Hybrid Grutbier
Hybrid Grutbier
Moin Moin,
Ich hatte schon länger mal vor ein Grutbier oder was Grutbier ähnliches zu brauen. Gestern Abend war es dann endlich so weit, jetzt gären 11-12Liter fleißig vor sich hin.
Kurz zum Rezept und der Entstehung, ich habe mir vor längerer Zeit nach einiger Recherche im Netz 15-16 verschiedene Kräuter bestellt und im Frühling drei Gagel-Pflanzen besorgt.
Nachdem ich fleißig Tee zubereitet hatte konnte ich in etwa einschätzen wie die einzelnen Kräuter/Pflanzen schmecken.
Einige schmeckten einfach nur nach Heu andere sehr interessant, blumig , süß, duftend bis bitter war alles dabei.
Meine Favoriten und die Notizen dazu, Diese wurden auch allesamt verwendet :
Birkenblätter getrocknet: leichte angenehme Bittere, Kräuter, leicht duftend
Rosmarin frisch: Duft Rosmarin, leicht bitter, direkt, starker Geschmack, nur wenig verwenden
Gagel frisch: angenehm würzig (schwer zu beschreiben) nicht sehr intensiv, reichlich verwenden
Zitronenverbene getrocknet: sehr leckerer Geschmack, leichtes Zitronenaroma, leicht süß, nur ganz wenig Heu
Wacholderbeeren ganz getrocknet: angenehmer Duft, leicht süßlich, mehr Duft als Geschmack
Süßholzwurzel getrocknet : Süß, lang anhaltender Geschmack, intensiv, leicht muffig im Nachgeschmack
Schafgarben Blüte getrocknet: ziemlich bitter, schöner Duft, leicht astringent ( gut um Bittere einzubringen)
Erikablüten: etwas bitter, blumig duftend
Jetzt zum eigentlichen Rezept:
Schüttung:
1000g Wiener Malz
500g Münchener Malz
800g Weizen Hell
250g Haferflocken
250g Dinkelflocken
60g Caraaroma
40g Carafa 2
Macht in der Summe 2,9 kg
Das Ganze hab ich per Kombirast bei 67 Grad für ca 60-70 Minuten gemaischt und dann für 60 Minuten gekocht.
Die Kräuter Gaben waren folgende:
Vorderwürze : 6g Northern Brewer Hopfen ( ergibt 10 IBU , ganz ohne Hopfen hab ich mich dann doch nicht getraut)
Für 10min wurden mitgekocht :
1g Süßholz, 2g Birkenblätter, 2g Wacholderbeeren, 2g Gagel
Für 5min wurden mitgekocht:
2g Schafgarbe, 2g Gagel, 5-6 Nadeln Rosmarin
Beim Flameout wurde zugegeben:
3g Zitronen Verbene, 2g Erika, 3g Gagel
Dann wurde fleißig gekühlt und bei 19 Grad die Hefe Mangrove Jack M42 Strong Ale und ca 1,5 Apfelmost/Wein der gerade kräftig gärt (Wildhefen)
Zu dem Apfelmost muss ich sagen das ich in einer der top Apfelwein Regionen wohne, hier gibt es so gute Wildhefen das man dem Most nichts zusetzen muss und es jedes Jahr einen Top Apfelwein gibt . Es gibt hier in fast jedem Ort eine Kelterei , die Äpfel sind meist auch Alte Sorten mit angenehmer Säure, klassisches Kelter Streuobst.
Mal schauen wie es wird. Wenn es nix wird dann hab ich es wenigstens mal versucht .
Der Duft der aus dem Gärtopf steigt ist sehr vielversprechend und die Spindelprobe war auch sehr lecker und bitterer als erwartet. Ich hab extra auch einige Kräuter gewählt die Bittere mitbringen und denke das es nicht so verkehrt war.
So jetzt endlich die Bilder, gebraut wurde entspannt in der Küche mit meiner „Zusatz/Zweit“ Anlage, zwischen Abendessen, Kinder ins Bett bringen und mit der Frau auf der Couch Fernsehen. Brauen kann entspannt sein.
Ich hatte schon länger mal vor ein Grutbier oder was Grutbier ähnliches zu brauen. Gestern Abend war es dann endlich so weit, jetzt gären 11-12Liter fleißig vor sich hin.
Kurz zum Rezept und der Entstehung, ich habe mir vor längerer Zeit nach einiger Recherche im Netz 15-16 verschiedene Kräuter bestellt und im Frühling drei Gagel-Pflanzen besorgt.
Nachdem ich fleißig Tee zubereitet hatte konnte ich in etwa einschätzen wie die einzelnen Kräuter/Pflanzen schmecken.
Einige schmeckten einfach nur nach Heu andere sehr interessant, blumig , süß, duftend bis bitter war alles dabei.
