Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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Räuber Hopfenstopf
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Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#1

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Hallo zusammen,
ich bin seit einigen Jahren den fassgelagerten Bieren verfallen. Es fing zum 500. Jubiläum des Reinheitsgebotes am 23.04.2016 mit einem "Holzbock" aus einem Barrique in Dresden an (ist doch gar nicht RHG-konform...) und hört seitdem nicht mehr auf.
IMG_3086.jpeg
Ob Kehrwieder, Rodenbach oder Duchesse de Bourgogne, alles lecker. Bisher scheiterte die Umsetzung eigener Versuche an zu großen Fässern. Jetzt konnte ich bei einem 40-Liter Fass nicht "nein" sagen. Vorbelegt mit Sherry und Rye ging einfach kein Weg daran vorbei. Ich weiß nicht, was mit diesem Fass in den nächsten Monaten passiert, aber ich möchte Euch an unserem kleinen Abenteuer teilhaben lassen. Wir (meine Mitbrauerin Sylvia und ich) haben ein paar Ideen, was da nacheinander rein soll. Was es genau wird, werden wir dann entscheiden, wenn wir eine Idee bekommen wie sich das "Restaroma" entwickelt. Wahrscheinlich werden die Biere heller und leichter, bevor dann das Fass zur Einzeller-WG umgewidmet wird.

Das Fass
IMG_1510.JPG
Als erstes haben wir ein nicht zu röstiges Imperial Stout vorgesehen, das die Sherrynoten einfangen soll. Schokolade, Malz, Rosinen, Karamell und eine Spur Röstmalz. Als grobe Orientierung haben wir das Imperial Stout von borzy auf Mmum genommen, die Schüttung aber nach unseren Vorstellungen verändert. Der Fokus sollte dabei auf britischen Malzen liegen.

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... torha2=4.7

Die Schüttung war folgende (die Bilder werden größer und schärfer, wenn man draufklickt):
IMG_1679.png
Das Problem war, dass wir für ein 40-Liter Fass mit 43 Litern Ausschlagvolumen kalkuliert haben (bei 60 % SHA, normalerweise schaffen wir etwas mehr). Unsere "Anlage" ist auf 20 - 25 Liter ausgelegt. Also haben wir die Würzepfanne zum Maischkessel umgebaut (zweite Läuterhexe besorgt) und uns einen großen Topf besorgt, um die Würze zu kochen. Der sollte 70 Liter haben, hatte dann aber 150 oder mehr. Die "Zweizylinderanlage" funktionierte aber nicht schlecht. Eine Induktionsplatte mit Temperaturregelung und Rührwerk, die zweite handgesteuert und handgerührt.
Die Rasten haben wir um eine Eiweißrast bei 54 °C für 10 Minuten erweitert. Dann 62 °C für 45 Minuten und 72 °C für 60 Minuten. Abmaischen bei 78 °C.

