Erster Brautag

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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Snowman
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Erster Brautag

#1

Beitrag von Snowman »

Hallo liebes Hobbybrauerforum,
hier kommt eine kleine Dokumentation meines ersten Brautages am Wochenende. Nach monatelangem Besuch und vielen abendlichen Stöberstunden in diesem tollen informativen Forum war es nun endlich auch für mich soweit, in die Liste der echten Hobbybrauer aufgenommen zu werden!
An dieser Stelle ein großes DANKE für die vielen ausgezeichneten Informationen!!
Geplant wurde ein simples Rezept:
Rezept
Rezept
Ich hab mich gut gefühlt und der Anfang lief sehr rund.
Die Maische ist mir zwar bei beiden Rasten +2°C übergeschwungen, aber ich kannte ja meinen Gaskocher noch nicht richtig. Die Abmaischtemperatur hab ich dann schon besser getroffen. Aber was soll´s. Die Enzyme sagen ja nicht plötzlich: "So Feierabend, das is mir jetzt zu heiß." A bissl was geht immer, dachte ich mir.
Rasten
Rasten
Das Läutern lief langsam und ohne Hektik. (Hier war ich ja vorher skeptisch.)
Läutern mit PS im 30l-Speidel
Läutern mit PS im 30l-Speidel
Kochen ohne große Dampfentwicklung oder Nachbarsbeschwerden. (Hygrometer zeigte bei geöffnetem Fenster nie über 55% Luftfeuchtigkeit an!)
Hopfengabe
Hopfengabe
Whirlpool
Whirlpool
Das Hopfenseihen hat ewig gedauert, da ich mit dem Vorlegen des Wassers Probleme hatte. Ich wollte auch sehr sauber arbeiten, um mir nix einzufangen. Ich hab 4 l Würze verloren!? Keine Ahnung wo die hin sind.
Trubkegel
Trubkegel
Nach dem Abkühlen und erneutem Messen per Refraktometer (14,17°Plato) konnte endlich die Hefe aus den zwei Fläschchen in die Würze.
Hefegabe
Hefegabe
Nach 36 Stunden konnte ich die ersten Blubb-Geräusche und einen wackelnden Gärspund entdecken :thumbsup
Ich bin glücklich und die Hefe offensichtlich auch!

Liebe Brauergrüße

Björn
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Re: Erster Brautag

#2

Beitrag von Skaari »

Das sieht klasse aus, meine Sude sind auch ungefährt so simpel gehalten,

Was mir allerdings auf deinen Bildern sorgen macht, den Chinakocher im innenraum? Hat der eine Zündsicherung?
Ansonsten würde ich das lieber nach draussen verlegen.

Gruß,

Max

Edith: Man kann die Bilder ja auch vergrößern, hat er anscheinend.
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#3

Beitrag von Snowman »

Hallo Max,

richtig erkannt. Er hat natürlich eine Zündsicherung.
Außerdem war der Raum war stets gut gelüftet, ein guter Abstand zur Wand wurde eingehalten und ein Eimer Wasser stand auch parat...

LG Björn
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omitz
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Re: Erster Brautag

#4

Beitrag von omitz »

Hast du nur die Hefe aus 2 Flaschen Gutmann ohne Starter direkt für 20L gegeben?
Ich habe bisher nur Schneider Hefe genutzt aber für 20L habe ich die Hefe aus 4 Pullen eine Woche lang mit Malzbier hochgezogen.
Wäre spannend ob die Hefe Menge für 20L ausreicht!
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SINS
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Re: Erster Brautag

#5

Beitrag von SINS »

@omitz: Na klar reicht das; aber locker! :thumbup
Die gleiche Menge hab ich für knapp 40Liter genommen.
Bei Weizen sind doch underpitching-Aromen erwünscht! :-)

@Björn: Glückwunsch zum Erstsud! Viel Erfolg beim Abfüllen und den weiteren Handgriffen!

LG Sven.
- Schneebraeu -

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BrauFuchs
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Re: Erster Brautag

#6

Beitrag von BrauFuchs »

Sieht echt sehr gut aus. Das Rezept gefällt mir auch.
Die 4 liter verliert man mal schnell. Grade im Heißbereich. Denk dran 4% sind auch Volumenkontraktion von Heiß zur Kaltwürze.
Bis das Bier in der Flasche ist sind knapp 10% Schwand nicht unüblich.

Viel Erfolg weiterhin

Lukas
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#7

Beitrag von Snowman »

Hallo zusammen!

