Huch.. ein NEIPA

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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Johanson
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Huch.. ein NEIPA

#1

Beitrag von Johanson »

Moin,
das Brauen ist bei mir ja noch so ein Solo Sport.. ich genieße es schon, einfach mal einen halben Tag lang allein in der Küche rumzuhantieren. Auf der anderen Seite ist es sicher aber auch gut, mal jemanden dabei zu haben, der dir über die Schulter guckt und vielleicht ab und zu mal ein "ey, das kannst du so doch jetzt nich machen!" raushaut.
Aus diesem Grund die Braudoku. Ich würde mich freuen, wenn dabei noch ein paar Tipps und gern auch Kritik dabei herumkommen. Für die alten Hasen wirds hier wohl wenig neues zu sehen geben, da quasi mein ganzes Wissen aus Jans Buch und vor allem diesem Forum stammt :) Vielen Dank mal dafür!

Ich braue bislang eher selten nach festen Rezepten sondern nehme diese lieber als Grundlage um dann nach Lust und Laune zu experimentieren. Habe dabei auch nicht das Ziel, die festgelegten Parameter eines bestimmen Stils zu treffen sondern bin am glücklich, wenn am Ende ein Bier im Glas ist, das ungefähr dem entspricht, was ich mir vorgestellt habe. Und wenn es das nicht tut, aber trotzdem schmeckt - auch gut. So ungefähr passiert auch bei diesem Bier.
Grundidee war ein fruchtiges IPA für den Sommer mit vergleichweise niedriger Stammwürze und Bittere. Zudem hatte ich je 100g Mosaic und Galaxy im Kühlschrank, die ich unbedingt ausprobieren wollte. Als Hefe sollte Verdant IPA ebenfalls ihre Premiere feiern. Ordentlich fruchtiges Hopfenaroma sollte drin sein, daher große Whirlpoolgaben und moderate Kalthopfung.

Dieses Rezept für 20L, 15°P, 50 IBU und 13 EBC kam dann dabei heraus:
50% / 2,8kg Wiener Malz
45% / 2,6kg Pilsner Malz
5% / 0,3kg CaraHell

Full Volume/No Sparge Single Infusion Mash bei 67°C
Kochdauer 60 min

Hopfen:
VWH - 12g Columbus (13,9%)
Hopstand bei 90°C für 15 min - 15g Mosaic (12,6%), 35g Galaxy (16,3%)
Hopstand bei < 80°C - 42g Mosaic, 22g Galaxy (ergab sich so aus den Verpackungsgrößen..)

Stopfen gegen Ende der HG mit je 28g Galaxy und Mosaic so wie einem Rest Simcoe, der im Kühlschrank sonst zu einsam geblieben wäre.
Am Ende ich es also eher ein NEIPA geworden. Davon bin ich zwar grundsätzlich nicht der bekennende Fan, aber dieses schmeckt mir trotzdem ziemlich gut!

Los gehts am Vorabend mit dem Schroten.
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Mattmill Kompakt auf Werkseinstellung. Ist das Schrotbild so in Ordnung?


Brautag

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Sobald die Kinder in der Kita sind gehts los.. Wasser in der Pfanne aufgekocht, gemischt mit kühlerem Brauwasser im Thermoport und mit CaCl, CaSo4 und NaCl auf folgendes (errechnetes) Profil gebracht:
Ca 113 --- Mg 3 --- Na 20 --- Cl 97 --- SO4 159 --- HCO3 37 --- SO4/CL 1,65 --- RA -2,93

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Die thermische Masse des TP38 habe bei der Berechnung vernachlässigt. Das rächt sich jetzt: 2°C zu wenig :Angry Zusätzliche 2 Liter kochendes Wasser bringen die Maische immerhin noch auf 66°. Das Volumen ist nun aber auch ausgereizt.

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ph-Wert passt

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..und schon ist eine Stunde rum, jodnormal, abgeläutert. Der Columbus für die Vorderwürze kommt nun gleich zum Einsatz.
Durch das zusätzliche Volumen kommen hier allerdings nur 12,8°P anstatt der geplanten 13,8°P raus. Heißt also schonmal länger kochen und dafür am Ende weniger Würze in den Gärbottich.

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Pfanne voll. 24L im 25L Topf geht gerade so ohne überkochen. Zum Glück ist die VWH schon drin und nun gibts bis nach Kochende erstmal keine weiteren Hopfengaben

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Die Kühlspirale ist vielleicht etwas überdimensioniert. Läuft dafür prima.

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Nachteil beim Brauen in der Küche: Unter der Dunstabzugshaube muss regelmäßig fettbeladenes Kondenswasser aufgenommen werden, das sonst zurück in die Pfanne tropft.

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Die Hauptdarsteller in diesem Film machen sich bereit

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Nach Kochende für knapp 30s Wasser marsch und schon ist die Temperatur für den ersten "Hopstand" erreicht. 15min.

