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Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 17:38
von denbo
Hey Leute,

gestern war meine Premiere: nach einigen Wochen Vorbereitungszeit habe ich meinen ersten Sud angesetzt.

Im Wesentlichen bin ich der Anleitung auf brauanleitung.com gefolgt (vielen Dank an Timo!!!1!), wobei ich nur die halbe Menge hergestellt habe.
Ich hatte schon letztes Wochenende einen ersten Versuch gestartet, bin aber an einem tropfenden Hahn im Braukessel gescheitert. Mit neuem Hahn (und neuen Problemen) ging es gestern weiter.

Das lief gut
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung war sehr hilfreich. Mein Equipment war größtenteils auch sehr gut.
Speziell der Läuterfreund und der Hopfenfilter haben perfekt funktioniert.
Entgegen vieler Ratschläge finde ich das 10-Liter-Setup nicht so doof, gerade für den ersten Versuch.
Alles in allem ist es gut gelaufen und hat Lust auf weitere Versuche gemacht.

Das lief eher nicht so
Unfassbarerweise ist mein Thermometer nicht mit dem Magnetfeld des Induktionsherds klargekommen. Es hat total rumgesponnen und keine brauchbare Messung erzeugt. Außerdem hatte ich immer Angst, dass es mir in die Mampe reinfällt, zumal ich ja immer den Herd ausschalten musste, um zu messen.
Hier muss eine bessere Lösung her!

Ich fand es auch nicht einfach, die Temperatur genau zu bestimmen, da ich innerhalb des Topfes große Schwankungen hatte (obwohl ich immer umgerührt habe). Das waren sehr stressige 90 Minuten.

Mangels Skalen auf Braukessel und Gärbottich wusste ich nicht so recht, wie viel Nachguss ich brauche. Ich denke, mit der Erfahrung kriegt man dafür ein Gefühl.

Nach dem Würzekochen lag ich mit 17° Plato leider 3 Prozentpunkte über der Ziel-Stammwürze. Ich habe am Ende noch 0.5 Liter gekochtes Wasser dazugegeben, das hat keine messbare Verbesserung gebracht. Ich habe es dabei belassen und hoffe, dass man es nachher trotzdem trinken kann :puzz

Über Tipps, Kommentare und Verbesserungsvorschläge würde ich mich sehr freuen!
Hier gibt's noch ein paar Bilder.

Liebe Grüße,
denbo

Kessel vorbereitet fürs Maischen, daneben das doofe Thermometer
Kessel vorbereitet fürs Maischen, daneben das doofe Thermometer
Der Gute Hahn (TM). Der Doppelnippel mit dem Dichtungsring macht den Unterschied. Innen ist die Unterlegscheibe zwischen Mutter und Topfwand eine große Hilfe.
Der Gute Hahn (TM). Der Doppelnippel mit dem Dichtungsring macht den Unterschied. Innen ist die Unterlegscheibe zwischen Mutter und Topfwand eine große Hilfe.
It's a Maische!
It's a Maische!
Läutereimer mit Freund und etwas Pampe drin
Läutereimer mit Freund und etwas Pampe drin
Läuterruhe
Läuterruhe
Läutern
Läutern
Lecker Treber
Lecker Treber
Hopfen. Mir kam das etwas wenig vor?!
Hopfen. Mir kam das etwas wenig vor?!
Der Trubkegel
Der Trubkegel
Hopfenseihen sehr unproblematisch dank Filter
Hopfenseihen sehr unproblematisch dank Filter
Go Hefe! Go Hefe!
Go Hefe! Go Hefe!

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 18:04
von Unfiltered
Hallo denbo,

herzlichen Glückwunsch, das sieht doch ganz ordentlich und gut geplant aus. Das letzte Bild macht mich etwas stutzig, das sieht nach aufgestreuter Hefe aus, besser ist es, den Angaben auf der Hefeverpackung zu folgen und sie zu rehydrieren. Außerdem suche mal nach Belüftung der Würze, das klappt ganz gut vor der Hefegabe mit einem Schneebesen.

