Ein norwegisches Farmhouse Ale soll es werden.
Zu Beginn 7kg Pale-Ale-Malz schroten und mit zwei Körben kurz 100m in den Wald hinter dem Haus.
Die Pilze sind nicht für das Bier, aber die Wacholderzweige! Die kommen in den Haputguss, schon während des Aufheizens. Tote Nadeln und anderer unwillkommener "Wald" wird abgeschöpft.
Bei knapp 70° kommt der Großteil der Zweige in den Läutereimer mit -hexe, der Rest wird von Hauptguss abgesiebt und das Malz wird darin eingemaischt.
Kombirast bei 65° für 30 Minuten, dann eine Dickmaische ziehen für "Ofen-Dekoktion". Die Idée kommt von Keptinis und mein Gedanke war, dass das sowohl wie eine Dekotionsstufe wirkt und durch das Karamellisieren der Zucker an der Kruste mehr Farbe und Geschmack ins Bier kommt.
Nach einer knappen Stunde war aber auch bei maximaler Grill-Funktion des Ofens (250°) vor allem die Flüssigkeit verkocht und die Kruste nur angedeutet. Der Temperaturanstieg nach zurückgeben war geringer als erwartet, also habe ich einfach mittelschnell bis 75° durchgeheizt.
Läutern tu' ich mittlerweile wieder ohne Hahn und Grant; ich finde es so einfacher und es plätschert weniger.
Sobald ein paar Liter in der Pfanne sind, wird geheizt und der Hopfen kommt dazu. Je 30g East Kent Golding und Apollo. Läutern geht zügig und die Pfanne hält gut 80°. Nach Pfannevoll kommt gleich der Abzieher und die Kühlspirale hinein und die 80-90° können noch weitere 20 Minuten die Alphasäuren des Hopfens isomerisieren und alles pasteurisieren.
Gekocht wird nicht, es geht gleich ans Kühlen und Vorbereiten der drei Gärbehälter.
Auf etwa 35° abzukühlen geht angenehm schnell und zum Hopfenseihen komme ich auf die geniale Idée, die Filtertücher in den Fermonster-Deckeln einzuklemmen. Stammwürze ist 15°P wie erwartet und ohne Verdampfung sind es 29L.
Drei meiner getrockneten Kveiks (Voss, Lærdal, Hornindal) kommen aus der Tiefkühltruhe und werden direkt gepitcht, ohne Rehydrieren. Jeweils etwa 3 TL Flakes sollten in etwa passen für die Anstellrate.
Ein Inkbird und zwei Terrarrium-Heizmatten halten jetzt die 35°, und es blubbert schon eifrig. Nicht im Bild die Decken, in die alles noch eingewickelt ist.
Fazit zum Ablauf: Nicht zu kochen und nur von 90 auf 45° abzukühlen, ist schon zeitsparend.
Die Ofen-Dekoktion war wohl nicht so top, da muss man wohl mehr Zeit mitbringen und/oder einen Pizzaofen mit höherer Temperatur haben.
Selber Trockenhefe machen zu können mit Kveiks ist eine feine Sache!
Ob es das Wert ist, kommt natürlich darauf an, wie es schmeckt! Übermorgen ist es ja schon fertig. Mal sehen, ob ich einen Teil stilecht unkarbonisiert lasse...