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Die Temperatur des zweiten "Hopstand" (hier 70°C) bietet sich an für eine Dichtemessung mit der Läuterspindel. Trotz einer halben Stunde extra Kochzeit ist die Zielstammwürze von 15°P nicht erreicht. Na gut.

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Nachdem die Hefe bei 35°C rehydriert wurde, wird sie nun im Wasserbad auf Anstelltemperatur heruntergekühlt

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Die Isolierung vergesse ich in 90% der Fälle beim Kühlen abzumachen..

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So einen "Film" sehe ich nicht zum ersten mal auf dem frisch gefüllten Gärbottich. Hat dafür jemand eine Erklärung? Der Bottich ist zuvor mit Oxi gereinigt, getrocknet und mit Iso nochmal desinfiziert und wieder getrocknet worden.

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Die iSpindel wird nochmal voll geladen und wartet auf ihren ersten Einsatz

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Nach dieser Erfahrung werde ich womöglich doch in Zukunft auch OG temperaturkontrolliert vergären. Bei Raumtemperatur um die 21°C geht die Temperatur im Gärbottich mal geschmeidig auf 26°C hoch.. und ist nach einem Tag schon bei knapp 70% sEVG :Shocked
Jetzt wird gleich gestopft. Davon gibts leider kein Foto, dafür vom "Nachher"

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Hopfentreber in der Socke. Beschwert mit ein paar Schnapsgläsern. Gestopft für gerade mal zwei Tage, weil ich nun ein paar Tage weg bin und den Hopfen keine Woche drin lassen möchte.
Beim Rausnehmen des Säckchens wird auch ein bisschen Hefeschmodder an der Spindel gelöst, dadurch ergibt sich der Sprung am 7.5.
Von nun an geht es laaaangsam aber stetig mit etwa 0,1°P/Tag dem Ende entgegen..

Abfülltag

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Frisch aus dem ColdCrash. Den Glasdeckel habe ich mit der Originaldichtung auch während der Gärung die ganze Zeit genau so aufliegen. So kann man schön die Gärung verfolgen und auch das Stopfen geht unkompliziert. Bislang fahre ich damit gut, besonders bei diesem Bier bin ich aber gespannt, in welchem Ausmaß sich der Sauerstoffeintrag bemerkbar macht. Und dann kommt ja auch noch die Abfüllung..

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Normalerweise bekommen die zuvor schon sauberen Flaschen am Abfülltag bei mir nochmal ein Oxi Bad, werden ausgeblastet, abtropfen gelassen und dann direkt befüllt. Heute kommt noch ein sauer Schritt (Zitronensäure im Edelstahltopf) hinzu, um Kalkschleier zu entfernen

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knapp 50 Flaschen sind in unter 5 Minuten mit Zucker befüllt

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Danke an alt-phex fürs Erklären dieser einfachen Abfüllmethode. Funktioniert bei mir ganz hervorragend.
Die Lampe am Fußbein hilft, den Füllstand in der Flasche besser zu sehen.

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Bei so wenig Ausschlag möchte ich jeden Liter auch abfüllen. Der Keil hier hilft dabei.

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Keine Ahnung, warum ich mich ärgere, dass die Spindel so schlecht abzulesen ist, anstatt den Zylinder einfach mal ganz voll zu machen. :Ahh
Lasse es 2,5°P sein und komme damit auf einen sEVG von knap 83%. So viel hätte ich nicht erwartet. Ob das mit der niedrigen Rasttemperatur zusammenhängt?
Und überhaupt, gibt es eigentlich auch Spindeln, die nicht so gebaut sind, dass sie sich grundsätzlich mit der Skala vom Ableser wegdrehen? :Angry

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Schön voll für wenig Luft im Kopfraum. Warum ein und das selbe Abfüllröhren an einem Tag tropf wie sau und beim nächsten mal wieder dicht ist, verstehe ich bisher nicht. Heute ist es zum Glück dicht.

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Gibts schon Erfahrungswerte mit diesen Kronkorken? Ich wollte die einfach mal ausprobieren.

"Feuchtigkeit aktiviert die Kronkorken" .. okay...
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und fertig Kiste.

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Wie kann Reinigung kein Vergnügen sein, wenn man so freundliche Helfer hat? :Bigsmile

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Nach knapp zwei Wochen sind sich die Manometerflaschen zwar nicht einig über ihren Druck, aber immerhin darüber, dass nichts mehr passiert.

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Dass es so NEIPAish werden würde, hat mich schon überrascht. Starkes Multivitaminsaft-Aroma, Bittere und Mundgefühl passen super.

That's it, ich hoffe, es hat gefallen und wie eingangs gesagt, freue ich mich über jede Maneuverkritik :thumbup

Gruß
Hendrik

edit: Wer in Münster wohnt und nun Durst bekommen hat, den lade ich gerne auf ein Bier ein, so lange es noch frisch ist! Schreibt nur kurz ne PM..
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Spittyman
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Re: Huch.. ein NEIPA

#2

Beitrag von Spittyman »

Schöne, ausführliche Doku! Den Keil-Trick merke ich mir! Wenn ich in Münster wohnen würde, stünde ich direkt zur Verkostung bereit :-)
Lass es dir schmecken!