Am Vorabend wurden die Rohfrucht angeröstet und die Schüttungen zusammengestellt (für jeden Topf separat). Und es gab zur Einstimmung ein Bier :Drink . Zwei Pakete Wyeast 1084 Irish Ale hatten wir am Nachmittag gesmackt und zum Abendbrot bekamen sie schon mal was zu futtern (ein halber Liter Würze mit 10 °P und später etwas Malzextrakt in Lösung mit 15 °P)
1_Vorbereitungen.jpg
Am nächsten Vormittag wurde geschrotet und die Hauptgüsse (2 x 25 Liter) auf Temperatur gebracht. Die Caso Induktionsplatte mit Temperaturregelung hatte Premiere und lief hervorragend. Auch die Mühle hielt diesmal durch (siehe letze Braudoku Fruitcake Old Ale).
2_AufheizenSchroten.jpg
Eingemaischt wurde nacheinander in beiden Töpfen.
3_Einmaischen.jpg
Die Läuterei ging ohne Auffälligkeiten. Wir haben Batch Sparging angewendet und geläutert bis gut 75 Liter mit 15 °P im Topf waren.
4_Läutern.jpg
Die Kocherei war wie erwartet eine mittlere Katastrophe. Wir haben die Würze in dem großen Topf nicht heiß bekommen. Also Plan B: Unsere Töpfe wurden geschrubbt, mit jeweils 25 Liter Würze gefüllt (die 83 °C hatte) und immer wieder nachgefüllt, bis der große Topf leer war. Nach etwa 3 Stunden hatten wir ca. 48 Liter mit 23,1 Brix. Schweröl... Gebittert haben wir mit Hercules (der war noch da), als Aromahopfen kamen East Kent Golding und Fuggles dazu. Damit die Tapete an den Wänden bleibt, kam unsere innovative Brüdenwegpustanlage zum Einsatz. Man sah die Hand vor Augen nicht mehr...
5_Kochen.jpg
Nach Kühlen und Whirlpool ging es in die Gärbehälter. 30 Liter Speidel und 50 Liter Sansone Edelstahl. Die hochgepäppelte Hefe hatte sich schon ganz gut vermehrt. Nach zwei Stunden Sedimentation haben wir den Überstand dekantiert und die Hefe in die beiden Gärbehälter aufgeteilt. Man hat uns vorgewarnt, dass die Hefe ein Monster sei. Und es stimmte. Nach zwei Tagen hatten wir Mühe, sie zu bändigen. Es kam einfach überall raus. Schade, dass man hier keine Videos einbinden kann.
6_Gärung.jpg
Nach der Hauptgärung haben wir einmal umgeschlaucht, um nicht zuviel Sediment in das Holzfass zu bekommen. Dann wurde mit ca. 13 Brix Refraktometerwert (ca. 6,4 % scheinbarer RE, sVG 71 %, Alkohol ca. 9,1 %) abgefüllt, also alles im Plan. Das Fass ist etwas größer als gedacht. Wir hatten netto 42 - 43 Liter Bier (ohne die Bodensätze). Das Fass ist fast voll geworden, es hätte aber ruhig noch ein Liter mehr sein können. Wir haben mit CO2 gespült, um Oxidation zu verringern und drei Teelöffel Malzextrakt dazugegeben. Die Gärung sprang nochmal an und es ist hoffentlich nicht zuviel Sauerstoff im Fass.
7_Abfüllung.jpg
Jetzt heisst es abwarten. Am 23. April (Jahrestag des Holzbocks aus Dresden) wollen wir die erste Probe zwickeln. Wir rechnen mit 2- 3 Monaten im Fass. Dann folgt die zweite Etappe des Fassabenteuers. Stay tuned...

Viele Grüße
Björn

P. S.: Schade, dass das Internet keine Gerüche übertragen kann. Meine kleine Kühlzelle duftet herrlich.

Edit: Falsches Foto ausgetauscht, Text ergänzt und Schreibfehlöer korrigiert.
Zuletzt geändert von Räuber Hopfenstopf am Mittwoch 31. März 2021, 17:37, insgesamt 6-mal geändert.
Viele Grüße
Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Björn,
danke für den interessanten Bericht!
Freue mich immer wieder neu wenn ich lesen und sehen kann wie die Kollegen brauen und die auftretenden Probleme meistern!
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#3

Beitrag von Safari-Guide »

Klasse Doku, vielen Dank!

Drücke die Daumen, dass alles gut geht!

Erik
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#4

Beitrag von Bockelsbock »

Moin Björn,

schick. Danke für dein Ausführlichen Bericht. Ich lass dann gleich mal hier ein Abo da. Vlt inspirierst du mich so sehr und ich weiche von meinem Jahresplan für mein Eichenfass noch ab :) Gestern ist mein Heller Bock nach ca. 2 Monaten in die Kegs gewandert. Heute geht mein Imperial Stout ebenfalls ins Eichenfass. Ich plane aber mit 5-6 Monaten Belegung.

Viel Spaß noch mit dem Holz.

Gruß Jonas
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Roger
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#5

Beitrag von Roger »

Danke für die interessante Doku. Ich habe letztes Jahr auch mal mein kleines 5l-Fass (Eiche) mit einem Stout befüllt und dort ca. 6 Wochen belassen. Das ist immer noch in den Flaschen.... müsste ich mal probieren :Grübel
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#6

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich plane aber mit 5-6 Monaten Belegung.
Dann zwickel aber ab und zu eine Probe und halte uns auf dem Laufenden. Ich habe jetzt etliche Biere probiert. Wenn der Fasseinfluss anfängt, das Bier zu überdecken, wird es kritisch. Und wir haben deutlich mehr Holz pro Liter als die Kollegen mit den großen Fässern. Selbst mit Chips und Cubes kommt man nicht in diese Dosierungen. Ich werden monatlich probieren und dann rechtzeitig die nächste Füllung brauen. Das bereite ich entsprechend vor und dann geht es bei Bedarf los.