Meine Favoriten und die Notizen dazu, Diese wurden auch allesamt verwendet :
Birkenblätter getrocknet: leichte angenehme Bittere, Kräuter, leicht duftend
Rosmarin frisch: Duft Rosmarin, leicht bitter, direkt, starker Geschmack, nur wenig verwenden
Gagel frisch: angenehm würzig (schwer zu beschreiben) nicht sehr intensiv, reichlich verwenden
Zitronenverbene getrocknet: sehr leckerer Geschmack, leichtes Zitronenaroma, leicht süß, nur ganz wenig Heu
Wacholderbeeren ganz getrocknet: angenehmer Duft, leicht süßlich, mehr Duft als Geschmack
Süßholzwurzel getrocknet : Süß, lang anhaltender Geschmack, intensiv, leicht muffig im Nachgeschmack
Schafgarben Blüte getrocknet: ziemlich bitter, schöner Duft, leicht astringent ( gut um Bittere einzubringen)
Erikablüten: etwas bitter, blumig duftend
Jetzt zum eigentlichen Rezept:
Schüttung:
1000g Wiener Malz
500g Münchener Malz
800g Weizen Hell
250g Haferflocken
250g Dinkelflocken
60g Caraaroma
40g Carafa 2
Macht in der Summe 2,9 kg
Das Ganze hab ich per Kombirast bei 67 Grad für ca 60-70 Minuten gemaischt und dann für 60 Minuten gekocht.
Die Kräuter Gaben waren folgende:
Vorderwürze : 6g Northern Brewer Hopfen ( ergibt 10 IBU , ganz ohne Hopfen hab ich mich dann doch nicht getraut)
Für 10min wurden mitgekocht :
1g Süßholz, 2g Birkenblätter, 2g Wacholderbeeren, 2g Gagel
Für 5min wurden mitgekocht:
2g Schafgarbe, 2g Gagel, 5-6 Nadeln Rosmarin
Beim Flameout wurde zugegeben:
3g Zitronen Verbene, 2g Erika, 3g Gagel
Dann wurde fleißig gekühlt und bei 19 Grad die Hefe Mangrove Jack M42 Strong Ale und ca 1,5 Apfelmost/Wein der gerade kräftig gärt (Wildhefen)
Zu dem Apfelmost muss ich sagen das ich in einer der top Apfelwein Regionen wohne, hier gibt es so gute Wildhefen das man dem Most nichts zusetzen muss und es jedes Jahr einen Top Apfelwein gibt . Es gibt hier in fast jedem Ort eine Kelterei , die Äpfel sind meist auch Alte Sorten mit angenehmer Säure, klassisches Kelter Streuobst.
Mal schauen wie es wird. Wenn es nix wird dann hab ich es wenigstens mal versucht .
Der Duft der aus dem Gärtopf steigt ist sehr vielversprechend und die Spindelprobe war auch sehr lecker und bitterer als erwartet. Ich hab extra auch einige Kräuter gewählt die Bittere mitbringen und denke das es nicht so verkehrt war.
So jetzt endlich die Bilder, gebraut wurde entspannt in der Küche mit meiner „Zusatz/Zweit“ Anlage, zwischen Abendessen, Kinder ins Bett bringen und mit der Frau auf der Couch Fernsehen. Brauen kann entspannt sein.
Re: Hybrid Grutbier
Jetzt sind alle Bilder weg
Also gleich der nächste Versuch, aber dies mal ohne Beschreibung
Also gleich der nächste Versuch, aber dies mal ohne Beschreibung
Zuletzt geändert von Astir am Mittwoch 6. November 2019, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
- integrator
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- Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03
Re: Hybrid Grutbier
Hallo Astir
und vielen Dank für deine sehr interessante Doku.
Ich selber habe auch schon einmal Bier mit Gagel gebraut und fand das auch sehr interessant und lecker.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... integrator
Wäre schon wenn du beizeiten schreibst wie sich das Bier entwickelt hat.
und vielen Dank für deine sehr interessante Doku.
Ich selber habe auch schon einmal Bier mit Gagel gebraut und fand das auch sehr interessant und lecker.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... integrator
Wäre schon wenn du beizeiten schreibst wie sich das Bier entwickelt hat.
Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst.
Re: Hybrid Grutbier
Ich versuchs mal..Stell Dir eine Mischung aus Almdudler, Ricola Bonbons und Autan Mückenspray vor...Gagel frisch: angenehm würzig (schwer zu beschreiben) nicht sehr intensiv, reichlich verwenden
Die allerbeste Verwendung meines Gagels war allerdings ein selbst angesetzter Likör. Viel besser als der (gereifte) dänische Gagelschnaps..
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Hybrid Grutbier
Die allerbeste Verwendung meines Gagels war allerdings ein selbst angesetzter Likör. Viel besser als der (gereifte) dänische Gagelschnaps..
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Darf ich Dich nach dem Rezept für den Likör fragen, hab noch einiges an Gagel was verarbeitet werden könnte .
VG
[/quote]
Darf ich Dich nach dem Rezept für den Likör fragen, hab noch einiges an Gagel was verarbeitet werden könnte .