Gruß
Fabian
Menschen, die bestimmte Biere aufgrund ihrer Herkunft, Brauart oder Farbe als "Hundepisse" bezeichnen, tun mir leid. :thumbdown Es lebe der Geschmack und die Vielfalt in jederlei Hinsicht! :Bigsmile
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Barney Gumble
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Re: Huch.. ein NEIPA

#3

Beitrag von Barney Gumble »

Danke für die schöne Doku. Ganz besonders nützlich finde ich eben kritische Punkte, die ich schon lange vermutet aber nicht bewiesen hatte (Manometer zeigen verschiedene Werte an) oder Schwachstellen in der Küchenbrauweise (Kondensat am Dunstabzug, das Foto hätte von mir sein können) und das eigenwillige Abfüllröhrchen, kenn ich die Thematik.
Die Kronkorken wollte ich auch schonmal besorgen, was kosten die? Und stürzt Du wirklich jede Flasche um das zu aktivieren?
Kritik (was Du nicht schon selbst gemerkt hast (Isolierung und Temperatur), keine. Viel Spaß beim Trinken
VG
Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Huch.. ein NEIPA

#4

Beitrag von Bierchem »

Schöne Doku.

Bei deinem Abfüllröhrchen, kann es sein, dass die Feder verkehrt herum ist. Dann tropft es bei mir auch nach.
Die ist an einem Ende etwas größer und dieses Ende gehört nach oben.

Die Kühlspirale ist mir noch aufgefallen.
Könnte man umbiegen, so dass falls die Anschlussstelle undicht ist, das Kühlwasser nicht in den Sud läuft (aber solange hier alles dicht ist, geht's ja auch so ;).

Grüße
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Liquidminer
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Re: Huch.. ein NEIPA

#5

Beitrag von Liquidminer »

Schöne Doku. Ich braue mit fast demselben Setup. Ich weiß nicht welche Last du deinem Ceranfeld zutraust, aber ich habe mir eine Holzplatte zugesägt, um diese als Untersetzer für den Thermoport zu nehmen. Damit kann ich den TP auf der Arbeitsplatte auch mal hin und her schieben, ohne diese zu zerschraddeln.
Was die Dunstabzugshaube angeht kann ich Dir nur empfehlen den Filter vor dem Brauen in der Spülmaschine zu reinigen oder ganz rauszulassen. Ggf ist das auch eine Möglichkeit.

Dass Du bei der Anstelltemperatur zu hoch rausgekommen bist, weißt du ja eh. Ich hätte eher bei 15-16°C angestellt.
HubertBräu
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Re: Huch.. ein NEIPA

#6

Beitrag von HubertBräu »

Super Doku :thumbup :Drink
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schwarzwaldbrauer
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Re: Huch.. ein NEIPA

#7

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Bierchem hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 07:40 S
Die Kühlspirale ist mir noch aufgefallen.
Könnte man umbiegen, so dass falls die Anschlussstelle undicht ist, das Kühlwasser nicht in den Sud läuft (aber solange hier alles dicht ist, geht's ja auch so ;).

Grüße
Bei dieser sehr guten Dokumentation ist mir auch nur dies als verbesserungswürdig aufgefallen. Das war bei mir mir anfangs auch so: Aufgrund der hohen Temperatur am Auslauf der Spirale gibt der Silikonschlauch mit der Zeit nach, knickt ein und wird undicht. Das kannst du verstärken indem du ein 90°- Cu-Stück aussen rum drüber setzt das das ganze entlastet.
Sonst super, gut Sud und Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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El_Bohno
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Re: Huch.. ein NEIPA

#8

Beitrag von El_Bohno »

Hi Hendrik,

tolle Braudoku. Da hast du dir ja reichlich Mühe mit der Doku gemacht. Hut ab.

Zu deiner Frage mit dem Schleier / Film. Das könnte auch von den Hopfenölen kommen. Vielleicht mal mit einem weniger gehopftem Bier vergleichen, da könnte der Regenbogen womöglich schwächer ausgeprägt sein.

Hast du schonmal daran gedacht, den Topfdeckel der Würzepfanne beim Kochen über den Topf zu hängen, oder mit Abstandhaltern wie ein Kaminblech aufzustellen? Das könnte doch gegen tropfendes Fettwasser aus dem Abzug helfen… wobei natürlich es natürlich auch noch teurere Varianten zur Lösung gibt…

Wie eingangs schon erwähnt, toll gemacht, weiter so.

