Ja das war doch eine erfreuliche Überraschung.
Ich habe heute meinen zweiten Sud aus Resten gebraut mit folgendem selbstgebasteltem Rezept (Ergebnisse aus dem Brauvorgang bereits eingepflegt)
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... 23025.html
Nach meinem 48% Sudausbeute Debakel hatte ich aus meinen Fehlern dank dieser tollen Community gelernt und versucht diese nun zu vermeiden.
Dank Hubert alias „Pivnice“ der mir eine Neuberechnung von HG und NG vorlegte, wurde dieses mal gleich mehr HG und NG genommen.
Los ging es wie immer mit dem Einmaischen, klappte alles super. Für dieses Rezept wollte ich mal die Kombirast ausprobieren. Also Wasser rauf auf 67 Grad und Deckel zu. Halbe Std. später warens noch 65 Grad und nach einer Stunde 62 Grad.
Jodprobe gemacht und es sah alles gut aus.
PH Wert gecheckt. Auch alles super!
Dann ging es ans Läutern.
Als Läutermethode habe ich mal das sog. "Batch Sparge" probiert. Habe etwas drüber gelesen und fand es interessant.
Dabei ging ich folgendermaßen vor:
Der HG von 9,4 Liter wurde dieses mal laaaaangsam (900ml/Min) abgelassen nachdem er klar war.
Als der Treber sichtbar wurde, kamen 100% der Schüttungsmenge in Wasser drauf also 2,7 Liter.
Dann lief der Treber komplett trocken. Hahn zu und das bereits auf 67 Grad erhitzte Wasser reingegossen und alles nochmal ordentlich verührt.
Nach einer erneuten Läuterruhe von 20 Min. ging es dann so wie gewohnt weiter.
Als der Treber wieder trocken war, ging es wieder in den Einkocher.
Ich überprüfte immer wieder die Mengen. Genaue Infos dazu schlüssele ich weiter unten übersichtlich auf.
Nachdem der Sud kochte folgte der Hopfen.
Nach einer Stunde war alles erledigt und ich nahm eine Probe für die Spindel und notierte mir wieder die Menge (s.u).
Hier kommen wir nun zu meinen Beobachtungen:
-Eingemaischt wurden 2,7 kg Schüttung in 9,4 Liter HG
-Schüttung + Wasser waren ca. 12 Liter im Einkocher
-Nach dem Maischen waren es immer noch ca. 12 Liter
-Der NG schlug mit weiteren 9 Litern zu Buche
-Nach dem Läutern waren es ca 15,5 Liter die noch über waren und in den Einkocher zum Würzekochen wanderten.
-Das heisst, dass der Treber incl. seines Eigenvolumens knapp 5,5 Liter aufwieß.
-Das wiederum bedeutet, dass das trockene Malz knapp 2,6 Liter ausmachte und beim Maischeverfahren nochmal 2,9 Liter Wasser aufsaugte.
-Nach dem Kochen waren noch 12,7 Liter im Tank also eine Verdunstung, wie bereits meine Tests in der Vergangenheit gezeigt haben, von ein bisschen mehr als 2,5 Litern (Wärmeausdehnung etc. noch nicht berücksichtigt).
-Die Stammwürze direkt nach dem Hopfenkochen lag bei 12,2%
Das wiederrum ergibt laut Rechner eine Sudausbeute von 62% JUHU!
-Nach dem Hopfenseihen und Abkühlen auf Anstelltemperatur waren noch 11,5 Liter über. Durchs Abkühlen und den Hopfen ist das Volumen um 1,2 Liter gesunken.
Mein Fazit aus diesem langen Brautag:
-Batch Sparge ist cool (Danke an Olibaer für die Tips)
- 62% Ausbeute ist viel besser als 48%
Zweiter Sud lief Oh lala
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Re: Zweiter Sud lief Oh lala
Noch eine Anmerkung zum Läutern:
Als der Treber sichtbar wurde, kamen 100% der Schüttungsmenge in Wasser drauf also 2,7 Liter. Dann lief der Treber komplett trocken. Hahn zu und das bereits auf 67 Grad erhitzte Wasser reingegossen und alles nochmal ordentlich verührt.
Nach einer erneuten Läuterruhe von 20 Min. ging es dann so wie gewohnt weiter.
Als der Treber wieder trocken war, ging es wieder in den Einkocher.
Ich läutere nur ab bis die Oberfläche des Trebers gerade noch bedeckt ist.
Lass den Treber nicht trockenlaufen, sonst zieht er sich zusammen.
Du kannst den gerade noch bedeckten Treber vorsichtig schneiden
-> https://braumagazin.de/article/auf-dem- ... ng-teil-2/
großes Fleischmesser, mit dem ich wie in Bild 7 den Treberkuchen langsam rautenförmig einschneide, ungefähr so wie die Schwarte eines Krustenbratens. Vorher sollte man markiert oder sich zumindest gemerkt haben, wie man das Messer halten muss, damit die Spitze dem Senkboden nicht näher als 2 oder 3 cm kommt.
Es bietet sich an, immer kurz vor dem erneuten Anschwänzen aufzuschneiden
Dann bringe wieder eine Portion Nachguss mit einer Temperatur von 75 °C auf - deine 67 Grad sind zu niedrig
Dann wieder etwas vorschießen lassen, bis die Würze wieder klar läuft.