Viele Grüße
Björn
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#7

Beitrag von Bockelsbock »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 1. April 2021, 11:18
Ich plane aber mit 5-6 Monaten Belegung.
Dann zwickel aber ab und zu eine Probe und halte uns auf dem Laufenden. Ich habe jetzt etliche Biere probiert. Wenn der Fasseinfluss anfängt, das Bier zu überdecken, wird es kritisch. Und wir haben deutlich mehr Holz pro Liter als die Kollegen mit den großen Fässern. Selbst mit Chips und Cubes kommt man nicht in diese Dosierungen. Ich werden monatlich probieren und dann rechtzeitig die nächste Füllung brauen. Das bereite ich entsprechend vor und dann geht es bei Bedarf los.

Viele Grüße
Björn
Natürlich werde ich zwickeln, das ist doch ein so schöner Zeitvertreib :thumbsup
Ich finde es aber schwierig den Zeitpunkt abzupassen. Der Holzgeschmack nimmt deutlich mit der Lagerung des fertigen Bieres ab. Ein ohhh zu viel zu viel, könnte in 3 Monaten Lagerung in der Flasche ein ohhh sehr geil geben. :Ahh

Gruß Jonas
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#8

Beitrag von HitteBeie »

Hi zusammen,
das ist ein sehr interessanter Beitrag und eine noch bessere Doku hier.
Wie geht es denn nach der Lagerung weiter ? Wie füllt ihr ab?

Gruß
Christoph
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#9

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Hallo,
wir werden aus dem Fass in Kegs umschlauchen und dann in Flaschen abfüllen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob wir in den Kegs karbonisieren oder mit etwas Zucker in die Flaschen füllen. Wahrscheinlich karbonisieren wir im Keg. Wer weiß, wieviel Hefe da nach erin paar Monaten noch lebendig ist. Und 44-45 Liter sind dann doch 120 - 130 Flaschen, je nach Bodensatz im Fass. Das geht mit dem Gegendruckabfüller schneller. Am Freitag wird gezwickelt und das erste Mal richtig verkostet. ich bin schon gespannt

Viele Grüße
Björn
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#10

Beitrag von Bockelsbock »

Hi Björn,

sehr spannend. Ich freue mich schon auf deine Geschmackseindrücke!
Ich habe bei meinem Bock aus dem Eichenfass (Lagerung von ca. 7-8 Wochen) auf Flaschen mit Zucker gezogen und gehofft das die Hefe nochmal für die Karbonisierung sich regt. Leider war das ein Irrtum. Eine Kiste schales & süßes Bier steht jetzt im Vorrat. Mal sehen vlt tut sich noch was.

Gruß Jonas
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#11

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Nochmal aufmachen und etwas Hefe nachsteuen sollte doch möglich sein.
Viele Grüße
Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#12

Beitrag von Bockelsbock »

Danke. Das werde ich wohl machen müssen, wenn ich von der Kiste noch was haben will. Mal sehen. Die Hefen für eine Flaschengärung sind nur immer in so großen Gebinden erhältlich. Mal sehen womit ein die Falschen beimpfe.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#13

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Die CBC-1 gibts in 11g Säckchen, is zwar immer noch zuviel weil man vmtl. nicht alles verbraucht, aber doch vertretbar.
Best practice is practice.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#14

Beitrag von Bockelsbock »

Ich bräuchte 1g. Zu 11g?! Naja mal sehen.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#15

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ist doch ein normales Tütchen. Und wenn du überall etwas reinkrümelst, passt das schon. Die 11 g kosten ja auch kein Vermögen. Aber irgenein Rest Notti oder 1084 vom letzten Sud tut es wohl auch für eine NG, auch wenn die HG untergärig war.
Viele Grüße
Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#16

Beitrag von Bockelsbock »

Ich lass mir schon was einfallen.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#17

Beitrag von Pappelbräu »

Laut Fermentis ist ja auch die T-58 gut für eine nachträgliche Flaschengärung geeignet. Die CBC-1 gibt es ja leider nicht in vielen Shops.
Mein Barley Wine hat auch bestimmt vier Wochen gebraucht, um in den Flaschen genug Druck aufzubauen (mit der US-05). Wenn sich dann nichts getan hätte wäre die T-58 da reingekommen. Denke nicht, dass man da geschmacklich von etwas merkt.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#18

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Hi Björn,

da ich auch gerade mit dem Gedanken spiele, mir ein Fass zuzulegen und ein vernünftiges Angebot gefunden habe, hätte ich eine Frage: und zwar sehe ich, dass das Fass auf dem ersten Foto mit Klarsichtfolie eingepackt ist.

