wie bereits bei meiner Vorstellung angekündigt, folgt hier die Foto-Dokumentation meines ersten Maische-Brautages.
Ich hoffe es sind nicht zu viele Bilder, einige habe ich schon aussortiert, damit es nicht allzu Kleinteilig wird. Bei der Beschreibung halte ich mich kurz, ich denke, die Bilder sprechen weitestgehend für sich.
Der Vorabend:
Am Vorabend wird das Gärfass nebst Zubehör mit Chemipro Oxi gereinigt und der Hefestarter angesetzt.
Der Brautag
Es kann losgehen! Um 9:50 standen alle Gerätschaften bereit.
Der Kessel wird mit 18 Liter Wasser befüllt und auf 71° C hochgeheizt. Zur Sicherheit habe ich noch mal einen Abgleich zwischen CraftBeerPi und Eintauchthermometer gemacht - sieht gut aut (die Temperatursteuerung erfolgt bei mir aktuell manuell). Die Abweichung war so gering, dass ich den Test nur noch mal zwischendurch durchgeführt habe und dann das Thermometer beiseite gelegt habe.
Einmaischen bei 71° C und anschließend eine Kombirast für 60 Minuten. Die Jodprobe sah gut aus.
Nach der Kombirast wurde alles in den Läuterbottich überführt (dort befindet sich eine Läuterhexe), zuerst mit den Messbechern, dann wurde der Rest rüber gekippt und der Kessel "ausgekratzt" (natürlich mit dem Holzlöffel). Während der Läuterruhe hatte ich Gelegenheit den Kessel zu putzen.
Die ersten 3-4 Liter waren noch sehr trüb, anschließend wurde es immer klarer. Es kann geläutert werden!
Hier noch ein Blick auf die provisorische Nachgussvorrichtung:
Die letzten 600 ml wurden aus dem Läuterbottich gequetscht, während die Würze schon am Hochheizen war. Am Ende waren ca. 22,5 Liter Würze in der Pfanne. Das gesamte Läutern hat ca. 60 Minuten gedauert. Keine Ahnung, ob das bei der Menge adäquat ist.

Das 70 minütige Würzekochen beginnt. Erste Hopfenbgabe bei 40 Minuten, zweite Hopfengabe 1 Minute vor Kochende.
Währenddessen ist noch Zeit, das Tilt Hydrometer und die Anbauteile des Gärfasses mit Starsan HB zu reinigen.
10 Minuten vor Kochende habe ich die Kühlspirale "mitgekocht" und anschließend alles auf Anstelltemperatur heruntergekühlt (was ca. 50 Minuten gedauert hat). Kam mir irgendwie recht lange vor. Gekühlt wurde mit Wasser aus der Zisterne, welches am Ende auch wieder in der Zisterne landete.
Die für das Spindeln entnommene Würze wurde mittels Eiswasser auf 20° C abgekühlt. Das Ziel (14° Plato lt. Rezept / Anleitung) wurde weit verfehlt. Ich lese hier 16° Plato.

Da die Kühlspirale nicht in das Gärfass passt und ich dem Gärfass auch keine 80° C zumuten wollte, habe ich mich entschlossen, im Braukessel auf Anstelltemperatur zu kühlen und einen kalten Whirlpool anzudrehen (ein Edelstahl Gärgefäß ist schon auf der Einkaufsliste für den nächsten Sud). Über einen 150um Monofilament-Filter wurde in das Gärfass geschlaucht.
Am Ende des Brau-Tages (also gegen 16:40 Uhr) waren 16,5 Liter Würze im Gär-Kühlschrank (Ziel waren 20 Liter lt. Anleitung). Die Hefe wurde zugegeben, damit die Party starten kann.
Ich habe mich entschieden, nicht auf 20 Liter, bzw. 14° Plato aufzufüllen. Ich versuche ein Gespür dafür zu bekommen, was diese 2° Plato geschmacklich machen. Zudem habe ich jetzt bis zum nächsten Sud die Aufgabe, den Fehler zu finden.
Alles in Allem war ich recht zufrieden mit meinem ersten Maische-Brautag. Ich habe einige Optimierungspunkte gefunden (zweiter Braukessel und zweite Induktionsplatte, Würzepumpe - rückenfreundlicher, Edelstahl Gärgefäß) und habe eine Fragenliste (Totraumreduzierung im Braukessel, Läutervorgang). Damit kann ich jetzt erstmal spezifisch das Forum durchsuchen oder euch damit behelligen.

An dieser Stelle vielen Dank für euer Interesse.

Liebe Grüße und bis bald
Jürgen