Ich habe nur die zwei Gutmann-Weizen klar abgegossen und den Bodensatz sehr gut aufgeschwenkt/ aufgedreht, damit auch die ganze Hefe im Gäreimer landet. Ich wollte für den ersten Sud keine Experimente. Ich wollte jede Möglichkeit der Verunreinigung vermeiden. Für das erste Mal gibt es wichtigere Dinge, als Underpitching (was bei Weizen ja eh net so schlimm ist). Falls die Hefe nicht angekommen wäre, hätte ich noch zwei Ersatzflaschen im Kühlschrank gehabt.

@omitz: Vielen Dank für deine tolle bebilderte Brauanleitung! Ich hatte sie auf dem Tisch liegen und habe mich ganz stark an ihr orientiert. Ich kann sie nur empfehlen!

@SINS: Danke!

@Braufuchs: Danke für den Hinweis. Ich war einfach nur überrascht, dass plötzlich soviel weg war. Aber eigentlich is es mir nicht so wichtig. Das sind ja Erfahrungswerte, die man halt so machen muss. :Smile

Ach, ja. Hier die aktuelle Gärung. Alle zehn Sekunden macht es "Blubb".
Gärung
Gärung
LG Björn
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#8

Beitrag von Snowman »

Hallo,
Nach dem nun die Hauptgärung 2 Wochen im Gäreimer vor sich hin arbeitete, konnte ich endlich abfüllen.
Es hat noch relativ lange gegärt. Ich vermute wegen der 18°C, die mein Thermometer am Gäreimer zeigte. Es kann aber auch am "Underpitching" liegen. Ich zwang mich, Geduld zu haben - kein Hundewelpen - äh, Kräusenfoddo zu schießen und ließ die "gute" Hefe mal machen.
Endlich ließ Mitte der letzten Woche das Blubbern nach und am Wochenende kam es zum dritten Mal zur gleichen Messung (=9,15 Bx).
Ausgegoren
Ausgegoren
Also los, Björn!
Doch dann musste ich feststellen, dass ich meine Abfüllröhrchen-Verbindung mit dem Speidel-Hahn nicht sorgfältig geplant hatte. Also düste ich heute nochmal zum Baumarkt und ein 3/4" auf 1/2"-Verbindungsstück musste her. So klappte es aber letztendlich ohne Sauerei. Schaut irgendwie trotzdem wie eine chaotische Konstruktion aus.
Abfüllkonstruktion
Abfüllkonstruktion
Wie macht ihr das?/ Wie macht man das normalerweise?

Karboniseren wollte ich mittels Spritze und Zuckerlösung (1:1). So bestückte ich jede Flasche mit der entsprechenden Menge. Am Ende blieb aber Zuckerwasser übrig - und das nicht zu knapp - als ob ich die Hälfte der Flaschen nicht mit Zuckerlösung befüllt hätte. Das kann aber nicht sein. :puzz

Naja - Flaschenbomben werden es definitiv nicht - eher eing´schlaf´ne Füss´. Mal sehen bei welchen Flaschen was fehlt.
Ergebnis
Ergebnis
Übrigens: Die Hacker-Pschorr-2l-Flasche ist nicht zu empfehlen: Das Abfüllröhrchen reicht nicht bis zum Boden...

Liebe Brauergrüße
Björn
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#9

Beitrag von Snowman »

Eine Woche Nachgärung war vorgestern vorüber. Gestern kam es zum ersten Mal zum Testen meines ersten Bieres.
Und jetzt benötige ich mal Eure Hilfe, denn es wurde so gar nicht, wie ich es mir erhofft hatte:

Die Flasche öffnete mit einem lauten ordentlichen Plopp-Geräusch ohne dass danach Bier aus der Flasche trat.
Das Weizen wurde eingeschenkt und es bildete sich ein daumendicker mittelporiger Schaum über einem satt-dunkel-goldenen Bier.
Das erste Riechen offenbarte einen Hefegeruch, wie er im Gäreimer festzustellen war. Zudem gesellte sich ein getreidiger und fruchtiger Geruch.
Der Geschmack offenbarte auf der Zunge eine starke Süßlichkeit,viel Frucht aber auch viel Getreide - irgendwie fast wie ein Malztrunk. Karbonisiert war es trotzdem gut. Das Mundgefühl war sehr groß - ich assoziierte sofort Apfelbrei. Man meint dieses Bier fast kauen zu können.

Meine zwei bisherigen Mitverkoster merkten noch an,dass es wie eine Mischung aus Alkoholfreiem und echten Weizen schmeckt.

