Weihnachtsbier

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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sofar
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Weihnachtsbier

#1

Beitrag von sofar »

Hallo liebe Freunde des Hausgebrauten und noch frohe Weihnachten,

Ich bin Steffen 29 Jahre alt und komme aus der nähe von Braunschweig. Nachdem ich seit ca. 10 Jahren zu Hause Bier braue und häufig in diesem und auch in dem alten Forum lese habe ich mir gedacht, dass ich an dem Forenleben teilhaben möchte.
Da habe ich mir gedacht, wie kann ich mich besser Vorstellen, als mit einer Doku meiner Brauweise. Einige werden sicherlich mi dem Kopf schütteln, dass ich nach so langer Zeit noch so arbeite, aber mir macht es so Spaß und das ist das wichtigste.

Als eigentlicher Verfächter des Reinheitsgebotes präsentiere ich euch hier mein ersten Versuch an einem weihnachtlichen Gewürzbier.

Als Rezept habe ich mir ausgedacht:

Schüttung:
3700g PiMa
750g Carahell
300g Caramünch
250g Carared
250g Haferflocken (wenn ich das Reinheitsgebot eh schon missachte, kann ich das auch mal ausprobieren)

Hopfen:
18g Saphir 3,6%alpha
40g Hallertau Mittelfrüh 3,2%alpha

Als Gewürz habe ich zwei Tüten Ostermann Lebkuchengewürz benutzt, da ich keine Lust habe die vielen angefangenen Gewürze rumstehen zu haben, sollte mir das mit dem Bier nicht gefallen.

Hauptguss 16l
Nachguss 18l

Maischeführung:
Einmaischen -> 45°C Ohne Rast
Eiweißrast -> 55°C 20 min
Maltoserast -> 64°C 30 min
Verzuckerung -> 72°C 35 min
Abmaischen -> 78°C bei Jod neutral

Kochen 90 min:
18g Saphir bei Kochbeginn
40g Hallertau Mittelfrüh zusammen mit einer Tüte Ostermann Gewürz 15 min vor Kochende.

Gärung:
Hefe S-04
1 Tüte Ostermann Lebkuchengewürz

So, nun zu den Fotos:
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Mit der Mühle meiner Bosch Küchenmaschiene wird das Malz geschrotet, geht zügig und spart mir ein zusätzliches Gerät.
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Die Schrotqualität geht auch voll in Ordnung
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Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, welche Rast das war, läuft auf aber auf jeden Fall. Durch die geringe Hauptguss Menge konnte ich mit einem Pfannenwender umrühren, da mein großer Kochlöffel Stockflecken angesetzt hat.
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Wärend der ersten Rast wurde ein Sauervorteig für das Treberbrot vorbereitet, einen Hefevorteig habe ich am Vorabend angesetzt, ein Foto davon habe ich allerding nicht.
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Jod Neutral
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Geläutert wird mit einem Panzerschlauch...
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...nachdem die Maische händisch umgefüllt wurde.
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Damit es nicht so spritzt, habe ich die überreste von einem alten Abfüllröhrchen auf den Hahn gesteckt.
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Kochen ist schon voll im Gange, das Gewürz kommt einfach so in den Kochtopf.
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Nach dem Kochen wird ein Whirpool gemacht und die Würze läuft durch einen Filterbeutel.

Die Würze kühlt über Nacht ab, bevor die Hefe ins Bier kommt, während dessen...
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... wird das Treberbrot angeschnitten und verköstigt.

Von der Gärung habe ich leider keine Fotos. Die Würze schlage ich zum belüften mit einem Schneebesen auf und Kippe die Trockenhefe einfach rein, hat bisher immer einwandfrei funktioniert, weshalb ich mir die Anstellwürze spare.
Wärend der Gärung kommt der zweite Beutel Gweürz mit in die Würze, diesmal jedoch nicht lose, sondern in einem Papierteefilter.

Nach Ende der Hauptgärung wird abgefüllt, dafür nehme ich einen zweiten Eimer...
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... in welchen ich die Speise vorlege, ich nehme immer 10% der Gesamtmenge, somit habe ich hier 2,5l vorgelegt.
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Nun kommt das Bier in die Flaschen, dafür kippe in zum Desinfizieren einen Schuss heißes Wasser in jede Flasche und halte Pömpel und Flaschenöffnung direkt vorm Abfüllen in Kochendes Wasser.

Als Ergebnis habe ich 25l feinstes Weihnachtsbier pünktlich zum Heiligen Fest.
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Das Ergebnis passt gut zu meiner Vorstellung, wie es werden sollte. Schmeckt sehr Weihnachlich, mit leicht hopfiger Note im Hintergrund.
Bin für meinen ersten Gewürzbierversuch sehr zufrieden und werde spätestens zu Weihnachten 2020 zum Wiederholungstäter.

Gemessen habe ich eine Stammwürze von 13°Plato und eine Endvergährung von 4,5°Plato. Das macht rechnerisch einen Alkoholgehalt von ca. 4,5% und einem Endvergärungsgrad von ca. 53%. Das sind angesichts der hohen Cara Anteile denk ich mal ganz gute Werte.

Gruß
Steffen
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