Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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StefanK
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Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#1

Beitrag von StefanK »

Hallo miteinander,

ich hoffe, meine Braudokumentationen werden Euch nicht langweilig. Diesmal wurde dasselbe Rezept gebraut wie bei meinem letzten Sud im Dezember. Es verbindet das Basisrezept aus Ferdinant Laudages Buch "Craft-Bier einfach selber brauen" und verwendet die Hopfung aus dem Rezept "Happiness is a warm Gun". Die Kombination wurde seinerzeit aus der Not geboren. Ich hatte eine Menge Wiener Malz und wollte mal einen anderen Hopfen als in Laudages Rezept probieren. Da ein leckeres Bierchen dabei entstanden ist, wollte ich es nochmal nachbrauen...

Los ging's also am Samstag-Abend. Das Malz wurde abgemessen und mit Wasser konditioniert. Geschrotet wurde am Sonntag-Morgen kurz vor dem Einmaischen. Insgesamt mit folgender Schüttung:
5.500g Wiener Malz (87%)
500g Karamelmalz, hell (8%)
300g Haferflocken (5%)
---------------------------------
6.300g

Die Schüttung fiel damit 500g schwerer aus als bei meinen letzten Bieren. Eigenlich aus einer Laune heraus, weil ich beim Abwiegen ein Pfund mehr im Eimer hatte und dachte: "Was soll's... Probier's mal aus... Hinterher verdünnen wir die Würze auf 12 °P und haben etwas mehr Ausschlag." Naja... Ganz so einfach wurde es nicht, aber dazu später mehr... :redhead

Sonntag wurde ich dann um 07:00 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Die lieben Kleinen... Immer währender Quell von Freude und Lärmbelästigung gleichermaßen. Immerhin konnte es so zügig in den Brautag gehen. Petrus hatte schon sein bestes gegeben und für echtes Brauwetter gesorgt:
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Also nach einer kurzen Warmlaufphase um 07:30 Uhr den Einkocher aufgebaut und 18 Liter Wasser für den Hauptguss angestellt. Mit 42 °C gin's los und der Inkbird hatte den Befehl, bei 74 °C abzuregeln. Damit hatte ich genug Zeit, mich um das erste Gebräu des Tages zu kümmern:
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Brautag_17-03-19_02.jpg (71.93 KiB) 5063 mal betrachtet
Schüttung: 3g Earl Grey
Maischtemperatur: 95 °C
Rast: 3 min. Kombirast :Wink

Damit ging dann das Schroten leicht von der Hand und gegen 8 Uhr konnte ich einmaischen:
Brautag_17-03-19_03.jpg
Das Schrotbild mit meiner einfachen Walzenmühle / -quetsche. Walzenabstand wurde mit Fühlerlehre auf 1,2mm eingestellt. Die Spälzen scheinen weitgehend intakt zu sein und die Mehlkörper ist herausgetreten.
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Brautag_17-03-19_04.jpg (128.21 KiB) 5063 mal betrachtet
Einmaischen in den guten Weck Wat24a...

Durch das Einmaischen des zimmerwarmen Getreides sank die Temperatur der Maische auf 66,5 °C. Eigentlich perfekt, denn ich wollte wieder eine einfache Kombirast von 60 Minuten bei 66 - 67 °C fahren. Dazu hatte ich den Inkbird auf 66 °C eingestellt, musste aber zwischendurch feststellen, dass sich der Kocher teilweise auf 70 °C aufgeheizt hat. Überschwingen, nehme ich an. Jedenfalls hatte ich dadurch zeitweise eine zu hohe Rasttemperatur zumindest in Teilen der Maische. Mal sehen, wie sich das hinterher auswirkt...
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Brautag_17-03-19_05.jpg (49.87 KiB) 5063 mal betrachtet
Letztlich habe ich die Rast nach hinten heraus etwas verlängert, um nach dem Abkühlen in "Brewer's Window" die Temperatur unter 70 °C noch etwas auszunutzen. 9:30 Uhr war dann aber trotzdem Zeit zum Abmaischen, nachdem die Jodprobe normal war.