Mir fehlt die typische Süffigkeit eines Weizenbiers.

Unsere erste Vermutung war, dass die Gärung nicht geklappt hat. Die Karbonisierung spricht da aber dagegen.
Die zweite, dass es ein Blausud war?! Ich hatte keine Jodprobe gemacht.

Was sagen die Fachleute?

LG Björn
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Boludo
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Re: Erster Brautag

#10

Beitrag von Boludo »

Ich sage: Nur 56% scheinbarer Vergärungsgrad und somit viel zu früh abgefüllt :Angry .
Pass auf, dass Dir das nicht irgend wann um die Ohren fliegt!
Ich wollte für den ersten Sud keine Experimente. Ich wollte jede Möglichkeit der Verunreinigung vermeiden.
Dann hättest du lieber mit einer ausreichenden Menge Hefe anstellen sollen.
Und nicht so kalt vergären.
Ich tippe auf eingeschlafene Gärung wegen extremen Underpitching und zu kalt vergoren.
2 Wochen ist auch richtig lang.

Das mit den Bodensätzen direkt anstellen kann klappen, ich würde aber dringend davon abraten.
Und dass Underpitching beim Hefeweizen so besonders toll sein soll, halt ich auch für ein Gerücht.
Ordentlich Belüften ist in dem Fall sowieso Pflicht.

Wenn die Hefe jetzt doch noch mal in Fahrt kommt, hast du ein großes Problem.
Ich würde alles zurück in den Gäreimer geben, neue Hefe dazu und warm ausgären lassen, aufzuckern und nochmal abfüllen.

Dies ist jetzt mal ein Fall, in dem 3 Tage konstanter Wert nicht hingehauen hat.
Dass Du bei einem EVG von 56% so viel Getreide und Würze schmeckst, ist normal.
Dieses Bier sollte so um die 75% scheinbarer Vergärungsgrad oder ein bißchen mehr haben, schätz ich mal.


Stefan
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Boludo
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Re: Erster Brautag

#11

Beitrag von Boludo »

Nur noch mal kurz zur Erklärung:
Die Hefe verstoffwechselt erst die Glukose in der Würze. Dann die Maltose und falls vorhanden Saccharose oder Fructose. So weit ist Deine wohl auch gekommen.
Dann ist die Maltotriose dran. Die geht aber nur schwer durch die Zellwand. Ist die Hefe schlapp, schafft sie das nicht mehr oder nur teilweise. Daher bekommt man mit vitaler Hefe auch höhere Vergärungsgrade.
Den Druck auf der Flasche hast Du deshalb, da Du wieder leicht vergärbaren Zucker zugegeben hast.
Bitte lass dich nicht entmutigen, du hast sehr viel richtig gemacht.
Hefemanagement und Gärführung ist nicht so einfach aber wesentlich wichtiger als das exakte Einhalten von Rasten.
Nächstes Mal mit Starter und alles wird gut.

Stefan
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#12

Beitrag von Snowman »

Hallo Stefan,
danke für deine Antworten und kenntnisreichen Erklärungen. Das hilft mir sehr weiter! :thumbup
Dann muss ich wohl noch mal einen Punkt zurückschrauben und aus meinem Sud noch etwas Brauchbareres erstellen...

Solange die Flaschen in der Kühlung stehen, wird die Hefe wohl nicht weiterarbeiten, oder?

LG Björn
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Boludo
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Re: Erster Brautag

#13

Beitrag von Boludo »

Doch. Aber sehr langsam.

Stefan
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#14

Beitrag von Snowman »

Ok, danke!
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cyme
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Re: Erster Brautag

#15

Beitrag von cyme »

Boludo hat geschrieben:Nächstes Mal mit Starter und alles wird gut.
Oder gleich eine ausreichende Menge Trocken- oder Flüssighefe. Hefe aus dem Bodensatz einer (oder mehrerer Flaschen) hochzuziehen macht zwar Spaß, würde ich aber nicht für einen Erstlingssud empfehlen.
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#16

Beitrag von Snowman »

Ich hatte mir ja eh vorgenommen, etwas mit dem Hefeanstellen und Hochziehen zu befassen. Hab auch schon mal eine Weizenhefe mit Malzbier vermehrt. Dass das Ganze schon für den ersten Sud so akut wird, dachte ich allerdings nicht.
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Boludo
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Re: Erster Brautag

#17

Beitrag von Boludo »

Die Hefe weiß aber nicht, dass es der erste Sud ist.
Ich schreib mal demnach einen Beitrag über Hefe Stripping für Angsthasen :Greets

Stefan
Bierolo
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Re: Erster Brautag

#18

Beitrag von Bierolo »

Boludo hat geschrieben:Die Hefe weiß aber nicht, dass es der erste Sud ist.
Ich schreib mal demnach einen Beitrag über Hefe Stripping für Angsthasen :Greets

Stefan
Super !

ich freue mich auf diesen Beitrag !


