Mein Erster Sud - Eine Lernerfahrung
Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 11:35
Moin zusammen,
gestern war es so weit, mein erster Brauversuch. Heicardo Hell sollte es werden, und obwohl ich die Wyeast 2565 da hatte, habe ich mich für den ersten Sud für die einfachere Nottingham Ale entschieden. Also ein "Möchtegern-Wieß" mit Alehefe.
Alles ist noch neu und ich habe viel gelernt. Aber jetzt erstmal Bilder + Erläuterung und am Ende noch 1-2 Fragen.
11:30 war ich mit dem Reinigen soweit fertig und es konnte losgehen.
Erstes Learning: Früher anfangen und nur Desinfizieren was direkt gebraut wird, Rest kann man später machen.
Also Einmaischen im Einkocher und währenddessen den Läutereimer bauen. "Bauen", weil ich eigentlich dachte, ich kann noch einen 2ten Einkocher auftreiben und daher die Läuterhexe für Einkocher gekauft habe. Also Blindstopfen auf den Eimer, neues Loch daneben bohren und Läuterhexe verlegen.
Wieder was gelernt: Planung ist die halbe Miete
Nach Jodprobe und umschaufeln dann das Läutern und Mensch sei Dank keine Läuterkatastrophe.
Nächstes Learning: in den Körnern ist immer noch Stärke, wenn man drauf rumdrückt. Google sagt: normal.
Beim Nachguss habe ich mich an einem Trick, den ich hier gesehen habe orientiert und den Nachguss auf einen Tupper-Deckel gegeben. Und nun oh Schreck: der Einkocher sollte ja zumindest noch ein paar Zentimeter nach oben haben. Bei drei Zentimeter Luft wurde es mir dann zu heikel. Glattwasser hat noch ~4 Brix. Mhh. Habe mich dann einfach fürs Abbrechen entschieden, da ich kein geeignetes, sauberes Gefäss zum Glattwasser aufbewahren hatte. Schade drum eigentlich.
Nächstes Learning: Zum Zeitsparen Kocher schonmal anmachen, sonst dauert es wie bei mir gleich ne gute Stunde bis der Sud kocht.
Naja hat man mehr Zeit zum aufräumen und reinigen beim Kochen. Ausserdem hats für einen kleinen Snack gelangt. Und direkt wieder was gelernt, meine Dunstabzugshaube scheint nicht genug zu ziehen, denke die werde ich heute mal reinigen. Ansonsten in Zukunft am Fenster mit Ventilator.
Dann Hopfengabe nach 40 Minuten Kochzeit, Eintauchkühler 10min vor Kochende rein. Ab runter auf 80 Grad Celsius und dann Whirlpoolhopfung. Hier direkt mehrere Sachen gelernt:
1. Es verdampft mehr als erwartet, waren es zu Beginn der Kochzeit noch 11 Brix waren es (vor Verdünnen) dann 15 Brix.
Zu viel für meine gewünschte Stammwürze von 13º P. Mit Verdünnen und überschiessen und leichter Panik hatte die Ausschlagwürze am Ende ca. 13,8-14 Brix (= 13,2-13,5 º P) also knapp darüber.
2. 80 Grad sind schneller als erreicht gedacht. Mag vll. auch daran liegen, dass ich die 50L Spirale statt der 20L Spirale gekauft habe. Leicht "unterschossen". Also Hopfung und Andrehen (innerhalb der Spirale) bei ~73-75 Grad. Da pass ich beim nächsten Mal besser auf.
Nach 20 Minuten Ruhe, in der ich die Hefe rehydriert habe, dann die Würze runtergekühlt und durch einen frisch abgekochten Monofilamentfilter in das Gärfass.
Vorher hatte ich in der Läuterruhe die Zeit mir etwas zu überlegen wie ich den Trichter befestige. Dieses mal war der Backofen im Weg, darüber have ich mir natürlich keine Gedanken gemacht und mir einfach nen langen Arm geholt.
Durch das Andrehen scheint sich tatsächlich ein kleiner Trubkegel gebildet zu haben, trotz Kühler. Im Gärfass dann mit einem abgekochten Schneebesen ordentlich Luft rein und die Hefe dazu.
Jetzt steht es bei 17-18 Grad im Keller. Das war mein erster Sud. Es gibt viel zu verbessern und effizienter zu gestalten. Am Ende zeigte die Uhr 20:22, und dann wurde noch geputzt, wobei das relativ flott von der Hand ging, da ich zwischendurch immer schon ein wenig gemacht habe.
Und ist dann auch (das vorerst) letzte Learning: Effizienz steigern und mehr trinken (Wasser), dann bleibt die Konzentration auch bis zum Ende des Suds.
Zwei Frage:
1. Ich habe die Hefe mit dem Schneebesen eingerührt und nicht nur aufgeschüttet.
Ich hoffe das verzeiht mir die Hefe. War eben mal beim Fass, aber hab mich zurückgehalten reinzuschauen. Wie seht ihr es, warten oder noch ein Päckchen aufstreuen um sicherzugehen?
2. Seht ihr noch klare Fehler, an denen es zu arbeiten gilt?
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an dieses Forum, irre gute Informationsquelle und sehr hilfsbereite Community.