Gruß Dave
- Hobbybrauer aus der oberbayerischen Bierstadt -
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flatflo
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Re: Huch.. ein NEIPA

#9

Beitrag von flatflo »

Sehr schöne Doku! Ich habe immer einen riesen Respekt wenn jemand in der normalen Küche braut. Das wäre nix für mich und würde ich nie so sauber hingekommen (glaube ich) :)
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Re: Huch.. ein NEIPA

#10

Beitrag von hiasl »

El_Bohno hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 09:58 Zu deiner Frage mit dem Schleier / Film. Das könnte auch von den Hopfenölen kommen. Vielleicht mal mit einem weniger gehopftem Bier vergleichen, da könnte der Regenbogen womöglich schwächer ausgeprägt sein.
Wenn der Schleier eher wie Öl auf der Pfütze ist, dann stimme ich Dave zu. Mal bei einem weniger stark whirlpool-gehopften Sud beobachten.
Es gibt auch noch das, was als Teeschleier bekannt ist. Das wären dann Polyphenole, die mit Ca2+- und Mg2+-Ionen ausfallen und auch einen oft schillernden, aber eher brüchigen Film bilden. Dann müsstest du mal an die Wasserchemie rangehen.

Bild
Quelle: https://www.brita.de/magazin/wasserfilter/kalk-im-tee
Gruß
Matthias
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Re: Huch.. ein NEIPA

#11

Beitrag von Johanson »

Danke für die netten Rückmeldungen!
Barney Gumble hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 07:28 Die Kronkorken wollte ich auch schonmal besorgen, was kosten die? Und stürzt Du wirklich jede Flasche um das zu aktivieren?
Die Kornkorken gabs bei brauen.de für etwa 3€/100Stk. Hab jede Flasche einfach einmal kurz auf den Kopf gedreht, bevor sie in den Kasten wanderte.

Bierchem hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 07:40 Die Kühlspirale ist mir noch aufgefallen.
Könnte man umbiegen, so dass falls die Anschlussstelle undicht ist, das Kühlwasser nicht in den Sud läuft (aber solange hier alles dicht ist, geht's ja auch so ;)
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 22:18 Bei dieser sehr guten Dokumentation ist mir auch nur dies als verbesserungswürdig aufgefallen. Das war bei mir mir anfangs auch so: Aufgrund der hohen Temperatur am Auslauf der Spirale gibt der Silikonschlauch mit der Zeit nach, knickt ein und wird undicht. Das kannst du verstärken indem du ein 90°- Cu-Stück aussen rum drüber setzt das das ganze entlastet.
Sonst super, gut Sud und Grüßle Dieter
Gute Idee! Biegen wollte ich die Rohre ungerne, damit die Spirale ggf. später mal auch noch in einen höheren Topf passt. Ein Cu Stück außen um den Schlauch hört sich aber nach einem sehr praktikablen Workaround an, um Undichtigkeiten gar nicht erst enstehen zu lassen. :thumbup

Liquidminer hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 10:10 Schöne Doku. Ich braue mit fast demselben Setup. Ich weiß nicht welche Last du deinem Ceranfeld zutraust, aber ich habe mir eine Holzplatte zugesägt, um diese als Untersetzer für den Thermoport zu nehmen. Damit kann ich den TP auf der Arbeitsplatte auch mal hin und her schieben, ohne diese zu zerschraddeln.
Was die Dunstabzugshaube angeht kann ich Dir nur empfehlen den Filter vor dem Brauen in der Spülmaschine zu reinigen oder ganz rauszulassen. Ggf ist das auch eine Möglichkeit.

Dass Du bei der Anstelltemperatur zu hoch rausgekommen bist, weißt du ja eh. Ich hätte eher bei 15-16°C angestellt.
Danke. Die Belastung des Induktionskochfelds hat mir tatsächlich zunächst etwas Sorgen gemacht. Ich bin dann aber einfach davon ausgegangen, dass es auch für den normal Kochbetrieb auf 4 Kochfeldern 4 Töpfe mit je 10L aushalten müsste. Ein TP mit knapp 40L sollte als drin sein, auch wenn die Belastung hier natürlich punktueller ist. Erst jetzt frage ich mich, warum ich den Bottich überhaupt auf und nicht einfach neben die Platte gestellt habe..

Das mit der Anstelltemperatur war mir tatsächlich nicht bewusst! :Shocked Lallemand empfiehlt für die Verdant 18-23°C. Dass ich in der Gärung darüber hinausgeschossen bin ist klar, aber angestellt habe ich schon bewusst bei 20°C. Bei der Temperatur würde ich auch in Zukunft, nur dann halt kontrolliert, vergären. Was spricht aus deiner Sicht bei so einem Bier dagegen?