Sonst tue Dir Geduld an und genieße das 1. eigene Bier !

Gruß Holger

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 18:20
von denbo
Danke Holger!

Wie gesagt, ich bin den Schritten auf brauanleitung.com gefolgt, da wurde das Aufstreuen und Rehydrieren an der Oberfläche vorgeschlagen.
Danach Aufziehen mit der Schöpfkelle.
Ich versuche es nächstes Mal mit der vorherigen Hydrierung.

LG denbo

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 18:59
von Beerkenauer
Hallo und Willkommen

Habe mich ein wenig an meine ersten Brauversuche erinnert gefühlt als ich Deinen Bericht gelesen habe (habe auch mit der Brauanleitung angefangen. Fand die echt gut zum Starten). Ich würde mir an Deiner Stelle keine Sorgen machen. Die ersten Brauversuche dienen ja mehr oder weniger dazu die ganzen Abläufe kennen zu lernen. Danach kommt das Feintuning. Deine Ausrüstung sieht ja schon ganz gut aus.

Grüße und viel Erfolg


Stefan

Ps. Die ersten eigene Biere werden ehe schmecken egal ob sie Fehler haben oder nicht.
Es ist das eigene Bier. :Drink

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 19:14
von docpsycho
Gude,

super Set Up. So habe ich auch angefangen. Topf auf dem Herd und geläutert wird im Gäreimer. Wenn noch kein Einkocher vorhanden ist, ist das meiner Meinung nach ziemlich Ideal für den Einstieg.

Zum Verdünnen nach dem Kochen kannst du mal hier nachschauen. das kann schon mal passieren, dass man über's Ziel hinaus schießt.

Bis auf ein paar Kleinigkeiten sieht dein Erstversuch aber eigentlich ganz brauchbar aus. Was für ein Bier soll's denn mal werden?

Grüße, Felix

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 21:18
von hyper472
Sieht gut aus für einen ersten Sud - willkommen im Club!
2 Anregungen:
Trockenhefe solltest Du rehydrieren (Anleotung bei Stixbräu.de) und bei ähnlicher Temperatur zugeben, die die Würze hat. Belüften musst Du bei Trockenhefe nicht, denn die Hefe wurde dehydriert, als sie randvoll mit Sauerstoff war.
Versuche, weniger zu plätschern. Das Bier wird dann länger geschmacksstabil bleiben. Zum Läutern gibt es einen lesenswerten Artikel im Braumagazin.

Viel Spaß weiterhin!
Viele Grüße, Henning

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 22:34
von afri
denbo hat geschrieben: Samstag 2. Februar 2019, 18:20 Ich versuche es nächstes Mal mit der vorherigen Hydrierung.
Aber bitte bis dahin keine Sorgen ums jetzige Bier machen, das wird ganz sicher ebenso gut, wie mit rehydrierter Hefe. Rehydration ist zwar "besser", aber selbst manche Hersteller schreiben auf ihre Produktverpackung, dass man es "sprinkle into wort" verwenden könne, also so wie du es machtest. Dennoch habe auch ich so eine Vermutung, dass es mit vorheriger Rehydrierung besser und schneller beim Ankommen geht. Ich mache das übrigens mit abgekochtem Glattwasser, was nicht alle hier gut finden. Funktioniert jedenfalls dennoch, zumindest bei mir.
Achim

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 23:05
von hkpdererste
Tipp zum rehydrieren von Trockenhefen ...

Man nehme eine Halbliterflasche stilles Wasser nach Wahl, Flasche auf hälfte Wasser raus, Hefe rein, Deckel wieder drauf. Kein abkochen, keine möglichkeit von unsauberen Behältern, steht nicht offen rum und kostet genau 11 Cent.

