Zum Ersten ein Speidel Weizen

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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Rönu
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Zum Ersten ein Speidel Weizen

#1

Beitrag von Rönu »

Hallo zusammen!

Nun habe ich es auch geschafft meinen ersten Sud zu brauen :thumbsup Ich entschied mich für ein möglichst einfaches Rezept, da es mir mehr um den Lerneffekt ging als um das beste Bier der Welt zu machen, weshalb meine Wahl auf das Speidel-Rezept https://www.speidels-braumeister.de/de/ ... nbier.html fiel.

Für die Montage der Mattmill fräste ich mit meiner CNC Maschine ein Holzteil heraus mit einer Rille unten, damit alles gut auf den Eimer passt
20190413_102326.jpg
Die erste Schrotung war nicht so einfach, ich unterschätze wie hart das geht, mir hat es fast den Akkuschrauber aus der Hand gehauen, da ich ihn nur locker in der Hand hielt. Könnte mir bitte jemand sagen, ob das Schrotbild für den BM so gut ist?
schrot.jpg
Der Dampfabzug und der Einsatz im Fenster sind sehr leicht und schnell demontierbar:
abzug.jpg
Der Brauvorgang hat mich anfangs etwas irritiert, sah mehr aus wie Milchsuppe (darum der Name Weissbier?? :Grübel ):
milch.jpg
Beim Kochen dann gefiel es mir dann deutlich besser!
kochen.jpg
Die Hefe habe ich 30min lang rehydriert und nach dem die Temperatur angeglichen war in die Würze gegeben. Nach 4h begann der Gärspund zu blubbern:
gaeren.jpg
Also zusammengefasst bin ich vorsichtig optimistisch, dass etwas trinkbares dabei rauskommt. Jedenfalls riecht es am Gärspund nach Bier :Drink
Reingekuckt habe ich bis jetzt nicht, da ich mehrfach gelesen habe dass man den Deckel ein paar Tage drauf lassen sollte.

Schlecht war, dass ich ständig Besuch bekam der wissen wollte wie das alles so funktioniert und ich deshalb ständig abgelenkt wurde. Ebenfalls schlecht war, dass ich vor lauter labern und Apèro schlürfen vergessen habe das Kochen zu verlängern, da ich am Ende des Kochvorganges nur 10,5 Plato hatte.

Gut war, dass meine Frau auch Spass an der Sache an sich und an den Gerüchen hat. Mit dem Dampfabzug auf volle Pulle entweicht auch kein Dampf in die Laube und zurück tropfendes Kondensat gibt es auch nicht. Nun bin ich gespannt, wie das Abfüllen in ein paar Tagen wird.
Der Klügere kippt nach
stefan78h
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#2

Beitrag von stefan78h »

Rönu hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 08:15 Gut war, dass meine Frau auch Spass an der Sache an sich und an den Gerüchen hat.
damit hast du schon mal 100 Punkte!!!
Der Rest kommt mit jedem weiteren Sud.
Gruß
stefan
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Boludo
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#3

Beitrag von Boludo »

Herzlichen Glückwunsch!
Allerdings taugt die WB 06 für ein bayrisches Weissbier nicht viel. Sie macht kaum typische Aromen und vergärt sehr hoch. Zusammen mit der geringen Stammwürze könnte das ein relativ fades Bier werden.
Aber das erste selber gemachte Bier schmeckt eigentlich immer sehr gut, passt also schon. In Zukunft würde ich aber nach einer anderen Hefe ausschau halten.

Stefan
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Malzknecht
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#4

Beitrag von Malzknecht »

Hi Rönu,

Schöne Doku. Vor allem hast du ja schon eine echt tolle Ausrüstung zu Beginn :thumbsup
Viele Grüße,
Tobi

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brewhaha
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#5

Beitrag von brewhaha »

Bei der Aussicht macht das Brauen bestimmt noch mehr Spaß! :Drink

Beim Abkühlen der Würze beachte bitte, dass sich der Trub auf dem Sensor des Braumeisters legt und die auf dem Display angezeigte Temperatur dadurch meist viel zu hoch ist.

Zum Schrotbild: Ich sehe da einiges an ungebrochenem Weizenmalz. Vielleicht solltest Du dieses mit geringerem Walzenabstand extra schroten.

Viele Grüße
Don
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Rönu
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#6

Beitrag von Rönu »

Vielen Dank für eure Tipps, Hinweise und Glückwünsche!

Ich dachte mir schon dass es mit der WB06 nicht so hitverdächtig wird. Hier im Forum halten sich die Begeisterungsstürme über diese Hefe im durchaus überschaubaren Rahmen :Bigsmile Na ja, wenn's eingermassen trinkbar wird, wäre ich schon zufrieden. Wenn nicht, nun, manchmal bekommt man ja auch Besuch den man nicht so gerne mag, aber trotzdem etwas zu trinken offerieren muss :Angel

Der Walzen Abstand hat mir Sorgen gemacht, da ich zur Zeit noch keine Mess-Lehren habe für die exakte Einstellung. Mit der Original-Einstellung schrotete ich so ca. 200g zum begutachten. Dabei war von den Körnern praktisch nichts mehr zu sehen, sondern nur weisses Mehl. Da ich nicht warten konnte, verstellte ich den Abstand nach Gefühl etwas grösser. Ebenfalls vergass ich vor lauter Gequatsche bei den Pumpenpausen das Malzrohr zu drehen, obwohl dies in der Speidel Anleitung ausdrücklich erwähnt wird. Das End-Resultat nach Fabier ist eine Ausbeute von lediglich 52%.