Während die Maische dann Läuterruhe hielt, habe ich den Nachguss aufgesetzt (Herd, Suppentopf, ganz easy) und die Hopfengaben abgewogen:
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Brautag_17-03-19_06.jpg (62.33 KiB) 5063 mal betrachtet
Erste Gabe: 22g Centennial in die Vorderwürze zu Kochbeginn
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Zweite Gabe: 80g Centennial in den Whirlpool
Im Hintergrund tummelt sich schon die Hefe: Safale US-05

Das Läutern lief wieder ereignislos. Nach ca. 1/2 Stunde hatte ich die ca. 27 Liter für Pfanne voll durch. Mit 19,5 °B (18,7 °P) war mir das natürlich zu stark. Deshalb habe ich den Nachlauf (~ 4 °B) aufgefangen, um zwischendurch den Verdampfungsverlust auszugleichen. Während des Hopfenkochens habe ich dann ca. 4 Liter davon schlückchenweise zugegeben. Aber so, dass sie mind. noch 1/2 mitgekocht sind.
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Brautag_17-03-19_08.jpg (38.75 KiB) 5063 mal betrachtet
Sind 18,7 °P schon eine Bombe? :Grübel
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Brautag_17-03-19_09.jpg (47.76 KiB) 5063 mal betrachtet
Klarer Nachlauf... Insgesamt wurden es fast 10 Liter, die dann ca. 4 °B (3,8 °P) hatten, also nah am Glattwasser. Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit der Ausbeute beim Läutern.
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Brautag_17-03-19_10.jpg (103.17 KiB) 5063 mal betrachtet
Wallend kocht die Würze... :Smile

Unterschätzt hatte ich dann mal wieder die Zeit, die es dauert, dass sich 150ml Wasser von 95 °C auf < 35 °C abkühlen. Gefühlt dauerte es ewig, aber es war noch genug Zeit, die Hefe zu rehydrieren:
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Dabei habe ich übrigens eklatant gegen die Packungshinweise verstoßen. Während Danstar das Rehydrieren ja auf ihren Päckchen beschreibt, wird bei der Safale US-05 empfohlen, sie einfach aufzustreuen :puzz
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Brautag_17-03-19_12.jpg (72.51 KiB) 5063 mal betrachtet
Egal... Um 12 Uhr habe ich den Einkocher und den Tauschsieder ausgeschaltet. Gleichzeitig ging die Kühlung los. Die Kühlschlange selbst hatte ich eine Viertelstunde in der Würze mitgekocht und nun hab' ich sie für Phase 1 der Kühlung mit kaltem Wasser aus dem Hahn gespeist. Schön langsam laufen lassen, damit es viel Wärme aufnimmt. So ging die Temperatur in unter 10 Minuten unter 80 °C und die zweite Hopfengabe kam in die Würze.

Dabei fiel mir dann ein, dass ich das Irish Moss vergessen habe. :Ahh
Beim letzten Sud hatte ich 4,5g davon testweise drin und es wurde ein wunderbar klares Bier. Naja... Dann wird's diesmal wieder naturtrüb. Auch kein Beinbruch.

Um 12:17 Uhr war ich dann schon auf < 60 °C und habe für Phase 2 auf Eiswasser und Umwälzpumpe umgestellt.

12:37 Uhr zeigte das Thermometer dann schon < 35 °C und langsam habe ich das Anstellen vorbereitet. Die Hefe brauchte noch etwas, aber um 13:30 Uhr habe ich dann bei < 20 °C angestellt.
Brautag_17-03-19_13.jpg
Gott, gib Glück und Segen drein!

Soweit, so gut. Schließlich hab' ich den Sud dann in den Keller geschleppt, wo er jetzt bei 16 °C Raumtemperatur vor sich hin gären darf. Insgesamt sind es rund 25 Liter geworden, die noch immer mit 15 °B (14,4 °P) daher kommen. Eigentlich wollte ich das Bier nicht so stark brauen, aber mein Gärbottich ließ die weitere Verdünnung nicht zu. Auch so habe ich schon etwas weniger als 1/3 Steigraum. Wenn das Datenblatt zur Safale US-05 stimmt, könnte der EVG bei ca. 78% liegen. Wenn ich den Refraktometerrechner richtig bedient habe, müsste der Alkoholgehalt dann bei ca. 6,1 %Vol liegen. Etwas mehr bei den Anteilen, die ich auf Flaschen ziehe... Eigentlich wollte ich bei ~5 %Vol auskommen, aber das hatte ich ja eingang schon erläutert. :redhead

Abends war ich dann nach dem Eishockey nochmal im Keller und konnte mich davon überzeugen, dass die Gärung angekommen ist. Ein fröhliches Blubbern kam aus dem Bottich, so dass ich schon überlege, wann ich stopfe. Wahrscheinlich Dienstag oder Mittwoch. Dann kann der Ansatz durchgären und eine Woche nach dem Stopfen schlauche ich um. :Grübel
Was meint Ihr?