El_Bohno hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 09:58 Hast du schonmal daran gedacht, den Topfdeckel der Würzepfanne beim Kochen über den Topf zu hängen, oder mit Abstandhaltern wie ein Kaminblech aufzustellen? Das könnte doch gegen tropfendes Fettwasser aus dem Abzug helfen… wobei natürlich es natürlich auch noch teurere Varianten zur Lösung gibt…
Super Idee mit dem Deckel, das werde ich beim nächsten Sud mal ausprobieren!

hiasl hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 11:03 Wenn der Schleier eher wie Öl auf der Pfütze ist, dann stimme ich Dave zu. Mal bei einem weniger stark whirlpool-gehopften Sud beobachten.
Es gibt auch noch das, was als Teeschleier bekannt ist. Das wären dann Polyphenole, die mit Ca2+- und Mg2+-Ionen ausfallen und auch einen oft schillernden, aber eher brüchigen Film bilden. Dann müsstest du mal an die Wasserchemie rangehen.
Diesen Film kenn ich auch, tatsächlich vom Tee. Ich denke nicht, dass es das ist, weil der Film nicht brüchig ist sondern sehr transparent. Zumal ich mit sehr weichem Wasser gebraut habe und mir erhoffe, durch die kleinen Anpassungen das Wasser einigermaßen im Griff zu haben.
Wenn das die Hopfenöle sind, müssten die ja vor allem von den späten Hopfengaben stammen, weil die Öle der der früheren Gaben zu dem Zeitpunkt weitestgehend vaporisiert sind, oder? Das heißt bei einem Bier ohne späte Gabe dürfte das dann nicht zu beobachten sein. Ich werde das mal beobachten..

Gruß
Hendrik
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Re: Huch.. ein NEIPA

#12

Beitrag von riegelbrau »

Hallo Hendrik,

Danke für die tolle Doku!

Ich habe einiges wiedererkannt:
  • Wassertemperatur: Passt bei mir auch nie. Der kalte Topf mag eine Ursache sein.
  • Die abgeknickten Schläuche am Kühler hatte ich auch. Dann hat sie jemand für mich gebogen. Jetzt habe ich eine größere Pfanne, so dass die Bögen innen liegen, sonst taucht die Spirale nicht genug ein.
  • Die fiesen Spindeln habe ich auch. Nutze jetzt ein Refraktometer.
  • Das Abfüllen von oben mit dem Bierheber mache ich auch. Solange der Heber nicht Luft zieht, klappt das gut.
  • Manometer: Hatte ein Spundventil, bei dem das Manometer völligen Mist angezeigt hat. Habe das jetzt durch ein Autoventil mit Reifendrucksensor ersetzt.
Du siehst, du bist nicht allein! Und ich finde, du hast ein tolles Setup und es klappt doch ziemlich gut!

Gruß Christoph
(leider nicht aus Münster)
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Re: Huch.. ein NEIPA

#13

Beitrag von El_Bohno »

Hi zusammen,

Zu geknickten Schläuchen gibts noch Spiralfedern, die über die Schläuche gestülpt werden und ein Knicken verhindern.

Einfach mal Knickschutzfeder in der Suchmaschine eingeben… kosten nicht viel, gibts in unterschiedlichen Durchmessern und Materialien… ob’s Edelstahl sein muss, sei dahingestellt, solange die nicht getaucht werden.

Gruß Dave
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Re: Huch.. ein NEIPA

#14

Beitrag von Weisnix »

Sieht alles gut aus. Obwohl NEIPA nichts für mich ist. Klasse, hat alles Stil.

Welche ph-Messstreifen nimmst Du? Meine sind immer schwer abzulesen.
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Re: Huch.. ein NEIPA

#15

Beitrag von metaler143 »

Als ich noch im Thermoport gemaischt hatte habe ich den HG immer auf Einmaischtemperatur ohne Berücksichtigung der thermischen Masse des TP geheizt, dann in den TP gefüllt und mit einem Tauchsieder innerhalb weniger Minuten den Temperaturverlust wieder nachgeheizt. Somit habe ich es jedes Mal geschafft, die Zieltemperatur der Maische auf 0,5 Grad genau zu treffen.
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Re: Huch.. ein NEIPA

#16

Beitrag von StefanK »

Eine sehr schöne Doku. Hat großen Spaß gemacht, Dir über die Schulter zu schauen.
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Re: Huch.. ein NEIPA

#17

Beitrag von Liquidminer »

Johanson hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 11:33 Danke für die netten Rückmeldungen!

Das mit der Anstelltemperatur war mir tatsächlich nicht bewusst! :Shocked Lallemand empfiehlt für die Verdant 18-23°C. Dass ich in der Gärung darüber hinausgeschossen bin ist klar, aber angestellt habe ich schon bewusst bei 20°C. Bei der Temperatur würde ich auch in Zukunft, nur dann halt kontrolliert, vergären. Was spricht aus deiner Sicht bei so einem Bier dagegen?
Das ist vielleicht etwas eine Philosophiefrage, aber ich stelle gerne etwas kühler an und näher mich dann der Gärtemperatur von unten. Es hängt natürlich von der Hefe ab, aber die US-05 und Notti lasse ich lieber bei 16-17°C vergären, also Temperatur in der Gärkanne. Darüber haben die Hefen mit bisher nicht so gefallen. Aber Versuch macht kluch. Du schreibst du hast die Möglichkeit aktiv zu kühlen, dann kannst Du Dir das ja auf einen Temperaturbereich einstellen, der Dir passt.
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Re: Huch.. ein NEIPA

