Ein Helles mit dem Braumeister 20+
Verfasst: Donnerstag 2. Mai 2019, 21:28
Liebe Forumskollegen,
an dieser Stelle bedanke ich mich für die vielen tollen Braudokus, bei denen ich eine Menge gelernt habe. Die meisten meiner Schritte beim Brauen stammen aus Tipps hier aus dem Forum.
Heute will auch ich einmal eine Braudoku einstellen. Ich hoffe, für den Einen oder Anderen ist eine Anregung dabei und natürlich hoffe ich auch auf Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Es wird etwas lang, aber Lesen ist ja freiwillig.
Ich zeige heute den Brauvorgang eines hellen Lagers mit dem Braumeister 20plus. Solch ein Bier wird hier im Ländle am meisten getrunken und kommt bei allen Freunden und Gästen gut an. Ein „Ohne-Schnickschnack-Bier“. Das Rezept stammt ursprünglich von MMuM: „Südwestdeutsches Helles Vangoniengold“. Ich habe es bereits mehrfach gebraut und ein bisschen angepasst. Das Aroma des Whirlpoolhopfens ist moderat, ich schmecke es heraus und freue mich daran. Meine Freunde und „Normalo-Biertrinker“ ignorieren es und sind auch zufrieden.
Wasser: Gesamt 38l, davon 28 Liter Ulmer Leitungswasser, 10l dest. Wasser, 10ml Milchsäure
Schüttung: 50% Wiener, 45% Pilsener, 5% Carapils, insgesamt 5,7kg
Rasten: Einmaischen bei 37°; 52° 10min; 63° 50min; 72° 20min; 78° 2min.
Hopfen: Bitterhopfen Magnum 13,2, 20gramm 90min. Whirlpoolhopfung: 20gr. getrocknete Dolden aus dem eigenen Garten
Hefe: Starter aus Erntehefe; UG-Brauereihefe (W34/70), 20ml 48h, 200ml 24h, 2l 24h. Angesetzt mit Malzsirup auf 6°P verdünnt, mit Hefenahrung. 4 Tage Magnetrührer. Braubeginn: 15.00 Uhr
Equipment im Garten aufbauen, Wasser einfüllen und erhitzen im Braumeister mit zusätzlichem Tauchsieder. Währenddessen Malz abwiegen und schroten. Geschrotet wird mit einer MattMill Kompakt mit Motor. Ich schrote sehr grob, so daß teilweise noch ganze Körner durchgehen. Der Hauptguß beträgt bei mir immer 28l (5l mehr als von Seidel empfohlen). Ich verwende ein Distanzrohr und unten nur das Grobsieb. Oben Grob- und Feinsieb. Ansonsten „Werks-Einstellungen“. Beim Einmaischen muß ich dann einen Teil des Wassers über den Hahn ablassen, sonst läuft das Malzrohr über. Gut rühren, damit es keine Klumpen gibt. Nachdem alles Malz eingefüllt ist verschraube ich das Malzrohr und starte den Maischeprozeß, der vorher am Mac für den Braumeister programmiert wurde. Wenn die Flüssigkeit über den Rand des Malzrohres kommt, gebe ich das zuvor abgelassene Wasser wieder zu, so daß der Wasserspiegel über dem Rand des Malzrohres liegt. So plätschert nix. Zeitaufwand bis hier: 30 Minuten.
Jetzt habe ich 2,5 h „frei“, der Braumeister schafft alleine und fährt die Rasten durch. Ich schaue ab und zu am Rechner, ob es läuft. Malzrohr drehen oder Rühren zwischendurch mache ich nicht. 18.00 Uhr: Rastende erreicht. Malzrohr ziehen, sofort den Kochbeginn starten (wegen der langsamen Aufheizzeit) und Nachguß aufgeben (Einfach reinschütten). Dabei achte ich darauf, daß das Malzrohr unten noch in der Würze hängt, dann plätschert es weniger. Nach einigen Minuten nehme ich das Malzrohr vom Braumeister und stelle es in einen Eimer. Dort gebe ich die weiteren Nachgüsse. So kann ich im Braumeister schon den Tauchsieder einhängen und das Aufheizen verkürzen. Die Nachguß-Würze aus dem Eimer schütte ich später dazu.
Die Nachgußmenge berechnet mir der „kleine Brauhelfer“ nach den Ergebnissen der bisherigen Sude. So treffe ich meine Zielstammwürze inzwischen relativ genau. Messen tue ich zu diesem Zeitpunkt auch mit einer Läuterspindel, Ziel: Vor Kochen 1,5°P unter Zielstammwürze. Wenn der Sud wallend kocht wird der Tauchsieder entfernt und der Bitterhopfen zugegeben. Dann sind wieder 80 Minuten „frei“.
Zeit für eine Braujause: (btw: Wo ist eigentlich Mossoma abgeblieben???) Zusätzlich wird in dieser Zeit das Malzrohr gereinigt und der Gärbehälter sammt Zubehör mit OXI vorbereitet.