Soweit war es das erst einmal. Ich hoffe, Euch hat der Artikel gefallen. Wie es mir der Gärung usw. weitergeht, werde ich in den nächsten Tagen / Wochen berichten.

Viele Grüße
Stefan
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nordsee0815
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#2

Beitrag von nordsee0815 »

Moin Stefan
Tolle ausführliche Braudoku, ich will das auch immer mal machen aber wenn ich meine Stümperhaften Fotos sehe lass ich das dann meisten.
Wenn du dem Bier etwas Zeit gibst wird es von selber schön klar, ich habe noch nie Irish Moos oder ähnliches benutzt und meine sind eigentlich immer schön klar. Aber natürlich jeder wie er mag.

Viele Grüße von der Nordseeküste

Stefan
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StefanK
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#3

Beitrag von StefanK »

Hallo Stefan,

freut mich, dass Dir die Doku gefällt. :Smile
Das mit den Fotos war tatsächlich das kleinste Problem. Mit dem Handy ging das ganz gut. Nur habe ich teilweise vergessen Bilder zu machen. Vom Läuterturm usw. Aber das kommt dann in der nächsten Doku wieder. :Wink
nordsee0815 hat geschrieben: Montag 18. März 2019, 11:34 Wenn du dem Bier etwas Zeit gibst wird es von selber schön klar, ich habe noch nie Irish Moos oder ähnliches benutzt und meine sind eigentlich immer schön klar. Aber natürlich jeder wie er mag.
Werde ich ausprobieren. Anstich ist am 28.04. zur Kommunionfeier unserer Großen bzw. kurz vorher zur sensorischen Qualitätskontrolle. Wenn's nicht klar wird, ist das kein Drama. Für die Reproduzierbarkeit wäre es nett gewesen...

Was Irish Moss usw. angeht, bin ich einfach noch neugierig und in Experimentierlaune. Ich steuere summa summarum auf meinen 10. Sud zu und sehe mich noch immer als Anfänger. Da finde ich es spannend, Erfahrungen rund um das Brauen zu sammeln. Verschiedene Hopfen, neue Malze, neue Techniken oder eben auch mal Additive, die nicht dem RHG entsprechen.

Viele Grüße
Stefan
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saschabouchon
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#4

Beitrag von saschabouchon »

Hi Stefan,

sieht gut aus. Dein Malz ist schön grob, womit hast du geschrotet und geläutert?

Beste Grüße
Sascha
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#5

Beitrag von HubertBräu »

Steht unter dem Bild.
StefanK hat geschrieben: Montag 18. März 2019, 11:00 Das Schrotbild mit meiner einfachen Walzenmühle / -quetsche. Walzenabstand wurde mit Fühlerlehre auf 1,2mm eingestellt. Die Spälzen scheinen weitgehend intakt zu sein und die Mehlkörper ist herausgetreten.
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StefanK
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#6

Beitrag von StefanK »

saschabouchon hat geschrieben: Montag 18. März 2019, 13:53 Hi Stefan,

sieht gut aus. Dein Malz ist schön grob, womit hast du geschrotet und geläutert?

Beste Grüße
Sascha
Geschrotet habe ich mit einer relativ einfachen Malzmühle mit zwei Walzen. Diese hier, glaube ich, ist es: Link.
Oder jedenfalls eine sehr ähnliche. Die Walzen hatte ich auf 1,2mm Abstand justiert.

Zum Läutern kommt bei mir ein 30 Liter Braueimer mit MattMill-Läuterblech zu Einsatz: Link.
Dieser oder zumindest baugleich. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden und bisher hatte ich keinerlei Probleme beim Läutern. Obwohl ich zum Maischen in Zukunft einen Thermoport benutzen möchte, will ich an der Läutermethode deshalb trotzdem festhalten. :Smile

Viele Grüße
Stefan
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#7

Beitrag von swinkler »

Sehr schöne Braudoku ... find ich auch!