#18

Beitrag von herrpaul »

Spittyman hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 00:40 Schöne, ausführliche Doku! Den Keil-Trick merke ich mir!
Noch besser finde ich ein Montagekissen - das kann man von Anfang an unterlegen, und pumpt es dann nach und nach immer höher. Wenn ich das mal früher gekannt hätte, bevor ich ewig immer mit Bücherstapeln hantiert habe! :redhead
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Re: Huch.. ein NEIPA

#19

Beitrag von Johanson »

herrpaul hat geschrieben: Freitag 11. Juni 2021, 14:48 Noch besser finde ich ein Montagekissen - das kann man von Anfang an unterlegen, und pumpt es dann nach und nach immer höher. Wenn ich das mal früher gekannt hätte, bevor ich ewig immer mit Bücherstapeln hantiert habe! :redhead
Montagekissen! :Shocked Danke für das Stichwort!
metaler143 hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 17:24 Als ich noch im Thermoport gemaischt hatte habe ich den HG immer auf Einmaischtemperatur ohne Berücksichtigung der thermischen Masse des TP geheizt, dann in den TP gefüllt und mit einem Tauchsieder innerhalb weniger Minuten den Temperaturverlust wieder nachgeheizt. Somit habe ich es jedes Mal geschafft, die Zieltemperatur der Maische auf 0,5 Grad genau zu treffen.
Auch eine gute Idee. Ein Tauchsieder kostet ja auch nicht die Welt. Werde ich mir vllt mal zulegen.
Weisnix hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 17:02 Welche ph-Messstreifen nimmst Du? Meine sind immer schwer abzulesen.
Die Streifen sind diese hier
Liquidminer hat geschrieben: Dienstag 8. Juni 2021, 12:51 Das ist vielleicht etwas eine Philosophiefrage, aber ich stelle gerne etwas kühler an und näher mich dann der Gärtemperatur von unten. Es hängt natürlich von der Hefe ab, aber die US-05 und Notti lasse ich lieber bei 16-17°C vergären, also Temperatur in der Gärkanne. Darüber haben die Hefen mit bisher nicht so gefallen. Aber Versuch macht kluch. Du schreibst du hast die Möglichkeit aktiv zu kühlen, dann kannst Du Dir das ja auf einen Temperaturbereich einstellen, der Dir passt.
Die Verdant hat trotz der zeitweise 26°C hier zumindest nichts hervorgebracht, was nicht in dieses NEIPA passsen würde. Bei einem anderen Bierstil würde ich sie aber definitiv auch kühler führen. Danke für den Hinweis!
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Re: Huch.. ein NEIPA

#20

Beitrag von daleipi »

Johanson hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 11:33
Bierchem hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 07:40 Die Kühlspirale ist mir noch aufgefallen.
Könnte man umbiegen, so dass falls die Anschlussstelle undicht ist, das Kühlwasser nicht in den Sud läuft (aber solange hier alles dicht ist, geht's ja auch so ;)
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 22:18 Bei dieser sehr guten Dokumentation ist mir auch nur dies als verbesserungswürdig aufgefallen. Das war bei mir mir anfangs auch so: Aufgrund der hohen Temperatur am Auslauf der Spirale gibt der Silikonschlauch mit der Zeit nach, knickt ein und wird undicht. Das kannst du verstärken indem du ein 90°- Cu-Stück aussen rum drüber setzt das das ganze entlastet.
Sonst super, gut Sud und Grüßle Dieter
Gute Idee! Biegen wollte ich die Rohre ungerne, damit die Spirale ggf. später mal auch noch in einen höheren Topf passt. Ein Cu Stück außen um den Schlauch hört sich aber nach einem sehr praktikablen Workaround an, um Undichtigkeiten gar nicht erst enstehen zu lassen. :thumbup
Die schöne Doku mit anschließender Diskussion hat mich mal dazu gebracht meine Bastelei vorzustellen.
ich habe das so gelöst: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 47#p432547
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Re: Huch.. ein NEIPA

#21

Beitrag von Elmar »

riegelbrau hat geschrieben: Montag 7. Juni 2021, 13:02 Hallo Hendrik,

Danke für die tolle Doku!

Ich habe einiges wiedererkannt:
  • Wassertemperatur: Passt bei mir auch nie. Der kalte Topf mag eine Ursache sein.
  • Die abgeknickten Schläuche am Kühler hatte ich auch. Dann hat sie jemand für mich gebogen. Jetzt habe ich eine größere Pfanne, so dass die Bögen innen liegen, sonst taucht die Spirale nicht genug ein.
  • Die fiesen Spindeln habe ich auch. Nutze jetzt ein Refraktometer.
  • Das Abfüllen von oben mit dem Bierheber mache ich auch. Solange der Heber nicht Luft zieht, klappt das gut.
  • Manometer: Hatte ein Spundventil, bei dem das Manometer völligen Mist angezeigt hat. Habe das jetzt durch ein Autoventil mit Reifendrucksensor ersetzt.
Du siehst, du bist nicht allein! Und ich finde, du hast ein tolles Setup und es klappt doch ziemlich gut!