Was ist der Grund dafür? Damit die Feuchtigkeit besser ins Holz einziehen kann? Dicht sollte es ja ohnehin sein, da macht das bisschen Folie wohl kaum einen Unterschied. Vielleicht hast du ein paar Informationen dazu bzw. generelle Tipps zum Einlesen was Fasslagerung betrifft?

Gruß und Dank,
Mario
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#19

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Die Folie war etwas lieblos drumgewickelt, als das Fass hier ankam. Es ist zu beobachten, dass es einen gewissen Verlust gibt. Ich weiß nicht, wieviel das Fass noch aufsaugt und wieviel tatsächlich verdunstet. Aber 0,5 - 1 l/Monat kommen da schon abhanden. Ich denke, dass man das durch eine geeignete Regelung der Luftfeuchtigkeit und ggf. durch eine "Versiegelung" der Oberfläche minimieren kann. Wenn der Luftwechsel am Fass eingeschränkt wird, z. B. durch locker rumgewickelte Folie, sollte das schon was bringen. Deswegen gegen ich davon aus, dass der Anbieter das bei seiner Lagerung aus dem gleichen Grund gemacht hat. Das Fass kam hier zumindest in einem absolut dichten Zustand an.
Viele Grüße
Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#20

Beitrag von Vestenrunner »

Vorsicht mit Einwickeln, ein Holzfass muss atmen können. Hatte meine Schnapsfässer mit Konservierungsmittel mal in einem Schrank verräumt, wobei sie mitt dem hinteren Ende an der Schrankrückwand angestoßen sind. Da hat das glatt angefangen zu schimmeln.
Kühl und nicht zu trockene Luft ist das beste.
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2. Die Frauen schimpfen immer nur über das Saufen. Über den Durst sagen sie nichts.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#21

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Bei mir steht es in der Kühlzelle bei 12 °C. Könnte sein dass es etwas zu trocken ist. Die 75 - 80 % rel. LF erreiche ich wahrscheinlich nicht. Ich muss mal messen und gg. was zur Befeuchtung aufstellen. Gestern Abend haben wir gezwickelt. Das war schon verdammt lecker.
Viele Grüße
Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#22

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Hallo zusammen,
heute gab es noch ein Schlückchen aus dem Fass mit der Mitbrauerin. Wir sind ganz angetan. Gestern Abend hatte ich schon eine kleine Probe. Aber da hatten wir schon ein Biertasting zu fränkischen Bieren hinter uns und die Sensorik war nicht mehr ganz frisch. Das letzte war der Dreimalzigkeit Weihrauchbock von Orca. Danach schmeckt man nichts mehr...
Heute also nochmal mit wachen Sinnen. Das Fass kommt schon gut durch. Sehr nussig, rosing, süß und dunkel. Man merkt den Sherry, den Whiskey weniger. Ist auch gut so. Ich habe ja extra kein Bourbon Fass genommen, da die schon recht heftig sein können. Das Bier kommt noch gut durch. In einem Monat wird wieder gezwickelt.

Viele Grüße
Björn
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#23

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Und nebenbei haben wir mit dem neuen Kesselchen einen Probesud für die zweite Füllung gebraut. Klappt recht gut und passt von der Größe schön, um mal was auszuprobieren.
Es wird ein Salted Caramel Brown Ale. Maris Otter Floor Malt, The Swaen Salted Caramel, etwas Biscuitmalz und eine Prise Brown Supreme. Die angepeilten 16 Plato mit 15,7 ganz gut getroffen. Gehopft mit Brewers Gold (Sahnekaramell schmecke ich da immer, passt doch ganz gut) und angestellt mit der Wyeast 1084 in mittlerweile dritter Führung. Schauen wir mal, was es wird. Wenn es gut genug wird, gibt es damit in Kürze wieder eine größere Aktion.