10 Minuten vor Kochende gebe ich 5 gr. Irish Moos zu und versenke die Kühlspirale im Sud zur Desinfektion durch Kochen.
Zum Kühlen schalte ich den Kühlmantel des BM20+ und die Kühlspirale in Reihe. Gekühlt wird mit Leitungswasser mit ca. 12°C. Die ersten Liter heißes Kühlwasser werden aufgefangen und dienen später mit Geschirrspülmaschinenreiniger zur Reinigung des BM20 Nach wenigen Minuten ist das Kühlwasser eher kalt und wird im Garten sinnvoll verteilt. Bei 80° kommt der Whirlpoolhopfen in den Sud. Eine „Art von Whirlpool“ drehe ich dann sofort mit der Kühlspirale an, danach wird nicht mehr gerührt, damit sich der Trub gut am Boden absetzen kann. Pumpe ist beim Kühlen aus.
Nach ca. 20 Minuten bin ich auf 20°C.
Nach weiteren 15 Minuten bei ca. 16°C.
Jetzt geht es kaum noch abwärts, so daß ich das Kühlen beende und nach dem Abfüllen in den Gäreimer im Kühlschrank weiter herunterkühle.
Abgefüllt wird durch einen Monofilamentfilter. Ab hier trage ich Handschuhe. Ergebnis: 29l mit 12,7°P. SHA 67,4%. Das passt mir. Ziel waren 12°P. Eigentlich könnte ich noch etwas verdünnen, aber im Gäreimer ist kein Platz mehr. (Ich glaube ich werden den Braumeister umbenennen in „Braumeister 30 plus“ ;) )
29l in einen 30l Gäreimer, das geht nur bei untergärig, sonst wird aufgeteilt in mehrere Gäreimer. Noch schnell den BM20 reinigen. Dazu entleere ich den Trüb, gebe das vorhin gesammelte Wasser rein, Erhitze auf 45°C. und Pumpe 10 Minuten um. Dann lässt sich der BM mit einem Schwammtuch gut reinigen. Spülwasser raus, mit Leitungswasser nachspülen. Umdrehen auf den Kopf, Pumpe abschrauben und trocknen lassen.
Den Sud ab in den Kühlschrank, zusammen mit dem Starter, so daß sich die Beiden schon mal an Ihre Temperatur gewöhnen können.
Ende des Brautages: 21.00 Uhr.
Angestellt wurde am nächsten Morgen gegen 6.30 Uhr bei 10°C.
„Gott geb Glück und Segen drein“
an dieser Stelle bedanke ich mich für die vielen tollen Braudokus, bei denen ich eine Menge gelernt habe. Die meisten meiner Schritte beim Brauen stammen aus Tipps hier aus dem Forum.
Heute will auch ich einmal eine Braudoku einstellen. Ich hoffe, für den Einen oder Anderen ist eine Anregung dabei und natürlich hoffe ich auch auf Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Es wird etwas lang, aber Lesen ist ja freiwillig.
Ich zeige heute den Brauvorgang eines hellen Lagers mit dem Braumeister 20plus. Solch ein Bier wird hier im Ländle am meisten getrunken und kommt bei allen Freunden und Gästen gut an. Ein „Ohne-Schnickschnack-Bier“. Das Rezept stammt ursprünglich von MMuM: „Südwestdeutsches Helles Vangoniengold“. Ich habe es bereits mehrfach gebraut und ein bisschen angepasst. Das Aroma des Whirlpoolhopfens ist moderat, ich schmecke es heraus und freue mich daran. Meine Freunde und „Normalo-Biertrinker“ ignorieren es und sind auch zufrieden.
Wasser: Gesamt 38l, davon 28 Liter Ulmer Leitungswasser, 10l dest. Wasser, 10ml Milchsäure
Schüttung: 50% Wiener, 45% Pilsener, 5% Carapils, insgesamt 5,7kg
Rasten: Einmaischen bei 37°; 52° 10min; 63° 50min; 72° 20min; 78° 2min.
Hopfen: Bitterhopfen Magnum 13,2, 20gramm 90min. Whirlpoolhopfung: 20gr. getrocknete Dolden aus dem eigenen Garten
Hefe: Starter aus Erntehefe; UG-Brauereihefe (W34/70), 20ml 48h, 200ml 24h, 2l 24h. Angesetzt mit Malzsirup auf 6°P verdünnt, mit Hefenahrung. 4 Tage Magnetrührer. Braubeginn: 15.00 Uhr
Equipment im Garten aufbauen, Wasser einfüllen und erhitzen im Braumeister mit zusätzlichem Tauchsieder. Währenddessen Malz abwiegen und schroten. Geschrotet wird mit einer MattMill Kompakt mit Motor. Ich schrote sehr grob, so daß teilweise noch ganze Körner durchgehen. Der Hauptguß beträgt bei mir immer 28l (5l mehr als von Seidel empfohlen). Ich verwende ein Distanzrohr und unten nur das Grobsieb. Oben Grob- und Feinsieb. Ansonsten „Werks-Einstellungen“. Beim Einmaischen muß ich dann einen Teil des Wassers über den Hahn ablassen, sonst läuft das Malzrohr über. Gut rühren, damit es keine Klumpen gibt. Nachdem alles Malz eingefüllt ist verschraube ich das Malzrohr und starte den Maischeprozeß, der vorher am Mac für den Braumeister programmiert wurde. Wenn die Flüssigkeit über den Rand des Malzrohres kommt, gebe ich das zuvor abgelassene Wasser wieder zu, so daß der Wasserspiegel über dem Rand des Malzrohres liegt. So plätschert nix. Zeitaufwand bis hier: 30 Minuten.
