Osterpils mit Läuterproblemen
Verfasst: Mittwoch 24. April 2019, 20:36
Hallo Hobbybrauerfreunde,
schon seit längerem plane ich eine Braudoku zu erstellen, da ich selbige immer mit begeisterung verfolge.
Nun ist es endlich soweit. Es ist tatsächlich sehr spontan sowohl die Doku als auch das Brauen. Hat sich zufällig ergeben, dass am Ostermontag nix anlag und die Zutaten alle vorrätig waren. Deswegen taufe ich diesen Sud auf den Namen "Osterpils", dessen Vorlage das "Pils fürs Volk" von MMuM ist. Dieses hatte ich bereits schon einmal erfolgreich gebraut.
Ausschlagmenge sollten 26Liter sein, mit 12°P und einer SHA von 65%. Hauptguss 17 Liter, NG 16Liter ca..
Dies ist mein 15 ter Sud.
Und schon gehts los:
Ostersonntag abends das Malz geschrotet, 4,4kg Pilsner und 460g Cara Hell.
Gebraut wurde bei bestem Wetter auf der Westterasse.
Also Maischekessel (Silvercrest mit digital Steuerrung) mit Rührwerk (Eigenbau) und Läuterhexe aufgebaut.
Das Rührwerk ist mit 24V Motor und wird mit einem Labornetzteil (Trafonetzteil) betrieben und zwar im Uhrzeigersinn!!! Die Drehzal lässt sich durch das Netzteil regeln.
10:40UhrMalz eingemaischt bei 65°c so dass die Temp direkt auf 63°c fällt und die erste Rast für 30min direkt beginnt
Es folgt die zweite Rast bei 72^C für 30min und anschließender Jodprobe
Nach erreichen von 76°C wird sofort der Stecker vom Einkocher gezogen.
Jetzt beginnt eigendlich schon mein Läeuterproblem:
Dazu vorweg einige Infos:
Seit ca. 5 Suden schrote ich das Malz selber mit der bekannten "Billigschrotmühle" von Ebay für 20€. Der berühmte Corona Clone.
Die ersten beiden Male ging alles super. Läutern mit der Hexe von hand eingemaischt also ohne Ruhrwerk. Die Mühle hebe ich so justiert, dass ebenso grade keine ganzen Körner hindurchrutschen. Bitte einmal oben das Schrotbild begutachten. Lief beide male super, glasklar nach ca. 2Liter Vorschuss.
Jetzt benutze ich zum dritten mal das neue Ruhrwerk und es wird nicht klar! Läuft zwar gut, aber immer mit Stückchen drin. Weiteres nun im weiteren Verlauf der Doku:
Zwischenzeitlich erstmal den Hopfen abgewogen:
Perle 38g, Perle 22g, Mittlefrüher 10g und 2,5g Irish Moss ... und den Gäreimer ausgelitert. Man oh man, was habe ich mich beim letzten mal geärgert!!
Da wollte ich nach dem Brauen notieren wieviel ich im Gäreimer habe, und dann hat das Teil keine Literscala!!!
Echt ein Unding, das habe ich bisher noch nie gehabt, naja....
Und jetzt weiter mit dem Läutern und den damit verbundenen Problemen:
Wege der oben genannten Probleme hatte ich den Verdacht, dass der Einkocher einfach noch stark nachheizt und deswegen die Würze nicht zur Ruhe kommt. Also habe ich dieses mal nach Flameout das Rührwerk noch 10min laufen lassen, um die Restwärme der Heizung abzuführen. Dann die 20min Läuterruhe. Dann Vorschießen lassen. Trübe Plörre mit Stückchen!!! Nach 5Litern immer noch. Ok, also Läuerruhe um 20min verlängert. Immer noch das gleiche!!! Und nochmal 20min! Und immer noch das gleiche!!! Ich habe hier mal ein Foto von dem Vorschuss zum Ende hin gemacht: Ich denke die Stückchen sind deutlich zu erkennen.
Dashier verbleibt im Messbecher: Könnte das an der Schrotung liegen? Ohne Rührwerk hat es bisher immer problemlos funktioniert!
Na was solls, das Leben muss weitergehen, also die Würze durch einen Monofilarmentfilter in den zweiten Kocher abgelassen: Das funktionierte ganz gut, ich konnte nur den Kocher noch icht einschalten, da ich Angst hatte, dass der Filter unten irgendwie festbrennt.
Das hat den Brautag dann noch weiter verzögert. Egal, weiter gehts mit Nachgüssen
Nach nun ewig langer Zeit ist die Würze nun komplett im Einkocher. 24L mache ich da maximal rein, da es sonst leicht überkocht. den Rest vom Läutern gebe ich dann ab kochbiginn bis max. 30min vor Kochende noch hinzu. die Würze hat 11,2brix.