Viele Grüße
Björn
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#24

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Die erste Probe des Salted Caramel Brown Ale wurde verkostet. Sylvia (die Mitbrauerin) meinte, dass es etwas zu süß ist. Der sEVG liegt bei ca. 68,3 % mit 5,5 vol. Alkohol. Evtl. müssen wir die Schüttung oder das Maischprogramm noch etwas anpassen. Ist aber schon nicht schlecht. Das aufgesalzte Brauwasser macht sich bemerkbar. Deutlich voller als einige andere Sude. Ich denke, in etwa einem Monat brauen wir die nächste Füllung.

Viele Grüße
Björn
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#25

Beitrag von Link21 »

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#26

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Geht auch demnächst weiter. Wir haben am letzten Wochenende umgefüllt. Aber wir hatten zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mal wieder einen guten Freund zu Besuch. Da war eher Bier trinken als Fotos sortieren angesagt. Nächste Woche werde ich das wohl schaffen.

Viele Grüße
Björn
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Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#27

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

So, weiter geht es. Am 19. Juni haben wir die zweite Füllung gebraut. Ein Foto des Testsuds ist ja schon in diesem Thread. Wir haben die Schüttung etwas verändert, da uns das Bier etwas zu süß und auch eine Spur zu dunkel war (wir können ja nicht immer nur dunkle Biere brauen). Der Anteil an The Swaen Salty Caramel wurde von 14 % auf 12 % verringert. Der Anteile der Basismalze dafür etwas erhöht. Ein Teil des Pale Ale Malzes wurde durch PiMa ersetzt. Durch die Aktion unseres Jubiläumsbieres für das Dorf aus eigener Gerste war noch ein Sack Pilsener Malz da, der verarbeitet werden kann. Die Rasttemperatur haben wir von 68 °C auf 66 °C gesenkt, um das Bier etwas schlanker zu bekommen.

Bilder wie immer anklicken, dann werden die Collagen größer.

Die grundlegenden Daten (diesmal in Excel, Brewfather wird nicht mein Freund)
Schüttung.jpg
Los ging es wieder mit dem Schroten. Das Malz haben wir vorher mit etwas Wasser konditioniert. Um Zeit am Brautag zu sparen, habe ich das alles vorher vorbereitet. Die Mühle hielt ganz gut durch. Geschrotet wurde in zwei Chargen, die dann wieder auf beiden parallel betriebenen Braukesseln eingemaischt wurden.
1_Schroten.jpg
Parallel habe ich einen Starter aus der Erntehefe des Testsudes hochgepäppelt. Es wurde also wieder die Hefe der Erstbelegung des Fasses verwendet.
IMG_2152.jpg
Nach dem Einmaischen konnte ich die Rasten bei bestem Wetter aus der Kommandozentrale beobachten. So kann es auch gehen... Die temperaturgesteuerten Induktionsplatten haben gut funktioniert.
2_Einmaischen.jpg
Die Läuterei lief ziemlich problemlos. Seit einigen Suden wenden wir Batch Sparging an. Den größten Teil der Nachgüsse gießen wir nach Gewinnung der Vorderwürze auf, rühren noch einmal auf, machen eine zweite Läuterruhe und läutern weiter. Geht recht gut. Zum ersten Mal kam der neue 71 Liter Kessel zum Einsatz. Der Gasbrenner hatte seine liebe Mühe. Also doch Induktion. Bei 56 - 57 Liter Würze mit 3,5 kW aber auch ein Angehen. Dauerte halt. Hopfen waren Herkules (ein Rest) und Magnum zum Bittern und Brewers Gold und Fuggles für die Aromagaben.
Während die Würze aufgeheizt wurde, habe ich den Treber klimaneutral entsorgt. Da freuen sich die Wildschweine drüber. Die dann irgendwann in meiner Küche landen. Der Jäger freut sich über ein paar Biere. Ein ewiger Kreislauf.
3_Läutern_Kochen.jpg
Nach den Erfahrungen mit der "Monsterhefe" Wyeast #1084 beim letzten Sud haben wir uns entschieden, den Sud auf drei Gärbehälter aufzuteilen. Etwas mehr Steigraum sollt uns vor bösen Überraschungen bewahren. Vergoren haben wir ein paar Tage im kühlen Keller bei ca. 17 °C. Da die Gärung nicht so richtig in Schwung kam und bei ca. 54 % AVG stockte, wurden die Behälter dann auf den Flur gestellt. Die heißen Sommertage waren vorbei und die Hefe konnte bei ca. 22 °C bis zu einem AVG von 74 % zu Ende gären. Zur Minimierung der Sedimentation im Fass haben wir einmal umgeschlaucht. Das Bier war bereits nach der Secondary schön klar.
4_Gärung.jpg
Vergärung.jpg
Vergärung.jpg (58.8 KiB) 5622 mal betrachtet
Dann kam der spannende Teil. Die erste Belegung musste irgendwie aus dem Fass in Kegs befördert werden. Die ersten zwei gingen mit einem Bierheber, aber dann funktionierte das nicht mehr richtig. Wahrscheinlich war die Höhendifferenz nicht groß genug. Mit einem doppelt gebohrten Stopfen, dem Steigrohr des Bierhebers und etwas CO2 aus der großen Buddel haben wir aber alles herausbekommen. Die (nicht unerheblichen) Bodensatz im Fass haben wir mit etwas Wasser aufgeschwemmt und ablaufen lassen. Der Muss sich ja nicht mit jeder Füllung vermehren. Dann kam das Salty Caramel Brown Ale in das Holzfass. Jetzt heißt es wieder abwarten und sich Gedanken um Füllung Nr. 3 machen. Wahrscheinlich ein ordentlich gehopftes Saison, das die letzten Aromen aus dem Fass spült.
5_Umfüllen.jpg
Demnächst werden wir das Bier in Flaschen füllen. Die Karbonisierung auf ca. 4,8 g/l (sollte für ein kräftiges Stout passen, oder?) ist mittlerweile erledigt. Erfahrungsgemäß landen wir etwas darunter, also eher 4,5 g/l. Ich bin gespannt auf die erste Verkostung mit Kohlensäure. Straight from the Cask wirkte das Bier eher wie ein Sherry oder Portwein.
Im vierten Keg ist der Rest des jetzt eingefüllten Brown Ale (ca. 7 Liter). Da die Verdunstung aus dem Fass spürbar ist, füllen wir ab und zu etwas nach. Eine kleine Reserve ist also von Vorteil.