Jetzt habe ich 2,5 h „frei“, der Braumeister schafft alleine und fährt die Rasten durch. Ich schaue ab und zu am Rechner, ob es läuft. Malzrohr drehen oder Rühren zwischendurch mache ich nicht. 18.00 Uhr: Rastende erreicht. Malzrohr ziehen, sofort den Kochbeginn starten (wegen der langsamen Aufheizzeit) und Nachguß aufgeben (Einfach reinschütten). Dabei achte ich darauf, daß das Malzrohr unten noch in der Würze hängt, dann plätschert es weniger. Nach einigen Minuten nehme ich das Malzrohr vom Braumeister und stelle es in einen Eimer. Dort gebe ich die weiteren Nachgüsse. So kann ich im Braumeister schon den Tauchsieder einhängen und das Aufheizen verkürzen. Die Nachguß-Würze aus dem Eimer schütte ich später dazu.
Die Nachgußmenge berechnet mir der „kleine Brauhelfer“ nach den Ergebnissen der bisherigen Sude. So treffe ich meine Zielstammwürze inzwischen relativ genau. Messen tue ich zu diesem Zeitpunkt auch mit einer Läuterspindel, Ziel: Vor Kochen 1,5°P unter Zielstammwürze. Wenn der Sud wallend kocht wird der Tauchsieder entfernt und der Bitterhopfen zugegeben. Dann sind wieder 80 Minuten „frei“.
Zeit für eine Braujause: (btw: Wo ist eigentlich Mossoma abgeblieben???) Zusätzlich wird in dieser Zeit das Malzrohr gereinigt und der Gärbehälter sammt Zubehör mit OXI vorbereitet.
10 Minuten vor Kochende gebe ich 5 gr. Irish Moos zu und versenke die Kühlspirale im Sud zur Desinfektion durch Kochen.
Zum Kühlen schalte ich den Kühlmantel des BM20+ und die Kühlspirale in Reihe. Gekühlt wird mit Leitungswasser mit ca. 12°C. Die ersten Liter heißes Kühlwasser werden aufgefangen und dienen später mit Geschirrspülmaschinenreiniger zur Reinigung des BM20 Nach wenigen Minuten ist das Kühlwasser eher kalt und wird im Garten sinnvoll verteilt. Bei 80° kommt der Whirlpoolhopfen in den Sud. Eine „Art von Whirlpool“ drehe ich dann sofort mit der Kühlspirale an, danach wird nicht mehr gerührt, damit sich der Trub gut am Boden absetzen kann. Pumpe ist beim Kühlen aus.
Nach ca. 20 Minuten bin ich auf 20°C.
Nach weiteren 15 Minuten bei ca. 16°C.
Jetzt geht es kaum noch abwärts, so daß ich das Kühlen beende und nach dem Abfüllen in den Gäreimer im Kühlschrank weiter herunterkühle.
Abgefüllt wird durch einen Monofilamentfilter. Ab hier trage ich Handschuhe. Ergebnis: 29l mit 12,7°P. SHA 67,4%. Das passt mir. Ziel waren 12°P. Eigentlich könnte ich noch etwas verdünnen, aber im Gäreimer ist kein Platz mehr. (Ich glaube ich werden den Braumeister umbenennen in „Braumeister 30 plus“ ;) )
29l in einen 30l Gäreimer, das geht nur bei untergärig, sonst wird aufgeteilt in mehrere Gäreimer. Noch schnell den BM20 reinigen. Dazu entleere ich den Trüb, gebe das vorhin gesammelte Wasser rein, Erhitze auf 45°C. und Pumpe 10 Minuten um. Dann lässt sich der BM mit einem Schwammtuch gut reinigen. Spülwasser raus, mit Leitungswasser nachspülen. Umdrehen auf den Kopf, Pumpe abschrauben und trocknen lassen.
Den Sud ab in den Kühlschrank, zusammen mit dem Starter, so daß sich die Beiden schon mal an Ihre Temperatur gewöhnen können.
Ende des Brautages: 21.00 Uhr.
Angestellt wurde am nächsten Morgen gegen 6.30 Uhr bei 10°C.
„Gott geb Glück und Segen drein“