Gruß Christoph
(leider nicht aus Münster)
Hallo Christoph
Wollte mir gerade ne iSpindel bestellen, aber dein Kommentar macht mich stutzig.
Funktioniert scheinbar nicht sehr gut, oder ist nicht zu trauen?
Bei mir käme die Spindel in einen Edelstahlfermenter der zudem in einem Kühlschrank steht.
Meinst du, daß ich da keine vernünftigen readings bekomme??
Gruß Elmar
hattorihanspeter
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Re: Huch.. ein NEIPA

#22

Beitrag von hattorihanspeter »

Kein Problem bei mir, allerdings steht da auch ein zusätzlicher Access Point im gleichen Raum.
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riegelbrau
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Re: Huch.. ein NEIPA

#23

Beitrag von riegelbrau »

riegelbrau hat geschrieben:Die fiesen Spindeln habe ich auch.
Ich bezog mich auf die Spindeln, die fieserweise immer die Skala nach hinten drehen. Mit iSpindel habe ich keine Erfahrung.

Gruß Christoph
Johanson
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Re: Huch.. ein NEIPA

#24

Beitrag von Johanson »

Bierchem hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 07:40 Die Kühlspirale ist mir noch aufgefallen.
Könnte man umbiegen, so dass falls die Anschlussstelle undicht ist, das Kühlwasser nicht in den Sud läuft (aber solange hier alles dicht ist, geht's ja auch so ;).
schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 22:18 Bei dieser sehr guten Dokumentation ist mir auch nur dies als verbesserungswürdig aufgefallen. Das war bei mir mir anfangs auch so: Aufgrund der hohen Temperatur am Auslauf der Spirale gibt der Silikonschlauch mit der Zeit nach, knickt ein und wird undicht. Das kannst du verstärken indem du ein 90°- Cu-Stück aussen rum drüber setzt das das ganze entlastet.
Sonst super, gut Sud und Grüßle Dieter
daleipi hat geschrieben: Montag 14. Juni 2021, 15:10 Die schöne Doku mit anschließender Diskussion hat mich mal dazu gebracht meine Bastelei vorzustellen.
ich habe das so gelöst: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 47#p432547
Ich glaube, ihr alle habt hellseherische Fähigkeiten.. heute beim Brauen wollte ich zum ersten mal umweltbewusst das Abflusswasser vom Würzekühlen zum Garten wässern nutzen. Zunächst lief das auch ganz gut, nur musste ich draußen nochmal das Endstück umstöpseln. Dazu den Schlauch am Ende kurz geschlossen, als ich von drinnen ein leichtes Plätschern wahrnehme.. Da war der Schlauchschelle am Spiralenausgang der Druck zu viel geworden, so dass sie den Schlauch einfach abgestoßen und die Pfannne in einen Springbrunnen verwandelt hat :Ahh War zum Glück schnell dabei, aber etwas dünner wird das Bier nun.
Da vorher schon genug heißes Wasser durch die Spirale gegangen war und einige hier ja ohnehin mit Leitungswasser zum Anstellen verdünnen, nehme ich mal an, dass der Wassereintrag an sich jetzt nicht so schlimm ist. Seht ihr das auch so? Ungefähr 1 Liter auf 22 Liter Würze sind reingekommen.
Die Konstruktion von daleipi steht nun auf jeden Fall ganz oben auf der to-do Liste.
Elmar hat geschrieben: Montag 14. Juni 2021, 23:13 Hallo Christoph
Wollte mir gerade ne iSpindel bestellen, aber dein Kommentar macht mich stutzig.
Funktioniert scheinbar nicht sehr gut, oder ist nicht zu trauen?
Bei mir käme die Spindel in einen Edelstahlfermenter der zudem in einem Kühlschrank steht.
Meinst du, daß ich da keine vernünftigen readings bekomme??
Gruß Elmar
Bin zwar nicht angesprochen, aber könnte trotzdem beisteuern, dass dieses Setup bei mir funktioniert. Der Access Point sollte aber nah am Kühlschrank stehen.
Mit so einem passiven Funkrelais gehts noch etwas besser.. https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 82#p208782
Zuletzt geändert von Johanson am Dienstag 15. Juni 2021, 21:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Huch.. ein NEIPA

#25

Beitrag von daleipi »