VG
Re: Hybrid Grutbier
Natürlich darfst Du. Einfach ein Handvoll frische Gagelblätter auf eine 0,7 L Flasche (Nordhäuser)Doppelkorn (38% Vol). Etwa 14 Tage mazerieren lassen und dann abseihen. 100 g Zucker in einen Messbecher geben und mit kochenden Wasser auf 200 ml aufgießen. Die Zuckerlösung abkühlen und alles vermischen.
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Re: Hybrid Grutbier
vielen Dank !!flying hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. November 2019, 19:05 Natürlich darfst Du. Einfach ein Handvoll frische Gagelblätter auf eine 0,7 L Flasche (Nordhäuser)Doppelkorn (38% Vol). Etwa 14 Tage mazerieren lassen und dann abseihen. 100 g Zucker in einen Messbecher geben und mit kochenden Wasser auf 200 ml aufgießen. Die Zuckerlösung abkühlen und alles vermischen.
Re: Hybrid Grutbier
Hi, kein Problem ich werde berichten wie es sich entwickeltintegrator hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. November 2019, 16:00 Hallo Astir
und vielen Dank für deine sehr interessante Doku.
Ich selber habe auch schon einmal Bier mit Gagel gebraut und fand das auch sehr interessant und lecker.
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... integrator
Wäre schon wenn du beizeiten schreibst wie sich das Bier entwickelt hat.
VG
Re: Hybrid Grutbier
Guten Abend,
Es ist Zeit für einen Zwischenstand meiner Braudoku.
Nach nun mehr 20 Tagen im Gärtopf, hab ich heute mein Grutbier abgefüllt. Der SVG ist bei 79-80% gelandet und trotz des spontan vergärten Mosts und seinen Wilden-Keltereihefen hab ich mir keine Infektion eingefangen.
Ich hatte nur eine kleine Menge nach dem Abfüllen übrig aber der Geschmack ist schon mal vielversprechend. Angenehme Säure durch den Apfelwein/Most, wie gewünscht, und die Grutmischung kommt auch gut durch ohne aufdringlich zu wirken.
Die Hefen haben super sedimentiert und lagen sehr fest am Boden des Gärtopfs. Ich hab alles in Flaschen abgefüllt und hoffe das die Nachgärung auch so problemlos verläuft wie der Rest. Ich hab zur Sicherheit aber mal zwei Manometer-Flaschen gefüllt, falls da noch ein paar ungewollte Hefen etc am Werk sind/waren.
Es ist Zeit für einen Zwischenstand meiner Braudoku.
Nach nun mehr 20 Tagen im Gärtopf, hab ich heute mein Grutbier abgefüllt. Der SVG ist bei 79-80% gelandet und trotz des spontan vergärten Mosts und seinen Wilden-Keltereihefen hab ich mir keine Infektion eingefangen.
Ich hatte nur eine kleine Menge nach dem Abfüllen übrig aber der Geschmack ist schon mal vielversprechend. Angenehme Säure durch den Apfelwein/Most, wie gewünscht, und die Grutmischung kommt auch gut durch ohne aufdringlich zu wirken.
Die Hefen haben super sedimentiert und lagen sehr fest am Boden des Gärtopfs. Ich hab alles in Flaschen abgefüllt und hoffe das die Nachgärung auch so problemlos verläuft wie der Rest. Ich hab zur Sicherheit aber mal zwei Manometer-Flaschen gefüllt, falls da noch ein paar ungewollte Hefen etc am Werk sind/waren.
Re: Hybrid Grutbier
Heute war es endlich so weit und ich hab mein Grut probiert, und muss Euch sagen mir schmeckt es . Anders als man es gewohnt ist aber trotzdem gut, schwer zu beschreiben, es duftet ganz anders aber sehr aromatisch und die leichte Säure passt gut zu dem Bier. Eine gewisse Bittere ist auch wahrnehmbar. Glaube nicht das es lange Reifen muss, was bei den Grutbieren im Mittelalter wahrscheinlich auch nicht der Fall war.
Noch zur Info, die Nachgärung ist mehr oder weniger durch, die Probeflasche stand jetzt erst einen Tag in der Kühlung.
Die Farbe wirkt auf den Fotos dunkler als es ist.
Ich bin mal gespannt ob es meinem Wichtel auch schmeckt, hab heute mein Paket auf die Reise geschickt
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht mal sowas zu brauen.
Vg Holger
- integrator
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- Beiträge: 1581
- Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03
Re: Hybrid Grutbier
Glückwunsch und Danke für die weitere Dokumentation
Ich hatte mal mit selbst gepressten Apfelsaft ein sogennates Graf(f) gemacht. Schmeckt auch ohne Grut leicht säuerlich und lecker.
Ich habe es dann in die Kategorie "Aperetivbier" gelegt
Ich hatte mal mit selbst gepressten Apfelsaft ein sogennates Graf(f) gemacht. Schmeckt auch ohne Grut leicht säuerlich und lecker.
Ich habe es dann in die Kategorie "Aperetivbier" gelegt
Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst.