Braudoku Bernsteinweizen
Braudoku Bernsteinweizen
Nachdem ich meine ersten fünf Sude strikt nach Rezept gebraut habe, habe ich mich nun erstmals an eine mehr oder weniger eigene Rezeptur gewagt und den Brauvorgang auch mit einigen Fotos dokumentiert. Meine momentane Ausstattung ist die 20l-Einkocherklasse. Damit komme ich gut zurecht und bisher passt das von den gebrauten Mengen auch ganz gut.
Aber nun zum gebrauten Rezept:
Bernsteinweizen:
2,5kg Weizenmalz
1,3kg Wiener Malz
1,3kg Münchner Malz
200gr Carawheat
Einmaischen bei 58 Grad
1.Rast: 15 Min. bei 55 Grad
2.Rast: 45 Min. bei 63 Grad
3.Rast: 30 Min. bei 72 Grad
Abmaischen bei 78 Grad
Würzekochen: 90 Min.
Perle 7% 10gr 7%: 90 Min.
Saphir 4,3% 13gr 15 Min.
Hefe: Wyeast 3068
Geschrotetes Malz liegt bereit, Einkocher ist auf Einmaischtemperatur aufgeheizt, los geht's!
Zweite Rast bei 63-64 Grad:
In der Zwischenzeit wird der Hopfen abgewogen:
Und die letzte Rast. Das Jodfläschchen steht zur Erinnerung dort, damit die Jobprobe nicht vergessen wird.
Tatsächlich war die Jodprobe positiv und ich musste die Rast verlängern. Sieht man auf dem Foto nicht so gut, aber beim Durchmischen wurde es schwarz. Wundert mich schon etwas, da ich sogar ca. 30 Minuten länger als geplant bei 72 Grad rasten musste bis zur Jodnormalität. Weiß vielleicht jemand, woran das liegen könnte?
Anschließend das Läutern. Die ersten vier Liter gingen wieder zurück, dann war die Würze klar und lief in den Einkocher mit der Vorderwürzehopfung.
Das Hopfenkochen lief mit dem neu isolierten Einkocher sehr gut. Der Eintauchsieder wurde nur zeitweise zugeschaltet.
Dann Abkühlen auf 80 Grad und Whirlpool.
Nach dem Umschlauchen ergab die Stammwürzemessung 15,5 Plato. Also noch ein paar Liter Nachguss drauf, bis die gewünschten 12,5 Plato erreicht waren.
Zum Abkühlen ging es dann nach draußen in eine Wasserwanne. Bei knapp 3 Grad Außentemperatur war die Würze in ca. 2,5 Stunden auf 21 Grad runtergekühlt und konnte mit der Erntehefe vom letzten Sud (Wyeast 3068) angestellt werden.
Morgens blubberte es dann fröhlich vor sich hin.Inzwischen läuft die Gärung seit vier Tagen.
Umgebungstemperatur sind stabil 19 Grad. Ich denke mal, dass ich übernächstes Wochenende abfüllen kann.
So, das war's also erstmal. Für Verbesserungsvorschläge jeder Art bin ich euch natürlich dankbar!
Aber nun zum gebrauten Rezept:
Bernsteinweizen:
2,5kg Weizenmalz
1,3kg Wiener Malz
1,3kg Münchner Malz
200gr Carawheat
Einmaischen bei 58 Grad
1.Rast: 15 Min. bei 55 Grad
2.Rast: 45 Min. bei 63 Grad
3.Rast: 30 Min. bei 72 Grad
Abmaischen bei 78 Grad
Würzekochen: 90 Min.
Perle 7% 10gr 7%: 90 Min.
Saphir 4,3% 13gr 15 Min.
Hefe: Wyeast 3068
Geschrotetes Malz liegt bereit, Einkocher ist auf Einmaischtemperatur aufgeheizt, los geht's!
Zweite Rast bei 63-64 Grad:
In der Zwischenzeit wird der Hopfen abgewogen:
Und die letzte Rast. Das Jodfläschchen steht zur Erinnerung dort, damit die Jobprobe nicht vergessen wird.
Tatsächlich war die Jodprobe positiv und ich musste die Rast verlängern. Sieht man auf dem Foto nicht so gut, aber beim Durchmischen wurde es schwarz. Wundert mich schon etwas, da ich sogar ca. 30 Minuten länger als geplant bei 72 Grad rasten musste bis zur Jodnormalität. Weiß vielleicht jemand, woran das liegen könnte?
Anschließend das Läutern. Die ersten vier Liter gingen wieder zurück, dann war die Würze klar und lief in den Einkocher mit der Vorderwürzehopfung.
Das Hopfenkochen lief mit dem neu isolierten Einkocher sehr gut. Der Eintauchsieder wurde nur zeitweise zugeschaltet.
Dann Abkühlen auf 80 Grad und Whirlpool.
Nach dem Umschlauchen ergab die Stammwürzemessung 15,5 Plato. Also noch ein paar Liter Nachguss drauf, bis die gewünschten 12,5 Plato erreicht waren.