Die Ausrüstung macht schon Spass, ich dachte mir ich greife mal ein bisserl in die Vollen und gönne mir mal wieder was zum Geburtstag :thumbsup
Beim letzten Mal als ich das machte war's ein alter Bauernhof, deshalb die schöne Aussicht...aber das ist eine andere Geschichte.

Ach, das ist also der Grund wegen der Anzeige, der Trub! Ich dachte schon dass die Temperatur plötzlich nicht mehr so schnell fällt. Habe dann noch mit einem desinfizierten externen Thermometer in verschiedenen Höhen nach gemessen und erhielt deutlich tiefere Werte. Hui, Glück gehabt lol

Wie gesagt besten Dank für eure Unterstützung & frohen Ostern!
Grüsse
Rönu
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Tomalz
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#7

Beitrag von Tomalz »

Glückwunsch zum ersten Sud.
Ich schrote mit der MMBR und das sieht das auf der weitesten Stufe dann so aus.
Is auch sehr langsam geschrotet.
0D5DE2EB-0A95-4375-A20A-94700DC9378B.jpeg
Zuletzt geändert von Tomalz am Donnerstag 18. April 2019, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Thomas
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Michael Wendt
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#8

Beitrag von Michael Wendt »

Ich würde dir statt der Dunstabzugshaube auf Dauer eine Brüdenhaube empfehlen. Dafür reicht zum Beispiel eine Ikea-Salatschüssel aus Edelstahl, in die sich mit einer Stichsäge einfach ein Loch für ein 100er HT-Rohr sägen lässt. Bei deinem Aufbau reicht dann ein 90-Grad-Winkel und ein Rohr nach draußen. Das Schöne daran: Funktioniert ohne Strom und völlig lautlos. Wenn du dich dafür interessierst, findest die im Forum alles Nötige. Für den ersten Sud hattest du dich ja auch super eingelesen. Letztendlich geht deine Haube natürlich auch. Mir war meine allerdings zu laut, es tropfte davon neben den Kessel, und das Ding schaltete sich regelmäßig ab bzw. runter.

Allzeit gutes Bier!
Michael
„Ah, das schmeckt wie ein richtiges Vierzehnzwanziger“

Meine Anlage: viewtopic.php?f=20&t=12052
Meine Vorstellung: viewtopic.php?f=50&t=11885
Haus, Auto und Frau zeig ich nicht.
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Rönu
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen / Abschluss

#9

Beitrag von Rönu »

Hoi zäme

Kurzer Nachtrag zum Abschluss von meinem ersten Sud:

Die Hauptgärung verlief störungsfrei.
20190419_085427.jpg
Nachdem sich der Extrakt bei 6 Brix einpegelte (Nach 5 Tagen 1. Messung, dann alle 2 Tage) entschied ich mich für die Abfüllung. Ich wollte 6g CO2/l haben, also wären das mit meinen Werten nach Fabier 8.8g Zucker pro Liter. Die Pulverpistole stellte ich auf 4.4g ein und befüllte damit meine 0.5l Flaschen ratzfatz.

Ich habe mir ein paar Videos angesehen wie da manche Leute Zucker abwägen oder mit so Löffelchen und Trichter den Zucker in die Flaschen geben. Mir erschien das zu umständlich. Mit der Pulverpistole ist die exakt gleiche Menge je Flasche garantiert und Sauerei gibt es auch keine. Das Abfüllen mit der Abfüllpistole ging eingentlich auch ganz gut. Da die Flaschen jedoch nicht so voll wurden, habe ich jeweils mit dem Überlaufschlauch die vorherigen Flaschen nachbefüllt.
20190426_123930.jpg
Anschliessend das Manometer drauf und bei Zimmertemperatur 23 Grad die Harrassen stehen lassen. Nach Fabier müsste der Druck am Ende 3 Bar betragen, was nach gut einer Woche soweit war. Anschliessend stellte ich die Harrassen raus in den Schopf, wo zur Zeit eine Temperatur von etwa 15 Grad herrscht.
20190428_112914.jpg
Nach Theorie müssten ja jetzt die Flaschen noch 2 Wochen reifen. Gestern Abend jedoch habe ich es nicht mehr ausgehalten und probierte die erste Flasche (und nachher noch eine zweite hahaha!!!)
20190430_164457.jpg
Es ist sehr schwer sein eigenes Bier und erst recht das erste eigene Bier objektiv zu bewerten und zu beschreiben.
Nun, Aussehen und Farbe gefallen mir sehr, aber ansonsten hat es nichts mit einem (mir bekannten) Weizenbier gemeinsam. Es schmeckt eher wie so ein trübes Klosterbier mit einem Hauch Obst d.h. der Geruch ist so, wie wenn man einen Obstladen betritt, aber nicht stark genug um sagen zu können, nach welchen Früchten es riecht. Ebenfalls ist es leicht süsslich, dafür aber auch recht süffig.

Zusammengefasst bin ich sehr erfreut, dass der erste Versuch trotz Fehlern recht ordentlich geklappt hat und ich nichts den Abfluss
schütten muss :thumbsup :thumbsup :thumbsup
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*PROSCHT*
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Boludo
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Re: Zum Ersten ein Speidel Weizen

#10

Beitrag von Boludo »

Herzlichen Glückwunsch!
Und mit einer geeigneten Hefe bekommst du nächstes Mal auch die typischen Aromen ins Hefeweizen.

Stefan

Edit: Wenn die Messwerte stimmen, dann ist da was faul. Die WB 06 vergärt normal viel höher. Pass mal bisschen auf wegen Flaschenbomben
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