Viele Grüße
Björn
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#28

Beitrag von Braufex »

Servus Björn,
tolle Doku, bin auch schon auf Teil 3 gespannt :thumbup
Mir gefällt die Idee mit den Collagen sehr gut, macht die Doku übersichtlich.

Gruß Erwin
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#29

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich fand die Idee, Fotos thematisch zusammenzufassen, ganz gut. Ist aber ein ziemliches Geschnipsel in Photoshop. So langsam geht es flott von der Hand. Die Collagen sind einheitlich 1200 Pixel breit, werden aber (wahrscheinlich wegen unterschiedlicher Höhe) nicht einheitlich angezeigt.
Viele Grüße
Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#30

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Die ersten Flaschen sind abgefüllt. Das kleine 10-Liter Keg, in dem die letzten Liter aus dem Fass gelandet sind, musste dran glauben. Die Neugier war zu groß. Es waren leider nur 16 Flaschen und eine Testflasche für heute Abend.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#31

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Die Testflasche (bei der Abfüllung nur noch halbvoll geworden) habe ich gestern probiert und bin ganz angetan von unserem Bier. Ziemlich genau so, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit etwas Kohlensäure ist es logischerweise besser als direkt aus dem Fass. Durch die 15 Wochen im Fass und zwei Wochen im Keg ist es schon ganz gut gelagert. Die grantelige Bittere der Röstgerste ist weg. Alles viel runder und voller. Ziemlich klar, rote Reflexe, viel Geschmack. Fass und Bier harmonieren m. E. recht gut.
Am Donnerstag packe ich ein paar Flaschen für den Stammtisch in Braunschweig ein. Die Kollegen dort sind dann die Versuchskaninchen. Ich bin gespannt auf die externen Meinungen.
Hier wird es dann wieder etwas ruhiger. Das Caramel Brown Ale braucht noch ein Weilchen. Mein Traum wäre zum Wichteln eine „Trilogie aus dem Fass“. Imperial Stout, Brown Ale und Saison. Schauen wir mal…