Zum Abkühlen ging es dann nach draußen in eine Wasserwanne. Bei knapp 3 Grad Außentemperatur war die Würze in ca. 2,5 Stunden auf 21 Grad runtergekühlt und konnte mit der Erntehefe vom letzten Sud (Wyeast 3068) angestellt werden.
Morgens blubberte es dann fröhlich vor sich hin.Inzwischen läuft die Gärung seit vier Tagen.
Umgebungstemperatur sind stabil 19 Grad. Ich denke mal, dass ich übernächstes Wochenende abfüllen kann.
So, das war's also erstmal. Für Verbesserungsvorschläge jeder Art bin ich euch natürlich dankbar!
- renzbräu
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Re: Braudoku Bernsteinweizen
emskopp hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. Dezember 2021, 20:23 Tatsächlich war die Jodprobe positiv und ich musste die Rast verlängern. Sieht man auf dem Foto nicht so gut, aber beim Durchmischen wurde es schwarz. Wundert mich schon etwas, da ich sogar ca. 30 Minuten länger als geplant bei 72 Grad rasten musste bis zur Jodnormalität. Weiß vielleicht jemand, woran das liegen könnte?
Die Verkleisterungstemperatur der letzten Ernten liegt höher, ca 64°C. Wenn man bei der Messung - Ungenauigkeit des Thermometers, Durchmischung, etc - daneben liegt...
Ein Tipp noch: Der vollen, heißen Einkocher an den Griffen heben ist gefährlich. Die Griffe sind für volle Einkocher nicht ausgelegt. Heiße Würze in der Hose macht Aua bis Verbrennungen.
Grüße Johannes
- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
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- schwarzwaldbrauer
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Re: Braudoku Bernsteinweizen
Richtig!
besser den Läuterbottich auf eine hochkant gestellte Bierkiste und die Maische dorthin umschöpfen. Geht mit einem 1l-Gefäß sehr schnell. Dann kannst du die Vorderwürze bequem in die Sudpfanne laufen lassen.
Grüßle Dieter
besser den Läuterbottich auf eine hochkant gestellte Bierkiste und die Maische dorthin umschöpfen. Geht mit einem 1l-Gefäß sehr schnell. Dann kannst du die Vorderwürze bequem in die Sudpfanne laufen lassen.
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Das mit den Griffen leuchtet ein, Danke für den wichtigen Hinweis! Verstehe ich das richtig: Den Einkocher auf dem Tisch lassen (gereinigt), und den Läuterbottich quasi eine Etage höhersetzen?
Und die Rast dann besser bei 64-65 Grad wegen der Verkleisterungstemperatur? Da musste ich gerade erstmal schlaulesen, klingt einleuchtend.
Und die Rast dann besser bei 64-65 Grad wegen der Verkleisterungstemperatur? Da musste ich gerade erstmal schlaulesen, klingt einleuchtend.
- BrauSachse
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- Registriert: Samstag 2. Mai 2020, 20:23
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Re: Braudoku Bernsteinweizen
Die Verkleisterungstemperatur hat meines Erachtens nichts mit der Jodnormalität zu tun, sondern mit dem erreichbaren EVG. Hier gibt es einen langen und sehr guten Thread dazu:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 96#p364396
Viele Grüße
Tilo
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 96#p364396
Viele Grüße
Tilo
- schwarzwaldbrauer
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- Registriert: Donnerstag 4. Januar 2018, 21:01
Re: Braudoku Bernsteinweizen
emskopp hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. Dezember 2021, 22:12 Das mit den Griffen leuchtet ein, Danke für den wichtigen Hinweis! Verstehe ich das richtig: Den Einkocher auf dem Tisch lassen (gereinigt), und den Läuterbottich quasi eine Etage höhersetzen?
Den Einkocher auf dem Tisch lassen. Dann in den Läuterbottich, der erhöht steht umschöpfen. Dann wieder in den inzwischen gereinigten Einkocher abläutern.
Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Moin, gute Doku! Was ist denn dein "Nachguss" nach dem Kochen? Leitungswasser oder Glattwasser (= Nachguss / Würze)? Wenn Letzteres: Vorsicht vor Infektionen, wenn das nicht abgekocht ist. Besser: Extraktgehalt schon beim Läutern messen und so lange Nachguss geben, bis gewünschter Extraktgehalt oder weniger erreicht ist (Forensuche "Stammwürze einstellen" o.ä.). Prost und Gut Sud!
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Schöne Doku, danke! :-) Bin schon auf ein Foto vom Endergebnis gespannt
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Nach dem Kochen verdünne ich mit Leitungswasser.Hans A. hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. Dezember 2021, 23:52 Moin, gute Doku! Was ist denn dein "Nachguss" nach dem Kochen? Leitungswasser oder Glattwasser (= Nachguss / Würze)? Wenn Letzteres: Vorsicht vor Infektionen, wenn das nicht abgekocht ist. Besser: Extraktgehalt schon beim Läutern messen und so lange Nachguss geben, bis gewünschter Extraktgehalt oder weniger erreicht ist (Forensuche "Stammwürze einstellen" o.ä.). Prost und Gut Sud!