Besonders das Brau-Rezept für den Earl-Grey hat mich zum schmunzeln gebracht :-)

Grüßle Steffen
der Mensch lebt nicht vom Bier allein ... doch ohne kann er auch nicht sein :Drink
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#8

Beitrag von BierTouristMS »

Mir ist sofort die Tasse ins Auge gefallen....
RWC 2019 in Japan. Mal schauen, ob sie den Hattrick schaffen.
Lebt Euer Leben, lustvoll und tollkühn!!!!
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StefanK
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#9

Beitrag von StefanK »

swinkler hat geschrieben: Montag 18. März 2019, 15:44 Sehr schöne Braudoku ... find ich auch!

Besonders das Brau-Rezept für den Earl-Grey hat mich zum schmunzeln gebracht :-)

Grüßle Steffen
Danke, so war es gedacht. :Wink
BierTouristMS hat geschrieben: Montag 18. März 2019, 22:29 Mir ist sofort die Tasse ins Auge gefallen....
RWC 2019 in Japan. Mal schauen, ob sie den Hattrick schaffen.
Meine ist von 2015, als der RWC in England war. Da hat mir ein Freund aus dem UK die Tasse geschickt. :Smile
Bis zur WM in Japan ist ja noch etwas Zeit. Ich bin aber gespannt, wie / ob davon etwas bei uns im TV zu sehen ist. 2015 fand ich toll weil die Berichterstattung ziemlich umfangreich und vor allem zu erträglichen Sendezeiten lief.

Cheers
Stefan
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#10

Beitrag von StefanK »

Moin moin,

mal ein kleiner Zwischenstand vom PA No. 2.

Ende letzter Woche (am 22.03.) habe ich den Restextrakt gemessen und kam auf 9 °B. Gestern habe ich nochmal nachgemessen und kam wieder auf 9 °B. Das heißt für mich, die Hauptgärung ist durch und ich kann umschlauchen. Werde ich vermutlich heute oder morgen auch tun.

Es ergeben sich folgende "technische Daten":
PA_2_Refrakto.JPG
PA_2_Refrakto.JPG (27.93 KiB) 4278 mal betrachtet
Ist jetzt insb. beim EVG nichts zum Angeben, aber ich führe das auf die etwas zu warme Kombirast zurück. Dadurch, dass ich immer im oberen Bereich des "Brewer's Window" und zeitweise sogar leicht darüber lag, nehme ich an, dass zuviele unvergärbare Zucker entstanden sind. Könnte ich da richtig liegen?

Im Vergleich dazu ist das Bier (identisches Rezept), das ich am 23.04. gebraut habe bei einer Stammwürze von 14 °B jetzt schon auf 8 °B runter. Da waren gestern wunderbare Hochkräusen zu sehen und rechnerisch liegt der EVG jetzt schon bei > 70%. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt...

Im Endeffekt müsste ich mit der No. 2 ein eher malzig-süßliches Bier bekommen. Mal sehen, ob ich den Unterschied zum letzten eher herben No. 1 oder der No. 3 schmecke...

Jetzt wird erstmal in ein 19l Keg und ein paar Flaschen umgeschlaucht. Flaschen mit Zucker aufgespeist, das Keg bekommt während der Kaltreifung CO2 aus der Flasche zugesetzt. Dabei plane ich 1 Woche Warmreifung bei Kellertemperatur (momentan knapp unter 14 °C) und danach die Kaltreifung bei < 5 °C. Am 13.04. möchte ich die erste Verkostung vornehmen.

Cheers
Stefan
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#11

Beitrag von StefanK »

Hallo und guten Morgen,

letzte Woche wurde umgeschlaucht, gestern wurde kalt gestellt. Nach etwa einer Woche Reifung bei Gärtemperatur ging's in den Kühlschrank. Da werde ich die Temperatur nun auf < 5 °C herunterfahren und zusehen, dass ich einen Coldcrash hinbekomme.

Ende nächster Woche wird dann das Keg mal angestochen. :Bigsmile

Viele Grüße
Stefan
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#12

Beitrag von claumo »

Super Doku - herzlichen Dank! :thumbup Bin gespannt auf die Verkostung und werde das Rezept ggf. mal nachbrauen.

