahh ... nach reiflicher überlegung läutere ich jetzt in diesen Zwischenbehälter und leere die 2-3l immer wieder hoch in den schon heizenden Einkocher... ab 70% könnte ich schon anfangen zu kochen auch mit VWH (literatur sagt irgendwo sogar 30%). Das werde ich mal machen. Ein Lebensmittelmotor unten am Läutergrant wäre auch denkbar, aber da ich sowieso beim Läutern dabei bin macht das auch nix mehr.
Lasst ihr das Läutern unbeaufsichtigt?
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herrpaul
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Re: Zur Zeit in Fahrt mit Märzen

#15

Beitrag von herrpaul »

Hmhm, dann wundert es mich, dass es trotzdem noch 1h Aufheizen zum Kochen dauert ...

Wir haben hier drei Ebenen in einer Kaskade: Läutereimer, Einkocher, Gäreimer. So kann man in den heizenden Einkocher Abläutern und später direkt in den Gäreimer Hopfen seihen, ohne Würze umschöpfen oder Behälter umheben zu müssen. Ideal wäre noch eine vierte Ebene darüber für den Nachguss, aber den leeren wir stattdessen händisch nach. Unbeaufsichtigt lassen wir das Läutern nie, bissl schauen muss man sowieso, und später dann auch den Nachguss aufbringen.
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