Und dann schaue ich so auf meine Tisch und sehe so die PH Teststreifen liegen und denke noch:
Irgendwas hast du doch jetzt wieder vergessen. Milchsäure Vergessen Kurz noch gemessen PH6. Was nun??? Kurzentschlossen die 2,2ml Milchsäure noch der fast kochenden Würze hinzugegeben. Hoffentlich war das nicht ein Riesenfehler??? PH jetzt 5.5
Und mit dem Kochbeginn folgt auch schon die erste Hopfengabe, 38g Perle Die weiteren Hopfengaben habe nicht weiter dokumentiert. Während der Aufheizphase dann noch den Maischekessel ausgetrebert und ab damit auf den Kompost! Das riecht dann in den nächsten Tagen wieder so "lecker" Während des Kochens dann schonmal den Maischekessel greinigt.... (Oh nein, ich hatte mir die Haare nicht gemacht )
... und die Kühlspirale vorbereitet,.......
.....welche dann 10min vor Kochende eingesetzt wird.
Ich kühle direkt nach Flameout (in diesem Fall nach 75min) erst mit Leitungswasser runter.
In diesem Fall ging so ab 25^C kaum noch was. Bis dahin dauerte es genau 30min. Das heisse Wasser fange ich auf und benutze es am nächsten Tag dann als Gießwasser. Man muss ja nix verkommen lassen
Dann habe ich weiter mit Eiswasser gekühlt. leider habe ich es dieses mal nicht geschafft unter 17°C zu kühlen. Ich pumpe das Eiswasser im Kreis. In dem Weissen Bottich sind haufenweise Eisbrocken und Kühlakkus. Nach 35min waren die Akkus komplett aufgetaut und das Eis komplett aufgelöst. Wirklich kalt war die Würze mit 17°C aber nicht. sehr enttäuschend
Zumal das wirklich nahezu das Maximum war, was ich an Eis in unserem Minieisfach herstellen kann
Naja, so musste das ganze dann wohl im Kühlschrank runterkühlen.
Habt ihr da vielleicht einen Tip für mich, wie ich das effizienter gestallten kann??? Wenn ich das Zeug nach dem Kühlen noch stundenlang im Kühlschrank runterkühlen muss, dann kann ich mir das Kühlen zukünftig auch ganz sparen und über nacht im Kühlschrank runterkühlen. Das betrifft ja auch nur untergäriges Bier, obergärig wären 17°C ja ok. Nach dem Kühlen dann alles durch den Momofilarmentfilter in den Gärbottich abgelassen.
Im Kocher sind nun nach dem Kochen und durch die Zugabe der restlichen Läuterwürze 24Liter mit 14brix. Macht nach meinen Berechnungen eine Sudhausausbeute von 68,8%. Das ist super, gerechnet hatte ich mit 65%
Der Trub hatte sich supergut abgesetzt, der Filter blieb fast komplett frei und das ohne Whirlpool.
Die Würze im Gärbottich jetzt noch mit 1,9Liter Wasser verdünnt, um auf 12,5brix zu kommen. Im Eimer nun 21,5Liter.
Dann das Teil in den schon auf 5°C vorgekühlten Kühlschrank verfrachtet.
So, nun aber endlich mal das nötige Getränk: 4 Stunden später hatte es dann 15°C. Leider noch etwas zu warm, allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt leider schon die Hefe rehydriert. Hatte nicht darüber nachgedacht die Würzetemperatur zu messen. Ich nahm an, dass das bei 5°C etwas mehr runterkühlt innerhalb 4 Stunden als nur 2K. Naja, nützt ja nix! Also die beiden Päckchen rehydrierte Gozdawa W34/70 hinzugetan und den Kühli aus 9°C gestellt.
Am nächsten orgen war die Gärung leider noch nicht angekommen.
Nach 24 Stunden immer noch keine Aktivität Ich hatte das beim letzten mal mit der W34/70 auch, dass sie lange gebraucht hat zum Ankommen. Das war aber die Fermentis. Diesmal ist es die Gozdawa. Mal sehen.... Den Inkbird mal 1K hüher gestellt.
Am 24.4 (also heute) morgens die erste ganz leicht Aktivität. Gegen 18 Uhr heute war die Gärung dann endlich voll im Gange. Volle Aktivität nach ca. 45 Stunden Wow!!! Was für eine Schnarchnase! wenn die weiter so loslegt, dann dauert die Gärung einen Monat
Bleibt abzuwarten.... Ich werde berichten.
ENDE
Ich hoffe es hat euch gefallen. Feedback gerne!