VG Claudius
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peterkling
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#13

Beitrag von peterkling »

StefanK hat geschrieben: Montag 18. März 2019, 11:00 Brautag_17-03-19_02.jpg
Schüttung: 3g Earl Grey
Maischtemperatur: 95 °C
Rast: 3 min. Kombirast :Wink

...
Genau mein Humor und Super Bilder - hat echt Spaß gemacht zu lesen. Merci. :thumbup

Das Läutern ist etwas schnell mit 30 min, aber wenn die Ausbeute stimmt ist das sicher kein "Problem" :redhead
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StefanK
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#14

Beitrag von StefanK »

peterkling hat geschrieben: Donnerstag 25. April 2019, 12:00 Genau mein Humor und Super Bilder - hat echt Spaß gemacht zu lesen. Merci. :thumbup

Das Läutern ist etwas schnell mit 30 min, aber wenn die Ausbeute stimmt ist das sicher kein "Problem" :redhead
Danke sehr. Hat auch Spaß gemacht, die Doku zu schreiben. Und positives Feedback motiviert natürlich zusätzlich. :Wink

Bzgl. der Ausbeute tue ich mich noch etwas schwer, das Ausschlagvolumen nach dem Kochen zu ermitteln. Mit der Stammwürze vor dem Kochen bei Pfanne voll bin ich aber zufrieden. Zuletzt hatte ich immer sehr viel langsamer geläutert und hatte sehr ähnliche Ergebnisse...

Übrigens wurde inzwischen verkostet... :Bigsmile
Brautag_17-03-2019_14.jpg
Optisch ist das Bier so, wie ich es erwartet hatte. Nicht allzu hell, was der Schüttung aus Wiener Malz geschuldet ist. Wenn ich es richtig berechnet habe, müsste mich die Schüttung zu ca. 18 EBC führen. Also im Grenzbereich zwischen "bernstein" und "kupfer". Ich denke, dass passt zur tatsächlichen Farbe. Ganz klar ist das Ale trotz ausgiebiger Kaltlagerung / -reifung nicht geworden. Finde ich aber nicht schlimm. Ein Pale Ale soll oder muss ja nicht kristallklar sein.

Der Schaum ist feinporig und stabil. Die Krone bleibt auch nach dem Einschenken einige Minuten stehen. Das oben abgebildete Glas wurde im Keller gezapft und hat zumindest bis zur Ablichtung im ersten Stock nichts von seiner feinen Decke eingebüßt.

Geschmackliche Beschreibungen fallen mir noch immer schwer. Definitiv ist das Ale herb und hopfenbetont. Aus dem Glas strömt einem die leicht citrusartige Note des Centennial entgegen, die aber im Geschmack zurücktritt. Da tritt die herbe, bittere Note des Hopfens klar in den Vordergrund. Da ich grundsätzlich ein Freund herber Biere bin, kommt mir das entgegen. Im Bekanntenkreis wurde das bisher auch positiv gesehen, also denke ich, die Bittere ist gut im Rahmen. Rechnerisch komme ich auf 42 IBU, was mir gar nicht so stark erscheint... Wie auch immer.
Einen ausgeprägten Malzkörper oder ausgeprägte Restsüße kann ich nicht wahrnehmen. Mir kommt das Bier eher schlank daher, obwohl mir die Temperatur während der Kombirast häufiger über in den oberen Bereich gerutscht ist.

Die Kohlensäure hatte ich während der Reifung aus der CO2-Flasche zugeführt. Ich habe versucht, auf ca. 4,5g/l zu kommen. Ob das gelungen ist, kann ich schwer sagen, aber unter dem Strich bin ich zufrieden. Die Kohlensäure perlt angenehm und erscheint mir genau richtig. Verglichen mit einem (Kauf-)Weizen ist es weniger. Im Vergleich zu (Fiege) Pils oder (Füchschen) Alt etwa dazwischen, würde ich sagen.

Fazit: Zum Nachbrauen empfehlenswert. :Wink

Cheers
Stefan
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#15

Beitrag von HubertBräu »

Das sieht sehr gut aus :thumbup Zum Wohl :Drink
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Re: Regentag? Brautag! - Centennial Pale Ale No. 2

#16

Beitrag von Braufex »

StefanK hat geschrieben: Dienstag 30. April 2019, 16:45 Geschmackliche Beschreibungen fallen mir noch immer schwer
Merkt man aber überhaupt nicht. :thumbup
Also ich zumindest :redhead

Gruß Erwin
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