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Samstag 2. Februar 2019, 23:20
von Malzknecht
Super, danke fürs Zeigen. Gute Vorbereitung ist das A und O und das sieht alles schon ganz ordentlich aus für den ersten Versuch.

Als Optimierung hätte ich noch Folgendes: Beim Läutern den Schlauch nicht direkt an den Hahn, sondern besser entkoppelt über einen Trichter. Also Schlauch unten auf einen Trichter stecken und den Trichter irgendwie (zb mit einem Band) lose unter den Ablauf hängen. Dadurch verringerst du die Wassersäule und somit den Unterdruck auf die Treber. So verhinderst du eventuelle Läuterprobleme und verbesserst dann die Ausbeute.

Trotzdem, für den ersten Versuch eine ordentliche Leistung. Nur über die kleine Menge wirst du dich wahrscheinlich ärgern :Greets

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Sonntag 3. Februar 2019, 01:05
von hyper472
hkpdererste hat geschrieben: Samstag 2. Februar 2019, 23:05 Tipp zum rehydrieren von Trockenhefen ...

Man nehme eine Halbliterflasche stilles Wasser nach Wahl, Flasche auf hälfte Wasser raus, Hefe rein, Deckel wieder drauf. Kein abkochen, keine möglichkeit von unsauberen Behältern, steht nicht offen rum und kostet genau 11 Cent.
Hm, Du weißt aber schon, dass Wasser aus der Flasche (angeblich) ein Mehrfaches an Keimen enthält als Leitungswasser? Beim Behälter hast Du recht. Aber auch da kann man im Erlenmeyer rehydrieren, den man vorher auskocht.

Viele Grüße, Henning

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Sonntag 3. Februar 2019, 01:12
von hkpdererste
Wenn das Zeug in den Flaschen (Wasser, Saft, Limo) so verkeimt wäre wüde es wohl keine langen MHD's haben. Bei dem Erlenmayer hast schon wieder abkochen und abkühlen lassen.

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Sonntag 3. Februar 2019, 17:34
von denbo
Herzlichen Dank für euer Feedback und die Tipps!
Das Rezept ist das Standard-Pale-Ale aus der Brauanleitung mit Hallertauer Tradition und Palisade.

@Henning: alles klar - umso besser, wenn ich mir den Plätscher-Arbeitsschritt sparen kann :Wink
@Tobi: auf das Problem mit dem Unterdruck wäre ich nicht gekommen, nächstes Mal kommt die Trichter-Konstruktion zum Einsatz.

Jetzt bin ich richtig gespannt, wie die Gärung verlaufen wird. Es blubbert jedenfalls schon kräftig.

Viele Grüße
denbo :Drink

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Sonntag 3. Februar 2019, 20:46
von hyper472
denbo hat geschrieben: Sonntag 3. Februar 2019, 17:34 @Tobi: auf das Problem mit dem Unterdruck wäre ich nicht gekommen, nächstes Mal kommt die Trichter-Konstruktion zum Einsatz.
Hier gibt´s ein Bild dazu:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ead#unread
Bild Nr. 26
Vielleicht findest Du noch andere Ideen, im Laufe der Zeit hat man sich so einiges zurecht-optimiert.

Viele Grüße, Henning

Re: Sud #1 - das lief doch ganz naja

Verfasst: Freitag 15. Februar 2019, 08:48
von omitz
Moin denbo,

sieht doch gut aus! Freu dich auf das erste Bier. Das erste Bier ist immer das Beste! :)
Den Kessel finde schickt. Ich überlege ja immer, mir noch mal ein kleines Setup zum experimentieren anzuschaffen. Da wäre das eine Anregung.

Sehr schade finde ich, dass auch hier bei einer Premiere (!) wieder die leidige "aufstreuen vs rehydrieren" Diskussion geführt wird. Du hast wahrscheinlich die US05 oder S04 genutzt und da schreibt selbst der Hersteller "sprinkle into wort".. aber.. ach lassen wir das.

Weiterhin gut Sud!
Timo