Über Anregungen zur Kühlung und Vorschläge bezüglich meines Läuterproblems würde ich mich sehr freuen.
schon seit längerem plane ich eine Braudoku zu erstellen, da ich selbige immer mit begeisterung verfolge.
Nun ist es endlich soweit. Es ist tatsächlich sehr spontan sowohl die Doku als auch das Brauen. Hat sich zufällig ergeben, dass am Ostermontag nix anlag und die Zutaten alle vorrätig waren. Deswegen taufe ich diesen Sud auf den Namen "Osterpils", dessen Vorlage das "Pils fürs Volk" von MMuM ist. Dieses hatte ich bereits schon einmal erfolgreich gebraut.
Ausschlagmenge sollten 26Liter sein, mit 12°P und einer SHA von 65%. Hauptguss 17 Liter, NG 16Liter ca..
Dies ist mein 15 ter Sud.
Und schon gehts los:
Ostersonntag abends das Malz geschrotet, 4,4kg Pilsner und 460g Cara Hell.
Gebraut wurde bei bestem Wetter auf der Westterasse.
Also Maischekessel (Silvercrest mit digital Steuerrung) mit Rührwerk (Eigenbau) und Läuterhexe aufgebaut.
Das Rührwerk ist mit 24V Motor und wird mit einem Labornetzteil (Trafonetzteil) betrieben und zwar im Uhrzeigersinn!!! Die Drehzal lässt sich durch das Netzteil regeln.
10:40UhrMalz eingemaischt bei 65°c so dass die Temp direkt auf 63°c fällt und die erste Rast für 30min direkt beginnt
Es folgt die zweite Rast bei 72^C für 30min und anschließender Jodprobe
Nach erreichen von 76°C wird sofort der Stecker vom Einkocher gezogen.
Jetzt beginnt eigendlich schon mein Läeuterproblem:
Dazu vorweg einige Infos:
Seit ca. 5 Suden schrote ich das Malz selber mit der bekannten "Billigschrotmühle" von Ebay für 20€. Der berühmte Corona Clone.
Die ersten beiden Male ging alles super. Läutern mit der Hexe von hand eingemaischt also ohne Ruhrwerk. Die Mühle hebe ich so justiert, dass ebenso grade keine ganzen Körner hindurchrutschen. Bitte einmal oben das Schrotbild begutachten. Lief beide male super, glasklar nach ca. 2Liter Vorschuss.
Jetzt benutze ich zum dritten mal das neue Ruhrwerk und es wird nicht klar! Läuft zwar gut, aber immer mit Stückchen drin. Weiteres nun im weiteren Verlauf der Doku:
Zwischenzeitlich erstmal den Hopfen abgewogen:
Perle 38g, Perle 22g, Mittlefrüher 10g und 2,5g Irish Moss ... und den Gäreimer ausgelitert. Man oh man, was habe ich mich beim letzten mal geärgert!!
Da wollte ich nach dem Brauen notieren wieviel ich im Gäreimer habe, und dann hat das Teil keine Literscala!!!
Echt ein Unding, das habe ich bisher noch nie gehabt, naja....
Und jetzt weiter mit dem Läutern und den damit verbundenen Problemen:
Wege der oben genannten Probleme hatte ich den Verdacht, dass der Einkocher einfach noch stark nachheizt und deswegen die Würze nicht zur Ruhe kommt. Also habe ich dieses mal nach Flameout das Rührwerk noch 10min laufen lassen, um die Restwärme der Heizung abzuführen. Dann die 20min Läuterruhe. Dann Vorschießen lassen. Trübe Plörre mit Stückchen!!! Nach 5Litern immer noch. Ok, also Läuerruhe um 20min verlängert. Immer noch das gleiche!!! Und nochmal 20min! Und immer noch das gleiche!!! Ich habe hier mal ein Foto von dem Vorschuss zum Ende hin gemacht: Ich denke die Stückchen sind deutlich zu erkennen.
Dashier verbleibt im Messbecher: Könnte das an der Schrotung liegen? Ohne Rührwerk hat es bisher immer problemlos funktioniert!
Na was solls, das Leben muss weitergehen, also die Würze durch einen Monofilarmentfilter in den zweiten Kocher abgelassen: Das funktionierte ganz gut, ich konnte nur den Kocher noch icht einschalten, da ich Angst hatte, dass der Filter unten irgendwie festbrennt.
Das hat den Brautag dann noch weiter verzögert. Egal, weiter gehts mit Nachgüssen
Nach nun ewig langer Zeit ist die Würze nun komplett im Einkocher. 24L mache ich da maximal rein, da es sonst leicht überkocht. den Rest vom Läutern gebe ich dann ab kochbiginn bis max. 30min vor Kochende noch hinzu. die Würze hat 11,2brix.