Beim Läutern gebe ich solange Nachguss, bis der Einkocher knapp unter der "max" Markierung ist. Mehr geht nicht rein, weil's sonst überkocht. Sind dann ca. 20l. Wahrscheinlich verdampft auch verhältnismäßig viel beim Hopfenkochen durch den Tauchsieder. Bei einer Schüttung von 5kg bin ich nach dem Kochen bisher immer so bei ca. 14-15l, nach Verdünnen auf Zielstammwürze dann bei 18l. Ich weiß, die Sudhausausbeute hat noch Luft nach oben...
Spricht etwas dagegen, schon während des Hopfenkochens Wasser nachzukippen, um schon näher in Richtung Zielstammwürze zu kommen?
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Grundsätzlich kann man das machen. Ich füllte allerdings erst nach dem Kochen mit kaltem "Brauwasser" auf. Damit stelle ich die Zielstammwürze ein. Das hat den Vorteil, dass die Würze schon gekühlt wird, ich also recht schnell unter 80° C bin. Damit bleibt die Nachisomierisierungszeit besser kontrollierbar. Das Wasser solle so aufbereitet sein, wie dein Wasser zum Brauen, daher "Brauwasser". Ich koche es vorher nicht ab, da es eh in die heiße Würze kommt.
Bier trinken ist besser als Quark reden!
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Stimmt, dass ist auch energietechnisch deutlich sinnvoller als schon während des Kochens nachzufüllen! Danke für den Tipp!guenter hat geschrieben: ↑Freitag 3. Dezember 2021, 07:54Grundsätzlich kann man das machen. Ich füllte allerdings erst nach dem Kochen mit kaltem "Brauwasser" auf. Damit stelle ich die Zielstammwürze ein. Das hat den Vorteil, dass die Würze schon gekühlt wird, ich also recht schnell unter 80° C bin. Damit bleibt die Nachisomierisierungszeit besser kontrollierbar. Das Wasser solle so aufbereitet sein, wie dein Wasser zum Brauen, daher "Brauwasser". Ich koche es vorher nicht ab, da es eh in die heiße Würze kommt.
Abfüllung
Zeit für ein Update:
Nach 13 Tagen Hauptgärung tut sich bei 4 Grad Plato seit einigen Tagen nichts mehr und ich habe heute abgefüllt. Insgesamt habe ich 17l in Flaschen gefüllt. Die Reifung sollte ca. eine Woche dauern, bis das Manometer die gewünschten 3,2 bar anzeigt. Ach ja, karbonisiert wurde mit Haushaltszucker.
Die Bodensatz der Hefe habe ich mit dem restlichen Jungbier aufgeschwenkt und wieder im Glas abgefüllt: Damit soll dann in Kürze noch ein Weizenbock vergoren werden, das wäre dann die vierte Führung der Hefe. Klasse, dass das Ernten und Wiederverwenden der Hefe so problemlos funktioniert - da hatte ich als Anfänger zuerst doch Respekt davor!
Nach 13 Tagen Hauptgärung tut sich bei 4 Grad Plato seit einigen Tagen nichts mehr und ich habe heute abgefüllt. Insgesamt habe ich 17l in Flaschen gefüllt. Die Reifung sollte ca. eine Woche dauern, bis das Manometer die gewünschten 3,2 bar anzeigt. Ach ja, karbonisiert wurde mit Haushaltszucker.
Die Bodensatz der Hefe habe ich mit dem restlichen Jungbier aufgeschwenkt und wieder im Glas abgefüllt: Damit soll dann in Kürze noch ein Weizenbock vergoren werden, das wäre dann die vierte Führung der Hefe. Klasse, dass das Ernten und Wiederverwenden der Hefe so problemlos funktioniert - da hatte ich als Anfänger zuerst doch Respekt davor!
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Super Doku !! da werde ich mich auch mal rantrauen.
Wie lange wartest du nun bis du die erste Flasche verkostest ?
schöne Grüße ausm badischen
frank
Wie lange wartest du nun bis du die erste Flasche verkostest ?
schöne Grüße ausm badischen
frank
Re: Braudoku Bernsteinweizen
Sind jetzt knapp 2 bar auf der Manometer-Flasche. Ich gehe davon aus, dass die Karbonisierung am WE abgeschlossen ist. Vielleicht lass ich aber noch eine Woche länger beim Zimmertemperatur reifen, laut braumagazin soll das ja gut für Bananenaroma sein.
Dann noch 2 Wochen in den Kühlschrank, also Anfang nächsten Jahres die erste Kostprobe….nein, so lange kann ich nicht warten Spätestens zwischen den Feiertagen werde ich mir mal ne Flasche gönnen…zu Forschungszwecken!