VG Reinhard
Bierolo startet in der 20L Einkocher-Liga.
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#19

Beitrag von Snowman »

Liebe Hobbybrauergemeinde,
ich möchte Euch auf den neuesten Stand bringen und den einen oder anderen Ratschlag von Euch erhalten.
Nun, endlich nach zwei Monaten (gefühlt zwei Jahre) ist es heute soweit, dass ich meinen Erstlingssud verköstigen kann. Wer oben mitgelesen hat, weiß, dass ich bei der ersten Hauptgärung irgendwie Probleme hatte. Stefan alias Boludo hat mir da ja sehr weiter geholfen. Ich habe auch seinen Ratschlag umgesetzt und die ganze Charge nochmal in den Gäreimer zurück gekippt. In unmittelbarer Nähe von mir befindet sich die Weißbierbrauerei Karg (Murnau) und hier habe ich nach Hefe angefragt und in freundlicher und selbstverständlicher Weise auch bekommen.
Nach weiteren zwei Wochen Hauptgärung mit der neuen Hefe sollte diese den EVG noch mal nach oben treiben und die Maltotriose knacken. Schnell zeigte sich ein Gärverhalten und der Restextrakt änderte sich bis zuletzt auch auf 72%. Mehr war leider nicht drin - trotz dauerhaften Temperaturen über 21° C und der frischen Hefe.
Ich tippe bereits jetzt auf eine zu hohe ß-Amylase-Rast, da die Temperatur zu hoch vom eigentlichen Soll geriet. Hier muss ich wohl meine Messtechnik ausfeilen (Eine Bitte um Rat hierzu kommt später noch einmal gesondert.). Vielleicht hätte ich spontan auch eine Kombirast fahren sollen?
Nun aber zum eigentlichen Grund meines Schreibens: Die Verkostung.
Das Weizenbier schmeckt (nach wie vor) süß, getreidig, aber dennoch auch mit einem Hauch Bitterkeit vom Hopfen. Insgesamt viel trinkbarer als nach der ersten Hauptgärung. Sehr gehaltvoll und von der erwarteten Süffigkeit keine Spur. Nach einem Glas reicht es einem (d.h.mir) auch schon… (Und ich bin Weizenbiergerntrinker :Bigsmile )
Trotzdem ist es definitiv nicht „Das beste Bier der Welt“, ABER „es ist Bier geworden“ und ich musste es nicht still und heimlich dem Ausguss widmen. Ich weiß, dass ich sauber arbeite, auch ohne chemische Reinigungsmittel und ich nach all dem Hin- und Herkippen keine Infektion hatte. Das ist eine gute Erfahrung für mich!
Danke, Forum, für jegliche Info und Hilfe! :thumbup Doch nun brauch ich nochmal Euren Rat und zwar direkt.
Also zu meinen eigentlichen Fragen, um so eine mittlere Katastrophe bei nächsten Mal zu vermeiden:
• Ist irgendetwas am Rezept zu verbessern? (SOLL: 1.Rast: 64°C, 2.Rast: 72°C; je 30 Min)
• Sind die beiden zu hohen Rasten Schuld? (IST - beide um 3°C zu hoch)
• Wie sollte ICH (eurer Meinung nach) am besten die Temperatur kontrollieren. Ich habe ein einfaches analoges Thermometer, das mit einer Schnur am Topfgriff befestigt ist. Ich rühre während des Aufheizens ständig mit dem Maischepaddel. Dennoch habe ich den Verdacht Messfehler begangen zu haben.
Vielen Dank schon mal im Voraus!
Björn
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Liquidminer
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Re: Erster Brautag

#20

Beitrag von Liquidminer »