LG
Jan
gestern war es so weit, mein erster Brauversuch. Heicardo Hell sollte es werden, und obwohl ich die Wyeast 2565 da hatte, habe ich mich für den ersten Sud für die einfachere Nottingham Ale entschieden. Also ein "Möchtegern-Wieß" mit Alehefe.
Alles ist noch neu und ich habe viel gelernt. Aber jetzt erstmal Bilder + Erläuterung und am Ende noch 1-2 Fragen.
11:30 war ich mit dem Reinigen soweit fertig und es konnte losgehen.
Erstes Learning: Früher anfangen und nur Desinfizieren was direkt gebraut wird, Rest kann man später machen.
Also Einmaischen im Einkocher und währenddessen den Läutereimer bauen. "Bauen", weil ich eigentlich dachte, ich kann noch einen 2ten Einkocher auftreiben und daher die Läuterhexe für Einkocher gekauft habe. Also Blindstopfen auf den Eimer, neues Loch daneben bohren und Läuterhexe verlegen.
Wieder was gelernt: Planung ist die halbe Miete
Nach Jodprobe und umschaufeln dann das Läutern und Mensch sei Dank keine Läuterkatastrophe.
Nächstes Learning: in den Körnern ist immer noch Stärke, wenn man drauf rumdrückt. Google sagt: normal.
Beim Nachguss habe ich mich an einem Trick, den ich hier gesehen habe orientiert und den Nachguss auf einen Tupper-Deckel gegeben. Und nun oh Schreck: der Einkocher sollte ja zumindest noch ein paar Zentimeter nach oben haben. Bei drei Zentimeter Luft wurde es mir dann zu heikel. Glattwasser hat noch ~4 Brix. Mhh. Habe mich dann einfach fürs Abbrechen entschieden, da ich kein geeignetes, sauberes Gefäss zum Glattwasser aufbewahren hatte. Schade drum eigentlich.
Nächstes Learning: Zum Zeitsparen Kocher schonmal anmachen, sonst dauert es wie bei mir gleich ne gute Stunde bis der Sud kocht.
Naja hat man mehr Zeit zum aufräumen und reinigen beim Kochen. Ausserdem hats für einen kleinen Snack gelangt. Und direkt wieder was gelernt, meine Dunstabzugshaube scheint nicht genug zu ziehen, denke die werde ich heute mal reinigen. Ansonsten in Zukunft am Fenster mit Ventilator.
Dann Hopfengabe nach 40 Minuten Kochzeit, Eintauchkühler 10min vor Kochende rein. Ab runter auf 80 Grad Celsius und dann Whirlpoolhopfung. Hier direkt mehrere Sachen gelernt:
1. Es verdampft mehr als erwartet, waren es zu Beginn der Kochzeit noch 11 Brix waren es (vor Verdünnen) dann 15 Brix.
Zu viel für meine gewünschte Stammwürze von 13º P. Mit Verdünnen und überschiessen und leichter Panik hatte die Ausschlagwürze am Ende ca. 13,8-14 Brix (= 13,2-13,5 º P) also knapp darüber.
2. 80 Grad sind schneller als erreicht gedacht. Mag vll. auch daran liegen, dass ich die 50L Spirale statt der 20L Spirale gekauft habe. Leicht "unterschossen". Also Hopfung und Andrehen (innerhalb der Spirale) bei ~73-75 Grad. Da pass ich beim nächsten Mal besser auf.
Nach 20 Minuten Ruhe, in der ich die Hefe rehydriert habe, dann die Würze runtergekühlt und durch einen frisch abgekochten Monofilamentfilter in das Gärfass.
Vorher hatte ich in der Läuterruhe die Zeit mir etwas zu überlegen wie ich den Trichter befestige. Dieses mal war der Backofen im Weg, darüber have ich mir natürlich keine Gedanken gemacht und mir einfach nen langen Arm geholt.
Durch das Andrehen scheint sich tatsächlich ein kleiner Trubkegel gebildet zu haben, trotz Kühler. Im Gärfass dann mit einem abgekochten Schneebesen ordentlich Luft rein und die Hefe dazu.
Jetzt steht es bei 17-18 Grad im Keller. Das war mein erster Sud. Es gibt viel zu verbessern und effizienter zu gestalten. Am Ende zeigte die Uhr 20:22, und dann wurde noch geputzt, wobei das relativ flott von der Hand ging, da ich zwischendurch immer schon ein wenig gemacht habe.
Und ist dann auch (das vorerst) letzte Learning: Effizienz steigern und mehr trinken (Wasser), dann bleibt die Konzentration auch bis zum Ende des Suds.
Zwei Frage:
1. Ich habe die Hefe mit dem Schneebesen eingerührt und nicht nur aufgeschüttet.
Ich hoffe das verzeiht mir die Hefe. War eben mal beim Fass, aber hab mich zurückgehalten reinzuschauen. Wie seht ihr es, warten oder noch ein Päckchen aufstreuen um sicherzugehen?
2. Seht ihr noch klare Fehler, an denen es zu arbeiten gilt?
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an dieses Forum, irre gute Informationsquelle und sehr hilfsbereite Community.
LG
Jan