Johanson hat geschrieben: Dienstag 15. Juni 2021, 14:42 ...
Da vorher schon genug heißes Wasser durch die Spirale gegangen war und einige hier ja ohnehin mit Leitungswasser zum Anstellen verdünnen, nehme ich mal an, dass der Wassereintrag an sicht jetzt nicht so schlimm ist. Seht ihr das auch so? Ungefähr 1 Liter auf 22 Liter Würze sind reingekommen.
ich hatte auch schon Leitungswasser reinbekommen, deshalb hab ich ja umgebaut. bei mir war es heißes Wasser aus dem Kühler, deswegen ist ja auch der Schlauch weggeschmolzen. Wurde ein gutes Bier.

kommt halt drauf an... war die Würze noch heiß, wird es das Wasser aus dem Kühler auch gewesen sein. da seh' ich kein Problem, selbst kühles Wasser in die heiße Würze halte ich nicht für tragisch.

war die Würze schon kühl, dann war das Wasser aus dem Kühler schon kalt. fänd ich nicht so gut. da ich würde einfach nochmal aufkochen für 15 Minuten.

zwischen heißer und bereits kaler kühler Würze.... wahrscheinlich auch lieber nochmal aufkochenen.

andererseits sollte das Wasser aus der Leitung ja keimarm sein. und die Kühlschlange sollte ja schonmal heiß gewesen und bereits mit keimarmen Leitungswasser gespült sein....
Johanson hat geschrieben: Dienstag 15. Juni 2021, 14:42 Die Konstruktion von daleipi steht nun auf jeden Fall ganz oben auf der to-do Liste.
melde dich wenn was unklar ist.

LG
stefan
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Re: Huch.. ein NEIPA

#26

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Bei mir hat es in die Würze getropft, ist deswegen auch nichts passiert.
Grüßle Dieter
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Re: Huch.. ein NEIPA

#27

Beitrag von Bierchem »

Wenn du Leitungswasser verwendest hast, ist das keimfrei genug.
Einige im Forum schreiben auch kannst ohne abkochen zum verdünnen verwenden.
Da würde ich mir keine Sorgen machen.

Außerdem, wie du sagst war die Würze ja auch noch heiß.

Grùße
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Re: Huch.. ein NEIPA

#28

Beitrag von Johanson »

Danke für die Antworten. In meinem Fall war es zwar kaltes Leitungswasser in mittlerweile relativ kalte Würze, ca. 40°C standen noch auf der Uhr, aber nachdem die Kühlspirale zuvor ja schon mit heißen Wasser durchspült wurde, bin ich da auch relativ entspannt. Die Fittings sind trotzdem schon bestellt :)
Erneut aufkochen wollte ich nicht nochmal, da ich eine relativ große Hopfengabe 5min vor Kochende hatte. Das wäre dann wahrscheinlich zu bitter geworden.

Gruß
Hendrik
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Re: Huch.. ein NEIPA

#29

Beitrag von R0B »

Schöne Doku! Aber eins verstehe ich nicht:
Johanson hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 00:25 IMG_3397.JPG
Die Temperatur des zweiten "Hopstand" (hier 70°C) bietet sich an für eine Dichtemessung mit der Läuterspindel. Trotz einer halben Stunde extra Kochzeit ist die Zielstammwürze von 15°P nicht erreicht. Na gut.
Wenn du bei 70°C 14,5° Plato auf der Spindel hast, dann bist du doch unter Berücksichtigung der Temperaturkorrektur bei fast 20° Plato? Also wenn deine Spindel auf 20°C geeicht ist. Wenn ich richtig rechne, kommst du dann ja auf mindestens 9% ABV... sportlich für ein NEIPA! :thumbsup
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Re: Huch.. ein NEIPA

#30

Beitrag von renzbräu »

R0B hat geschrieben: Dienstag 28. Juni 2022, 12:06 Schöne Doku! Aber eins verstehe ich nicht:
Johanson hat geschrieben: Sonntag 6. Juni 2021, 00:25 IMG_3397.JPG
Die Temperatur des zweiten "Hopstand" (hier 70°C) bietet sich an für eine Dichtemessung mit der Läuterspindel. Trotz einer halben Stunde extra Kochzeit ist die Zielstammwürze von 15°P nicht erreicht. Na gut.
Wenn du bei 70°C 14,5° Plato auf der Spindel hast, dann bist du doch unter Berücksichtigung der Temperaturkorrektur bei fast 20° Plato? Also wenn deine Spindel auf 20°C geeicht ist. Wenn ich richtig rechne, kommst du dann ja auf mindestens 9% ABV... sportlich für ein NEIPA! :thumbsup
Läuterspindeln sind meist auf 70°C Probentemperatur ausgelegt. Somit passt es wieder zusammen :Smile
Grüße Johannes

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Re: Huch.. ein NEIPA

#31

Beitrag von R0B »

renzbräu hat geschrieben: Dienstag 28. Juni 2022, 12:19 Läuterspindeln sind meist auf 70°C Probentemperatur ausgelegt. Somit passt es wieder zusammen :Smile
Oh, mein Fehler! Wer lesen kann... :Angel
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