die Vorstellung meiner "Topfsammlung" in der Anlagenvorstellung wollte ich um meine 1. Erfahrungen ergänzen. Hier nochmal kurz ein Bild davon:
Für den 1. Sud habe ich nach einem ursprünglich ausgesuchten untergärigen Kellerbier für ein obergäriges entschieden und das Malz vorgemahlen bestellt, um mir wenigstens einige Fehlerquellen zu ersparen:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha2=6.6
- Der Brautag begann mit einigen Verzögerungen gegen 11:30 bei 4G Außentemperatur.
- Der Gaskocher brachte das warme Leitungswasser recht zügig auf über 50G . Die Temperatursteuerung mit dem Gaskocher empfand ich allgemein schwieriger als erwartet. Durch das Rühren scheint einiges an Wärme und Feuchtigkeit verloren gegangen zu sein.
- Die auf 20G geeichte Bierspindel hat etwas "Unruhe" bzw. Unsicherheit erzeugt und ich habe sie durch eine auf 70G ergänzt. Die mit 20 darf jetzt im Gärfass baden.
- Die Flüssigkeitsmengen zu kontrollieren fand ich auch etwas spannend - dachte die Markierungen auf dem Maischepaddel genügen. Muss ich noch etwas üben und Markierungen für's Gärfass anbringen.
- Wie in der Anlagenbeschreibung erwähnt habe ich meine Anlage wohl etwas überdimensioniert (ich dachte für 30L Ausstoss noch Reserve einrechnen zu müssen).
- Das hat wohl einerseits zu erhöhter Verdunstung geführt aber vor allem dazu, dass beim Läutern der Treber nicht mit Flüssigkeit bedeckt war. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, als sofort Nachguss zuzufügen. Falls jemand eine andere Idee hat, bin ich dankbar für Hinweise.
- Die Läutertemperatur fiel wegen der Aussentemperatur deutlich ab, da mögen die Nachgüsse geholfen haben.
- Ich habe den geläuterten Extrakt ständig in den inzwischen gereinigten Kocher zurückgegossen (und nach einigen Litern auch den Gaskocher eingeschaltet) bzw. aus dem Grant geschöpft. Der muss auch unbedingt isoliert werden.
- Beim Würzekochen haben sich die Fehlerquellen durch den Flüssigkeitsverlust und der Bierspindel kumuliert. Ich habe vor der 2. Hopfengabe 4L Wasser (über Mischkreuz) nachgiessen müssen, um auf 10,5% zu kommen. Lt. Maischepaddel ergab das trotzdem nur 31L statt 33.
- Ich hatte mir im Rezept keine Notiz für die Jodmessung gemacht und natürlich deshalb vergessen.
- Beim Hopfenkochen ist mir dann die Würze dann doch kurz hochgekocht.
- Geseiht habe ich ich dann über den Ablasshahn über einen Silikonschlauch in den Hopfenseiher. Das nächste mal versuche ich ein Abziehrohr zu benutzen (nach etwas Kaltwasserübung).
- Der Whirlpool hat an sich sehr gut funktioniert, erst als ich den Rest durch ankippen ins Gärfass bringen wollte hat sich der Hopfen am Maischepaddel vor dem Abfluss gesammelt - im Seiher blieb nicht mehr viel hängen. Trotzdem besser das nächste mal mit Abziehrohr.
- Das Abkühlen hatte ich mir nach den 1. Messungen wegen der Außentemperatur etwas zügiger erhofft, aber leider ist das kein linearer Vorgang und ich brauchte von 18:30 bis 01:15. Der Würzekühler war zwar prinzipiell vorhanden, aber einerseits fehlten noch einige Schraubverbindungen und andererseits hatte ich diese Zeit nicht erwartet. Am Ende hätte ich das Gärfass bis zum nächsten Morgen auch in den Keller stellen können.
- Ich habe die Nottingham-Hefe bei 35G rehydriert und festgestellt, dass auch die Hefe Zeit braucht um abzukühlen. Ich hab sie dann ins nicht zu kalte Wasserbad gestellt. Sie sah nicht aus, als würde sie das übelnehmen, aber da fehlt mir die Erfahrung:
- Als der Sud auf 20.5G abgekühlt war hatte die Hefe noch 2G mehr und ich habe deshalb etwas Sud zur Hefe gegeben, bevor ich sie ind Gärfass gab und dort leicht verrührte/verteilte und dann den Sud aufgezogen habe.
- 8Std später war die Gärung bei 18-20G voll im Gang:
- Damit hat's zumindest den Hefezellen geschmeckt. Nach 4 Tagen habe ich die Würzespindel in den Sud gehängt, zuerst falsch abgelesen (22% - peinlicher Post von mir), war aber bereits auf 4% vergärt.
[/ist]Heute (8 Tage nach dem Brautag) sehe ich immer noch 4% und keine Änderung mehr. Da ich Do-So beim Skifahren bin, muss ich mir jetzt überlegen am Mittwoch abzufüllen (3.2g Zucker über Lösung pro 0.5L-Flasche oder eine Woche zu warten.
- Alles in allem hat's Spaß gemacht (selbst wenn man das Ergebnis am Ende nicht trinken kann). Die Braudüfte finde ich genial.
Viele Grüße,
Andreas
P.S.: Falsch angewandte Fachausdrücke bitte ich zu entschuldigen - wird schon werden.