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#32

Beitrag von Braufex »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Dienstag 27. Juli 2021, 20:41 Mein Traum wäre zum Wichteln eine „Trilogie aus dem Fass“. Imperial Stout, Brown Ale und Saison. Schauen wir mal…
... und meiner wäre Dein Wichtelpartner zu sein :Bigsmile
:thumbup
Aber da könnte ich nicht mal entfernt mithalten ... :redhead

Gruß Erwin :Drink
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#33

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ach, das lässt sich bestimmt mit einem „Sonderwichtel“ aka „Biertausch“ erledigen. Erstmal muss der Rest fertig werden. Die beiden Testsude für das Saison Blanc gären gerade. Einmal „normal“ und einmal mixed fermentation.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#34

Beitrag von BrauSachse »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Sonntag 25. Juli 2021, 16:18 Die ersten Flaschen sind abgefüllt. Das kleine 10-Liter Keg, in dem die letzten Liter aus dem Fass gelandet sind, musste dran glauben. Die Neugier war zu groß. Es waren leider nur 16 Flaschen und eine Testflasche für heute Abend.
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Tolles Etikett und neue Flaschen, so wie es diese Delikatesse verdient hat. :thumbup Daumen hoch auch für die vielen Informationen und Eindrücke, die du hier mit uns teilst. Vielen Dank dafür!

Viele Grüße
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#35

Beitrag von afri »

Braufex hat geschrieben: Dienstag 27. Juli 2021, 20:58 ... und meiner wäre Dein Wichtelpartner zu sein
Falls ich den Räuber zugelost bekomme, wollen wir dann tauschen, Erwin? :-) Mit solchen dunklen Malzbomben kann ich nichts rechtes anfangen. Das Bier ist sicherlich astrein, aber...
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#36

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Tolles Etikett
Naja, ich bin da phantasielos bis pragmatisch. Neulich kam der Kommentar, meine Etiketten hätten den Charme einer Todesanzeige :Shocked
Viele Grüße
Björn

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#37

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ist zumindest nichts für den gemütlichen Grillabend. Nach zwei Flaschen gehen die Lichter aus… Das Caramel Ale ist leichter.
Viele Grüße
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#38

Beitrag von BrauSachse »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Dienstag 27. Juli 2021, 21:44
Tolles Etikett
Naja, ich bin da phantasielos bis pragmatisch. Neulich kam der Kommentar, meine Etiketten hätten den Charme einer Todesanzeige :Shocked
Nein, ich meine das ernst. Für dieses aufwändig bereitete Getränk ein Etikett in schlichter Eleganz und mit einem coolen Namen für das Bier finde ich gut.

Viele Grüße
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#39

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Solche Namen fallen einem nach zwei Bier mit deutlich geringerer Stammwürze ein. Das „Design“ ziehen wir gnadenlos durch. Für Weihnachten vielleicht noch ein Sternchen oder so.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#40

Beitrag von rakader »

Sehr schöne Doku - Respekt! Und ein schönes Projekt, das mich gleichfalls animiert, meinem Fass mal wieder ein RIS angedeihen zu lassen. Die Etiketten und die Todesanzeige - da kann man drauf kommen. Geschmackssache und kulturelle Prägung. :Grübel

LG
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#41

Beitrag von renzbräu »

Das Barrøl sieht wunderbar einladend aus! Auch das Etiketten-Design empfinde ich als passend.
Grüße Johannes

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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#42

Beitrag von rakader »

renzbräu hat geschrieben: Mittwoch 28. Juli 2021, 17:00 Das Barrøl sieht wunderbar einladend aus! Auch das Etiketten-Design empfinde ich als passend.
ok - der schwarze Rahmen fehlt. :Pulpfiction In einem Design-Kurs würde man gedachte Linien diskutieren. Typo finde ich gut.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#43