Den Schlauch, den ich auf deinem Bild sehe, würde ich nicht verwenden.
Hänge einen Trichter als miniaturisierten Läutergrant an den Hahn
siehe hier
https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/
ist häufig ein Schlauch am Läuterhahn befestigt, der in ein auf dem Boden stehendes Auffanggefäß oder die Würzepfanne reicht. Allerdings erschließen sich die Druckverhältnisse in dieser Anordnung nicht intuitiv: Denn oft wird vergessen, dass nicht nur die über dem Läuterblech stehende Maische einen geodätischen Druck ausübt, der die Würze durch das Treberbett treibt, sondern dass auch ein mit Würze gefüllter Schlauch einen Saugzug ausüben kann.
Weiter viel Freude und Erfolg wünsch ich Dir
Als der Treber sichtbar wurde, kamen 100% der Schüttungsmenge in Wasser drauf also 2,7 Liter. Dann lief der Treber komplett trocken. Hahn zu und das bereits auf 67 Grad erhitzte Wasser reingegossen und alles nochmal ordentlich verührt.
Nach einer erneuten Läuterruhe von 20 Min. ging es dann so wie gewohnt weiter.
Als der Treber wieder trocken war, ging es wieder in den Einkocher.
Ich läutere nur ab bis die Oberfläche des Trebers gerade noch bedeckt ist.
Lass den Treber nicht trockenlaufen, sonst zieht er sich zusammen.
Du kannst den gerade noch bedeckten Treber vorsichtig schneiden
-> https://braumagazin.de/article/auf-dem- ... ng-teil-2/
großes Fleischmesser, mit dem ich wie in Bild 7 den Treberkuchen langsam rautenförmig einschneide, ungefähr so wie die Schwarte eines Krustenbratens. Vorher sollte man markiert oder sich zumindest gemerkt haben, wie man das Messer halten muss, damit die Spitze dem Senkboden nicht näher als 2 oder 3 cm kommt.
Es bietet sich an, immer kurz vor dem erneuten Anschwänzen aufzuschneiden
Dann bringe wieder eine Portion Nachguss mit einer Temperatur von 75 °C auf - deine 67 Grad sind zu niedrig
Dann wieder etwas vorschießen lassen, bis die Würze wieder klar läuft.
Den Schlauch, den ich auf deinem Bild sehe, würde ich nicht verwenden.
Hänge einen Trichter als miniaturisierten Läutergrant an den Hahn
siehe hier
https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/
ist häufig ein Schlauch am Läuterhahn befestigt, der in ein auf dem Boden stehendes Auffanggefäß oder die Würzepfanne reicht. Allerdings erschließen sich die Druckverhältnisse in dieser Anordnung nicht intuitiv: Denn oft wird vergessen, dass nicht nur die über dem Läuterblech stehende Maische einen geodätischen Druck ausübt, der die Würze durch das Treberbett treibt, sondern dass auch ein mit Würze gefüllter Schlauch einen Saugzug ausüben kann.
Weiter viel Freude und Erfolg wünsch ich Dir
Hubert
Bier: Einfach zu brauen, schwierig zu verstehen
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Re: Zweiter Sud lief Oh lala
Die Methode die er beschreibt ist ja die von olibaer und soll wegen der größeren Konzentrationsunterschiede zwischen Treber und Nachguss und einer besseren Durchmischung zu stärkerer Auswaschung des Extrakts und damit zu besserer SHA führen. Ich mache das genauso. Zusammenziehen des Trebers ist ja kein Problem, da im letzten Schritt wieder alles aufgehackt und eine zweite Läuterruhe gehalten wird. Ist also schon okay so.
Immer eine Handbreit Bier unterm.. äh, ne das ging anders.
Allzeit Gut Sud!
Matthias
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Re: Zweiter Sud lief Oh lala
Wie ist deine Sudausbeute so mit Batch Sparge ?matschie hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Februar 2020, 12:51Die Methode die er beschreibt ist ja die von olibaer und soll wegen der größeren Konzentrationsunterschiede zwischen Treber und Nachguss und einer besseren Durchmischung zu stärkerer Auswaschung des Extrakts und damit zu besserer SHA führen. Ich mache das genauso. Zusammenziehen des Trebers ist ja kein Problem, da im letzten Schritt wieder alles aufgehackt und eine zweite Läuterruhe gehalten wird. Ist also schon okay so.
- DerDerDasBierBraut
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Re: Zweiter Sud lief Oh lala
Das kann man nur aus dem Anlagenkontext betrachten.Kristoffer hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Februar 2020, 18:47 Wie ist deine Sudausbeute so mit Batch Sparge ?
Ganz allgemein gesagt: Keinesfalls schlechter als mit Fly-Sparge oder reinen Vorderwürzesuden. Tendenziell deutlich besser.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
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"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens
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Re: Zweiter Sud lief Oh lala
Heute wurde die erste Flasche verkostet nach 2 Wochen Nachgärung. Ich find sehr rund. Kaum Hopfen und eine leichte Rauchnote. Sehr angenehm. Jetzt sollte es aber noch reifen. Mal sehen was da noch drinnen ist.