Und dann schaue ich so auf meine Tisch und sehe so die PH Teststreifen liegen und denke noch:
Irgendwas hast du doch jetzt wieder vergessen. Milchsäure Vergessen Kurz noch gemessen PH6. Was nun??? Kurzentschlossen die 2,2ml Milchsäure noch der fast kochenden Würze hinzugegeben. Hoffentlich war das nicht ein Riesenfehler??? PH jetzt 5.5
Und mit dem Kochbeginn folgt auch schon die erste Hopfengabe, 38g Perle Die weiteren Hopfengaben habe nicht weiter dokumentiert. Während der Aufheizphase dann noch den Maischekessel ausgetrebert und ab damit auf den Kompost! Das riecht dann in den nächsten Tagen wieder so "lecker" Während des Kochens dann schonmal den Maischekessel greinigt.... (Oh nein, ich hatte mir die Haare nicht gemacht )
... und die Kühlspirale vorbereitet,.......
.....welche dann 10min vor Kochende eingesetzt wird.
Ich kühle direkt nach Flameout (in diesem Fall nach 75min) erst mit Leitungswasser runter.
In diesem Fall ging so ab 25^C kaum noch was. Bis dahin dauerte es genau 30min. Das heisse Wasser fange ich auf und benutze es am nächsten Tag dann als Gießwasser. Man muss ja nix verkommen lassen
Dann habe ich weiter mit Eiswasser gekühlt. leider habe ich es dieses mal nicht geschafft unter 17°C zu kühlen. Ich pumpe das Eiswasser im Kreis. In dem Weissen Bottich sind haufenweise Eisbrocken und Kühlakkus. Nach 35min waren die Akkus komplett aufgetaut und das Eis komplett aufgelöst. Wirklich kalt war die Würze mit 17°C aber nicht. sehr enttäuschend
Zumal das wirklich nahezu das Maximum war, was ich an Eis in unserem Minieisfach herstellen kann
Naja, so musste das ganze dann wohl im Kühlschrank runterkühlen.
Habt ihr da vielleicht einen Tip für mich, wie ich das effizienter gestallten kann??? Wenn ich das Zeug nach dem Kühlen noch stundenlang im Kühlschrank runterkühlen muss, dann kann ich mir das Kühlen zukünftig auch ganz sparen und über nacht im Kühlschrank runterkühlen. Das betrifft ja auch nur untergäriges Bier, obergärig wären 17°C ja ok. Nach dem Kühlen dann alles durch den Momofilarmentfilter in den Gärbottich abgelassen.
Im Kocher sind nun nach dem Kochen und durch die Zugabe der restlichen Läuterwürze 24Liter mit 14brix. Macht nach meinen Berechnungen eine Sudhausausbeute von 68,8%. Das ist super, gerechnet hatte ich mit 65%
Der Trub hatte sich supergut abgesetzt, der Filter blieb fast komplett frei und das ohne Whirlpool.
Die Würze im Gärbottich jetzt noch mit 1,9Liter Wasser verdünnt, um auf 12,5brix zu kommen. Im Eimer nun 21,5Liter.
Dann das Teil in den schon auf 5°C vorgekühlten Kühlschrank verfrachtet.
So, nun aber endlich mal das nötige Getränk: 4 Stunden später hatte es dann 15°C. Leider noch etwas zu warm, allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt leider schon die Hefe rehydriert. Hatte nicht darüber nachgedacht die Würzetemperatur zu messen. Ich nahm an, dass das bei 5°C etwas mehr runterkühlt innerhalb 4 Stunden als nur 2K. Naja, nützt ja nix! Also die beiden Päckchen rehydrierte Gozdawa W34/70 hinzugetan und den Kühli aus 9°C gestellt.
Am nächsten orgen war die Gärung leider noch nicht angekommen.
Nach 24 Stunden immer noch keine Aktivität Ich hatte das beim letzten mal mit der W34/70 auch, dass sie lange gebraucht hat zum Ankommen. Das war aber die Fermentis. Diesmal ist es die Gozdawa. Mal sehen.... Den Inkbird mal 1K hüher gestellt.
Am 24.4 (also heute) morgens die erste ganz leicht Aktivität. Gegen 18 Uhr heute war die Gärung dann endlich voll im Gange. Volle Aktivität nach ca. 45 Stunden Wow!!! Was für eine Schnarchnase! wenn die weiter so loslegt, dann dauert die Gärung einen Monat
Bleibt abzuwarten.... Ich werde berichten.
ENDE
Ich hoffe es hat euch gefallen. Feedback gerne!
Über Anregungen zur Kühlung und Vorschläge bezüglich meines Läuterproblems würde ich mich sehr freuen.