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Die Abenteuer des kleinen Fasses gehen weiter und werden jetzt wirklich abenteuerlich. Das fertige Caramel Ale war einige Wochen einwandfrei und hat sich trotz 6,4 % Alkohol eine Infektion eingefangen. Jetzt ist es sauer, aber trotzdem sehr lecker. Die Versuche mit einem Saison waren extrem gut. Am nächsten Wochenende habe ich Zeit und werde das nochmal brauen. Ich werden es aber nicht mit dem Bootleg Saison Blend vergären, sondern mit der Lallemand Hybrid Saison. Die ist ohne Lactobacillus und Brettanomyces und ich hoffe, dass dann wieder etwas Säure bei der Fasslagerung dazukommt. Würde ganz gut zusammenpassen, denke ich.
Das Bier habe ich mit einer mehrstündigen Kombirast gemacht, um möglichst viel Getreide in den Geschmack zu bekommem. Wir haben einen 40 und einen 25 Liter Thermoport. Wenn ich beide zusammen nehme, müsste ich die knapp 50 Liter hinbekommen. Die Malze sind da und ich probiere es einfach mal.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#44

Beitrag von rakader »

Die Biere sehen allesamt sehr lecker aus! Und wirklich eine - Vorsicht: Schwäbisch - spitzenmäßige Dokumentation! Woher beziehst Du das Salted Caramel? Habe dieses Malz noch nie gesehen. Ist das La Ferme Sauvage (schöner Name) das Salted Caramel Ale? Wenn ja - Rezept würde mich interessieren.

LG und cheers
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#45

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das Salted Caramel ist von The Swaen. Kann man beim Hobbybrauerversand bekommen. Das Bier ist das aus Beitrag #24, ein Brown Ale mit schöner Karamellnote. Die ist trotz der nicht beabsichtigten Säure noch gut da.
Das Saison hat eine Schüttung aus PiMa, WieMa, Weizenmalz ind Roggensmalz. Hopfen ist nur Hallertau Blanc, bei der Hefe habe ich zwei Versionen gemacht. La Ferme Blanche ist mit dem Blaugies-Stamm vergoren (Wyeast Farmhouse Ale), La Ferme Sauvage mit dem Bootleg Saison Blend (mit Lactobacillus und Brettanomyces). Ich hoffe jetzt, irgendwo dazwischen zu landen, gern mit etwas mehr Säure.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#46

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das Rezept für das Salted Caramel Ale ist in Beitrag #27. Das ist die eigentlich geplante Version ohne Säure. Davon habe ich noch ein kleines Keg, sehr lecker.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#47

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Montag 4. Oktober 2021, 21:38 La Ferme Sauvage mit dem Bootleg Saison Blend (mit Lactobacillus und Brettanomyces). Ich hoffe jetzt, irgendwo dazwischen zu landen, gern mit etwas mehr Säure.
Weil ich heute drübergestolpert bin beim Lesen, lass ich mal den Link hier: https://www.themadfermentationist.com/2 ... onist.html

DIe Kommentare sind tw. auch ganz interessant.

Hatte etwas Bedenken wegen repitchen, aber werde ihn mir wohl auch zulegen. Zu blöd, dass ich grad ein Saison in der NG habe... :Grübel
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#48

Beitrag von rakader »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Montag 4. Oktober 2021, 21:41 Das Rezept für das Salted Caramel Ale ist in Beitrag #27. Das ist die eigentlich geplante Version ohne Säure. Davon habe ich noch ein kleines Keg, sehr lecker.
Ohne Säure ist dann meine Schublade, ganz klar. Malzkombination finde ich outstanding. Danke. Helle Strong Ales salze ich bei der Wasseraufbereitung immer auf, da ich den Nachtrunk von etwas NaCl sehr gerne mag. Da ist Salted Caramel mir eine absolute Sünde wert.

Edit: Salted Caramel wird auch unter "Salty Caramel" geführt.
Zuletzt geändert von rakader am Montag 4. Oktober 2021, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#49

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das Brown Supreme ist auch von The Swaen, das Pale Ale ein Maris Otter von Muntons und als PiMa habe ich unser eigenes genommen (war noch da). Gerste von nebenan, gemälzt bei Landmalz. Aber jedes andere ist mindestens genauso gut. Das sollte das Bier nur etwas heller machen.
Ich muss hier sowieso etwas aufsalzen, da unser Wasser so salzarm ist. Bei dem Bier kommt das Karamel gut durch. Selbst das Sauerbier hat was von gebranntem Zucker und Creme brulée.
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Re: Barrel Aged - Die Abenteuer eines kleinen Fasses

#50

Beitrag von DerDallmann »

Ich bin in der glücklichen Lage, die Saisons und das Barröl im Kühlschrank stehen zu haben. :)
Bin schon sehr gespannt.
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