Snowman hat geschrieben: Also zu meinen eigentlichen Fragen, um so eine mittlere Katastrophe bei nächsten Mal zu vermeiden:
• Ist irgendetwas am Rezept zu verbessern? (SOLL: 1.Rast: 64°C, 2.Rast: 72°C; je 30 Min)
• Sind die beiden zu hohen Rasten Schuld? (IST - beide um 3°C zu hoch)
• Wie sollte ICH (eurer Meinung nach) am besten die Temperatur kontrollieren. Ich habe ein einfaches analoges Thermometer, das mit einer Schnur am Topfgriff befestigt ist. Ich rühre während des Aufheizens ständig mit dem Maischepaddel. Dennoch habe ich den Verdacht Messfehler begangen zu haben.
Vielen Dank schon mal im Voraus!
Björn
Also wenn ich Dich recht verstehe, ist Dir Dein Bier zu mastig geworden. Ja, ich würde davon ausgehen, dass Du mit Deinen 3°C über Zieltemperatur eben die Grundlage für einen tendenziell höheren Restextrakt gelegt hast.
Kontrollier mal die Messgenauigkeit Deines Thermometers und besorg Dir ggf ein besseres. Dann beim Maischen auf eine gute Durchmischung achten, also ordentlich rühren, damit Dein Thermometer auch einen repräsentativen Wert misst. Du könntest auch Deine Gaszufuhr etwas drosseln, wenn Du nahe an die Zieltemperatur kommst um allzu starkes Überschwingen zu vermeiden. Soweit meine Weisheit...
Und edit: Ich würde in der ersten Rast eher 62°C anpeilen.
Zuletzt geändert von Liquidminer am Donnerstag 7. Mai 2015, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erster Brautag

#21

Beitrag von Lasso »

Moin,

also wenn die Maltoserast bei 64 ℃ 3 Grad zu hoch war, also 67℃, dann würde ich meinem Vorposter zustimmen und sagen, dass du dadurch zu wenig vergärbaren Extrakt erzeugt hast. Ergo ist es dadurch zu süß/mastig geworden.

Viele Grüße,

Lasse
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Im Lager: 40 l Irish Red Ale, 62 l Belgisches Wit
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#22

Beitrag von Snowman »

Hallo,
also dass mein Thermometer falsche Werte zeigen würde, schließe ich jetzt mal aus. Wüsste auch nicht wie ich hier kontrollieren sollte - außer ich vergleiche mit anderen Thermometern. Ich hab aber nur eines.
Ich lege beim nächsten Mal grösseren Wert auf die exakte Einhaltung der Rasten und versuche ein besseres Hefemanagement.
Vielen Dank Euch!
Björn
Fricky
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Re: Erster Brautag

#23

Beitrag von Fricky »

Ich wohne 10min von Murnau.
Wenn du willst, schau ich mal vorbei, wenn du nächstes mal braust. Oder auch umgekehrt.

Gruß, Peter.
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#24

Beitrag von Snowman »

Hallo Peter,
Das ist ein klasse Angebot!
Da bleiben wir doch in Kontakt.

LG Björn
Rudiratlos
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Re: Erster Brautag

#25

Beitrag von Rudiratlos »

Dein Thermometer kannst du leicht selber testen, in dem du es einmal in Eiswasser (Eiswürfel und Wasser, ungefähr halbe halbe und einige Zeit warten, bis die Eiswürfel angeschmolzen sind, und rühren nicht vergessen) und einmal in kochendes Wasser hältst.
Im Eiswasser solltest du ziemlich genau 0°C treffen. Im kochenden Wasser müsste das Thermometer etwas unter 100°C anzeigen, je nachdem in welcher Höhe über NN du kochst.
Grundsätzlich sind analoge Thermometer nicht schlechter als digitale. Im Gegenteil: Digitale Thermometer täuschen mit einer Angabe von Nachkommastellen oft eine Genauigkeit vor, die sie gar nicht haben.

Noch was zum Rühren der Maische: die Maische nicht nur Karusell fahren lassen, sondern auch vertikal durchmischen. Da kann es sonst zu Temperaturschichtungen kommen.
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Snowman
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Re: Erster Brautag

#26

Beitrag von Snowman »

Super!
Die Rasten werde ich in Zukunft tiefer ansteuern. Ein bissl höher heizen geht ja prinzipiell dann eh schneller. Ich plane mal fünf Grad weniger. Dann nochmal ne ordentliche (v.A. vertikale) Durchmengung. Und wenn es noch zu tief ist, muss ich den Brenner nochmal kurz anschmeißen.
Außerdem bastel ich mir eine Querstange, damit das Thermometer in der Mitte des Sudes hängen kann...
Und wenn Peter Zeit hat, werd ich ihn zu meinem nächsten Brautag dabei haben.

TOP!

Björn
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